94 jährig verstarb die Berglegende in seiner Kärntner Heimat.
Hier eine kleine Biografie vom ORF
Von Olympia nach Tibet
Kaum ein anderer österreichischer Bergsteiger und Forscher hatte ein derart bewegtes Leben wie Heinrich Harrer. Am 6. Juli 1912 in Knappenberg in der Kärntner Bergbaugemeinde Hüttenberg als Sohn eines Postbeamten geboren, studierte er in Graz Sport und Geographie, wobei er sich das nötige Geld als Skilehrer und Bergführer verdiente und zu einem Rennläufer der Extraklasse wurde:
1936 trug er als Teilnehmer an den Olympischen Spielen die Fahne der österreichischen Mannschaft.
Das Ziel: Die Eiger-Nordwand
Am 9. Juli 1938 legte Harrer die letzte Prüfung des Staatsexamens ab, und noch am gleichen Tag fuhr er nach Grindelwald in die Schweiz. Mit seinem Freund, dem Wiener Alpinisten Fritz Kasparek, sowie den deutschen Bergsteigern Anderl Heckmair und Ludwig Vörg wollte er die Erstbesteigung der fast 2.000 Meter hohen Eiger-Nordwand im Berner Oberland wagen, an der in den Jahren zuvor zahlreiche Alpinisten gescheitert waren.
Nach zweimaligem Biwak in der Steilwand erreichte das Quartett am 24. Juli 1938 den Gipfel.
Expedition zum Nanga Parbat
Der Eiger-Erfolg änderte das Leben Harrers einschneidend und brachte ihm zunächst eine Berufung in die deutsche Himalaya-Expedition 1939 zum Nanga Parbat. Zwar wurde bei dieser der Gipfel nicht erreicht, doch immerhin fanden die beteiligten Alpinisten eine neue Aufstiegsroute durch die Diamir-Wand.
Auf dem Rückweg Anfang September 1939 wurden Harrer und seine Gefährten vom Ausbruch des Weltkrieges überrascht und von den Engländern interniert. Der Österreicher nützte diese Zeit, um Hindostani, Tibetisch und Japanisch zu lernen.
Vier Ausbruchsversuche
Nach vier Ausbruchsversuchen aus der britischen Internierung hatte Heinrich Harrer beim fünften Mal Erfolg und entkam am 29. April 1944 gemeinsam mit seinem Expeditionsleiter vom Nanga Parbat, dem Kitzbüheler Diplomingenieur Peter Aufschnaiter, aus dem Lager in Indien.
Es folgte das größte Abenteuer im Leben des Kärntners: eine 21 Monate dauernde Flucht durch ein riesiges, fast menschenleeres Land, in deren Verlauf die Österreicher rund 50 Pässe - keiner unter 5.000 Meter hoch - überwanden und mehr als 2.000 Kilometer zu Fuß zurücklegten.
Am 15. Jänner 1946 erreichten sie das ersehnte Ziel: die verbotene Stadt Lhasa in dem damals noch unabhängigen Tibet.
Sieben Jahre in Tibet
Die Flucht und die danach in Lhasa verbrachten fünf Jahre machten den Kärntner und den Tiroler berühmt und ließen später Harrers Buch "Sieben Jahre in Tibet" zu einem Welterfolg werden, das später auch verfilmt wurde.
Aufschnaiter wurde Berater der tibetischen Regierung in landwirtschaftlichen und städtebaulichen Fragen, Harrer Erzieher, Berater und schließlich Freund des jungen Dalai Lama, der nach der blutigen Niederschlagung des tibetischen Volksaufstandes durch chinesische Truppen 1959 nach Indien flüchten musste. Harrer selbst verließ Tibet 1951."
Weitere Expeditionen
Die folgenden Jahre führten Harrer in die Anden und zum Amazonas (1953), nach Grönland und Alaska, wo ihm 1955 drei Erstbesteigungen gelangen, in den Kongo und zum Ruwenzori (1957), nach Hawaii und Tahiti (1961).
Ein Jahr darauf folgte seine schwierigste Expedition in das westliche Neuguinea, wo er 30 Gipfel zum ersten Mal bestieg und eng mit den Papuas zusammenlebte.
Auf dieses Abenteuer folgten Reisen nach Nepal, Surinam, Französisch-Guyana, in den Sudan und nach Borneo. 1982 kehrte der Österreicher noch einmal nach Tibet zurück, in den Jahren danach bereiste er Bhutan.
Hier eine kleine Biografie vom ORF
Von Olympia nach Tibet
Kaum ein anderer österreichischer Bergsteiger und Forscher hatte ein derart bewegtes Leben wie Heinrich Harrer. Am 6. Juli 1912 in Knappenberg in der Kärntner Bergbaugemeinde Hüttenberg als Sohn eines Postbeamten geboren, studierte er in Graz Sport und Geographie, wobei er sich das nötige Geld als Skilehrer und Bergführer verdiente und zu einem Rennläufer der Extraklasse wurde:
1936 trug er als Teilnehmer an den Olympischen Spielen die Fahne der österreichischen Mannschaft.
Das Ziel: Die Eiger-Nordwand
Am 9. Juli 1938 legte Harrer die letzte Prüfung des Staatsexamens ab, und noch am gleichen Tag fuhr er nach Grindelwald in die Schweiz. Mit seinem Freund, dem Wiener Alpinisten Fritz Kasparek, sowie den deutschen Bergsteigern Anderl Heckmair und Ludwig Vörg wollte er die Erstbesteigung der fast 2.000 Meter hohen Eiger-Nordwand im Berner Oberland wagen, an der in den Jahren zuvor zahlreiche Alpinisten gescheitert waren.
Nach zweimaligem Biwak in der Steilwand erreichte das Quartett am 24. Juli 1938 den Gipfel.
Expedition zum Nanga Parbat
Der Eiger-Erfolg änderte das Leben Harrers einschneidend und brachte ihm zunächst eine Berufung in die deutsche Himalaya-Expedition 1939 zum Nanga Parbat. Zwar wurde bei dieser der Gipfel nicht erreicht, doch immerhin fanden die beteiligten Alpinisten eine neue Aufstiegsroute durch die Diamir-Wand.
Auf dem Rückweg Anfang September 1939 wurden Harrer und seine Gefährten vom Ausbruch des Weltkrieges überrascht und von den Engländern interniert. Der Österreicher nützte diese Zeit, um Hindostani, Tibetisch und Japanisch zu lernen.
Vier Ausbruchsversuche
Nach vier Ausbruchsversuchen aus der britischen Internierung hatte Heinrich Harrer beim fünften Mal Erfolg und entkam am 29. April 1944 gemeinsam mit seinem Expeditionsleiter vom Nanga Parbat, dem Kitzbüheler Diplomingenieur Peter Aufschnaiter, aus dem Lager in Indien.
Es folgte das größte Abenteuer im Leben des Kärntners: eine 21 Monate dauernde Flucht durch ein riesiges, fast menschenleeres Land, in deren Verlauf die Österreicher rund 50 Pässe - keiner unter 5.000 Meter hoch - überwanden und mehr als 2.000 Kilometer zu Fuß zurücklegten.
Am 15. Jänner 1946 erreichten sie das ersehnte Ziel: die verbotene Stadt Lhasa in dem damals noch unabhängigen Tibet.
Sieben Jahre in Tibet
Die Flucht und die danach in Lhasa verbrachten fünf Jahre machten den Kärntner und den Tiroler berühmt und ließen später Harrers Buch "Sieben Jahre in Tibet" zu einem Welterfolg werden, das später auch verfilmt wurde.
Aufschnaiter wurde Berater der tibetischen Regierung in landwirtschaftlichen und städtebaulichen Fragen, Harrer Erzieher, Berater und schließlich Freund des jungen Dalai Lama, der nach der blutigen Niederschlagung des tibetischen Volksaufstandes durch chinesische Truppen 1959 nach Indien flüchten musste. Harrer selbst verließ Tibet 1951."
Weitere Expeditionen
Die folgenden Jahre führten Harrer in die Anden und zum Amazonas (1953), nach Grönland und Alaska, wo ihm 1955 drei Erstbesteigungen gelangen, in den Kongo und zum Ruwenzori (1957), nach Hawaii und Tahiti (1961).
Ein Jahr darauf folgte seine schwierigste Expedition in das westliche Neuguinea, wo er 30 Gipfel zum ersten Mal bestieg und eng mit den Papuas zusammenlebte.
Auf dieses Abenteuer folgten Reisen nach Nepal, Surinam, Französisch-Guyana, in den Sudan und nach Borneo. 1982 kehrte der Österreicher noch einmal nach Tibet zurück, in den Jahren danach bereiste er Bhutan.
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