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Verletzte Bergsteiger nach zwei Nächten aus dem Glockner-Biwak geborgen / 06.02.2024

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  • Verletzte Bergsteiger nach zwei Nächten aus dem Glockner-Biwak geborgen / 06.02.2024

    Verletzte Bergsteiger müssen eine weitere Nacht am Glockner ausharren

    Bergung mittels Hubschrauber scheiterte bisher aufgrund des starken Windes.
    Flug am Montagnachmittag wurde ebenfalls abgebrochen. Dienstag gibt es neuen Versuch.



    Zwei tschechische Bergsteiger (25 und 39) warten auf dem Großglockner seit Sonntag auf Rettung. Auch Montagfrüh musste der Einsatz wegen des starken Windes abgebrochen werden. Montag gegen 15 Uhr hob der Hubschrauber erneut ab, musste den Rettungsversuch aber ebenfalls abbrechen. „Wir sind bis auf etwa 20 Meter an die Unterkunft der Bergsteiger herangekommen, aber dann wurde es aufgrund des Windes zu gefährlich“, sagt Horst Wohlgemuth, Leiter der alpinen Einsatzgruppe Spittal. Der Hubschrauber musste abdrehen und flog wieder zu seinem Stützpunkt zurück.

    Wie geht es jetzt weiter? Die Bergsteiger müssen erneut eine Nacht auf dem Glockner verbringen. Am Dienstag, um 7 Uhr in der Früh, treffen sich die Einsatzkräfte in Heiligenblut, um die aktuelle Lage zu besprechen. Dann ist ein erneuter Bergeversuch mit dem Hubschrauber geplant. Wenn auch aus diesem nichts wird, werden wohl Bergretter auf den Glockner geflogen werden, um die Tschechen doch auf dem Landweg ins Tal zu bringen, so Wohlgemuth.

    Notruf am Sonntag
    Die Bergsteiger setzten Sonntagabend gegen 20 Uhr einen Notruf ab, weil sie in der Großglockner-Nordwand bei einem Steinschlag verletzt worden waren. Beide erreichten selbstständig das Glockner-Biwak in einer Seehöhe von 3205 Metern. Aufgrund des starken Windes konnten die Alpinisten am Sonntag jedoch nicht mehr per Hubschrauber erreicht und gerettet werden. Im Einsatz standen die Bergrettung Heiligenblut, der Notarzthubschrauber RK 1 sowie die Alpinpolizei Spittal an der Drau.

    Die Bergung sollte eigentlich Montagfrüh über die Bühne gehen. „Der Hubschrauber Libelle war im Einsatz, der geplante Flug auf den Großglockner war aber nicht möglich. Es herrschen Windböen bis zu 110 km/h“, sagt Nikolaus Brandstätter, Ortsstellenleiter der Bergrettung Heiligenblut. Die Bergretter hatten kurz angedacht, zu Fuß von der Mittelstation Rossbach auf den Glockner zu klettern. Dieses Unterfangen hätte aber mindestens sieben Stunden gedauert – und wäre bei dem Wind und der Steinschlaggefahr mit Risiken verbunden gewesen.

    Die Tschechen halten sich nach wie vor im Biwak auf. Einer ist an der Schulter verletzt, sein Kamerad am Fuß. „Ihre Handyakkus sind aufgeladen, wir können kommunizieren. Sie haben uns mitgeteilt, dass sie sich die Abfahrt nicht zutrauen. Aber sie sind gut ausgerüstet, wie die meisten Bergsteiger aus dem ehemaligen Ostblock“, sagt Brandstätter. Die Tschechen hätten den Helfern mitgeteilt, dass sie sich zutrauen würden, eine weitere Nacht im Biwak auszuharren. „Die Bergsteiger haben Essen mit, in der Biwakschachtel ist es nicht kalt. Sie haben stumpfe Verletzungen, sind guten Mutes. Wenn es eine schwere Verletzung gäbe, etwas Lebensbedrohliches, wären Bergretter und die Alpinpolizei schon unterwegs. Aber so ist das Risiko, dass eine Nassschneelawine abgeht, zu groß“, sagt Wohlgemuth.

    Wind sollte schwächer werden
    Laut Geosphere sollte der Wind im Laufe des Montags abnehmen. „Bis zu den Abendstunden auf etwa 50 km/h“, sagt Meteorologe Alexander Hedenig. „Daher unternehmen wir um 15 Uhr noch einen Flugversuch mit dem Hubschrauber. Bis zum Einbruch der Dunkelheit könnten wir fliegen. Ansonsten bergen wir sie am Dienstag“, so Wohlgemuth am Montagvormittag. Am Dienstag sollten zu hohe Windgeschwindigkeiten laut Geosphere kein Thema mehr sein.

    Glockner-Biwak
    Das Biwak wird vom Österreichischen Alpenverein betrieben und steht erhöht auf einem Stahlrohrgestell auf festem Fels auf einem Buckel eines Grats an der Nordwand des Glocknerkees. Es bietet im Normalfall 15 und im Notfall bis zu 25 Menschen Platz. Besonders wichtig bei der neuen Biwak-Schachtel, deren vorgefertigte Teile im Jahr 2020 Stück für Stück vom Hubschrauber auf den Glockner gebracht wurden, war auch ein möglichst kleiner ökologischer Fußabdruck. In der Notunterkunft stehen neben Stockbetten ein kleiner Tisch und eine Kochgelegenheit zur Verfügung.


    https://www.kleinezeitung.at/kaernte...er-auf-rettung
    Lg, Wolfgang


    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)


  • #2
    Die Rettung konnte heute erfolgen.

    https://kaernten.orf.at/stories/3243694/

    Glockner: Bergsteiger nach zwei Tagen geborgen


    Jene beiden tschechischen Bergsteiger, die bereits seit Sonntag am Großglockner nach einem Steinschlag verletzt in einem Biwak auf rund 3.000 Metern Seehöhe ausharren mussten, sind am Dienstagvormittag erfolgreich gerettet worden. Beide Männer sind zwar verletzt, wurden aber per Hubschrauber ins Tal gebracht.

    Online seit heute, 8.41 Uhr (Update: 10.02 Uhr)

    Weil das Wetter sonnig und relativ windstill ist entschied der Pilot um 8.00 Uhr, dass die Bergung mittels Hubschrauber erfolgen könne. Ein Retter wurde von der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe aus am Seil hängend direkt zum Grat, auf dem sich das Biwak am Großglockner in rund 3.200 Metern Seehöhe befindet, geflogen.

    Die beiden Tschechen, 25 und 39 Jahre alt, wurden vor Ort gesichert und per Seil in Richtung Tal geflogen. Das Team eines weiteren Notarzt-Hubschraubers versorgte die beiden direkt bei der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe. Laut den Bergrettern geht es den Männern den Umständen entsprechend gut.

    red, kaernten.ORF.at
    Alle meine Beiträge im Tourenforum

    Kommentar


    • #3
      Verletzte Bergsteiger nach zwei Nächten vom Großglockner gerettet


      Etagenbetten, ein kleiner Tisch, eine Kochgelegenheit: So sah die Unterkunft für einen 25- und einen 39 Jahre alten Tschechen seit Sonntagabend aus. Und sie ist wohl der Platz, der den Männern das Leben gerettet hat - das sogenannte Glockner-Biwak auf 3.200 Meter Seehöhe, erbaut auf einem Felsen auf einem Gratbuckel an der Nordwand desGlocknerkees.

      Dort saß das Duo fest, nachdem es am Sonntag um 20 Uhr einen Notruf abgesetzt hatte. Zuvor waren die Alpinisten, die als erfahren gelten und gut ausgerüstet waren, in einen Steinschlag geraten und verletzt worden. Sie konnten sich noch in das Notbiwak retten.

      Am Dienstag gegen 9 Uhr dann die erleichternde Meldung: Die Männer konnten sicher von einem Polizeihubschrauber ins Tal gebracht werden. "Beiden geht es den Umständen entsprechend gut. Sie sind auf den Beinen. Einer dürfte eine Schulterverletzung haben", erklärte Alpinpolizist Alexander Wohlgemuth. Der zweite Mann erlitt offenbar eine Verletzung am Schienbein, was einen Abstieg unmöglich machte.

      "Die beiden waren gut ausgerüstet und Alpinisten. Sie hatten einfach Pech, dass sie genau in den Steinschlag gekommen sind", erklärte auch Klaus Brandstätter, Ortsstellenleiter der Bergrettung Heiligenblut, die mit acht Männern im Einsatz stand.

      Weiterflug ins Krankenhaus Lienz
      Die Verletzten wurden nach ihrer Rettung direkt ins Krankenhaus geflogen. "Im Bereich der Kaiser-Franz-Josefs Höhe wurde das Duo der Crew des Rettungshubschraubers C7 übergeben, welcher die Tschechen mit Verletzungen unbestimmten Grades ins Krankenhaus nach Lienz flog", wie die Landespolizeidirektion Kärnten in einer Aussendung mitteilte.
      [...]

      Hätte der Hubschrauber nicht starten können, wäre die Bergrettung heute fix zur Rettung der Alpinisten ausgerückt. "Der Hubschrauber hätte die Bergretter bis zur Kaiser-Franz-Josef-Höhe fliegen können, was den Aufstieg zum Biwak um die Hälfte verkürzt hätte", erklärt Wohlgemuth.
      [...]

      https://kurier.at/chronik/kaernten/r...-aus/402768757

      --- ---

      Presseaussendung der Polizei Kärnten

      Nachtragsmeldung:
      Die beiden tschechischen Bergsteiger konnten in den Morgenstunden des 06.02.2024 vom Polizeihubschrauber Libelle Kärnten via Taubergung geborgen werden. Im Bereich der Kaiser – Franz – Josefs Höhe wurden sie der Crew des Rettungshubschraubers C7 übergeben, welche die Tschechen mit Verletzungen unbestimmten Grades ins Krankenhaus nach Lienz flog.

      https://www.polizei.gv.at/ktn/presse...705A413D&pro=0


      Lg, Wolfgang


      Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
      der sowohl für den Einzelnen
      wie für die Welt zukunftsweisend ist.
      (David Steindl-Rast)

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      • #4
        Schön, dass letztendlich alles gut gegangen ist. Was ich noch nicht gefunden habe, auf welcher Route denn die beiden unterwegs waren?

        Was ich auch noch nicht gewusst habe, dass es seit 2020 einen Neubau des Glocknerbiwaks gibt.

        Viele Liebe Grüße von climby
        Meine Nachbarn hören Metal, ob sie wollen oder nicht

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