Ein beeindruckendes Leben ist am 24.09.2017 zu Ende gegangen
Auszug aus wikipedia:
Norman Günter Dyhrenfurth war der Sohn des Geologen und Himalaya-Expeditionsleiters Günter Oskar Dyhrenfurth (1886–1975) und der Bergsteigerin Hettie Dyhrenfurth (1892–1972), die nach der Besteigung des Sia Kangri mit 7.315 Metern 20 Jahre lang den Höhenrekord für Frauen gehalten hatte. Sein Vater hatte nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten seine Professur in Breslau niedergelegt und sich mit seiner Familie in der Schweiz niedergelassen.
Hettie Dyhrenfurth wanderte 1937 in die USA aus, wohin ihr der damals 19-jährige Norman folgte. Norman, der mit seinem Vater vor seiner Abreise in die USA noch den Mont Blanc und andere Alpengipfel bestiegen hatte, arbeitete in Amerika als Skilehrer, Bergführer und Kameramann. Schon sein Vater Günter Oskar Dyhrenfurth hatte seine Himalaya-Expeditionen durch Filme finanziert und das Interesse seines Sohnes am Filmen geweckt.
Im Zweiten Weltkrieg nahm Norman Dyhrenfurth auf Seiten der amerikanischen Truppen am Kampf um die Aleuten teil. Nach dem Krieg wurde er Leiter einer Filmproduktionsgesellschaft und erhielt die Berufung als Lektor an die University of California in Los Angeles, wo er schließlich Leiter der UCLA Film School wurde. In dieser Position kam er mit vielen berühmten Regisseuren wie Alfred Hitchcock und Fred Zinnemann in Kontakt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Norman_Dyhrenfurth
Nachrufe…
https://www.nytimes.com/2017/09/27/w...est-climb.html
https://www.washingtonpost.com/local...=.fc56d93e4d39
Eine kleine Geschichte dazu:
2016 hatte ich das Vergnügen, Norman Dyhrenfurth anlässlich des Bergfilmfestivals in Salzburg persönlich zu erleben. Während der/sein Film „Zum dritten Pol“ lief, saß Dyhrenfurth in der Reihe vor mir. Es war berührend seine Emotionen mitzufühlen. Als er nach Ende der Filmvorführung auf die Bühne zum Interview bzw. zur Diskussion gebeten wurde, schritt er nahezu ohne fremde Hilfe die Stufen hinab (damals immerhin mit 98 Jahren!).
Manche Fragen musste der Moderator wiederholen, manchmal korrigierte Dyrenfurth einige seiner Erzählungen. Plötzlich laut und deutlich eine sympathische weibliche Stimme aus dem Hintergrund: „Norman, da bringst du jetzt aber etwas durcheinander…“
Schmunzeln und Heiterkeit im Publikum. Und natürlich drehen sich alle um. Dieser Moment hatte sowas von herzlicher Liebenswürdigkeit: In der letzten Reihe sitzt seine Frau, von der er zuvor bereits mehrmals sehr respekt- und liebevoll sprach.
Na, meinte Dyrenfurth zu seiner Frau, dann bitte komm DU auf die Bühne und erzähle DU. Deine Erinnerungen sind noch etwas besser als meine…
Erst wollte sie nicht („Norman, das ist DEIN Abend“…), dann nahm sie doch neben ihrem Mann auf der Bühne Platz. Die Fortsetzung des Interviews war humorvoll, interessant, herzlich.
Übrigens, als alle sich zu der Frauenstimme im Hintergrund umdrehten, traute ich meinen Augen nicht: direkt hinter mir saß Helma Schimke!! (Ich werd verrückt! Was für ein Abend!) Frau Schimke ist ebenfalls jenseits 80, hat das Frauenbergsteigen zu ihrer Zeit populär gemacht, „zwischendurch“ Kinder zur Welt gebracht, und geht trotz hohen Alters immer noch auf Berge. Ihre verfilmte Biografie hatte ich mir tags zuvor hier im Kino angesehen und nun sitzt diese Persönlichkeit direkt hinter mir! (und eine weitere vor mir! Wahnsinn!)
DAS war damals ein äußerst beeindruckender Abend für mich im „DAS KINO“ in Salzburg.
Berglerin
Auszug aus wikipedia:
Norman Günter Dyhrenfurth war der Sohn des Geologen und Himalaya-Expeditionsleiters Günter Oskar Dyhrenfurth (1886–1975) und der Bergsteigerin Hettie Dyhrenfurth (1892–1972), die nach der Besteigung des Sia Kangri mit 7.315 Metern 20 Jahre lang den Höhenrekord für Frauen gehalten hatte. Sein Vater hatte nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten seine Professur in Breslau niedergelegt und sich mit seiner Familie in der Schweiz niedergelassen.
Hettie Dyhrenfurth wanderte 1937 in die USA aus, wohin ihr der damals 19-jährige Norman folgte. Norman, der mit seinem Vater vor seiner Abreise in die USA noch den Mont Blanc und andere Alpengipfel bestiegen hatte, arbeitete in Amerika als Skilehrer, Bergführer und Kameramann. Schon sein Vater Günter Oskar Dyhrenfurth hatte seine Himalaya-Expeditionen durch Filme finanziert und das Interesse seines Sohnes am Filmen geweckt.
Im Zweiten Weltkrieg nahm Norman Dyhrenfurth auf Seiten der amerikanischen Truppen am Kampf um die Aleuten teil. Nach dem Krieg wurde er Leiter einer Filmproduktionsgesellschaft und erhielt die Berufung als Lektor an die University of California in Los Angeles, wo er schließlich Leiter der UCLA Film School wurde. In dieser Position kam er mit vielen berühmten Regisseuren wie Alfred Hitchcock und Fred Zinnemann in Kontakt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Norman_Dyhrenfurth
Nachrufe…
https://www.nytimes.com/2017/09/27/w...est-climb.html
https://www.washingtonpost.com/local...=.fc56d93e4d39
Eine kleine Geschichte dazu:
2016 hatte ich das Vergnügen, Norman Dyhrenfurth anlässlich des Bergfilmfestivals in Salzburg persönlich zu erleben. Während der/sein Film „Zum dritten Pol“ lief, saß Dyhrenfurth in der Reihe vor mir. Es war berührend seine Emotionen mitzufühlen. Als er nach Ende der Filmvorführung auf die Bühne zum Interview bzw. zur Diskussion gebeten wurde, schritt er nahezu ohne fremde Hilfe die Stufen hinab (damals immerhin mit 98 Jahren!).
Manche Fragen musste der Moderator wiederholen, manchmal korrigierte Dyrenfurth einige seiner Erzählungen. Plötzlich laut und deutlich eine sympathische weibliche Stimme aus dem Hintergrund: „Norman, da bringst du jetzt aber etwas durcheinander…“
Schmunzeln und Heiterkeit im Publikum. Und natürlich drehen sich alle um. Dieser Moment hatte sowas von herzlicher Liebenswürdigkeit: In der letzten Reihe sitzt seine Frau, von der er zuvor bereits mehrmals sehr respekt- und liebevoll sprach.
Na, meinte Dyrenfurth zu seiner Frau, dann bitte komm DU auf die Bühne und erzähle DU. Deine Erinnerungen sind noch etwas besser als meine…
Erst wollte sie nicht („Norman, das ist DEIN Abend“…), dann nahm sie doch neben ihrem Mann auf der Bühne Platz. Die Fortsetzung des Interviews war humorvoll, interessant, herzlich.
Übrigens, als alle sich zu der Frauenstimme im Hintergrund umdrehten, traute ich meinen Augen nicht: direkt hinter mir saß Helma Schimke!! (Ich werd verrückt! Was für ein Abend!) Frau Schimke ist ebenfalls jenseits 80, hat das Frauenbergsteigen zu ihrer Zeit populär gemacht, „zwischendurch“ Kinder zur Welt gebracht, und geht trotz hohen Alters immer noch auf Berge. Ihre verfilmte Biografie hatte ich mir tags zuvor hier im Kino angesehen und nun sitzt diese Persönlichkeit direkt hinter mir! (und eine weitere vor mir! Wahnsinn!)
DAS war damals ein äußerst beeindruckender Abend für mich im „DAS KINO“ in Salzburg.
Berglerin