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Toter am HTL-Steig Hohe Wand

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  • Toter am HTL-Steig Hohe Wand

    Absturz vor den Augen der Tochter
    Ein 67-jähriger Pensionist verunglückte am Mittwoch auf der Hohen Wand. Viele Kletterer hörten den Todesschrei.

    Die Hohe Wand Der Einstieg in den HTL-Steig: Die Tour gilt als schwierig und ist nur für geübte Kletterer geeignet. DruckenSendenLeserbrief
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    Der Himmel war tiefblau und die Sonne strahlte vom Himmel, als am Mittwoch ein gellender Schrei der Idylle auf der Hohen Wand ein jähes Ende setzte. Ein 67-jähriger pensionierter Bauingenieur aus Sollenau bei Wr. Neustadt stürzte in einem Klettersteig vor den Augen seiner 37-jährigen Tochter 40 Meter in die Tiefe. Für den Mann gab es keine Rettung mehr.

    Das Kaiserwetter nutzen am Mittwoch viele Wanderer und Kletterer aus. Dementsprechender Hochbetrieb herrschte in den Klettersteigen und Routen auf dem beliebten Ausflugsberg. Auch Michael Hausperger und seine Tochter Barbara wollten am Vormittag den Gipfelsturm antreten. Sie suchten sich dafür den HTL-Steig aus, der als der schwierigste Klettersteig auf der Hohen Wand gilt. Ein in der Felswand verankertes Stahlseil dient dazu, dass sich Bergsteiger mit Sitzgurten und Karabinern daran einhängen und absichern. Solch eine Ausrüstung trugen auch Hausperger und seine Tochter.

    Wieso es dennoch kurz nach elf Uhr zu dem tragischen Unglück kam, wird von der Alpinpolizei ermittelt. Der 67-jährige Kletterer könnte beim Aufstieg den Karabiner kurz gelöst und plötzlich den Halt in der steilen Felswand verloren haben. Er stürzte senkrecht in die Tiefe und schlug wenige Meter neben dem Einstieg auf. "Den lauten Schrei haben viele Kletterer gehört. Wir wurden anschließend sofort alarmiert", schildert der Einsatzleiter der Bergrettung Hohe Wand, Rainer Schwanerer. Obwohl die Crew des ÖAMTC-Notarzthubschraubers rasch an der Unglücksstelle eintraf, kam für den 67-Jährigen jede Hilfe zu spät. Seine Tochter, die das Drama mitansah, kletterte im Schock sogar noch aus eigener Kraft den Steig empor. Sie musste anschließend in einem Gasthaus betreut werden.
    Pfarre

    Die Nachricht über den Tod des Pensionisten sorgte in seiner Heimatgemeinde für Bestürzung. Vor allem in der Pfarre, wo Hausperger sehr engagiert war und sich auch als Verfasser der Kirchenchronik verantwortlich zeichnete, herrscht große Trauer. "Ich habe ihn noch am Samstag beim Gottesdienst gesehen. Mir fehlen die Worte", sagt Pfarrer Juraj Bohynik.



    Artikel vom 13.08.2010 06:21 | KURIER | Patrick Wammerl



    War von Euch jmd dort als das passiert ist? Wie kann sowas passieren?

  • #2
    AW: Toter am HTL-Steig Hohe Wand

    das ist nicht der erste Tote....am HTL-Steig.
    Er wird oft unterschätzt, zu 90% passiert das durch Sicherungsfehler,auch Steinschlag (gerade beim Sicherungswechsel mit nur einen Karabiner zur Sicherung)
    kann dir zum Verhängnis werden, wobei das nachher nicht mehr festzustellen ist.
    Traurig .....viele schöne Tage verloren......für immer !

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    • #3
      AW: Toter am HTL-Steig Hohe Wand

      damit ist einiges klarer !

      Ein 67-jähriger Pensionist wollte mit seiner 37-jährigen Tochter am 12.08.2010 eine Klettertour über den HTL-Klettersteig (Schwierigkeitsbewertung D - E) auf die Hohe Wand, Gemeinde 2724 Hohe Wand, KG Maiersdorf, Bezirk Wr. Neustadt, NÖ, unternehmen.
      Beide waren mit Klettergurt, Helm und entsprechenden Kletterschuhen ausgerüstet. Zur Sicherung verwendeten beide je ein ca 1 m langes Seilstück mit einem am Ende eingeknoteten Karabiner, welches am Klettergurt befestigt war. Zusätzlich verwendete der Mann ein ca 20 m langes Halbseil zum Nachsichern seiner Tochter. Der 67jährige stieg die Seillängen vor und verwendete zur Sicherung einen Karabiner.
      In einer Höhe von ca 35 m über dem Einstieg wollte er offensichtlich eine Sicherung für den Nachstieg seiner Tochter aufbauen, da kaum mehr Restseil bei seiner Tochter vorhanden war. Seine Tochter konnte ihn jedoch zu diesem Zeitpunkt nicht mehr sehen, da der Klettersteig an dieser Stelle um eine Felskante führt.
      Aus bisher unbekannter Ursache stürzte der Mann jedoch ab und fiel leicht seitlich an seiner Tochert vorbei. Im Zuge des Sturzes wurde das Sicherungsseil, vermutlich durch Scharfkantenbelastung, durchtrennt und stürzte das Opfer bis zum Wandfuß unweit des Einstieges ab. Er erlitt dabei tödliche Verletzungen.

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      • #4
        AW: Toter am HTL-Steig Hohe Wand

        Zitat von spectator Beitrag anzeigen
        Wie kann sowas passieren?
        Auch der HTL-Steig ist nicht durchgehend versichert und man muss gerade dann aufpassen, wenn ein anstrengendes Steilstück bezwungen ist und bei einem der einfacheren, vermeindlich ungefährlicheren Flachstücke, bei denen das Seil unterbrochen ist, die Konzentration etwas nachlässt, denn gerade diese abschüssigen, erdigen Passagen, in denen auch viele lockere Steine liegen sind meiner Meinung nach die gefährlichsten Stellen im HTLer. Ich weiß natürlich nicht, ob das auf diesen Unfall zutrifft, habe aber schon öfter gesehen, wie dort Kletterer drohten, ihr Gleichgewicht zu verlieren oder 1m neben dem Abgrund gestolpert sind.
        "In da Halle gibt's koan Gipfel"
        aus "Weisheiten des Indoorkletterns" - Band VI

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        • #5
          AW: Toter am HTL-Steig Hohe Wand

          Wann war denn jetzt der Unfall, am Mittwoch oder am Donnerstag? Am Donnerstag hab ich den Christophorus vom Turnerbergsteigerkessel aus vorbeifliegen gesehen, gehört hab ich nichts, war auch recht weit entfernt und es war sehr windig in der Wand.
          Sehr tragisch!

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          • #6
            AW: Toter am HTL-Steig Hohe Wand

            Zitat von Gipfelmike Beitrag anzeigen
            Auch der HTL-Steig ist nicht durchgehend versichert ....
            Wenn das stimmt, dass der Absturz aus 40m über dem Einstieg erfolgt ist, dann muss es dort noch ein Drahtseil gegeben haben. Die Sicherungen hören erst viel weiter oben vorübergehend auf.
            Wir wissen nicht wie es passiert ist, aber das Selbstsichern mit einem 1m langen Seilstück und nur einem Karabiner macht das Umhängen an kritischen Stellen problematisch und eine kleine Unachtsamkeit kann - wie man sieht - tödlich enden.
            LG Rudolf
            _________________________________________
            Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit,
            die wir nicht nutzen. (Seneca)

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            • #7
              AW: Toter am HTL-Steig Hohe Wand

              Ich habe mich heute über den Steig abgeseilt.
              Es ist ein Schild angebracht "Steig gesperrt".
              Das Seil am Einstieg wurde versucht abzubauen: Die Klemmen wurden geöffnet, jedoch passte eine Endverpressung nicht durch einen Anker. Anstatt das Seil abzutrennen wurde es halb abgebaut belassen.
              Die meisten im Steig verbauten Materialen (Seil Klemmen, Haken) sind ungeeignet und außerdem nicht sachgerecht verbaut.
              Zusätzlich muss man sich unnötigerweise viel zu oft umhängen was auch eine Erhöhung der Gefährdung bewirkt.
              Es wäre dringend anzuraten das Seil bis über die erste Schlüsselstelle zu entfernen um die Sperre auch umzusetzen und den Steig komplett auf den heutigen Stand zu bringen.

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              • #8
                AW: Toter am HTL-Steig Hohe Wand

                Zitat von Walter Siebert Beitrag anzeigen
                Die meisten im Steig verbauten Materialen (Seil Klemmen, Haken) sind ungeeignet und außerdem nicht sachgerecht verbaut.
                Da kommt man jetzt drauf? Wie lange gibt's den Steig schon? Oder entspricht er zwar den vor zehn Jahren geltenden Anforderungen, nicht mehr aber den Vollkasko-Daunenfeder-Vorgaben von heute? Haben beim letzten Absturz Sicherungen des Steiges versagt, oder die Sicherung des Kletterers?
                Zusätzlich muss man sich unnötigerweise viel zu oft umhängen was auch eine Erhöhung der Gefährdung bewirkt.
                Ich dachte immer, im senkrechten Gelände ist es besser, öfter Zwischensicherungen zu haben, um nicht so weit zu fliegen? Wenn man sich korrekt (mit zwei Karabinern) sichert, stellt das Umhängen wohl keine nennenswerte Gefahrenerhöhung dar.

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                • #9
                  HTL-Steig Hohe Wand

                  @Steinbock:
                  Soweit ich weiß gibt es den Steig seit 1999.
                  In den letzten 10 Jahren hat sich an den Anforderungen an Seile, Verbindungen, Anker usw. nicht viel geändert.
                  Zum erwähnten Absturz gebe ich keinen Kommentar.
                  Zu viele Zwischensicherungen verleiten m.E. zu Schlamperei, vor allem, wenn die Kraft durchs oftmalige Umhängen ausgeht. Teilweise sind die Abstände zwischen den Umhängestellen enger als 1 m.

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