Bericht von orf.at - http://salzburg.orf.at/stories/246837/ - vom 03.01.2008
Warnung vor Risiko beim Rodeln
Polizisten und Mediziner warnen nach schweren Unfällen vor dem großen Risiko beim Rodeln. Dieses werde oft unterschätzt. Vor allem Kinder seien gefährdet, sagen Experten. Touristiker sehen keinen Handlungsbedarf.
Chirurgen registrieren mehr Unfälle
In den vergangenen Wochen haben sich in Salzburg die Rodelunfälle gehäuft - ein Holländer und seine drei Jahre alte Tochter wurden getötet, als sie in eine Schlucht stürzten. Vor kurzem stürzte eine polnische Urlauberin samt Kind mit ihrer Rodel in Dorfgastein (Pongau) über einen vereisten Wasserfall ab.
Rodeln macht Spaß, ist aber auch viel gefährlicher, als manche glauben. Vor allem Kinder verlieren oft die Kontrolle über den Schlitten. Jedes fünfte Kind, das beim Wintersport verunglückt, hatte einen Rodelunfall.
Polizeichef warnt Touristiker
Die Unfälle werden mehr, sagt Kinderchirurg Jörg Schnöll vom Salzburger Landeskrankenhaus: "Diese nicht sehr gut zu steuernden Kunststoff-Schalen haben ein sehr großes Gefahrenpotential." Derzeit liegen auf der Kinderchirurgie zwei Achtjährige. Einer hat sich beim Rodeln den Oberschenkel gebrochen, der andere einen Milzriss davongetragen.
Auch der Salzburger Landespolizeikommandant Ernst Kröll warnt davor, das Risiko beim Rodeln zu unterschätzen. Der frühere Spitzensportler und Skispringer empfiehlt die Verwendung von Schutzhelmen und nimmt auch Touristiker in die Pflicht: "Die Tourismusverbände sollten hier verstärkte Aufklärung betreiben."
Ganz anders sieht das Leo Bauernberger, Chef der Salzburger Land Tourismus Gesellschaft (SLT). Hoteliers und Hüttenwirte im Land würden die Gäste sehr wohl vor den Gefahren des Schlittenfahrens warnen: "Schlussendlich endet jede Aktion bei der Selbstverantwortung. Die wichtigen Informationen werden mit Sicherheit bei den Verleihstationen und Hüttenwirten weitergegeben. Viele Hoteliers begleiten ihre Gäste bei Rodelpartien. Da passiert auch am wenigsten."
Allerdings, schränkt Bauernberger ein: "Wenn Alkohol im Spiel ist, werden viele Wintersportler leichtsinnig." Die Gäste eindringlicher zu warnen, etwa in Broschüren, sei aber nicht nötig, sagt der SLT-Chef: "Es bringt nichts, den Gästen schon in den Informationen Angst zu machen. Das macht keinen Sinn und geht ins Gegenteil."
Jedes Jahr kommen etwa drei Millionen Wintergäste nach Salzburg. Im ganzen Land gibt es rund 120 offizielle Rodelstrecken.
Quelle: orf.at
Warnung vor Risiko beim Rodeln
Polizisten und Mediziner warnen nach schweren Unfällen vor dem großen Risiko beim Rodeln. Dieses werde oft unterschätzt. Vor allem Kinder seien gefährdet, sagen Experten. Touristiker sehen keinen Handlungsbedarf.
Chirurgen registrieren mehr Unfälle
In den vergangenen Wochen haben sich in Salzburg die Rodelunfälle gehäuft - ein Holländer und seine drei Jahre alte Tochter wurden getötet, als sie in eine Schlucht stürzten. Vor kurzem stürzte eine polnische Urlauberin samt Kind mit ihrer Rodel in Dorfgastein (Pongau) über einen vereisten Wasserfall ab.
Rodeln macht Spaß, ist aber auch viel gefährlicher, als manche glauben. Vor allem Kinder verlieren oft die Kontrolle über den Schlitten. Jedes fünfte Kind, das beim Wintersport verunglückt, hatte einen Rodelunfall.
Polizeichef warnt Touristiker
Die Unfälle werden mehr, sagt Kinderchirurg Jörg Schnöll vom Salzburger Landeskrankenhaus: "Diese nicht sehr gut zu steuernden Kunststoff-Schalen haben ein sehr großes Gefahrenpotential." Derzeit liegen auf der Kinderchirurgie zwei Achtjährige. Einer hat sich beim Rodeln den Oberschenkel gebrochen, der andere einen Milzriss davongetragen.
Auch der Salzburger Landespolizeikommandant Ernst Kröll warnt davor, das Risiko beim Rodeln zu unterschätzen. Der frühere Spitzensportler und Skispringer empfiehlt die Verwendung von Schutzhelmen und nimmt auch Touristiker in die Pflicht: "Die Tourismusverbände sollten hier verstärkte Aufklärung betreiben."
Ganz anders sieht das Leo Bauernberger, Chef der Salzburger Land Tourismus Gesellschaft (SLT). Hoteliers und Hüttenwirte im Land würden die Gäste sehr wohl vor den Gefahren des Schlittenfahrens warnen: "Schlussendlich endet jede Aktion bei der Selbstverantwortung. Die wichtigen Informationen werden mit Sicherheit bei den Verleihstationen und Hüttenwirten weitergegeben. Viele Hoteliers begleiten ihre Gäste bei Rodelpartien. Da passiert auch am wenigsten."
Allerdings, schränkt Bauernberger ein: "Wenn Alkohol im Spiel ist, werden viele Wintersportler leichtsinnig." Die Gäste eindringlicher zu warnen, etwa in Broschüren, sei aber nicht nötig, sagt der SLT-Chef: "Es bringt nichts, den Gästen schon in den Informationen Angst zu machen. Das macht keinen Sinn und geht ins Gegenteil."
Jedes Jahr kommen etwa drei Millionen Wintergäste nach Salzburg. Im ganzen Land gibt es rund 120 offizielle Rodelstrecken.
Quelle: orf.at
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