Ich weiß, daß hier im Forum einige Kletterer mitlesen die im Elbsandstein sowohl schon geklettert sind als auch freundschaftlich diversen sächsischen Kletterern verbunden sind, die aber nicht in den lokalen Foren angemeldet sind und vermutlich die traurige Nachricht noch nicht erfahren haben. Für diese Kletterfreunde schreibe ich untenstehende Zeilen, wahrscheinlich ist der eine oder andere dabei, die Matthias Gäbler kannten.
Vorgestern, also am 23. September, ist der Elbsandstein-Kletterer Matthias Gäbler tödlich verunglückt.
Er ist am Abend gegen 22.30Uhr an der Gautschgrotte abgestürzt, er hatte sich dort mit einigen Freunden getroffen um seinen 60. Geburtstag zu feiern.
Der Unfall ist nicht beim Klettern passiert, er ist einfach fehlgetreten und ungefähr fünf Meter tief gestürzt.
Es ist kaum zu beschreiben, aber was sind da für Umstände zusammengekommen; der Todestag war auch sein Geburtstag, die Gautschgrotte war einer seiner liebsten Frühstücksplätze wenn er auf Klettertour war etc.
Für den interessierten Leser, der vielleicht mit dem Namen Matthias Gäbler im ersten Augenblick nicht so viel anfangen kann, noch ein paar Worte meinerseits.
Vielleicht zuerst ein paar Sätze zu Matthias Gäbler und seiner Kletterei im Elbsandstein:
In den 70er und 80er Jahren war Matthias Gäbler neben Bernd Arnold wohl der bedeutendste Kletterer im Elbsandstein. Es sind so viele Erstbesteigungen, da fällt es nicht ganz leicht einige stellvertretend zu nennen. Aber unvergeßlich sind sicher solche Routen wie "Tanz der Nerven", eine IXc, an der Osterspitze (Brand), die er im Juni 1986 ging. Oder die Route "Weißer Rauch", auch eine IXc, am Freien Turm (Affensteine), die er am 5. Mai 1984 mitmachte (diese Route ist eine Baustelle). Oder kurz danach, Anfang Juni '84, am Kreuzturm (Affensteine) die Route "Komplette Südwand", auch eine IXc. Er kletterte mit Vorliebe schwierige Wände, am besten noch überhängend, dazu noch mit nur wenigen Sicherungen, selbstverständlich auch noch kraftraubend dazu.
Auflistungen kommen immer etwas theoretisch daher, aber in diesem Falle drückt die Liste vielleicht ganz gut aus, was ein Kletterer Matthias Gäbler war.
Liste der Erstbegehungen von Matthias Gäbler im Elbsandsteingebirge; kurz zusammengefaßt, es sind über 120 Erstbegehungen und (wenn man von ein oder zwei Ausnahmen in Form einer VIIb absieht) die auch noch in der Schwierigkeit von der sächsischen VIIc an aufwärts.
Letzte Woche war er noch klettern, obwohl er kein Jüngling mehr war, war er immer noch auf wirklich anspruchsvollen Kletterwegen unterwegs.
Wenn ich noch einen Wunsch äußern darf: Meine Zeilen schrieb ich vor dem Hintergrund, daß Freunde in der Ferne von seinem Tod (einigermaßen zeitnah) erfahren. Gewissermaßen ist mein Beitrag als Information oder Nachricht zu verstehen. Mir ist kein geeigneteres Mittel eingefallen, als eben auch hier im Forum obenstehende Zeilen zu senden. Es liegt nicht in meinem Interesse, daß mein Beitrag als Initialzündung einer Diskussion (worüber, wogegen oder wofür auch immer) zu verstehen ist. Für das entgegengebrachte Verständnis möchte ich mich schon vorab aufrichtig bedanken.
Rajiv
Vorgestern, also am 23. September, ist der Elbsandstein-Kletterer Matthias Gäbler tödlich verunglückt.
Er ist am Abend gegen 22.30Uhr an der Gautschgrotte abgestürzt, er hatte sich dort mit einigen Freunden getroffen um seinen 60. Geburtstag zu feiern.
Der Unfall ist nicht beim Klettern passiert, er ist einfach fehlgetreten und ungefähr fünf Meter tief gestürzt.
Es ist kaum zu beschreiben, aber was sind da für Umstände zusammengekommen; der Todestag war auch sein Geburtstag, die Gautschgrotte war einer seiner liebsten Frühstücksplätze wenn er auf Klettertour war etc.
Für den interessierten Leser, der vielleicht mit dem Namen Matthias Gäbler im ersten Augenblick nicht so viel anfangen kann, noch ein paar Worte meinerseits.
Vielleicht zuerst ein paar Sätze zu Matthias Gäbler und seiner Kletterei im Elbsandstein:
In den 70er und 80er Jahren war Matthias Gäbler neben Bernd Arnold wohl der bedeutendste Kletterer im Elbsandstein. Es sind so viele Erstbesteigungen, da fällt es nicht ganz leicht einige stellvertretend zu nennen. Aber unvergeßlich sind sicher solche Routen wie "Tanz der Nerven", eine IXc, an der Osterspitze (Brand), die er im Juni 1986 ging. Oder die Route "Weißer Rauch", auch eine IXc, am Freien Turm (Affensteine), die er am 5. Mai 1984 mitmachte (diese Route ist eine Baustelle). Oder kurz danach, Anfang Juni '84, am Kreuzturm (Affensteine) die Route "Komplette Südwand", auch eine IXc. Er kletterte mit Vorliebe schwierige Wände, am besten noch überhängend, dazu noch mit nur wenigen Sicherungen, selbstverständlich auch noch kraftraubend dazu.
Auflistungen kommen immer etwas theoretisch daher, aber in diesem Falle drückt die Liste vielleicht ganz gut aus, was ein Kletterer Matthias Gäbler war.
Liste der Erstbegehungen von Matthias Gäbler im Elbsandsteingebirge; kurz zusammengefaßt, es sind über 120 Erstbegehungen und (wenn man von ein oder zwei Ausnahmen in Form einer VIIb absieht) die auch noch in der Schwierigkeit von der sächsischen VIIc an aufwärts.
Letzte Woche war er noch klettern, obwohl er kein Jüngling mehr war, war er immer noch auf wirklich anspruchsvollen Kletterwegen unterwegs.
Wenn ich noch einen Wunsch äußern darf: Meine Zeilen schrieb ich vor dem Hintergrund, daß Freunde in der Ferne von seinem Tod (einigermaßen zeitnah) erfahren. Gewissermaßen ist mein Beitrag als Information oder Nachricht zu verstehen. Mir ist kein geeigneteres Mittel eingefallen, als eben auch hier im Forum obenstehende Zeilen zu senden. Es liegt nicht in meinem Interesse, daß mein Beitrag als Initialzündung einer Diskussion (worüber, wogegen oder wofür auch immer) zu verstehen ist. Für das entgegengebrachte Verständnis möchte ich mich schon vorab aufrichtig bedanken.
Rajiv