Tödlicher Absturz vom Hirschkarlgrat

[sugarless]

Diesen Grat zwischen Hochreichart und Geierhaupt kennen einige hier im Forum, heute ist leider ein Bergsteiger 150 Meter abgestürzt und seinen Verletzungen erlegen: http://steiermark.orf.at/stories/404810/

[MarkusA]

AW: Tödlicher Absturz vom Hirschkarlgrat

Ein trauriges Ereignis, aber gleichzeitig zeigt es einem, wie schnell es mit einem "Normal-Bergsteiger" wie uns, vorbei sein kann.

Mein tiefstes Mitgefühl den Angehörigen, denn sie sind die Opfer!

Diesen Grat zwischen Hochreichart und Geierhaupt kennen einige hier im Forum, heute ist leider ein Bergsteiger 150 Meter abgestürzt und seinen Verletzungen erlegen: http://steiermark.orf.at/stories/404810/

[Bergfreund333]

AW: Tödlicher Absturz vom Hirschkarlgrat

echt tragisch. Mein Mitgefühl gilt den Angehörigen.

Wenn ich so denke, was wir früher als eher unerfahrene Hüpfer gemacht haben und wie oft wir mit normalen Bergschuhen (einzelne mitunter sogar mit Turnschuhen) über z.T. recht steile Schneefelder gelaufen sind, dann kann man rückblickend durchaus auch von einem Schutzengel sprechen...

[huffy]

AW: Tödlicher Absturz vom Hirschkarlgrat

Ich kenne den Verunglückten. Absolut schrecklich was da passiert ist!

Den Hirschkarlgrat auf ca. 2300m Mitte November bei Schnee zu begehen, ist sicher keine leichte Sache. Auch wenn es im Sommer kein Problem ist.
Bei Eis und verdichtetem Schnee sind wahrscheinlich sogar Steigeisen notwendig, damit man genügend Halt hat. Außerdem kann ein Pickel in so einer Höhe bei Schnee sicher nicht schaden. Leider weiß ich nicht wie die Beiden ausgerüstet waren, aber mit Bergschuhen allein würd ich um diese Jahreszeit nicht über den Grat gehen.

Wenn die Presse richtig berichtet hat, dann sind die Zwei irgendwo im Bereich des Grats in nördlicher Richtung (Richtung Schönebenalpe) in eine Rinne eingestiegen. Dort gehts ja zumindest die ersten Meter fast senkrecht hinunter! Ohne Helm und gute Ausrüstung würd ich das bei Eis und Schnee sicher nicht machen.
Dann beginnt auch schon das große Schneefeld auf dem sie 400 Meter abgestiegen sein sollen, bevor der Verunglückte ins Rutschen gekommen ist.

Für mich stellt sich die Frage wer von den beiden die Idee hatte bei so schwierigen Verhältnissen übers Hirschkarlgrat zu gehen, und dann noch am Grad in eine so steile Rinne einzusteigen? Hier haben wahrscheinlich eine ganze Menge von schweren Fehlentscheidungen zum tragischen Tod meines Bekannten geführt, sofern das stimmt was ich bis jetzt weiß.

Auch wenn es ihn uns nicht mehr zurückbringt, sollte man für die Zukunft wissen, was man dort oben um diese Jahreszeit machen kann und was besser nicht.

Ist einer das Hirschkarlgrat bei Schnee und Eis schon einmal gegangen? Braucht man da Steigeisen usw. oder gehts auch so?

[Egon]

AW: Tödlicher Absturz vom Hirschkarlgrat

Ist einer das Hirschkarlgrat bei Schnee und Eis schon einmal gegangen? Braucht man da Steigeisen usw. oder gehts auch so?

Generell kann das so nicht beantwortet werden weil es von mehrere Faktoren abhängt
Was für Mann/Frau (A-Klasse) unter guten Bedingungen machbar ist -
ist für normale Mann/Frau nicht machbar

Das muss aber jeder vor Ort für sich selber entscheiden - denn sogar die vermeintlich einfachste Tour kann tödlich enden
(normalerweise machen aber nur die ANDEREN Fehlentscheidungen

[huffy]

AW: Tödlicher Absturz vom Hirschkarlgrat

Womit alles und auch nichts gesagt wäre.

Laut Auskunft ALLER berkundigen Einheimischen darf man das Hirschkalgrat im Winter bei Eis und Schnee KEINESFALLS begehen! Durch den Wind und die Temperaturunterschiede ist es am Grat auf 2300 Meter extrem glatt. Nicht mal mehr Steigeisen sollen da laut fachkuniger Auskunft mehr helfen! Dort oben ist es zum Teil nur einen dreiviertel Meter breit und es geht links und rechts fast senkrecht hinunter.

Eine Tour auf den Hochreichart hingengen ist zu jeder Jahreszeit möglich!

[huffy]

AW: Tödlicher Absturz vom Hirschkarlgrat

Ein Abstieg in der Rinne, die meinem Bekannten zum Verhängnis geworden ist, soll ebenfalls laut einheimischer Expertenmeinung nichtmal im Sommer möglich sein!

Ich persönlich kann mir ehrlich gesagt bei keiner einzigen nördlichen Rinne am Hirschkarlgrat vorstellen, sie zu begehen. Weder im Sommer noch im Winter und schon gar nicht als "Abkürzung" in den Talkessel, wo es nur nach Unterwald (Wald am Schoberpaß) wieder hinaus geht. Bin aber allerdings kein geübter Kletterer!
Will man vom Talkessel bzw. der Schönebenealm nach Liesingau kommen, muss man sowieso nochmal einen der umgebenden Berge hinauf und auf der anderen Seite wieder hinunter.

Ganz allgemein sollte man meiner Meinung nach so eine steile Schneerinnen wegen der Lawinengefahr tendenziell meiden oder zumindest Einheimische fragen, ob dort ein halbwegs sicherer Abstieg möglich ist.
Ohne Steigeisen geht im Winter bei den gefährlichen Rinnen am Hirschkarlgrat sowieso nichts. Wenn man bei so einem Gefälle einmal ins Rutschen gekommen ist, gibts mit normalen Bergschuhen kein Halten mehr, außer vielleicht man hat einen Pickel dabei und schafft es noch, sich schnell wieder abzufangen.

Hoffentlich war das für lange Zeit der letzte tragische Todesfall dort oben!

[Egon]

AW: Tödlicher Absturz vom Hirschkarlgrat

Laut Auskunft ALLER berkundigen Einheimischen darf man das Hirschkalgrat im Winter bei Eis und Schnee KEINESFALLS begehen! Durch den Wind und die Temperaturunterschiede ist es am Grat auf 2300 Meter extrem glatt. Nicht mal mehr Steigeisen sollen da laut fachkuniger Auskunft mehr helfen! Dort oben ist es zum Teil nur einen dreiviertel Meter breit und es geht links und rechts fast senkrecht hinunter.

Eine Tour auf den Hochreichart hingengen ist zu jeder Jahreszeit möglich!

Sorry dann hast Du wieder einmal die falschen Leute gefragt -
- keine dieser Aussagen ist richtig - ist alles eine Frage der Verhältnisse

aber auch ich habe am Hochreichart schon einige Male umgedreht - ist keine Schande

[local]

AW: Tödlicher Absturz vom Hirschkarlgrat

Bekannte oder gar Freunde am Berg zu verlieren ist schwer - ich habe leider ausgiebig Kenntnis wie das ist.
Schwer zu akzeptieren ist auch, dass wenn möglicherweise etwas angers angegangen worden wäre, das Unglück vermeidbar gewesen wäre.
Das hilft aber letztendlich nicht weiter. Auch nicht das Befragen von vermeintlich bergerfahrenen Leuten - du wirst mit absoluter Sicherheit Leute finden, welche "schon immer gesagt haben, dass man unter diesen Umständen nicht..." etc., etc. Fakt ist, dass es - wie Egon schrieb - immer eine Frage der Verhältnisse ist und die Befragten dies kaum beurteilen können.

Letztendlich bliebt ein Verlust und häufig kein Schuldiger - und wenn doch ein "Schuldiger" da ist, wird es dennoch nichts ändern. Hoffe, du kannst das bald akzeptieren.

Wünsche alles Gute
local

[huffy]

AW: Tödlicher Absturz vom Hirschkarlgrat

Hi Egon!

Zum Abschluss...

Ich habe mit sieben verschiedenen Leuten geredet und hinsichtlich der von dir zitierten Stelle waren sich alle einig.

Ein richtiger Bergsteiger war zwar nicht dabei, aber erfahren ware sie alle.
Auch mein Bekannter war alles andere als ein Bergsteiger und ein Großteil aller Leute die dort oben wandern, sind es auch nicht.

Ich zweifle auch nicht an, dass ein guter und ortskundiger Bergsteiger bei optimalen Verhältnissen und entsprechender Ausrüstung auch im Winter das Hirschkarlgrat passieren kann. Aber Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel und der Rest sollte vom Hirschkarlgrat bei Schnee lieber die Finger lassen. Von einem Abstieg über eine Rinne ganz zu schweigen.

Dir noch viel Spaß dort oben und schöne Grüße!

[moerf]

AW: Tödlicher Absturz vom Hirschkarlgrat

.......Ist einer das Hirschkarlgrat bei Schnee und Eis schon einmal gegangen?

ich nicht und ich würde es auch nicht tun!

Braucht man da Steigeisen usw. oder gehts auch so?

@huffy,
es ist irgendwie immer beklemmend, wenn man von tragischen Unfällen liest oder hört.
Der Bericht dazu stand ja auch schon vor Wochen in unserer Tageszeitung..

Deine Frage dazu beantwortet sich ja auch von selbst.
So lange nichts passiert, "geht`s" halt irgendwie.