Sauwetter am Schneeberg
Duo (20+29) in Notlage brach in die Fischerhütte ein
Osttiroler und Wiener gerieten in Bergnot. Anstatt den Notruf zu wählen, brachen sie in die Fischerhütte ein.
PUCHBERG. Dass sich ein Osttiroler (20) und ein Wiener (29) in der Fischerhütte aufhielten, wurde nur deshalb bekannt, weil ein unbeteiligter Schneeberg-Wanderer Bewegung bei der eigentlich geschlossenen Fischerhütte wahrnahm.
"Die Männer waren am Sonntag über den winterlichen Fadensteig aufgestiegen und verbrachten aufgrund der Witterung die Nacht im Winterraum der Fischerhütte", berichtet der Leiter der Alpinen Einsatzgruppe im BezirksBlätter-Gespräch. Als es kalt wurde, brach das Duo die Tür zur Fischerhütte auf, um zu heizen. "Die Sachbeschädigung ist aus Notlage heraus entstanden", so Groll, der gemeinsam mit einem Kollegen bei 100 km/h starken Windböen zu den beiden aufstieg. Die Alpinpolizisten geleiteten die Bergsteiger talwärts.
Der Umstand, dass die Wanderer in die Fischerhütte eingebrochen haben, wird an die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt übermittelt; allerdings mit dem Hinweis auf ihre Notsituation. Groll: "Es gibt für so etwas Rechtfertigungsgründe. Außerdem haben sie ihre Daten oben hinterlassen, und werden für den Schaden aufkommen."
Keine Scheu vorm Notruf
Fischerhütten-Wirt Michael Scheffer gibt zu bedenken, dass der Schaden an der Fischerhütte, der sich auf mehrere tausend Euro belaufen dürfte, vermeidbar gewesen wäre: "Es gibt im Winterraum ein Notruftelefon und WLAN. Es war möglich, Hilfe zu rufen. Wenn sie den Notrufknopf gedrückt hätten, hätten sie den Code zu einem Notfallpackage bekommen, das wir versperrt aufbewahren."
Generell empfiehlt Scheffer Wanderern, die in Bergnot geraten, zuerst nach einer Notrufmöglichkeit im Winterraum zu suchen, bevor irgendwo etwas aufgebrochen wird.
Danke an Alpinpolizei und Peter Groß
Das Duo entschied sich jedoch dafür, nicht Hilfe zu alarmieren. "Weil sie nicht wollten, dass bei dem schlechten Wetter Einsatzkräfte gefährdet werden", so Groll. Auch der erfahrene Leiter der Alpinen Einsatzgruppe appelliert an Bergsteiger, keine falsche Scheu vorm Wählen des Notrufes zu haben: "Die Einsatzkräfte geben dann ohnehin detaillierte Anweisungen, wie man sich zu verhalten hat."
Scheffer: "Ein Danke der Alpinpolizei und Bergführer Peter Groß, die diesen Einsatz gemanagt haben."
https://www.meinbezirk.at/neunkirche...e-ein_a5767351
In einem Beitrag der NÖN wird vergleichsweise deutlichere Kritik am Verhalten der beiden Bergsteiger geäußert.
Schlechtes Wetter:
Wanderer verschafften sich Zutritt zu Fischerhütte
Zwei Männer verschafften sich aufgrund der schlechten Witterung Zutritt zur Fischerhütte, um dort zu übernachten. Die Bergrettung und der Hüttenwirt appellieren, in solchen Fällen den stets geöffneten Winterraum zu nutzen und die Einsatzkräfte anzurufen.
Da staunte Michael Scheffer nicht schlecht, als er am Sonntag von einem Bekannten telefonisch über Licht in „seiner“ Fischerhütte informiert wurde – obwohl der Betrieb der Schutzhütte, auf 2.049 Metern Seehöhe gelegen, doch zwischen 13. November und Mitte Mai ausgesetzt ist. Schließlich stellte sich heraus: Zwei Männer, der Bergrettung zufolge 20 und 29 Jahre alt, hatten sich am Samstag Zutritt zum Gastzimmer verschafft, um sich dort zu versorgen, zu heizen und anschließend hier zu übernachten.
Für den Hüttenwirt, der sich unter anderem ob der eingetretenen Türe ärgert, völlig unverständlich: „Sie haben gesagt, dass sie vom Wetter überrascht wurden und deswegen Zuflucht gesucht haben. Aber unser Winterraum ist jederzeit geöffnet und mit einem Notfallpaket sowie einem Notruftelefon ausgestattet.“
Scheffer, der die Fischerhütte seit 15 Jahren führt, erwähnt den Gaskocher sowie den Vorrat an Tee und Suppen, der sich stets in dem Paket befindet. Statt dieses zu nutzen und die Einsatzkräfte zu verständigen, habe man „den völlig falschen Weg“ gewählt, sagt Scheffer: „Der Schaden hätte leicht verhindert werden können und die Bergung wäre wesentlich effizienter und kostengünstiger gewesen.“
Anzeige bei Polizei erstattet
Von der Hütte ins Tal gebracht wurden die beiden Männer schließlich am Montag, zuvor hatte Scheffer Anzeige wegen Einbruchs bei der Polizei erstattet. Er appelliert, in derartigen Fällen künftig die Einsatzkräfte zu informieren: „Die beiden haben damit argumentiert, dass sie die Bergrettung nicht extra anfordern wollten. Aber genau dafür ist ja das Notruftelefon da!“ Auch ihn hätte man jederzeit kontaktieren können, so Scheffer: „Die Hütte hat W-Lan!“ Und: Der Hüttenwirt erinnert an eine ordentliche Ausrüstung und umfassende Tourenplanung – und bekommt dabei Rückendeckung von Bergretter Karl Tisch: „Die Wettervorhersage hatte eindeutig schlechte Witterung vorhergesagt.“
https://www.noen.at/neunkirchen/schl...tion-346960020
Duo (20+29) in Notlage brach in die Fischerhütte ein
Osttiroler und Wiener gerieten in Bergnot. Anstatt den Notruf zu wählen, brachen sie in die Fischerhütte ein.
PUCHBERG. Dass sich ein Osttiroler (20) und ein Wiener (29) in der Fischerhütte aufhielten, wurde nur deshalb bekannt, weil ein unbeteiligter Schneeberg-Wanderer Bewegung bei der eigentlich geschlossenen Fischerhütte wahrnahm.
"Die Männer waren am Sonntag über den winterlichen Fadensteig aufgestiegen und verbrachten aufgrund der Witterung die Nacht im Winterraum der Fischerhütte", berichtet der Leiter der Alpinen Einsatzgruppe im BezirksBlätter-Gespräch. Als es kalt wurde, brach das Duo die Tür zur Fischerhütte auf, um zu heizen. "Die Sachbeschädigung ist aus Notlage heraus entstanden", so Groll, der gemeinsam mit einem Kollegen bei 100 km/h starken Windböen zu den beiden aufstieg. Die Alpinpolizisten geleiteten die Bergsteiger talwärts.
Der Umstand, dass die Wanderer in die Fischerhütte eingebrochen haben, wird an die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt übermittelt; allerdings mit dem Hinweis auf ihre Notsituation. Groll: "Es gibt für so etwas Rechtfertigungsgründe. Außerdem haben sie ihre Daten oben hinterlassen, und werden für den Schaden aufkommen."
Keine Scheu vorm Notruf
Fischerhütten-Wirt Michael Scheffer gibt zu bedenken, dass der Schaden an der Fischerhütte, der sich auf mehrere tausend Euro belaufen dürfte, vermeidbar gewesen wäre: "Es gibt im Winterraum ein Notruftelefon und WLAN. Es war möglich, Hilfe zu rufen. Wenn sie den Notrufknopf gedrückt hätten, hätten sie den Code zu einem Notfallpackage bekommen, das wir versperrt aufbewahren."
Generell empfiehlt Scheffer Wanderern, die in Bergnot geraten, zuerst nach einer Notrufmöglichkeit im Winterraum zu suchen, bevor irgendwo etwas aufgebrochen wird.
Danke an Alpinpolizei und Peter Groß
Das Duo entschied sich jedoch dafür, nicht Hilfe zu alarmieren. "Weil sie nicht wollten, dass bei dem schlechten Wetter Einsatzkräfte gefährdet werden", so Groll. Auch der erfahrene Leiter der Alpinen Einsatzgruppe appelliert an Bergsteiger, keine falsche Scheu vorm Wählen des Notrufes zu haben: "Die Einsatzkräfte geben dann ohnehin detaillierte Anweisungen, wie man sich zu verhalten hat."
Scheffer: "Ein Danke der Alpinpolizei und Bergführer Peter Groß, die diesen Einsatz gemanagt haben."
https://www.meinbezirk.at/neunkirche...e-ein_a5767351
In einem Beitrag der NÖN wird vergleichsweise deutlichere Kritik am Verhalten der beiden Bergsteiger geäußert.
Schlechtes Wetter:
Wanderer verschafften sich Zutritt zu Fischerhütte
Zwei Männer verschafften sich aufgrund der schlechten Witterung Zutritt zur Fischerhütte, um dort zu übernachten. Die Bergrettung und der Hüttenwirt appellieren, in solchen Fällen den stets geöffneten Winterraum zu nutzen und die Einsatzkräfte anzurufen.
Da staunte Michael Scheffer nicht schlecht, als er am Sonntag von einem Bekannten telefonisch über Licht in „seiner“ Fischerhütte informiert wurde – obwohl der Betrieb der Schutzhütte, auf 2.049 Metern Seehöhe gelegen, doch zwischen 13. November und Mitte Mai ausgesetzt ist. Schließlich stellte sich heraus: Zwei Männer, der Bergrettung zufolge 20 und 29 Jahre alt, hatten sich am Samstag Zutritt zum Gastzimmer verschafft, um sich dort zu versorgen, zu heizen und anschließend hier zu übernachten.
Für den Hüttenwirt, der sich unter anderem ob der eingetretenen Türe ärgert, völlig unverständlich: „Sie haben gesagt, dass sie vom Wetter überrascht wurden und deswegen Zuflucht gesucht haben. Aber unser Winterraum ist jederzeit geöffnet und mit einem Notfallpaket sowie einem Notruftelefon ausgestattet.“
Scheffer, der die Fischerhütte seit 15 Jahren führt, erwähnt den Gaskocher sowie den Vorrat an Tee und Suppen, der sich stets in dem Paket befindet. Statt dieses zu nutzen und die Einsatzkräfte zu verständigen, habe man „den völlig falschen Weg“ gewählt, sagt Scheffer: „Der Schaden hätte leicht verhindert werden können und die Bergung wäre wesentlich effizienter und kostengünstiger gewesen.“
Anzeige bei Polizei erstattet
Von der Hütte ins Tal gebracht wurden die beiden Männer schließlich am Montag, zuvor hatte Scheffer Anzeige wegen Einbruchs bei der Polizei erstattet. Er appelliert, in derartigen Fällen künftig die Einsatzkräfte zu informieren: „Die beiden haben damit argumentiert, dass sie die Bergrettung nicht extra anfordern wollten. Aber genau dafür ist ja das Notruftelefon da!“ Auch ihn hätte man jederzeit kontaktieren können, so Scheffer: „Die Hütte hat W-Lan!“ Und: Der Hüttenwirt erinnert an eine ordentliche Ausrüstung und umfassende Tourenplanung – und bekommt dabei Rückendeckung von Bergretter Karl Tisch: „Die Wettervorhersage hatte eindeutig schlechte Witterung vorhergesagt.“
https://www.noen.at/neunkirchen/schl...tion-346960020
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