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Regelwerk für die Benutzung des Forums Gipfeltreffen

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Hochkalter bei Berchtesgaden: Vermisster Bergsteiger nach 27 Tagen tot geborgen / 13.10.2022

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  • Hochkalter bei Berchtesgaden: Vermisster Bergsteiger nach 27 Tagen tot geborgen / 13.10.2022

    Bergsteiger bei Berchtesgaden verschollen
    Lawinengefahr am Hochkalter

    Trotz heftigen Schneefalls bricht ein junger Mann aus Niedersachsen zu einer hochalpinen Tour am Hochkalter auf. Als er am Samstag einen Notruf absetzt, beginnt ein Wettlauf mit der Zeit. Wegen der Lawinengefahr ist die Berchtesgadener Bergwacht machtlos.


    Die Bedingungen sind selbst für die erfahrenen Retter lebensgefährlich: Anhaltender Schneefall, starker Wind, Lawinengefahr und absturzgefährdetes Gelände haben die Suche nach einem verunglückten Bergsteiger am Hochkalter unmöglich gemacht. Der 24-Jährige hatte am Samstag einen Notruf abgesetzt, nachdem er abgerutscht war und nicht mehr vor noch zurückkam. Seither ist der Kontakt zu ihm abgebrochen - ohne dass die Retter genau wüssten, wo sie nach ihm suchen müssen. Nach ersten Versuchen in den Vortagen blieb ihnen bis zum Nachmittag wieder nur das Warten.

    Alle Hoffnung ruht deshalb darauf, dass sich der junge Mann als Schutz gegen den auskühlenden Wind eine Schneehöhle graben konnte - und dass das Wetter möglichst bald einen Helikopterflug zulässt, um ihn mit einem Sonargerät zu orten. Denn zu Fuß kann die Bergwacht derzeit nichts ausrichten. "Du kannst dich auf dem Untergrund gar nicht sicher bewegen, da liegt Schnee auf Blankeis, da muss jeder Schritt wohl überlegt und gut gesichert sein", schilderte ein Sprecher. "Und dann gehst du in fünf Metern Entfernung vorbei und siehst den gar nicht, weil er eingeschneit ist."

    Der 24-Jährige aus Niedersachsen war am Samstag am Hochkalter in Ramsau bei Berchtesgaden bei Schneefall zu einer hochalpinen Tour aufgebrochen. Nach einem Sturz auf dem schon im Sommer anspruchsvollen und mit leichteren Kletterstellen versehenen Normalweg hatte er in etwa 2500 Metern Höhe einen Notruf abgesetzt. Darin sprach er nach Angaben des Bayerischen Roten Kreuzes, zu dem die Bergwacht gehört, zunächst davon, sich beide Arme gebrochen und am Kopf verletzt zu haben, gab aber in einem späteren Telefonat an, dass er doch nicht ernsthaft verletzt sei. Aber er befinde sich in absturzgefährdetem Gelände und es sei so steil und rutschig, dass er sich kaum halten könne.

    "Die Kälte ist das Hauptproblem"
    Nach dem Notruf begann bei bis zu minus sechs Grad ein Großeinsatz bei Schneefall, Eis, Starkregen, Wind und Nebel. Die Bergretter suchten mit mehreren Hubschraubern und zu Fuß nach dem Anrufer. Anweisungen, auf den Grat aufzusteigen, wo die Retter ihm leichter hätten helfen können, konnte er nicht nachkommen. "Er hat gesagt, das kriegt er nicht mehr hin, weil er so friert", berichtete der Bergwacht-Sprecher. "Die Kälte ist das Hauptproblem. Das ist das A und O, dass man aus dem Wind kommt."

    Am Montagabend hatten die Einsatzkräfte dank günstiger Witterung etwa eine Stunde lang von einem Hubschrauber aus mit Ferngläsern die steil abbrechenden Wände und Rinnen nach dem Vermissten absuchen können. Spezialisten werteten die Bilder vom Suchflug danach die halbe Nacht noch aus, konnten aber auch keine Spur von dem Verunglückten entdecken. Seit Samstag sei jede Menge Neuschnee gefallen, der sich in den Rinnen schätzungsweise auf bis zu drei Metern Höhe sammle, so dass diese schlecht einsehbar seien, erläuterte der Sprecher.

    Für Mittwoch rechnen die Einsatzkräfte mit besserem Wetter, so dass die Suche mit Hubschrauber und Drohnen vielleicht fortgesetzt werden könnte. Am Donnerstag soll es voraussichtlich sonnig werden. Dann könnte auch eine sogenannte Recco-Boje eingesetzt werden, mit der auch Halbleiter aus elektronischen Geräten wie Handy oder Laptop geortet werden könnten, selbst wenn deren Akku leer sei. Darauf setze man derzeit die größten Hoffnungen, sagte der Bergwacht-Sprecher. Mit Blick auf die Naturgewalten ergänzte er bedrückt: "Derselbe Einsatz wäre bei schönem Wetter in einer Stunde vorbei." Diese vermeintliche Sicherheit entpuppe sich aber bei schlechtem Wetter als trügerisch. "Dann ist das ein Einsatz wie vor 100 Jahren." Und der Notleidende am Berg ist alleine seinem Schicksal ausgesetzt.

    Quelle: ntv.de, mau/dpa
    https://www.n-tv.de/panorama/Lawinen...e23601040.html


    Mehrfach aktualisierte Schilderungen aus erster Hand finden sich auf dem facebook-account der Bergwacht Ramsau, die an dem dramatischen Einsatz maßgeblich beteiligt ist:
    https://www.facebook.com/bergwachtramsau/




    Lg, Wolfgang


    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)


  • #2
    Wir hier in Bayern verfolgen in den Medien den Einsatz schon ein paar Tage. Ich muss aber ganz ehrlich sagen, dass ich mittlerweile wenig Hoffnung habe, dass der Verunfallte noch lebend gefunden wird.
    Großen Respekt für die Bergwacht, die hier aus meiner Sicht alles menschenmögliche tut.

    Viele Liebe Grüße von climby
    Meine Nachbarn hören Metal, ob sie wollen oder nicht

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    • #3
      Update Mittwoch, 21.09.2022, 17.30 Uhr


      Bergretter finden Rucksack des Vermissten


      Mit einer Spezialsonde konnten die Einsatzkräfte Signale orten, den 24-Jährigen selbst haben sie jedoch noch nicht entdeckt.

      Bei ihrer Suche nach dem am Samstag am Hochkalter verunglückten und seither vermissten 24-Jährigen haben die Bergretter aus der Ramsau und Berchtesgaden am späten Mittwochnachmittag den Rucksack des jungen Mannes gefunden. Da der 2607 Meter hohe Berg auch am Mittwoch immer wieder von dichten Wolken umhüllt war, gelang es jedoch zunächst nicht, weitere Einsatzkräfte für die Suche nach dem Vermissten auf den Berg zu fliegen.

      Schon am Vormittag hatte ein Bergretter im Polizeihubschrauber über dem Hochkalter plötzlich ein Signal vernommen, das ein Zeichen der Hoffnung hätte sein können: Die sogenannte Recco-Boje unter dem Helikopter, die neben speziellen Reflektoren in Outdoor-Kleidung auch elektronische Bauteile orten kann, hatte angeschlagen.

      Doch am Vormittag war es noch nicht das Mobiltelefon oder das Notebook des auf rund 2500 Metern Höhe im Schneesturm abgerutschten 24-Jährigen, welches das Signal der Boje reflektiert hatte. Zwei Bergretter, die der Hubschrauber mit der Seilwinde in dem Steilhang absetzte, gruben aus dem tiefen Neuschnee stattdessen zunächst nur die Reste eines Wetterballons samt Elektronik aus.

      Erst viele Stunden später stießen die Retter auf den Rucksack, aber noch nicht auf den Vermissten selbst, mit dem sie am Samstagabend den letzten Telefonkontakt gehabt hatten. Die dramatische Suchaktion unter widrigsten Wetterbedingungen, an der sich Dutzende Bergretter beteiligt hatten, wurde zum Wettlauf mit der Zeit - mit einem immer noch offenem Ende. Erst am Mittwoch erlaubte das Wetter endlich längere Suchflüge.

      Im Tal hielten sich den ganzen Tag weitere Mitglieder der Bergwachten Ramsau und Berchtesgaden bereit und ab dem Mittag auch ein großer Transporthubschrauber der Bundespolizei, der sie sofort auf den Berg hätte bringen können. Zu Fuß aufzusteigen, um den Vermissten zu suchen, hätte nach Ansicht der Einsatzleiter angesichts des vereisten Felses, der stellenweise bis zu drei Meter hohen Schneedecke und der hohen Lawinengefahr kaum Erfolg versprochen, sondern weiterhin eher die Bergretter selbst in Lebensgefahr gebracht.


      https://www.sueddeutsche.de/bayern/h...sack-1.5661544
      Lg, Wolfgang


      Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
      der sowohl für den Einzelnen
      wie für die Welt zukunftsweisend ist.
      (David Steindl-Rast)

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      • #4
        Nach mehreren vergeblichen Versuchen, den vermissten Bergsteiger zu orten, musste man immer mehr mit einer solchen Ankündigung rechnen.


        Einsatzkräfte brechen Suche nach am Hochkalter vermissten 24-Jährigen ab

        23.09.2022 10:07 Uhr CEST |
        Ramsau – Bergwacht und Polizei haben auch am Donnerstag ganztags das bessere Flugwetter genutzt und weiter nach dem seit vergangenem Samstag am Hochkalter vermissten 24-Jährigen gesucht, die Suche aber nun aufgrund des windverfrachteten und damit teilweise bis zu drei Meter hohen Schnees am Berg vorerst unterbrochen, bis eventuell bei milderen Temperaturen auch in den Höhenlagen vor dem Winter nochmals Tauwetter einsetzt.


        Von 8 bis 18 Uhr waren am Donnerstag 23 Bergretter aus Ramsau (19), Traunstein (2), Bad Reichenhall (1) und von der Regionalleitung (1) zusammen mit vier Polizeibergführern der Alpinen Einsatzgruppe (AEG) und der Besatzung des Polizeihubschraubers „Edelweiß 2“ im Einsatz, wobei sie zunächst die Rinne ober- und unterhalb des am Mittwochnachmittag auf der Westseite unterhalb des Gipfelgrats georteten und geborgenen Rucksacks absuchten und am späten Nachmittag noch ein weiteres Recco-Signal mit Einsatzkräften im Gelände abklärten.

        Der 24-Jährige aus Niedersachsen wird seit vergangenem Samstag am Hochkalter vermisst. Die Bergwacht stand mit dem offensichtlich abgerutschten jungen Mann, der selbst einen Notruf abgesetzt hatte, zunächst noch über Handy in Kontakt, der am Abend dann aber abriss. Die Bergwachten Ramsau und Berchtesgaden schafften es trotz der extremen Bedingungen mit Eis, Schnee und Sturm noch am Abend von der West- und der Ostseite des Bergs bis zum Gipfelgrat aufzusteigen, hatten im Schneesturm aber keine Chance, des 24-Jährigen zu sehen oder zu hören. Die weitere Suche am Sonntag zu Fuß war erfolglos; Suchflüge fanden während kurzzeitiger Wetterfenster statt und dann am Mittwoch und Donnerstag bei besserem Wetter ganztags, wobei neben Drohnen von Polizei und Bergwacht auch das so genannte Recco SAR System als Boje am Polizeihubschrauber verwendet wurde, mit dem unter anderem auch Halbleiter aus elektronischen Geräten wie Handys und Laptops geortet werden können; am Mittwochnachmittag war auch ein Eurofighter der Bundeswehr mit spezieller Ortungstechnik unterwegs, um vom Einsatzgebiet hochauflösende Fotos zu machen. Per Recco wurde zunächst am Mittwochvormittag der inaktive Funksender eines Wetterballons und später dann der Rucksack des Vermissten geortet und von Einsatzkräften im Gelände im Schnee sondiert und ausgegraben.

        Sechs Einsatzkräfte von Bergwacht und Polizei suchten dann am Donnerstagvormittag seilgesichert mit Eisgerät und Lawinen-Notfallausrüstung die steile Rinne und die angrenzenden Wände ober und unterhalb des Rucksack-Fundorts und eines vom Vermissten noch übermittelten Standorts in 2.480 Metern Höhe ab. Die Besatzung des Polizeihubschraubers „Edelweiß 2“ setzte in insgesamt drei Winden-Aufzügen zwischen 9 und 10.40 Uhr fünf Bergretter und einen Polizeibergführer bei zeitweise anspruchsvollen Flugbedingungen per Winde im Gelände ab und flog zwischenzeitlich ab 9.45 Uhr immer wieder mit der Recco-Boje, wobei der Recco-Operator der Bergwacht im Heli gegen 15.45 Uhr ein weiteres Signal in 2.530 Metern Höhe ortete. Wieder wurden zwei Bergretter mit der Winde im Gelände abgesetzt, die mit einem Handgerät suchten und den Umkreis sondierten, aber bis 16.45 Uhr nichts finden konnten, so dass sie gegen 17.15 Uhr wieder ausgeflogen wurden.

        Da Sonneneinstrahlung und Erwärmung die Steinschlag- und Lawinen-Gefahr konkret erhöhten und bereits erste kleinere Steine und Schneelawinen abgegangen waren, flog der Heli ab 12.45 Uhr die sechs Einsatzkräfte aus der Rinne rund um den Rucksack-Fundort zurück ins Tal. Danach suchten zwei Bergretter ab 14.15 Uhr per Fernglas vom Hubschrauber aus die Rinne und den Wandfuß optisch ab.

        Um den Funkschatten im Ofental auszugleichen, bauten die Bergretter wieder ein Gateway im Klausbachtal auf. Die Bergwacht Traunstein tauschte den durch die vielen Flüge mittlerweile ziemlichen leeren Kerosinanhänger aus Berchtesgaden und hatte zuvor einen der beiden Anhänger zum Nachfüllen zur Bundespolizei-Fliegerstaffel nach Oberschleißheim gefahren; voraussichtlich am Freitag muss sie den anderen Anhänger auch wieder nach Befüllen fahren.

        Die Polizei gab am Donnerstagabend bekannt: „Zum jetzigen Zeitpunkt bleibt der 24-Jährige trotz des massiven Sucheinsatzes vermisst. Seitens der örtlichen Bergwacht und der Polizei wurde seit dem Unfalltag alles Menschenmögliche unternommen, um den Vermissten noch lebend zu finden. Hierzu wurden insbesondere durch die Ehrenamtlichen der Bergwacht am Berg und im Tal sowie die hauptamtlichen Alpinbergführer des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd weit über tausend Einsatzstunden abgeleistet. Aufgrund der Gesamtumstände war der Einsatz in den vergangenen Tagen nicht nur körperlich, sondern auch seelisch enorm belastend.“

        Unter den derzeitigen Umständen, insbesondere aufgrund der Schneelage im eingegrenzten Gebiet, sind weitere Suchmaßnahmen momentan ohne konkrete Anhaltspunkte nicht zielführend. Bergwacht und Polizei behalten die Lage am Berg jedoch genau im Auge und werden wieder suchen, wenn der Schnee eventuell bei milderen Temperaturen wieder wegtaut.

        Bereitschaftsleiter Thomas Meeß und Einsatzleiter Michael Renner danken allen beteiligten Organisationen für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung während des schwierigen sechstägigen Einsatzes.[...]

        https://www.berchtesgadener-anzeiger...id,734403.html
        https://www.facebook.com/bergwachtramsau/


        Lg, Wolfgang


        Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
        der sowohl für den Einzelnen
        wie für die Welt zukunftsweisend ist.
        (David Steindl-Rast)

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        • #5
          Risikomanagement bei der Bergrettung
          Rettungsaktion am Hochkalter: "Warum wir Bergretter nicht unser Leben riskieren"


          Während der dramatischen und leider erfolglosen Rettungsaktion eines 24-jährigen Bergsteigers am Hochkalter gab es in den Sozialen Medien erhebliche Kritik am Verhalten des Bergsteigers. Oftmals kam auch die Frage auf, warum die Bergwacht ihr Leben für das riskante Verhalten mancher Alpinisten riskieren müsse. Die Bergwacht Ramsau bezieht jetzt in deutlichen Worten auf Facebook Stellung.

          Bei der erfolglosen Rettungsaktion für einen 24-jährigen Bergsteiger, der sich bei schlechter Wettervorhersage auf die schwere Tour auf den Hochkalter aufgemacht hatte, waren rund 30 Bergretter Tag und Nacht im Einsatz. Die Suche musste nach sechs Tagen aufgrund der schlechten Witterung und Neuschnees eingestellt werden.

          In den Sozialen Medien [...] kam in den Kommentaren immer wieder Kritik an Bergsteiger:innen auf, die - so der Tenor - durch einen Start bei widrigen Verhältnissen und angekündigtem Wetterumschwung zunächst sich selbst und dann in der Folge Bergretter in Lebensgefahr bringen würden.

          Die Bergwacht Ramsau hat auf die vielen Kommentare in den Sozialen Medien reagiert und auf Facebook eine Stellungnahme veröffentlicht.
          [...]

          https://www.alpin.de/home/news/54268...riskieren.html


          Warum wir Bergretter nicht unser Leben riskieren

          Wir wollen auf die vielen Kommentare in den Sozialen Medien reagieren und erklären, warum wir uns eben nicht permanent in Lebensgefahr begeben und dass hinter unserem Handeln viel Kalkül und Abwägung steckt. Unbestritten ist, dass sich unsere Einsatzkräfte grundsätzlich den Alpinen Gefahren aussetzen, sobald sie zu einem Rettungseinsatz ausrücken. Diese Alpinen Gefahren sind ein gesellschaftlich akzeptiertes Lebensrisiko, können jedoch durch verschiedenste Umstände deutlich verstärkt werden und so die akzeptierten Rahmenbedingungen schnell verlassen.

          Wir möchten euch unser Risiko-Management in den nächsten Zeilen vereinfacht darstellen.

          Schritt 1 = Risikoreduktion
          Wir versuchen immer, das Risiko für unsere Einsatzkräfte zu reduzieren. So setzen wir zum Beispiel bei Steinschlaggefahr einen Helm auf oder sichern uns im Absturzgelände mit Seilen, um nicht abstürzen zu können. Es gibt jedoch auch Risiken, die man nicht weiter reduzieren kann.

          Schritt 2 = Eintrittswahrscheinlichkeit
          Ist beim Einsatz der Eintritt einer Verletzung zu erwarten? Muss dazu ein Fehler passieren, wie etwa der Sturz bei der Abfahrt mit Ski oder Stolpern beim Gehen? Es kann jedoch auch vorkommen, dass der Eintritt einer Schädigung unabhängig von unseren Maßnahmen zu erwarten ist, wie man zum Beispiel bei großer Lawinengefahr mit der Selbstauslösung von Lawinen rechnen muss.

          Schritt 3 = Grad der Schädigung
          Im letzten Schritt wird die Schwere der zu erwartenden Verletzung mit der Eintrittswahrscheinlichkeit in Verbindung gebracht. Ist das Risiko hoch und nicht weiter reduzierbar, die Eintrittswahrscheinlichkeit Fehlerunabhängig und die zu erwartende Schädigung eine schwere Verletzung oder der Tod, so wird der Einsatz auf jeden Fall so lange unterbrochen, bis das Risiko wieder reduziert werden kann (z.B. durch Wetterbesserung).

          Der vergangene Sucheinsatz hat uns in puncto Risiko-Management mehr als einmal an die Grenze des Machbaren geführt. Bei akuter Lebensgefahr für den Patienten ist ein höheres Risiko für die Einsatzkräfte vertretbar, jedoch ist unser Handeln nie unüberlegt oder gar Harakiri. So etwas machen wir in der Bergrettung nicht.

          https://www.facebook.com/bergwachtramsau/

          Lg, Wolfgang


          Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
          der sowohl für den Einzelnen
          wie für die Welt zukunftsweisend ist.
          (David Steindl-Rast)

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          • #6
            Es hat in den Bergen leider nicht jeder das Glück seine Lernphase zu überleben.

            Und was das Facebookgerede angeht (das ich zum Glück nicht mitlesen muss):
            Dass die Bergrettung bei bestimmten Verhältnissen in bestimmtem Gelände keinerlei Handhabe besitzt, zeitnah einzugreifen, das weiß jeder gut informierte Bergsteiger.

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            • #7
              Knapp vier Wochen, nachdem er bei widrigem Wetter auf dem Hochkalter in Bergnot geriet, wurde der Leichnam des jungen Bergsteigers am 13. Oktober 2022 gefunden und konnte geborgen werden.


              Vermisster Bergsteiger aus Hannover 27 Tage nach Notruf tot geborgen

              Tagelang hatten sie gesucht, dann gaben die Retter auf. Nun ist die Leiche eines jungen Mannes aus Hannover in den Alpen geborgen worden – durch einen Zufall.

              In den Berchtesgadener Alpen haben Rettungskräfte am Donnerstag die Leiche eines vermissten Bergsteigers geborgen – 27 Tage nach seinem Verschwinden am Hochkalter. Der 24-Jährige aus Hannover hatte mit einem Notruf am 17. September ein letztes Lebenszeichen abgesetzt.

              Zu dem Zeitpunkt war er unterhalb des Gipfels des 2.607 Meter hohen Bergs bei Ramsau nahe Berchtesgaden im Schneesturm abgerutscht und hatte sich im steilen und rutschigen Gelände kaum noch halten konnte. Nach mehreren Telefonaten riss der Kontakt ab.

              Ein Polizeisprecher sagte t-online, dass ein österreichischer Bergwacht-Hubschrauber den Leichnam des Mannes gegen 14 Uhr an einem Hang des Hochkalters entdeckt hatte. Daraufhin habe sich der zuständige Polizeibergführer auf den Weg zu dem Toten gemacht.

              Hubschrauber entdeckte Leichnam durch Zufall
              Dem Bayerischen Rundfunk sagte ein Sprecher von der Bergwacht Ramsau, dass man den Fund des Wanderers einem "glücklichen Umstand" verdanke. Der Hubschrauber der österreichischen Bergwacht sei lediglich zufällig in dem Gebiet unterwegs gewesen, und das mit einer Besatzung, die auch schon an der Suche nach dem Wanderer Mitte September beteiligt gewesen sei.

              Ein weiterer Grund für den Fund: die milderen Temperaturen der letzten Tage. Die "Passauer Neue Presse" (PNP) berichtet, dass die wärmeren Temperaturen den Schnee in der Alpenregion zuletzt etwas abschmelzen ließen. Die Suche nach dem Vermissten hatte die Retter im September tagelang auf Trab gehalten: Wegen der widrigen Bedingungen musste die eingeleitete Suchaktion immer wieder unterbrochen werden.

              Auch wenn die Polizei die Beteiligung weiterer Personen oder ein Fremdverschulden an dem Tod des Mannes ausschließt, sind die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen.


              Quelle: https://www.t-online.de/region/hanno...-geborgen.html
              Lg, Wolfgang


              Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
              der sowohl für den Einzelnen
              wie für die Welt zukunftsweisend ist.
              (David Steindl-Rast)

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              • #8
                Ergänzend noch der Eintrag auf der facebook-Seite der Bergwacht Ramsau, die an der mehrtägigen Suche im September führend beteiligt war.

                Salzburger Flugpolizei findet vermissten 24-Jährigen am Hochkalter
                Unser Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen!


                Die Besatzung eines Hubschraubers und ein Bergführer der Polizei Salzburg haben am frühen Donnerstagnachmittag gegen 14 Uhr bei einem Überflug in 2.250 Metern Höhe auf der Südwestseite des Hochkalters den vermissten 24-Jährigen entdeckt. Der leblose Körper lag auf einem Schneefeld in der steilen Rinne über 200 Höhenmeter unterhalb der Stelle, wo am 21. September mit dem Recco-System bereits der Rucksack mit dem Notebook des jungen Mannes gefunden worden war. Durch die milde Witterung der vergangenen Tage war der Schnee auch in den Höhenlagen wieder so weit geschmolzen, dass der Vermisste aus der Luft sichtbar wurde; die Österreicher waren über die Suche informiert und deshalb bei ihren regelmäßigen Überflügen von Einsätzen im Pinzgau und Pongau durchs Kleine Deutsche Eck zurück zum Salzburger Flughafen besonders aufmerksam und achtsam.

                Am späten Nachmittag gegen 16.30 Uhr flog dann die Besatzung des bayerischen Polizeihubschraubers „Edelweiß 2“ zwei bayerische Polizeibergführer der Alpinen Einsatzgruppe (AEG) zum Fundort, die den Bergunfall vor Ort aufnahmen und den Verstorbenen bargen, so dass ihn der Heli mit der Winde aufnehmen und zur Rettungswache der Bergwacht Ramsau ausfliegen konnte. Drei ehrenamtliche Bergretter unterstützten die Bergung logistisch mit ihrem Pinzgauer und der Rettungswache.

                Die Todesursache ist derzeit noch Gegenstand der Ermittlungen; die Polizei Oberbayern Süd schließt aber sowohl Fremdverschulden als auch die Beteiligung weiterer Leute aus.

                https://de-de.facebook.com/bergwachtramsau/
                Lg, Wolfgang


                Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
                der sowohl für den Einzelnen
                wie für die Welt zukunftsweisend ist.
                (David Steindl-Rast)

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