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Elmscharte, Warscheneckstock: Schwierige Bergung eines schwer verletzten Tourengehers / 02.04.2023

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  • Elmscharte, Warscheneckstock: Schwierige Bergung eines schwer verletzten Tourengehers / 02.04.2023

    Tourengeher nach Absturz gerettet:
    "Extrem fordernder Einsatz"


    HINTERSTODER/LIEZEN.
    Rund 130 Bergretter und vier Hubschrauber standen am Sonntagnachmittag bei widrigen Bedingungen im Toten Gebirge im Einsatz.


    "Es war ein extrem fordernder Einsatz", sagt Martin Hackl, Ortsstellenleiter der Bergrettung Hinterstoder. Bei starkem Wind und Schneefall rückten am Sonntag an die 130 Einsatzkräfte aus Oberösterreich und der Steiermark im Pyhrn-Priel-Gebiet aus, nachdem ein Tourengeher im Bereich der Elmscharte auf rund 2200 Metern Seehöhe abgestürzt war und sich dabei schwere Verletzungen zugezogen hatte.

    50 bis 80 Meter abgestürzt
    Der 59-Jährige hatte gemeinsam mit seinem 27-jährigen Sohn eine Tour unternommen, die wegen der Steilheit und Ausgesetztheit nur versierten Skibergsteigern zu empfehlen ist: Von den Hutter Böden startete das Vater-Sohn-Gespann gegen neun Uhr, stieg über den seilversicherten Grat auf den Schrocken (2281 m), fuhr über die bis zu 45 Grad steile Nordrinne in Richtung Oberes Rottal ab und stieg dann – weil sich ihren Angaben zufolge die Bedingungen gebessert hatten – über den Elmplan erneut zur Scharte auf.

    Auf dem Grat direkt an der Landesgrenze kam es gegen 13:30 Uhr zu dem Unglück: Plötzlich brach eine Wechte und riss den Linzer mit. 50 bis 80 Meter stürzte der Alpinist vor den Augen seinen Sohnes südseitig im steilen und felsdurchsetzten Gelände ab. Sein Sohn setzte einen Notruf ab, Bergretter aus Oberösterreich und der Steiermark machten sich auf den Weg.

    Vier Helikopter im Einsatz
    Wetterbedingt war eine Bergung mittels Helikopter anfangs nicht möglich. Erst nach mehreren Versuchen konnten die Einsatzkräfte der Ortsstelle Hinterstoder von einem Hubschrauber im Skigebiet Höss abgesetzt werden. Über den ausgesetzten Schrockengrat gelangten sie schließlich bei dichtem Nebel und starkem Wind zur Absturzstelle und seilten sich im steilen Gelände zum Opfer ab.

    Verletzt und unterkühlt
    Der Tourengeher war verletzt und unterkühlt, aber ansprechbar. Nach der Erstversorgung wurde er in einer aufwendigen terrestrischen Seilbergung durch einen bis zu 40 Grad steilen Hang in das sogenannte Schrockenloch (1.830 Meter) abtransportiert.

    Dort trafen die Retter auf die benachbarten Kameraden aus der Steiermark. Auch zwei ÖAMTC-Hubschrauber, der Polizeihubschrauber Libelle und eine Alouette III vom Bundesheer standen trotz denkbar schlechter Verhältnisse im Einsatz.

    "Rettung in letzter Minute"
    In einem kurzen Wetterfenster schaffte es der Bestatzung eines ÖAMTC-Hubschraubers, zum Verletzten zu gelangen. Es sei eine "Rettung in letzter Minute" gewesen, so die Bergretter. Kurz bevor die Dämmerung hereinbrach wurden Vater und Sohn vom Berg geflogen. Dabei vollbrachten die Hubschrauber-Crews "fliegerische Höchstleistungen", heißt es im Polizeibericht. [...]

    "Gut ausgerüstet und erfahren"
    Der Verletzte wurde in das Krankenhaus nach Schladming gebracht. Die Bergretter mussten bei Schneesturm und Dunkelheit zu Fuß ins Tal absteigen. Erst gegen 23 Uhr war der Einsatz beendet. Er sei "auf vielen Ebenen extrem fordernd gewesen", sagt Hackl, die Zusammenarbeit der verschiedenen Organisationen habe aber ausgezeichnet funktioniert. Den Alpinisten könne man nichts vorwerfen: "Sie waren gut ausgerüstet und haben erfahren gewirkt. Die wussten, was sie tun", sagt Hackl.

    Quelle: https://www.nachrichten.at/oberoeste...t;art4,3812486


    "Es war wohl einer der herausforderndsten Einsätze der letzten Jahre! Bei widrigsten Bedingungen gelang es Bergretter:innen aus OÖ und der STMK einen abgestürzten und verletzten Bergsteiger im Bereich der Elmscharte (2200 m) zu retten." ...
    https://www.facebook.com/Bergrettung.../?locale=de_DE


    Pressemeldung der Landespolizeidirektion Oberösterreich:
    https://www.polizei.gv.at/ooe/presse...78774D3D&pro=0




    Lg, Wolfgang


    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)


  • #2
    Zitat von Wolfgang A. Beitrag anzeigen
    Tourengeher nach Absturz gerettet:
    "Extrem fordernder Einsatz"

    Den Alpinisten könne man nichts vorwerfen: "Sie waren gut ausgerüstet und haben erfahren gewirkt. Die wussten, was sie tun", sagt Hackl.


    Zu den Bedingungen am Sonntag: Es herrschte über der Baumgrenze LWS 2, Gefahrenstellen v.a.kammnah und in steilen Rinnen des Bereichs Nord, Ost und Süd. Schlechte Sicht und lebhafter NW-Wind. Da kann man natürlich einen überwechteten, versicherten Grat begehen und eine 45 Grad Steilrinne fahren, aber ich würde nicht sagen, dass die Tourenauswahl einwandfrei war. Alles Gute den Beteiligten!

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    • #3
      Dieses Jahr waren auffällig viele Unfälle, bzw. Lawinenunglücke bei Stufe LWS 2!

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      • #4
        Zitat von shadu Beitrag anzeigen
        Dieses Jahr waren auffällig viele Unfälle, bzw. Lawinenunglücke bei Stufe LWS 2!
        Ja, bei den letzten beiden Lawinentoten in Ö (beide ca. Mitte März) wars auch jeweils ein 2er

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        • #5
          Bitte was hat der Unfall mir der Lawinenwarnstufe zu tun?
          Der Verunfallte ist durch einen Wechtenbruch abgestürzt...
          Berge von unten, Kirchen von aussen, Wirtshäuser von innen.

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          • #6
            Zitat von Gugaruz Beitrag anzeigen
            Bitte was hat der Unfall mir der Lawinenwarnstufe zu tun?
            Der Verunfallte ist durch einen Wechtenbruch abgestürzt...
            Ja, aber wärs eine Lawine gewesen, hätte es mich auch nicht gewundert. Soll heißen: Für mich hätte die Lawinensituation schon nicht für diese Tour gesprochen. Und schlechte Sicht ist bei einem überwechteten Grat auch nicht hilfreich. Aber die Risikobereitschaft ist eben sehr individuell.

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