18.12.2021 – 15-stündiger Sucheinsatz und ein kleines „Weihnachtswunder"
„Wunder geschehen“ ist ein bekannter Pop-Song der Sängerin Nena. Ein kleines „Weihnachtswunder“ gab es heute am Fuße der Rax, indem ein 43-jähriger Mann aus dem Burgenland verletzt eine klirrend kalte Vollmondnacht überlebte. Aber alles der Reihe nach.
In der Nacht von Freitag auf Samstag um ca. 23.15 Uhr wurde die Bergrettung Reichenau alarmiert. Familienmitglieder hatten bei der Polizei eine Vermisstenanzeige aufgegeben, nachdem der Burgenländer nicht von seinem Ausflug zurückgekehrt war. Die Angaben waren sehr vage, es war lediglich bekannt, dass der Mann von Payerbach ausgehend eine Wanderung in Richtung Rax geplant hatte und sich vermutlich im Bereich Waxriegelhaus/Preiner Gscheid befinden sollte. Aufgrund dieser unklaren Position des Vermissten wurde ebenfalls die Bergrettung Mürzzuschlag zur Unterstützung zugezogen. Während die Bergrettungskollegen*innen aus der Steiermark sich bei der nächtlichen Suche auf das Gebiet zwischen Preiner Gscheid und Waxriegelhaus konzentrierten, setzte die Bergrettung Reichenau den Schwerpunkt auf die Zustiegswege von Prein bzw. Griesleiten zum Waxriegelhaus. In mehreren 2-3 Trupps wurden flächendeckend die Forststraßen und Wanderwege mit dem KFZ bzw. zu Fuß/per Ski abgesucht. Mangels Erfolges rückten die Mannschaften der beiden Bergrettungen um ca 03.00 Uhr wieder in die Zentralen ein.
Nach Rücksprache mit der Alpinpolizei wurde das Suchgebiet verändert. Der Vermisste war öffentlich mit dem Zug angereist. Daher konzentrierten die Suchmannschaften der Bergrettung Reichenau, der Polizei sowie von 144 NOTRUF NIEDERÖSTERREICH ab 04:00 Uhr die Aktivitäten auf das Gebiet Schneedörfl – Scheiterplatz – Kammerwandgrotte – Jubiläumsaussicht – Waldburgangerhütte – Schedkapelle. In mehreren Suchteams wurden durch die Bergrettung Reichenau zu Fuß und mittels PKW die Forststraßen und Wanderwege unterhalb des Gahns abgesucht. Leider konnte auch in diesem Bereich der vermisste Wanderer nicht angetroffen werden. Um kurz vor 06:30 Uhr rückten die Suchmannschaften wieder in die Zentrale Reichenau zur weiteren Lagebesprechung ein.
Mittlerweile war Gebietsalarm ausgegeben worden und mit Tagesanbruch war weitere Unterstützung angekündigt: zusätzliche Ortstellen der Bergrettung Niederösterreich/Wien, die Suchhundestaffel, das BMI sowie die Freiwillige Feuerwehr von Payerbach, Reichenau und Küb.
Mit den ersten Sonnenstrahlen des Tages konnten neue Anhaltspunkte in Erfahrung gebracht werden. Ein aufmerksamer Busfahrer des VOR-Verbundes konnte den Hinweis geben, dass der gesuchte Burgenländer mit dem Bus nach Prein gefahren war, um von dort seine Tour zu starten. Zahlreiche Suchteams der Bergrettung NÖ/W, bestehend aus 2-3 Bergrettern*innen, rückten unverzüglich aus und begannen mit der Suche. Die Bergrettung Steiermark befand sich in Bereitschaft, sollte neuerlich eine Unterstützung notwendig werden. In den folgenden Stunden wurde neuerlich das Gebiet zw. Prein – Griesleiten - Waxriegelhaus – Tratenkogel abgesucht. Aus der Luft wurden die Suchtrupps vom BMI und des Bundesheeres mit je einem Hubschrauber unterstützt. Um die Mittagszeit konnte durch zwei Suchtrupps der Bergrettung NÖ/W Sichtkontakt mit der vermissten Person südlich das Waxriegelhauses hergestellt und zu ihr zugestiegen werden. Die Person war stark unterkühlt und durchnässt, wies eine Kopfverletzung auf, war jedoch ansprechbar. Der Burgenländer dürfte am Vortag bereits im Aufstieg zum Waxriegelhaus gestürzt und über einen vereisten, schneebedeckten Hang in ein Bachbett gerutscht sein. Leider konnte die Person nicht auf sich aufmerksam machen und auch nicht via Handy Alarm schlagen, sodass er die Nacht bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt im Schnee liegend verbringen musste. Der Verletzte wurde von der Bergrettung erstversorgt und mittels Gebirgstrage geborgen. Mit dem Bergrettungsfahrzeug wurde die Person zum Preiner Gscheid transportiert, wo die Übergabe an den Notarzthubschrauber des ÖAMTC erfolgte. Um kurz nach 14.00 Uhr konnte schließlich der Einsatz für die Bergrettung erfolgreich beendet werden.
Bei diesem fordernden Einsatz standen insgesamt 120 Personen im Einsatz, die gemeinsam dieses verfrühte „Weihnachtswunder“ möglich machten.
Vielen DANK für die großartige Zusammenarbeit! Und dem Geretteten rasche Genesung!
https://www.facebook.com/bergrettungreichenau/
„Wunder geschehen“ ist ein bekannter Pop-Song der Sängerin Nena. Ein kleines „Weihnachtswunder“ gab es heute am Fuße der Rax, indem ein 43-jähriger Mann aus dem Burgenland verletzt eine klirrend kalte Vollmondnacht überlebte. Aber alles der Reihe nach.
In der Nacht von Freitag auf Samstag um ca. 23.15 Uhr wurde die Bergrettung Reichenau alarmiert. Familienmitglieder hatten bei der Polizei eine Vermisstenanzeige aufgegeben, nachdem der Burgenländer nicht von seinem Ausflug zurückgekehrt war. Die Angaben waren sehr vage, es war lediglich bekannt, dass der Mann von Payerbach ausgehend eine Wanderung in Richtung Rax geplant hatte und sich vermutlich im Bereich Waxriegelhaus/Preiner Gscheid befinden sollte. Aufgrund dieser unklaren Position des Vermissten wurde ebenfalls die Bergrettung Mürzzuschlag zur Unterstützung zugezogen. Während die Bergrettungskollegen*innen aus der Steiermark sich bei der nächtlichen Suche auf das Gebiet zwischen Preiner Gscheid und Waxriegelhaus konzentrierten, setzte die Bergrettung Reichenau den Schwerpunkt auf die Zustiegswege von Prein bzw. Griesleiten zum Waxriegelhaus. In mehreren 2-3 Trupps wurden flächendeckend die Forststraßen und Wanderwege mit dem KFZ bzw. zu Fuß/per Ski abgesucht. Mangels Erfolges rückten die Mannschaften der beiden Bergrettungen um ca 03.00 Uhr wieder in die Zentralen ein.
Nach Rücksprache mit der Alpinpolizei wurde das Suchgebiet verändert. Der Vermisste war öffentlich mit dem Zug angereist. Daher konzentrierten die Suchmannschaften der Bergrettung Reichenau, der Polizei sowie von 144 NOTRUF NIEDERÖSTERREICH ab 04:00 Uhr die Aktivitäten auf das Gebiet Schneedörfl – Scheiterplatz – Kammerwandgrotte – Jubiläumsaussicht – Waldburgangerhütte – Schedkapelle. In mehreren Suchteams wurden durch die Bergrettung Reichenau zu Fuß und mittels PKW die Forststraßen und Wanderwege unterhalb des Gahns abgesucht. Leider konnte auch in diesem Bereich der vermisste Wanderer nicht angetroffen werden. Um kurz vor 06:30 Uhr rückten die Suchmannschaften wieder in die Zentrale Reichenau zur weiteren Lagebesprechung ein.
Mittlerweile war Gebietsalarm ausgegeben worden und mit Tagesanbruch war weitere Unterstützung angekündigt: zusätzliche Ortstellen der Bergrettung Niederösterreich/Wien, die Suchhundestaffel, das BMI sowie die Freiwillige Feuerwehr von Payerbach, Reichenau und Küb.
Mit den ersten Sonnenstrahlen des Tages konnten neue Anhaltspunkte in Erfahrung gebracht werden. Ein aufmerksamer Busfahrer des VOR-Verbundes konnte den Hinweis geben, dass der gesuchte Burgenländer mit dem Bus nach Prein gefahren war, um von dort seine Tour zu starten. Zahlreiche Suchteams der Bergrettung NÖ/W, bestehend aus 2-3 Bergrettern*innen, rückten unverzüglich aus und begannen mit der Suche. Die Bergrettung Steiermark befand sich in Bereitschaft, sollte neuerlich eine Unterstützung notwendig werden. In den folgenden Stunden wurde neuerlich das Gebiet zw. Prein – Griesleiten - Waxriegelhaus – Tratenkogel abgesucht. Aus der Luft wurden die Suchtrupps vom BMI und des Bundesheeres mit je einem Hubschrauber unterstützt. Um die Mittagszeit konnte durch zwei Suchtrupps der Bergrettung NÖ/W Sichtkontakt mit der vermissten Person südlich das Waxriegelhauses hergestellt und zu ihr zugestiegen werden. Die Person war stark unterkühlt und durchnässt, wies eine Kopfverletzung auf, war jedoch ansprechbar. Der Burgenländer dürfte am Vortag bereits im Aufstieg zum Waxriegelhaus gestürzt und über einen vereisten, schneebedeckten Hang in ein Bachbett gerutscht sein. Leider konnte die Person nicht auf sich aufmerksam machen und auch nicht via Handy Alarm schlagen, sodass er die Nacht bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt im Schnee liegend verbringen musste. Der Verletzte wurde von der Bergrettung erstversorgt und mittels Gebirgstrage geborgen. Mit dem Bergrettungsfahrzeug wurde die Person zum Preiner Gscheid transportiert, wo die Übergabe an den Notarzthubschrauber des ÖAMTC erfolgte. Um kurz nach 14.00 Uhr konnte schließlich der Einsatz für die Bergrettung erfolgreich beendet werden.
Bei diesem fordernden Einsatz standen insgesamt 120 Personen im Einsatz, die gemeinsam dieses verfrühte „Weihnachtswunder“ möglich machten.
Vielen DANK für die großartige Zusammenarbeit! Und dem Geretteten rasche Genesung!
https://www.facebook.com/bergrettungreichenau/
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