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Hochschneeberg: Drei Bergwanderer bei winterlichen Verhältnissen gerettet / 22.11.2023

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  • Hochschneeberg: Drei Bergwanderer bei winterlichen Verhältnissen gerettet / 22.11.2023

    Alpine Notlage am Schneeberg

    Eine dreiköpfige Gruppe, bestehend aus einem 27-jährigen und einem 45-jährigen Mann, beide aus dem Bezirk Eisenstadt-Umgebung, sowie einer 45-jährigen Frau aus Wiener Neustadt, startete am 22. November 2023, gegen 08.30 Uhr, eine Wanderung von Losenheim auf das Schneebergplateau bis zur Fischerhütte.

    Trotz zunehmender winterlicher Verhältnisse, starken Böen und widrigen Sichtverhältnissen setzte die Gruppe ihre Tour fort. Als sie gegen 13.30 Uhr an der Fischerhütte ankamen, musste die Gruppe feststellen, dass die Hütte bereits seit 6. November geschlossen hatte und nur der Winterraum zur Verfügung stand.

    Einen Abstieg traute sich die Gruppe aufgrund mangelnder Lokalkenntnisse, fehlenden Kartenmaterials und unzureichender alpiner Erfahrung und Ausbildung nicht zu. Daher nutzte die Gruppe das Notruftelefon des Winterraumes, um Hilfe anzufordern.

    Im Laufe des Rettungseinsatzes durch Alpinisten der Landespolizeidirektion Niederösterreich und Kräfte der Bergrettung verbesserte sich das Wetter, sodass die drei Personen durch einen Hubschrauber der Flugpolizei aufgenommen werden konnten und ins Tal geflogen wurden.

    Eine Verrechnung des Einsatzes wird geprüft.

    (Presseaussendung der Polizei Niederösterreich)

    https://www.polizei.gv.at/noe/presse...7241493D&pro=0


    Die Lawinenwarndienste NÖ und Steiermark haben ihre aktuellen Lageberichte für den Winter 2023/24 noch nicht begonnen. Eine kurze Charakterisierung der Bedingungen auf dem Hochschneeberg findet sich aber z.B. bei einem vorzüglichen Gebietskenner:

    Derzeit am Schneeberg ab ca. 1500m sehr winterlich,
    immer windig und glatt,
    stellenweise eisig samt einem kräftigen Windharschdeckel.
    Grödeln empfehlenswert.
    Für Tourenskier fast zu wenig.
    (21.11.2023, 8.01 Uhr)

    https://www.facebook.com/karl.tisch.5/


    Lg, Wolfgang


    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)


  • #2
    Immerhin wurde dieses Mal keine Scheibe eingeschlagen oder Tür eingetreten.
    http://www.wetteran.de

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    • #3
      Zitat von Exilfranke Beitrag anzeigen
      Immerhin wurde dieses Mal keine Scheibe eingeschlagen oder Tür eingetreten.
      Nur eine kleine Verbesserung, wenn man bedenkt was die Libelle-Flugminute den Steuerzahler kostet.

      Wurzengraben oder den Schienen runterflogen geht eigentlich auch bei Whiteout.
      carpe diem!
      www.instagram.com/bildervondraussen/

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      • #4
        Wir leben im Zeitalter der Eigenverantwortung. Warnungen sind Meinungen.
        http://www.wetteran.de

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        • #5
          Zitat von Exilfranke Beitrag anzeigen
          Wir leben im Zeitalter der Eigenverantwortung. Warnungen sind Meinungen.
          Das unterschreib ich sowas von.
          Zu seiner Milbe sagt der Milber:
          "Geh bitte, schenk mir einen Zahn aus Silber.
          Damit ich, wenn im Haargewurl
          ich beißen möchte, hab kan Gsturl!"

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          • #6
            Zitat von Gamsi Beitrag anzeigen

            Nur eine kleine Verbesserung, wenn man bedenkt was die Libelle-Flugminute den Steuerzahler kostet.

            Wurzengraben oder den Schienen runterflogen geht eigentlich auch bei Whiteout.
            Für dich und die meisten hier im Forum vielleicht - aber nicht für die Halbschuhtouristen schon...
            BTW.: Müssen die nicht für die Bergungskosten selbst aufkommen? Damit wären dann ja auch die Flugminuten abgedeckt, oder?


            LG Chris
            Zuletzt geändert von chfrey; 24.11.2023, 09:26.

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            • #7
              Ich frage mich woraus sich die zusätzlichen Kosten für einen Hubschraubereinsatz der Polizei für den Steuerzahler zusammensetzen. Das Personal wird ja wohl auch bezahlt, wenn sie nicht abheben, oder gibt's da einen Flugmeilenbonus? Die Kosten für den Kraftstoff sind auch überschaubar, ebenso Wertverlust,Reinigung, Instandsetzung des Helis

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              • #8
                Laut ÖAMTC kostet ein Einsatz im Schnitt 3500 Euro, der Hubschrauber selbst kostet 4,2 Mio Euro, die jährliche Wartung macht 94000 Euro aus. Die Flugminute kostet rund 85 Euro.

                Bei schlechtem Wetter, wo der Pilot günstige Zeitfenster abwarten muss oder mehrere Anläufe braucht, auch mit Suchaktionen wirds entsprechend nochmal teurer.

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                • #9
                  Wenn ich den Wetterbericht nicht lese und mir keine Gedanken zur Tourenplanung im hochalpinen Gelände im Spätherbst mache, dann werde ich vom “Wintereinbruch” überrascht werden. Ich kann noch so viele Vorträge zum Risikomanagement halten, aber sich Informationen zu beschaffen, ist letztendlich Aufgabe des Bergsteigers. Dabei würde es hier im Gegensatz zu anderen Bereichen des täglichen Lebens - wie etwa aktuelle Infektionslage mit was auch immer - ausreichend Daten und Prognosen geben, angefangen von täglichen Wetterberichten, Alpenvereinswetter, Anruf bei einer nahegelegenen Hütte, Webcams bis hin zu Daten von Lawinenwarndiensten. Mit diesen Informationen wird es in den meisten Fällen gelingen, eine sichere Tourenplanung durchzuführen und bei unsicheren Bedingungen eben abzusagen.

                  Ich glaub auch nicht, dass die Menschen vorsichtiger werden, wenn sie jetzt häufiger den Einsatz selbst bezahlen müssen. Denn am Beginn steht die falsche Risikoeinschätzung, und nicht die Folgen dieser Fehleinschätzung. Was eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist: Wie bringt man die Menschen dazu, sich selbst nicht für den Nabel der Welt zu halten? Sondern für ein fragiles, leicht manipulierbares Wesen? Manipulation jetzt nicht einmal politisch gemeint, sondern man lässt sich auch von der eigenen Bequemlichkeit, Befindlichkeit, Hoffnungen, Wünschen oder sozialer Druck zu einer Entscheidung bewegen, die man sonst nicht getroffen hätte.



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                  • #10
                    Hallo, ja, die Planungsfehler (bezüglich Witterungsverhältnisse, Auf- und Abstieg sowie Hüttenöffnungszeiten) sind evident. Positiv finde ich, dass die Gruppe offenbar zusammengehalten hat und dann doch den alpinen Notruf gewählt hat. Letzteres war sicher die richtige Entscheidung.
                    Zum Winterraum der Fischerhütte möchte ich sagen, dass man dem Hüttenwirt für die Einrichtung dankbar sein kann. Das Notruftelefon gibt`s nicht überall. Und es gibt sogar eine Heizung, die man allerdings mit einigen Münzen füttern muss. Alles in allem eine Notunterkunft, die aber sehr wichtig sein kann.
                    LG Martin
                    Zuletzt geändert von martin.gi; 24.11.2023, 18:11.
                    Man sieht nur mit dem Herzen gut.
                    Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.

                    "Der kleine Prinz" von Antoine de Saint-Exupéry

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                    • #11
                      Zitat von martin.gi Beitrag anzeigen
                      Positiv finde ich, dass die Gruppe offenbar zusammengehalten hat und dann doch den alpinen Notruf gewählt hat. Letzteres war sicher die richtige Entscheidung.
                      Seh ich auch so. Wenigstens haben die es dann nicht noch schlimmer gemacht.
                      Gut, dass sie dann in der Hütte geblieben sind und nichts mehr versucht haben. So mussten sie dann nicht auch noch von der Bergrettung mühevoll gesucht werden.

                      LG. Martin


                      Alle meine Beiträge im Tourenforum

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                      • #12
                        Zitat von waldrauschen Beitrag anzeigen

                        Seh ich auch so. Wenigstens haben die es dann nicht noch schlimmer gemacht.
                        Gut, dass sie dann in der Hütte geblieben sind und nichts mehr versucht haben. So mussten sie dann nicht auch noch von der Bergrettung mühevoll gesucht werden.

                        LG. Martin
                        Das ist sicher richtig und schlußendlich kann man das so sehen.
                        Andererseits fragt man sich, wie in einer Zeit, da so viele Informationsmöglichkeiten zur Verfügung stehen, solche extremen Planungsfehler möglich sind. Man fühlt sich zurückversetzt in die siebziger Jahre, wo man vielen erklären musste, dass Stöckelschuhe etc. nicht das optimale alpine Rüstzeug sind... Aber da gab es eine Entwicklung zum Positiven. Heute sieht es nach Rückentwicklung aus - diese extremen Planungsfehler werden mehr!
                        LG

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                        • #13
                          Ja, schneeberg.tv - eine bessere Webcam-Abdeckung findet man auf keinem anderen Gipfel in Österreich.
                          http://www.wetteran.de

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