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Gesamter Gebirgsstock der Berchtesgadener Alpen in 69 Std. - Andreas Wiesinger schreibt alpine Geschichte

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  • #46
    AW: Gesamter Gebirgsstock der Berchtesgadener Alpen in 69 Std. - Andreas Wiesinger schreibt alpine Geschichte

    Zitat von Seek Beitrag anzeigen
    Also meine Bitte an alle: Freut euch mit dem gelockten Läufer doch genauso, wie ihr es bei anderen Tourenberichten tut. Er will euch nix wegnehmen. Keinen Rekord, keine Berge, keine alpinistische Heldentat.
    Danke für dein Statement, das ich aus Platzgründen nicht komplett zitiere.

    Zitat von Seek Beitrag anzeigen
    Der Trend geht dahin alles, was man sich selbst nicht vorstellen kann, zu verteufeln. Seien es irgendwelche schwierigen Touren ("Der ist lebensmüde", "ein Egoist", "Unverantwortlich" "Sorgt sich der nicht um seine Familie?", "Mittelpunktsgeil"), oder eben elendslange Läufe ("sinnlos", "hat nichts mit Alpinismus zu tun", "kann die Berge nicht lieben", "keine Entschleunigung" oder eben der Klassiker "Hätte er es doch im Stillen getan")

    Auch in die andere Richtung, liest man das, zumindest auf Facebook, schon oft: "Warum macht der das mit Seil, ist doch eh leicht". "Viel zu wenig für einen Tag" "Macht immer nur dasselbe", "Ist ja nur ein Wanderer,das hat mit Bergsteigen nichts zu tun".
    Meiner Ansicht nach sind die Gründe für beide Absätze meistens identisch. Das, was man selbst macht, wird als optimal gesetzt, und alles andere verteufelt. Sei es, weil es schwieriger oder leichter ist.

    Ich gehöre zu der Minderheit derjenigen, die die Begriffe (Berg)Wandern und Bergsteigen gerne trennen. Dabei geht es allerdings nicht darum, dass das eine besser ist als das andere, sondern einfach um eine sprachliche Trennung, die aus meiner Sicht klarere Formulierungen zulässt, wenn sie konsequent umgesetzt wird. Jeder soll in den Bergen nach seinen Vorstellungen glücklich werden, ob in einer großen Wand in den Bergen der Welt oder bei einer kurzen Almwanderung.

    Leider beobachte ich es sehr oft - auch hier im Forum und sogar in diesem Thread -, dass Bergwanderer ihr fehlenden Verständnis von Alpinismus (und Trailrunning, Mountainbiken etc.) mit übergroßem Sendungsbewußtsein und Urteilskraft kompensieren.
    "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

    https://www.instagram.com/grandcapucin38/

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    • #47
      AW: Gesamter Gebirgsstock der Berchtesgadener Alpen in 69 Std. - Andreas Wiesinger schreibt alpine Geschichte

      Zitat von placeboi Beitrag anzeigen

      Jeder soll in den Bergen nach seinen Vorstellungen glücklich werden, ob in einer großen Wand in den Bergen der Welt oder bei einer kurzen Almwanderung.

      Leider beobachte ich es sehr oft - auch hier im Forum und sogar in diesem Thread -, dass Bergwanderer ihr fehlenden Verständnis von Alpinismus (und Trailrunning, Mountainbiken etc.) mit übergroßem Sendungsbewußtsein und Urteilskraft kompensieren.
      Wie schön ist es, wenn jemand genau das schreibt, was man selbst denkt. Danke!
      www.facebook.com/bergaufundbergab

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      • #48
        AW: Gesamter Gebirgsstock der Berchtesgadener Alpen in 69 Std. - Andreas Wiesinger schreibt alpine Geschichte

        Zitat von placeboi Beitrag anzeigen
        Jeder soll in den Bergen nach seinen Vorstellungen glücklich werden, ob in einer großen Wand in den Bergen der Welt oder bei einer kurzen Almwanderung.
        Für mich ist das nicht der Punkt. Wer einen Rekord aufstellt und in die Welt hinausposaunt, will damit Aufmerksamkeit und Bewunderung. Dagegen ist nichts zu sagen. Allerdings muß der derjenige oder die Gruppe der Anhänger damit leben, daß Andersgesinnte mit Unverständnis reagieren und solche Aktionen lächerlich finden.

        Hier geht es ja noch harmlos zu. Letztes Wochenende war der Ötztaler Radmarathon. Da gibt es Hobbyradler, die das ganze Jahr auf dieses Event trainieren. Ist ja ok. Bei der Rundfahrt geht es eigentlich um nichts. Spaßrundfahrt mit Zeitnahme. Man bezahlt Startgeld und bekommt dafür einen Wisch und ein Stück Blech. Nun kam Anfang des Jahres raus, daß die Stars der Szene wohl gedopt waren. Es gab in den Rennradforen einen Aufschrei: Betrug, Untergang des Abendlands, usw. Auf meinen Einwand, die Herren hätten sich doch nur selber betrogen, es gehe ja um nichts und die eigene Zeit würde sich dadurch nicht ändern, sind die Emotionen dann völlig durch die Decke geschossen. Es ginge sehrwohl um was, man müsse die eigene Zeit im Verhältnis zu den Spitzenfahren sehen und ich dürfte mit meiner Einstellung eigentlich gar kein Rennnrad besteigen .... Völlig lächerlich wird die Sache, wenn man weiß, daß immer wieder mal abgetakelte Radprofis da mitfahren und die überehrgeizigen Hobbyetten alt aussehen lassen.

        Ich kann über solchen Fanatismus nur den Kopf schütteln. Für mich sind Wettbewerbsdenken und Rekordsucht einfach nur lächerlich.

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        • #49
          AW: Gesamter Gebirgsstock der Berchtesgadener Alpen in 69 Std. - Andreas Wiesinger schreibt alpine Geschichte

          Zitat von Bernhard G. Beitrag anzeigen
          Ich kann über solchen Fanatismus nur den Kopf schütteln. Für mich sind Wettbewerbsdenken und Rekordsucht einfach nur lächerlich.
          Kann Dich da nur unterstützen Bernhard!

          Vorhin habe ich bei hikr.org einen wirklich beeindruckenden Tourenbericht entdeckt von einer Tour die wirklich eine Leistung ist bei der man aber die Leidenschaft ebenfalls gut sieht: http://www.hikr.org/tour/post84683.html

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          • #50
            AW: Gesamter Gebirgsstock der Berchtesgadener Alpen in 69 Std. - Andreas Wiesinger schreibt alpine Geschichte

            Zitat von Bernhard G. Beitrag anzeigen
            Für mich ist das nicht der Punkt. Wer einen Rekord aufstellt und in die Welt hinausposaunt, will damit Aufmerksamkeit und Bewunderung. Dagegen ist nichts zu sagen. Allerdings muß der derjenige oder die Gruppe der Anhänger damit leben, daß Andersgesinnte mit Unverständnis reagieren und solche Aktionen lächerlich finden.

            Hier geht es ja noch harmlos zu. Letztes Wochenende war der Ötztaler Radmarathon. Da gibt es Hobbyradler, die das ganze Jahr auf dieses Event trainieren. Ist ja ok. Bei der Rundfahrt geht es eigentlich um nichts. Spaßrundfahrt mit Zeitnahme. Man bezahlt Startgeld und bekommt dafür einen Wisch und ein Stück Blech. Nun kam Anfang des Jahres raus, daß die Stars der Szene wohl gedopt waren. Es gab in den Rennradforen einen Aufschrei: Betrug, Untergang des Abendlands, usw. Auf meinen Einwand, die Herren hätten sich doch nur selber betrogen, es gehe ja um nichts und die eigene Zeit würde sich dadurch nicht ändern, sind die Emotionen dann völlig durch die Decke geschossen. Es ginge sehrwohl um was, man müsse die eigene Zeit im Verhältnis zu den Spitzenfahren sehen und ich dürfte mit meiner Einstellung eigentlich gar kein Rennnrad besteigen .... Völlig lächerlich wird die Sache, wenn man weiß, daß immer wieder mal abgetakelte Radprofis da mitfahren und die überehrgeizigen Hobbyetten alt aussehen lassen.

            Ich kann über solchen Fanatismus nur den Kopf schütteln. Für mich sind Wettbewerbsdenken und Rekordsucht einfach nur lächerlich.
            Ich geb dir ja Recht, dass diese Auswüchse nicht unbedingt schön sind. Und ich bin auch dafür, dass du das Wettbewerbsdenken ohne Kritik ablehnen darfst. Nur war das bei dem Wiesinger kein Wettkampf und er hat auch damit nicht groß angegeben.

            Darum find ich's etwas schwach, diese Herausforderung so dermaßen herabzuwürdigen, sie als "lächerlich" und "unbedeutend" darzustellen. Da sind wir nämlich wieder bei dem Punkt, den der "Hard85" angesprochen hat, da könnt man durchaus von Neid ausgehen. (Ja, ich bin mir bewusst, dass dies bei dir nicht der Fall ist)

            Wir haben, falls das Wetter mitspielt, am Wochenende auch eine 24-Stunden-Traunstein Aktion (über Hernlersteig, Naturfreundsteig, Mairalm, Ostgrat, Südgrat, Hochkamp und Zierler zum Gipfel) und haben dafür auch reichlich die Werbertrommel gerührt. Was hat's uns gebracht? Viel! Wir haben Sponsoren, die uns Ausrüstung zur Verfügung stellen, viele nette Menschen, die uns begleiten und unterstützen und dadurch mehr Motivation.

            Also bitte immer die Kehrseite der Öffentlichkeits-Medaille betrachten. Es hat auch durchaus einen Nutzen (auch der Wiesinger hatte einige Sponsoren). Wir laufen zwar nicht, was uns aber verbindet ist, der Traum diese Herausforderung zu schaffen. Ob wir damit Alpingeschichte schreiben? Wohl kaum. Aber wir schreiben unsere eigene Geschichte. Und für mich geht's beim Bergsteigen auch um das. Um die eigenen Spuren in die Welt zu setzen, Ideen zu verwirklichen, aus ihnen gestärkt oder zumindest klüger hervorzugehen.

            Du kannst über Fanatismus den Kopf schütteln. Ich kann ihn durchaus verstehen, denn für manche Dinge muss man ein Fanat sein.

            Und weil's ja irgendwie passt mit der ganzen Öffentlichkeitssache: Nur wer selbst brennt, kann andere entzünden
            www.facebook.com/bergaufundbergab

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            • #51
              AW: Gesamter Gebirgsstock der Berchtesgadener Alpen in 69 Std. - Andreas Wiesinger schreibt alpine Geschichte

              Zitat von placeboi Beitrag anzeigen
              Ich gehöre zu der Minderheit derjenigen, die die Begriffe (Berg)Wandern und Bergsteigen gerne trennen.
              Da Bergwandern & Bergsteigen innereinander übergehen bin ich da jetzt nicht so der "Separatist". Für mich gibt's halt den (Über)Begriff "Bergsport" und da zählt alles dazu was mit Bergen zu tun hat: Reines Klettern. Mountainbiken, und eben auch Berglauf oder seine wechselnden Anglizismen (Mountain-/Trailrunning, Speed Hiking...)Canyoninng usw. usf.

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              • #52
                AW: Gesamter Gebirgsstock der Berchtesgadener Alpen in 69 Std. - Andreas Wiesinger schreibt alpine Geschichte

                Zitat von Seek Beitrag anzeigen
                Und für mich geht's beim Bergsteigen auch um das. Um die eigenen Spuren in die Welt zu setzen, Ideen zu verwirklichen, aus ihnen gestärkt oder zumindest klüger hervorzugehen.
                Man sollte aber dabei immer versuchen in der Natur möglichst wenig Spuren zu hinterlassen. Leider sieht man dort immer mehr Spuren...

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