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Tödlicher Kletterunfall in der Kletterhalle Werfen

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  • Tödlicher Kletterunfall in der Kletterhalle Werfen

    Presseaussendung der Sicherheitsdirektion Salzburg vom 07.02.2008, 19:23 Uhr:

    Tödlicher Kletterunfall in der Kletterhalle Werfen

    Am 07.02.2008, gegen 16.05 Uhr stürzte ein 34-jähriger Kletterer aus dem Pinzgau in der Kletterhalle Werfen - nach dem Durchsteigen der Tour - vom Ausstiegsstand 8 Meter zu Boden. Der Kletterer stieg zuvor die Tour am Seil von oben gesichert (toprope) hinauf. Beim Hinaufklettern hängte er die zuvor vom ebenfalls 34-jährigen Partner aus dem Bezirk St. Johann verwendeten Sicherungspunkte (Expressschlingen) aus. Das Seil war jedoch vorerst noch mit dem Stand als Hauptsicherungspunkt verbunden. Der Pinzgauer wollte noch eine Sicherung hinauf klettern, als er plötzlich abrutschte und 8 Meter zu Boden fiel . Das Seil hatte sich aus unbekannter Ursache von der Standplatzsicherung ausgehängt. Der Verunglückte erlitt durch den Aufprall tödliche Kopfverletzungen. Die beiden Klettersportler waren einwandfrei ausgerüstet und angeseilt.

    http://www.bundespolizei.gv.at/lpdre...2&inc=salzburg
    Mein Lieblingssong - [B]Lied 16 [/B]...

  • #2
    AW: Tödlicher Kletterunfall in der Kletterhalle Werfen

    Zitat von mitleser Beitrag anzeigen
    [U] Das Seil hatte sich aus unbekannter Ursache von der Standplatzsicherung ausgehängt.
    Wie kann sowas passieren??? Bei uns sind die Umlenker doppelt, da kann sich nicht einfach was aushängen...
    ________________________________

    Jedermann steht irgendwann vor einem Berg, aber nicht jeder erklimmt ihn.
    Pavel Kosorin, (*1964), tschechischer Schriftsteller und Aphoristiker

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    • #3
      AW: Tödlicher Kletterunfall in der Kletterhalle Werfen

      Hier die Meldung dazu auf der ORF-HP:
      http://salzburg.orf.at/stories/255231/

      34-Jähriger stürzt in Kletterhalle in den Tod
      Aus etwa sieben Meter Höhe ist am Donnerstag ein 34-jähriger Salzburger in der Kletterhalle Werfen abgestürzt. Der Pinzgauer erlag seinen schweren Verletzungen noch am Unfallort. Als Unfallursache wird menschliches Versagen angenommen.


      Sportler war vorschriftsmäßig ausgerüstet
      Es war kurz nach 16.00 Uhr, als der 34 Jahre alte Kletterer aus Leogang (Pinzgau) am Donnerstag in der Kletterhalle des Österreichischen Alpenvereins in Werfen (Pongau) unterwegs war.

      Der Sportler war vorschriftsmäßig ausgerüstet und kletterte mit seinem 34-jährigen Partner aus dem Pongau die 14 Meter hohe Wand hinauf. In acht Meter Höhe verlor der Leoganger den Halt und stürzte kopfüber in die Tiefe. Noch in der Kletterhalle starb der Mann an seinen schweren Kopfverletzungen.

      "Rein menschliches Versagen"
      Franz Hoffmann, der Leiter der Werfener Sektion des Alpenvereins steht noch unter dem Eindruck des Unglücks.

      "Dieser Zwischenfall ist, soweit man es derzeit sagen kann, ausschließlich auf rein menschliches Versagen zurückzuführen, weil gewisse Sorgfaltspflichten außer Acht gelassen wurden. Der Alpenverein betreibt seit 2003 die Kletterhalle und seither ist auch nur ein ähnlicher Fall noch nie Thema gewesen", sagt Hoffmann.


      Unfallursache weiterhin unklar
      Warum das Seil den Sturz des Mannes nicht abfing, muss noch im Detail geklärt werden. Erste Ermittlungen ergaben, dass der Verunglückte das Seil selber aus mehreren Sicherungspunkten ausgehängt haben dürfte.

      Warum sich das Seil auch aus der Hauptsicherung gelöst hatte, darüber rätseln die Ermittler ebenfalls noch. Die Kletterhalle bleibt am Freitag und Samstag geschlossen.

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      • #4
        AW: Tödlicher Kletterunfall in der Kletterhalle Werfen

        Zitat von Bergfreund333 Beitrag anzeigen
        Wie kann sowas passieren??? Bei uns sind die Umlenker doppelt, da kann sich nicht einfach was aushängen...
        "selbstaushänger" zb. bei verdrehtem seilverlauf sind leider ein ziemlich problematisches, schwer erkennbares aber durchaus bekanntes problem!
        meiner erfahrung nach sind (wenigstens draußen im fels) eher nur ketten zwischen zwei haken/befestigungspunkten an umlenkstellen üblich, nicht aber zwei umlenker im engeren sinne.
        letzteres hätte überigens leider nicht unbedingt nur vorteile, da ein ganz wesentliches problem auch darin besteht, dass derartige "umlenker" in den meisten ausführungen unbedingt auf beiden seiten in die selbe richtung (gewöhnlich: nach unten) belastete werden sollen/müssen! -- daher auch keinesfalls über sie hinausgeklettert werden darf!

        das soll jetzt ganz bestimmt nicht als unangebrachte mutmaßung über den konkreten unfallhergang verstanden werden, sondern einfach nur deine frage bzw. die darin angesprochene unsicherheit ein wenig aufklären helfen...
        Zuletzt geändert von mash; 08.02.2008, 18:10.

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        • #5
          AW: Tödlicher Kletterunfall in der Kletterhalle Werfen

          Wie kann sowas passieren??? Bei uns sind die Umlenker doppelt, da kann sich nicht einfach was aushängen...
          Bei uns auch. Wenn man allerdings nur einen hängt, kann sich das Seil bei unglücklicher Belastung sehr wohl aushängen, wie man an diesem tragischen Unfall sieht.
          Dieser Zwischenfall ist, soweit man es derzeit sagen kann, ausschließlich auf rein menschliches Versagen zurückzuführen, weil gewisse Sorgfaltspflichten außer Acht gelassen wurden.
          Leuchtende Tage - nicht weinen, dass sie vergangen, sondern lächeln, dass sie gewesen!

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          • #6
            AW: Tödlicher Kletterunfall in der Kletterhalle Werfen

            Zitat von mitleser Beitrag anzeigen
            Das Seil war jedoch vorerst noch mit dem Stand als Hauptsicherungspunkt verbunden. Der Pinzgauer wollte noch eine Sicherung hinauf klettern, als er plötzlich abrutschte und 8 Meter zu Boden fiel . Das Seil hatte sich aus unbekannter Ursache von der Standplatzsicherung ausgehängt.
            Versteh ich nicht. Wie's beschrieben ist, befanden sich oberhalb noch die Toprope-Umlenkung (=Standplatzsicherung?) und eine weitere Sicherung (=Expreßschlinge?), die er noch hinauf klettern wollte. Da hätten ja beide versagen müssen, damit er komplett runterkommt

            Merkwürdig

            Ciao
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            • #7
              AW: Tödlicher Kletterunfall in der Kletterhalle Werfen

              Bei uns in der Gegend passieren mehr Unfälle in der Halle als in den Klettergärten. Das liegt zum einen daran, daß Anfänger dort das Klettern lernen (bei denen passieren aber relativ wenig Unfälle) und zum anderen die (Könner) die Hallenkletterei nich so ernst nehmen und dann Leichtsinnsfehler passieren. Die enden dann auch ab und zu schlimmer. Bestes Beispiel eines erfahrenen Kletterers der das Seil versehendlich in die Materialschlaufe eingebunden hat. Solche Unfälle geschehen meist den routinierten Sportlern.
              Besucht unsere Homepage
              http://www.wilde-hunde.de
              1. Regel am Berg: "Immer schön cool bleiben"

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              • #8
                AW: Tödlicher Kletterunfall in der Kletterhalle Werfen

                Meine Frage ist: Hätte er es vielleicht überlebt, wenn unter der Wand ein simpler 6cm Mattenboden gelegen wäre?
                Aber für diese, für Kletterhallenbetreiber ketzerische Ansicht, bin ich schon genug gerügt worden (oder wurde zumindest ignoriert).

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                • #9
                  AW: Tödlicher Kletterunfall in der Kletterhalle Werfen

                  Zitat von Willy Nefzger Beitrag anzeigen
                  Meine Frage ist: Hätte er es vielleicht überlebt, wenn unter der Wand ein simpler 6cm Mattenboden gelegen wäre?
                  Das würde ich meinen. Die Kosten sollten hier keine Rolle spielen. Eventuell hätte auch ein Helm geholfen, aber Helm-Pflicht in der Halle?

                  Gruß, Michael
                  "Und wenn Natur dich unterweist,
                  Dann geht die Seelenkraft dir auf." (Faust/Goethe)

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                  • #10
                    AW: Tödlicher Kletterunfall in der Kletterhalle Werfen

                    Hat's da mitten in der Wand einen Stand (Umlenker) gegeben? Wenn das so war ist es natürlich menschliches Versagen, wenn man über einen Umlenker hinausklettert, da dem ja das bewegliche Element einer Expressschlinge fehlt und somit die Gefahr des Selbstaushängens beim Sturz drastisch steigt.
                    ----

                    Kommentar


                    • #11
                      AW: Tödlicher Kletterunfall in der Kletterhalle Werfen

                      Vor ein paar Tagen wurde die Kletterhalle in der Nähe von St.Pölten in Radio Nö beworben, mit dem Schlussatz(sinngemäß):
                      Klettern in den Hallen ist ungefährlich.....

                      So ändern sich die Zeiten.

                      Hat zwar nichts mit "dem" Unfall zu tun...

                      lg
                      tch

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                      • #12
                        AW: Tödlicher Kletterunfall in der Kletterhalle Werfen

                        Die Schwester des Verunglückten hat sich an Climbing.de (gegoogelt) gewendet um Informationen zu bekommen.

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                        • #13
                          AW: Tödlicher Kletterunfall in der Kletterhalle Werfen

                          Tragisch, aber wer Pit Schubert oder BergundSteigen liest kennt dieses Problem, wenn die letzte Schlinge den Umlenker darstellt!

                          Kommentar


                          • #14
                            AW: Tödlicher Kletterunfall in der Kletterhalle Werfen

                            Zitat von Willy Nefzger Beitrag anzeigen
                            Meine Frage ist: Hätte er es vielleicht überlebt, wenn unter der Wand ein simpler 6cm Mattenboden gelegen wäre?
                            U.U..
                            Aber ich will nicht wissen, wie viele Leute dann solo gehen, weil sie meinen, da ist ja eine Matte drunter.
                            Da gibt es sogar eine Richtlinie, vielleicht mal bei den Turnern fragen. Die trainieren den Sturz auf die Matte aber recht intensiv.
                            IIRC ist die Dicke der Matte bei Geübten 5%, bei Ungeübten 10% der Fallhöhe. Im Kletterzentrum Stuttgart wären das über 1,50 Meter.

                            Zitat von hosenseidl Beitrag anzeigen
                            Eventuell hätte auch ein Helm geholfen, aber Helm-Pflicht in der Halle?
                            Bei Stürzen AUF DEN BODEN ist fast nur der Genickbruch das Problem. Da hilft der Helm nichts.
                            Beste Grüße, Lamл[tm]
                            Touren && Kurse
                            Lamπ[tm] auf Tour bis 0stern 2011
                            Hi-Lite Sardinien
                            Disc Laimer

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                            • #15
                              AW: Tödlicher Kletterunfall in der Kletterhalle Werfen

                              [QUOTE=Lampi;336924]U.U..


                              Bei Stürzen AUF DEN BODEN ist fast nur der Genickbruch das Problem. QUOTE]

                              Stimmt nicht. Ab 8 - 10 Meter Fallhöhe muß man damit rechnen, dass innere Organe abreissen. Bei meinen 9 m waren die Ärzte verwundert, das nichts abgerissen ist.

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