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Abfahren mit Fellen

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  • Abfahren mit Fellen

    Guten Morgen!

    Ich hab - leider aus aktuellem Anlass - eine Frage. Wie hält ihr das mit Abfahren und Fellen drauf? Ich musste am Sa aus einem Steilhang abfahren (Tour habe ich praktisch abgebrochen, zu harschig/eisig, machte keinen Spass), wo ich es niemals geschafft hätte die Felle runterzuziehen. Bindung wohl festgeschnallt. Trotzdem völlig unsteuerbar - eine wahre Horrorfahrt mit Sturz. Nicht mal abrutschen ist gut gegangen. Dabei wollte ich ja nur ca. 100m bis zur nächsten sicheren Stelle abfahren. Dann ohne Felle ist die weitere Schiabfahrt super gegangen - ich kann ja schifahren. Aber mit den Fellen oben bin ich gefahren wie der erste Mensch.

    Anm: Wegen des ERlebnisses hab ich jetzt eine SChiene auf dem rechten Daumen.

    Also Frage: War das die richtige Entscheidung oder hätte ich die Abfahrt mit Fell auf jeden Fall vermeiden müssen? (d.h. notfalls zu fuss absteigen oder irgendwohin queren)
    Tourenbuch: Outdoor Weblog | ÖBRD Kärnten Infos

  • #2
    AW: Abfahren mit Fellen

    einige meter schon, warum nicht, nur so wie´s du beschreibst, gut 100m is doch schon eher weit. nur du schreibst ja selbst, dass kaum anders gegangen ist, also was hättest sonst tun wollen? wobei felle "gschwind" runter ziehen und in der hand behalten geht wohl fast imma.
    nur den fellen wird´s wohl nicht recht getaugt ham, die sind da weit empfindlicher auf harsch/eis.

    lg

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    • #3
      AW: Abfahren mit Fellen

      Wenns wo echt so eisig ist, besser in den Skiern bleiben. Da kann mann sich doch noch halten. Dann muß man halt auch mit den Fellen bis zum nächsten sicheren Platz fahren.
      Gruß Ecki
      take only pictures
      leave only tracks

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      • #4
        AW: Abfahren mit Fellen

        Hallo Alpendohle!

        Offenbar hattest du keine Harscheisen. Mit denen hättest du nämlich
        1. den Aufstieg wahrscheinlich gar nicht abbrechen müssen,
        2. bei den beschriebenen Verhältnissen nicht abfahren können.

        Es war sicher besser abzufahren, da du bei diesen Verhältnissen ohne Schi, also zu Fuß, noch schlechter "da stehst".

        Schitouren-Rennläufer beherrschen übrigens das Abziehen der Felle vom angeschnallten Schi: Schispitze in Brusthöhe halten, Fell mit einer Hand aushaken und abziehen. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass das auch in einem harten Steilhang funktioniert...

        Bei Pulverschnee oder recht weichem Firn ist es übrigens kein Problem, mit Fellen + Steighilfe + Harscheisen abzufahren. Elegant ist es halt nicht mehr , für kurze "Gegenabstiege" beim Aufstieg aber ganz praktisch.

        Ach ja, war das am Sa zufällig am Hochstuhl?
        ( http://www.gratis-forum.de/forum/ind...01911e48835b3d )
        Zuletzt geändert von snowkid; 13.02.2006, 14:38.
        snowkid G.m.b.h. - Gehst mit, bist hin... *g*

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        • #5
          AW: Abfahren mit Fellen

          na sowas, da arbeiten doch gewissenhafte admins. danke dass der der beitrag vom anonymen hintersteirischen menschenaffen der ENTF-taste unterworfen wurde!

          zur eigentlichen frage:

          ich kann mir nicht so recht vortstellen, warum es mit fellen sooo schlecht gehen soll. du schreibst von eis und ich nehme an es war steil. da solltest du mehr oder weniger nur mehr auf den kanten stehen, also das fell wurscht sein. normalerweise sind felle um einige millimeter schmäler als die schi, also stellt sich mir die frage ob deine felle zu breit sind... (könnte bei carvern + unpassenden fellen der fall sein!).

          da ich mir nicht gut vorstellen kann, dass man sich mit schi halten kann, mit den schischuhen aber keinen stand in die harte schneedecke schlagen kann, scheint auch hier nicht alles astrein zu sein. d.h. abschnallen und felle entfernen hätte möglich sein müssen, theoretisch jedenfalls. spannender ist dann natürlich das anschnallen...

          generell rutschen aber felle um einiges schlechter als der schibelag, d.h. optimal ist das alles nicht...

          ich hatte vor 2 wochen eine ähnliche situation, es lag aber mehr an dem steilen und sehr lockeren oberschichtenfirn. da war auch mit harscheisen nix mehr zu halten. ich habe dann die schi abgenommen, sie möglichst tief verankert (schidepot) und bin die rinne dann zu fuss weiter (im schatten). die felle habe ich oben gelassen. als ich zurückkam war die stelle im schatten, der schnee fester und somit das felle abnhehmen und schi anschnallen einfacher.

          Zuletzt geändert von a666; 13.02.2006, 15:28.
          servus, andré
          http://www.carto.net/andre.mw/photos/places/

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          • #6
            AW: Abfahren mit Fellen

            hallo snowkid,

            danke für die info! ja, das war genau dort - vom bodental aus im vertatscha-kar unterhalb des hochstuhls (warst du auch dort?). harscheisen hatte ich wohl, die hab ich vorm abfahren aber raufgeklappt. nicht falsch verstehen - es wäre absolut möglich gewesen noch weiterzugehen, andere habens auch gemacht, ein schäferhund hat eh allen gezeigt wie gut vier pfoten raufkommen...

            Bei mir war halt die irgendwie die motivation weg. soviel erfahrung hab ich auch nicht, daß ich mir alles antun kann/muss. ein schneeschuhgeher ist irrsinnig weit abgerutscht, aber der war im gegensatz zu mir hochmotiviert und ist nochmal aufgestiegen - alle achtung!
            Tourenbuch: Outdoor Weblog | ÖBRD Kärnten Infos

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            • #7
              AW: Abfahren mit Fellen

              Hi André,

              also _ich_ hätts mir nie und nimmer zugetraut dort oben wo ich war die schi wieder anzuschnallen. der stand war allerdings sicher genug die harscheisen raufzuklappen. so wie snowkid geschrieben hat die felle abziehen ohne abschnallen hätte wohl gehen müssen aber daran hab ich nicht gedacht...
              Tourenbuch: Outdoor Weblog | ÖBRD Kärnten Infos

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              • #8
                AW: Abfahren mit Fellen

                ich glaube, das ich mir deine miesliche lage ganz gut vorstellen kann:
                man geht so bergauf, es wird steiler und härter, man überlegt was man machen soll, entscheidet sich für den weiterweg, und dann wenn`s so richtig steil runterpfeifft, halten die ski nicht mehr richtig, man bekommt angst und traut sich kaum mehr vor und zurück.

                die angst macht es natürlich noch schwieriger seine bewegungen kontrolliert und sicher auszuführen.
                ich glaub, ich würd mich nicht trauen mit fellen abzurutschen, unter solchen verhältnissen ist oft die abfahrt ohne felle schon ein lotteriespiel. natürlich kann ich aber nicht beurteilen, ob ein skiabschnallen noch möglich gewesen wäre.

                beide lösungen haben sicherlich ein hohes risiko, das man dabei ausrutscht und den hang runtersaust. sinnvoll wäre wohl einzig das vorherige anlegen von harscheisen oder eine frühere umkehr gewesen, aber das weiß man dann meist nachher sowieso selbst. letztlich glaub ich das du froh sein kannst, das nicht mehr passiert ist!

                ich hatte mal ein ähnliches erlebnis bei einer ötscher abfahrt (ich glaub es war die juxfidelplan):
                ich war auf der skiabfahrt, der graben sehr hart, meine kanten recht stumpf, und der graben wurde von schwung zu schwung steiler. bald realisierte ich, das ein ausrutschen auf dieser abfahrt mein letzter fehler sein würde und mich überkam relativ panische angst. ich querte wie auf eiern zu einem aus der eisdecke rausragenden latschen wipfel, umklammerte diesen und lies ihn mit einer hand nicht mehr los, bis ich an beiden beinen meine steigeisen angezogen hatte. vorher hätt ich gar nicht gewußt, das man sich mit einer hand steigeisen anziehen kann. es folgte ein erleichteter wiederaufstieg mit "endlich wieder sicher gefühl" und abfahrt über die präparierte skipiste.
                neue Homepage: www.berg1.at.tf

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                • #9
                  AW: Abfahren mit Fellen

                  Frage: woran liegt das eigentlich, dass man mit Fellen kaum abfahren kann - nicht einmal bei guten Verhältnissen? Man fährt ja wie auf Eiern, auch wenn Bindung und Schuhe zu sind.
                  Hat jemand eine Erklärung?

                  Erik

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                  • #10
                    AW: Abfahren mit Fellen

                    Zitat von alpendohle
                    Bei mir war halt die irgendwie die motivation weg. soviel erfahrung hab ich auch nicht, daß ich mir alles antun kann/muss. ein schneeschuhgeher ist irrsinnig weit abgerutscht, aber der war im gegensatz zu mir hochmotiviert und ist nochmal aufgestiegen - alle achtung!
                    Bei vorrausschauender Vorgangsweise beim Aufstieg sollte man eigentlich nicht in solche Lagen kommen............also genaue Analyse und Einschätzung der Gegebenheiten und nicht nur ein hinaufrennen in Weltrekordzeit ohne links und rechts zu schauen. ( bezieht sich jetzt aber nicht auf Alpendohle!).
                    Aber solche Beispiele habe ich schon in Genüge erlebt, wo dann mitten im Steilhang unter akrobatischen Verrenkungen die Harscheisen oder Felle (de)montiert wurden!

                    gruss, spirit
                    Zuletzt geändert von Spirit; 13.02.2006, 20:24.

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                    • #11
                      AW: Abfahren mit Fellen

                      Ich wollte einmal "angefellt" einen beinhart gefrorenen steilen Südost-Hang abfahren.
                      So einen Fehler macht man natürlich nur einmal im Leben.
                      ( Es war übrigens von der Magdeburger Scharte abwärts )

                      Und nochmals machte ich so einen Unsinn. Wieder in der Stubaier Alpen :
                      Ich fuhr bei -23 Grad - also bei völlig stumpfen und daher stark bremsenden Schnee ab.
                      Das heißt, ich mußte dauernd anschieben. Von "Fahren" war also keine Rede.

                      Da hatte ich aber einen triftigen Grund :
                      Ich wollte und ging auch noch - im Gegensatz zu meinem Sohn, der zur Amberger Hütte zurückkehrte -
                      auf einen weiteren Dreitausender.
                      Und bei dieser Kälte kann man Felle wirklich nicht mehr irgenwo ankleben !

                      Natürlich nimmt man (oft) bei kleineren Zwischenabfahrten sowieso nicht die Felle ab.
                      z. B. wie wir nach dem Kleinen Ramolkogel bei unserem Weiterweg zum Schidepot am MittlerenRamolkogel.

                      Aber ein extremes Beispiel habe ich von der Venediger Krone :

                      Mein Freund ließ die Felle vom Deferegger Haus über das Hohe Aderl und dem Kleinvenediger bis zur Kristallwand oben.

                      Köstlich war, daß er auch vom Rainerhorn, Schwarzer Wand und vom Hoher Zaun rascher als ich hinunterfuhr !
                      Mich also immer wieder überholte, obwohl ich ab dem Rainerhorn keine Felle mehr "anhatte".

                      Der Grund :
                      Er hatte offenbar recht rutschfreundliche Felle.
                      Ich aber - wie in meinen ersten Schitouren-Jahren fast immer - Fellkleber-Reste auf der Lauffläche.

                      Persönliches Fazit :
                      Flachere Hänge kann man - wenn die Rutschfähigkeit passt - ohne weiteres mit Fellen abfahren.
                      Bei Steilhängen jedoch : Felle runter !
                      Weil ja u. a. die Stahlkanten zu wenig oder überhaupt nicht greifen.
                      Angehängte Dateien
                      TOUREN PLANEN - TOUREN (ERFOLGREICH) DURCHFÜHREN - TOUREN DOKUMENTIEREN

                      Das ist auch eine Art "Heilige Dreifaltigkeit" !

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