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Regelwerk für die Benutzung des Forums Gipfeltreffen

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Routen mit Nazi-Namen sorgen für Aufsehen

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  • #16
    AW: Topos kletterrouten, grafische Gestaltung

    Zitat von Steinbock Beitrag anzeigen
    Aber vielleicht tut man ihm unrecht, und er will ja wirklich nur klettern und findet halt ein paar seltsame Namen und Bezeichnungen nett - sozuagen ein lieber "harmloser" Dolm - das wäre dann eigentlich umso schlimmer.
    Sehe ich ganz ähnlich.

    Ich war bisher ein Anhänger der "harmloser" Dolm Theorie. Auf Grund der mit Runen und stilisiertem Hakenkreuz (weiß eh ist nur ein Sonnenkreuz) versehenen Topos, würde ich zumindest Mal das "harmlos" weglassen.
    „Meist ist der Sturz an sich gar nicht das Problem, sondern der Aufprall.“ Joe Simpson

    Kommentar


    • #17
      AW: Routen mit Nazi-Namen sorgen für Aufsehen

      irgendwie wundere ich mich, wo alle die letzten 20 jahre verpennt haben...

      ist alles nix neues, aber wenn in schweden die frau hess was aufschreckt,
      sind die trittbrettfahrer da...

      bin gespannt, ob's demnächs auf ebay viele gebrauchte führer (pfhhh), also
      den der kelten, zu kaufen gibt (umschlag innen, hinten), ist auch schon einige
      jährchen am markt, reaktion bis dato ? null! im gegenteil, wird ahnungslos und
      fleisig gekauft.

      und konsequenterweise gibt's demnächst in vielen thal-routen weniger stau,
      da die behm-g'schichten ja boykotiert werden (glaub ich selber nicht, aber träumen darf man ja).

      oder baut der herscher seine touren ab ? dann werdens aber runtertröpfeln,
      alle jene, die bis jetzt emsige nutznieser waren....

      Kommentar


      • #18
        AW: Routen mit Nazi-Namen sorgen für Aufsehen

        Zitat von PaulD Beitrag anzeigen
        Hallo Gipfelmike,

        lese Deinen Beitrag leider erst jetzt;

        ich gehöre der schreibenden Zunft an und habe viele Jahre als Hobby-Alpinhistotiker meine Recherche-Ergebnisse in vielen Artikeln zum Besten gegeben (seit einigen Jahren fehlt mir leider meist die Zeit dazu);

        u.a. stammt auch die ausführliche historische Einleitung zum aktuellen Peilstein-Kletterführer (Ewald Gauster / Kurt Schall) von mir; ich hab für das Ding ziemlich umfangreich recherchiert, bin auch der Herkunft mancher Routen-Namen nachgegangen - und habe das Buch grad noch einmal durchgesehen: Ich kann ich eigentlich keine "Nazi-Route" am Peilstein entdecken;

        die einzige Route, deren Namen mir in dem Zusammenhang etwas problematisch erscheinen könnte, wäre die 2003 am Purtschellerstein eröffnete Route "Runen raunen" (7-); was aber bei weit über 800 Routen (wahrscheinlich sind's mittlerweile sowieso 900) irgendwie marginal erscheint;

        was ich ohne weitere Recherchen ad hoc nicht ausschließen kann ist der Umstand, dass ev. die eine oder andere "klassische" Route (also aus der Vor-Sportkletterära) am Peisltein nach Personen mit problematischer Biografie benannt ist;

        aber um einen solchen Abgleich durchzuführen fehlt mir die Lust ... wer sich das antun will, fände in Rainer Amstädters seinerzeit sehr angefeindeten Buch "Der Alpinismus" (WUV-Universitätsverlag, 1996) eine gute Ausgangsbasis; Amstädter dokumentiert in dem 650-Seiten-Wälzer die Rolle, die die alpinen Vereine in Österreich und Deutschland im Nationalsozialismus gespielt haben;

        solltest Du dennoch die eine oder andere Info zu einem problematischen Routnenamen am Peilstein haben, lass es mich bitte wissen (gerne auch per PN), allein schon aus historischem Interesse ...

        Danke
        der
        Paul
        Hallo Paul,

        Sorry, dass ich erst jetzt anworten kann (Urlaub), aber deine Frage wurde ja bereits zum Teil beantwortet. Der Peilstein ist mir damals nur spontan in den Sinn gekommen, weil ich kurz zuvor an der, bereits von Gamsi angemerkten Route vorbeigegangen bin. Tatsächlich gibt es im Wiener Raum viele Benennungen, "bei denen es mir nicht schwer fällt, an diese Ideologie erinnernt zu werden".

        In Wirklichkeit ist dieses ewige Thema, wo eigentlich die Grenze zwischen "neutraler", von der NS-Ideoligie vereinnahmter und von derselben selbst kreierter Wort- und Namenskultur liegt, nicht so leicht zu beantworten.

        Natürlich sind viele, seit damaliger Zeit negativ behafteten Bezeichnungen und Namen problematisch, da sie ja oft auch heute noch missbräuchlich verwendet werden. Die z.B. vom Steinbock angesprochene "Harmloser-Dolm-Theroie" schließe ich nahezu aus, denn wenn man eine Route schon mit einem belasteten Namen benennt, dann ist man entweder wirklich naiv/unwissend (was keinesfalls harmlos ist) oder hat eine zweifelhafte Einstellung zu diesem Thema.

        Fairer Weise muss man an dieser Stelle aber nachfolgende Stellungnahme von T. Behm (nachzulesen auf seiner Homepage) anführen und natürlich auch zur Diskussion stellen:


        "STELLUNGNAHME ZUR AKTUELLEN DISKUSSION BEZUEGLICH DER NAMENSGEBUNG VON KLETTERROUTEN

        Um nicht zu sozialethischen Verwirrungen beizutragen, folgender Beitrag meinerseits:

        Seit ueber 20 Jahren bin ich kletternd und kletterroutenerschliessend, vor allem in den Ostalpen, in Klettergaerten wie in alpineren Regionen, taetig. Die Namensgebung meiner mittlerweile ueber 800 Neutouren weist verschiedene Einfluesse auf: Okkulte Horrorliteratur (Lovecraft ua), apokalyptische Denker (Orwell, Huxley, Tolkien), Gedaechtniswege fuer verstorbene Freunde (zB "Schwarzer Bruder"), auf die Art der Kletterei Bezogenes (zB "Antreten zum Verrecken", "Bunker Schnucki"), Heidnisches (bezogen auf germanisch/keltisch/slawische Mythologie; zB "Tiwaz", "Bilskirnir", "Triskele",...), einfach nur "Triviales" (zB "Lug ins Land", "Papamobil", "Neunfingerrotpunkt"), interne Scherze zwischen Kletterfreunden (zB "Herrscherpfeiler", "Pank sei Dank"), und nicht zuletzt Namen von Musikgruppen und Liedtiteln von Musikgruppen der Genres Neo Folk, Neue Deutsche Haerte und Black Metal, welche ich zum Zeitpunkt der Routenerschliessung gerne hoerte (zB "Panzerdivision Marduk", "Atomkinder", "Satyricon", "Emperor", "Totenburg", "Dimmu Borgir", "Blutharsch", "Von Thronstahl", "Deutsch Nepal", "Riefenstahl", "Sturmpercht".). Andere Interpretationen meiner Routennamen sind natuerlich zulaessig, aber nicht in meinem Sinne.

        Beschaeftigung mit germanischer Mythologie, Heidentum, Heimatliebe und (anscheinend) "Ketzertum" sowie das Hoeren von Musik (und das Benennen von Routen diesbezueglich) haben fuer mich jedenfalls nichts mit Nationalsozialismus zu tun - ich lehne diese Ideologie (wie auch andere, die Freiheit massiv einschraenkende diktatorische Systeme), ab.

        "Das Wort frei existierte zwar in Neusprech noch, konnte aber nur in Aussagen wie "Dieser Hund ist frei von Floehen" oder "Dieses Feld ist frei von Unkraut" verwandt werden. In seinem alten Sinn von "politisch frei" oder "geistig frei" konnte es nicht mehr gebraucht werden, weil diese politische und geistige Freiheit nicht einmal als Begriff existierte und deswegen notwendigerweise auch namenlos war."

        (G.Orwell, "1984")

        Thomas Behm, September 2010"


        Naja, der Behm ist halt a bissl auf Neo Folk und Neue Deutsche Härte unterwegs, wobei er offenbar die zumindest teilweise Verstrickung dieser Stilrichtungen mit der rechten Szene "ignoriert" - Dolm oder nicht, kann ich nicht beurteilen, aber die Notwendigkeit obiger Distanzierung sagt schon einiges aus.

        Ich glaube, dass eigentlich viel mehr Routennahmen belastet sind, als der Durchsschnittskletterer (wie ich) zu wissen glaubt, gleichzeitig aber auch viele die "nach NS klingen" gar nichts damit zu tun haben. Um diese zu erkennen muss man wahrscheinlich wirklich Historiker sein.

        Alleine die Optik (beim Behm im wahrsten Sinne des Wortes) ist suboptimal.

        lg
        Mike
        Zuletzt geändert von Gipfelmike; 22.09.2010, 08:09.
        "In da Halle gibt's koan Gipfel"
        aus "Weisheiten des Indoorkletterns" - Band VI

        Kommentar


        • #19
          AW: Routen mit Nazi-Namen sorgen für Aufsehen

          Sogar der Name Steinbock ist belastet....Also Leute hütet euch irgendwas zu sagen oder zu schreiben bevor ihr nicht in Wikipedia oder sonst wo nachgelesen habt.
          Kletterführer?
          Berg Heil?

          tch

          Kommentar


          • #20
            AW: Routen mit Nazi-Namen sorgen für Aufsehen

            Ich versteh eh net wie man eine Kletterroute nach einer Band nennen kann.
            Was hat das mit der Route zu tun? Ist das nicht nur ganz einfach "Werbung"?

            Umbenennungen ("Niemals vergressen") würde ich ausdrücklich begrüßen!
            Im Osten und seit einigen Jahren auch in Franken werden Routen, die den Regeln
            nicht entsprechen abgebaut bzw. das Material getauscht und die Erstbegehung aberkannt.

            Welche Folgen hätte ein "Ewiges Reich" an den Gößweinsteiner Wänden?

            Kommentar


            • #21
              AW: Routen mit Nazi-Namen sorgen für Aufsehen

              Ich denke, man kann Anfang des 21. Jahrhunderts nicht so tun, als wären Namen und Begriffe "wertfrei";

              die Realität ist eben die, dass wir eine (kollektive) Geschichte haben - ob wir das wollen oder nicht; die Realität ist auch die, dass wir uns (ob wir wollen oder nicht) zu dieser Geschichte verhalten müssen - auch ein ostentatives Sich-Nicht-Verhalten ist ein Verhältnis zur Geschichte;

              das Vergeben von Namen ist ein Signal, ein Zeichen; Zeichen bedeuten etwas und werden gedeutet - das ist eben so, daran kann niemand vorbei;

              wenn ich also einer Kletter-Route einen Namen gebe, dann setze ich ein Zeichen und muss damit rechnen, dass dieses Zeichen von jemandem gedeutet wird, der mitten in der Gesellschaft steht und sich der Geschichte dieser Gesellschaft bewusst ist;

              dementsprechend werden Behms Namensgebungen gedeutet - da kann er noch so sehr beteuern, dass er mit NS-Symbolik nichts am Hut hat, die Deuter der Namen denken sich das, was sie aufgrund ihrer persönlichen und der kollektiven Geschichte eben denken müssen;

              mir fällt es aber sowieso enorm schwer zu glauben, dass Behm seine Routen so ganz unbedarft als bloßer Musikfan benannt und nicht ganz bewusst eine bestimmte Deutung insinuiert hat;

              das belegt für mich auch ein Blick in Wikipedia, wo man erfährt, wes Geistes Kind einge der von Behm in seiner Stellungnahme genannten Bands sind, die für die Namensgebungen Pate standen:

              zu Thronstahl
              "Zu Kontroversen führt, dass sich die Gruppe offen zu nationalistischem Gedankengut bekennt, NS-Ästhetik und martialische Liedtitel wie Heimaterde, Mutterboden, Vaterland oder Das neue Reich verwendet."
              aus Wikipedia

              zu Totenburg
              "Totenburg ist eine rechtsextreme deutsche Black-Metal-Band aus Gera, die der NSBM-Szene zuzurechnen ist. ... Laut dem Thüringer Landesamt für Verfassungsschutz gibt die Band an, gute Kontakte zur NPD zu haben und ihren Musikstil als „arisch geprägt [und] für die weiße Rasse produziert“ zu bezeichnen."
              aus Wikipedia

              Anm. zu "NSBM":National Socialist Black Metal (NSBM; deutsch „Nationalsozialistischer Black Metal“) ist eine Bezeichnung für neonazistische Strömungen innerhalb der Black-Metal-Subkultur."
              aus Wikipedia

              zu Blutharsch:
              "Da die Band auf ihren frühen Veröffentlichungen auf die Ästhetik des Nationalsozialismus Bezug nahm und auf Kriegssymbolik (z. B. Eisernes Kreuz) zurückgriff, wird ihr vorgeworfen, rechtsextrem zu sein."
              aus Wikipedia

              ich finde es ist Zeit, dass die Wiener Kletterszene sich von derartigen ideologischen Altlasten und Verdachtsmomenten befreit und deutlich NEIN zu solchen Entwicklungen sagt ...

              Wie? Keine Ahnung, ehrlich ... Vielleicht Routen umbenennen, bestimmte Publikationen nicht mehr kaufen, Gegenpublikationen mit geänderten Routennamen herausgeben, was weiß ich ... auf alle Fälle solche (ich sag's vornehm) "Unbedarftheit" nicht mehr widerspruchslos hinnehmen;

              der
              Paul

              Kommentar


              • #22
                AW: Routen mit Nazi-Namen sorgen für Aufsehen

                Seit ueber 20 Jahren bin ich kletternd und kletterroutenerschliessend, vor allem in den Ostalpen, in Klettergaerten wie in alpineren Regionen, taetig. Die Namensgebung meiner mittlerweile ueber 800 Neutouren weist verschiedene Einfluesse auf:
                Des "über 20" kann ich nicht verifizieren, soll sein, zu den "ueber 800":

                Das hieße dann:
                durschnittlich 40 Erstbegehungen pro Jahr.
                Bei optimistisch angenommenen 80 verfügbaren Tagen im Jahr
                wären dasdurchschnittlich 0,5 Klettertouren pro Tag.

                Beispielhaft der Aufwand für eine 30m Sportkletter-Route mit 10 Bolts ohne vorab Gedanken an Linienführung zu verschwenden:
                1. Toprope einrichten: 10min
                2. Optional Grobputz: 45min
                3. Topropen und anzeichnen: 15min
                4. Abseilen und Bohren: 100min
                5. Optional Abseilen/Aufjumarn und Kleben: 50min
                6. Feinputz und Erstbegehung: 100min

                Gesamt: 5,5 Stunden

                Bei Mehrseillängenrouten sind die Aufwände aufgrund der komplizierteren Logistik höher, ich würde zumindest mit dem Faktor 1,5 (also 8 Stunden pro Seillänge durschnittlich) rechnen.

                Worauf ich hinaus will: was hier behauptet wird ist fernab der Realität.
                Vielleicht hat er in Analogie zur unschuldigen Verwendung von Neonazi-Code eigentlich "Seillängen" gemeint und der Unterschied ist ihm nicht so ganz klar.
                Hauptsache die "8" kommt vor.

                Er könnte ja eine komplette Erstbegehungliste vorlegen.

                Kommentar


                • #23
                  AW: Routen mit Nazi-Namen sorgen für Aufsehen

                  Zitat von pingus Beitrag anzeigen
                  Umbenennungen ("Niemals vergressen") würde ich ausdrücklich begrüßen!
                  man kanns auch anders betrachten: nicht umbenennen, und die routennamen als beispiel des noch immer vorhandenen gedankengutes als mahnung belassen.

                  zum obengenannten: ich schätze seine kreationen in der sache, also an sich, selbst sehr, die namensgebung selbst hat mich stets ein wenig bis sehr gewundert (zu einem sauren aufstoßen hats im gegensatz zu diversen kampagnen tatsächlich erlaubter politischer parteien nicht gereicht) - ich habs bislang mit dem typisch österreichischen augenzwinkern als freiheit der kunst abgetan... routeneinrichten ist in gewissem ausmaß kunst.
                  wie dem auch sei, das thema ist in österreich sehr heikel, jedes wort wird einem schon im mund umgedreht, drum lass ich lieber jde weitere äußerung über den obgenannten.


                  @ u! oiso, so pauschal rechnen.. tztztz.
                  zb: granit über der baumgrenze, net schwerer als 7+, leichtere routen dabei:
                  - 10 tops einrichten bei guter zugänglichkeit: 30min
                  - ausbouldern + anzeichnen 3 st
                  - bohren (spreizanker) 2 st
                  - nix putzen, weil net nötig
                  = 5 st 30 min für einen kleinen klettergarten

                  oder:
                  schauplatz kalk, vorland, wald- und wiesenfels, 1 route 30m
                  - blöd schauen 30min
                  - heimgehen (zählt net)
                  - bier trinken und sagen, es zahlt sich nicht aus
                  - am abend glaserl rot, zur entscheidung kommen, das wird eine spitzenroute
                  - zuwegehn (zählt nicht)
                  - irgendwie lebensgefährlich die gstätten auffirampfen 10 min
                  - man suche eine feste stelle für arbeitsstand, ausgraben, bohren 20min
                  - entfernen des losen materials am top 10 min
                  - augenputzen wegen dreck, den die sch*thermik auffiblast 10min (ggf kontaktlinsen gegen brillen tauschen)
                  - passende stelle für umlenker suchen, ggf bearbeiten (müder fels, kanten...) und umlenker bohren (1 kleber, 1 hsa) 20min
                  - grobputz 2 st
                  - owegehn (zählt net)
                  - wirtshaus inkl vorangehender grobreinigung im bach (zählt net)
                  - bier und feststellung, dass a schaass is
                  - heimfahren (zählt net)
                  - glaserl rot auf der terrasse und feststellung, es wird a super tour
                  - mit frischem tatendrang wiederkommen (zählt net)
                  - feststellen, dass der jager des jümarseil wegtan hat (10 schweigeminuten)
                  - fluchen, zum auto gehn und anderes seil holen (1 st)
                  - auffirampfen (5 min)
                  - ausbouldern und feststellen, dass no immer saudreckig ist (1 st)
                  - feinputz (2st)
                  - ausbouldern und festellen, dass man das ding jetzt anders krallt (20 min)
                  - kreide unten beim rucki holen (bier) und nochmal anzeichnen (30 min)
                  - feststellen, dass die depperte maschin samt hakl beim rucki liegt, runter, rauf (20min)
                  - bohren (12 zs, 14mm, mit ausblasen etc 1 st)
                  - auffijümarn und einekleben (30 min) alternativ bei nur einer route: glaspatronen +20min
                  - bier (zählt nicht) etc...
                  - daheim die erdn abwaschen, vorhaut nicht vergessen, der sch* staub kommt überall hin.
                  - achterl burgenländer (rot) und trarig feststellen, dass man die route net krallen kann

                  = 9 st 5 min für a depperte hamplerei: SO SCHAUTS AUS!


                  jetzt versteht man vielleicht die damischen namen vom behm und warum der importeur seit geraumer zeit lieber am radl sitzt.
                  mei bier is net deppat! (e. sackbauer)

                  bürstelt wird nur flüssiges

                  Kommentar


                  • #24
                    AW: Routen mit Nazi-Namen sorgen für Aufsehen

                    Zitat von pivo Beitrag anzeigen
                    oder:
                    schauplatz kalk, vorland, wald- und wiesenfels, 1 route 30m
                    - blöd schauen 30min
                    - heimgehen (zählt net)
                    - bier trinken und sagen, es zahlt sich nicht aus
                    - am abend glaserl rot, zur entscheidung kommen, das wird eine spitzenroute
                    - zuwegehn (zählt nicht)
                    - irgendwie lebensgefährlich die gstätten auffirampfen 10 min
                    - man suche eine feste stelle für arbeitsstand, ausgraben, bohren 20min
                    - entfernen des losen materials am top 10 min
                    - augenputzen wegen dreck, den die sch*thermik auffiblast 10min (ggf kontaktlinsen gegen brillen tauschen)
                    - passende stelle für umlenker suchen, ggf bearbeiten (müder fels, kanten...) und umlenker bohren (1 kleber, 1 hsa) 20min
                    - grobputz 2 st
                    - owegehn (zählt net)
                    - wirtshaus inkl vorangehender grobreinigung im bach (zählt net)
                    - bier und feststellung, dass a schaass is
                    - heimfahren (zählt net)
                    - glaserl rot auf der terrasse und feststellung, es wird a super tour
                    - mit frischem tatendrang wiederkommen (zählt net)
                    - feststellen, dass der jager des jümarseil wegtan hat (10 schweigeminuten)
                    - fluchen, zum auto gehn und anderes seil holen (1 st)
                    - auffirampfen (5 min)
                    - ausbouldern und feststellen, dass no immer saudreckig ist (1 st)
                    - feinputz (2st)
                    - ausbouldern und festellen, dass man das ding jetzt anders krallt (20 min)
                    - kreide unten beim rucki holen (bier) und nochmal anzeichnen (30 min)
                    - feststellen, dass die depperte maschin samt hakl beim rucki liegt, runter, rauf (20min)
                    - bohren (12 zs, 14mm, mit ausblasen etc 1 st)
                    - auffijümarn und einekleben (30 min) alternativ bei nur einer route: glaspatronen +20min
                    - bier (zählt nicht) etc...
                    - daheim die erdn abwaschen, vorhaut nicht vergessen, der sch* staub kommt überall hin.
                    - achterl burgenländer (rot) und trarig feststellen, dass man die route net krallen kann
                    Ja, die Thermik is a Hund ... und i hab glaubt nur i bin so

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                    • #25
                      AW: Routen mit Nazi-Namen sorgen für Aufsehen

                      Alpine Vereine lehnen Nazi-Namen bei Kletterrouten ab

                      http://www.bergrettung.at/News-Detai...;tt_news]=1846


                      Wien, 28. September 2010 - Der Dachverband der alpinen Vereine in Österreich (VAVÖ) spricht sich vehement gegen Benennungen von Kletterrouten aus, die nationalsozialistisch oder neonazistisch motiviert sind oder in dieser Richtung interpretiert werden können. Den Antrag stellte Reinhard Dayer, Bundesgeschäftsführer der Österreichischen Naturfreunde. Er wurde einstimmig angenommen.

                      Die bunte Sport- und Freikletterszene ist ursprünglich in ihrer kulturellen Vielfalt bekannt für fantasievolle Namensgebungen. Die Bewegung mit ihrem Einfallsreichtum ist - ausgehend vom Yosemite Valley in den USA - aus einem tiefen Freiheitsgefühl der 1960er- und 1970er-Jahre heraus entstanden. Man wollte mit Diktaturen nichts am Hut haben und entwickelte einen leichten, lustvollen und auch selbstironischen Blick auf den Bergsport - verbunden mit sportlicher Höchstleistung, aber abseits des nationalistischen "Heldentums". Deshalb verstört es viele Bergsportlerinnen und Sportler, wenn auf Kletterfelsen und in diverser Literatur braunstichige Routenbezeichnungen auftauchen, die offensichtlich aus politischem Fanatismus gegen die Demokratie heraus entstehen.

                      Primäres Medium für Informationen über österreichische Zustände in diesem Zusammenhang war und ist das Web-Portal bergsteigen.at. In seinen Foren hatte sich schon vor Monaten eine Debatte unter Bergsportlern über diese - neonazistisch und germanentümelnd aus der Fascho-Rockmusik angehauchten - Kletterrouten in der Nähe von Wien entwickelt hatte. Inklusive Kritik an solchen Entwicklungen.

                      Bei der jüngsten Sitzung des VAVÖ-Vorstandes (Dachverband der alpinen Vereine in Österreich) haben sich die Vertreter des Österreichischen Alpenvereins, der Österreichischen Naturfreunde, des Österreichischen Touristenklubs und der Bergsteigervereinigung mit der aktuellen und zum Teil schon internationalen Diskussion über vermeintliche "Nazi-Namen für Kletterrouten" beschäftigt.

                      Start für Recherchen - auch in Österreich - war eine Affäre in Schweden, bei der eindeutige Routenbezeichnungen wie "Zyklon B" (nach Himmlers Giftgas für den NS-Massenmord) oder "Ein kleiner Hitler" oder "Stuka" usw. für internationales Interesse und Proteste sorgten. Ausgangspunkt war die Kritik der schwedischen Historikerin und Klettersportlerin Cordelia Heß, die diesem Treiben nicht zusehen wollte.

                      Wenig später wurde man auch in Österreichs Klettergebieten fündig, allerdings in verbal etwas abgeschwächter Form, mit Namen für Kletterrouten, die zum Teil als Songtitel auch von Neonazi- bzw. Rechtsrock-Bands verwendet wurden. Die schwedischen Routen würden laut Juristen in Österreich mit hoher Wahrscheinlichkeit zu behördlichen Ermittlungen und Anklagen wegen des Verdachtes der nationalsozialistischen Wiederbetätigung führen, die in Österreich strafrechtlich verboten ist.

                      Vehemente Distanzierung der alpinen Vereine
                      Österreichs alpine Vereine stellen nun in aller Deutlichkeit klar, dass solche Routenbenennungen nicht von ihnen stammen sondern von deren Erstbegehern.

                      Die alpinen Vereine distanzieren sich von allen Routenbezeichnungen, die in der Wahrnehmung auch nur im geringsten einen Zusammenhang mit den vom Naziregime und seinen Befürwortern kreierten und verwendeten Namen, Wörtern und Symbolen herstellen könnten.

                      Appell an Herausgeber von Kletter-Büchern
                      Der VAVÖ appelliert an Namensgeber derartiger Routenbezeichnungen, diese unverzüglich zu ändern. Der offizielle Appell des VAVÖ richtet sich im besonderen Maße auch an die Herausgeber und Verleger von Kletterführern, derartige Namen nicht zu publizieren; sollten diese von Erstbegehern vorgeschlagen werden.

                      "Erfreulicherweise hat sich bei einem Namensgeber in der Umgebung von Wien nun Einsicht breit gemacht. Das ist erfreulich", sagt Bundesgeschäftsführer Reinhard Dayer von Österreichs Naturfreunden. Sein Team und er haben sich nach Bekanntwerden der Affäre in Schweden und nach eigenen Recherchen über die Lage in Österreich sehr genau mit dem Thema befasst. Führende Vertreter der anderen alpinen Vereine unterstützten die Naturfreunde dabei.

                      Für Unruhe bei Beobachtern sorgt auch die Tatsache, dass braunstichige Routenbezeichnungen mittlerweile auch ihre Wege in seriöse Druckwerke und internationale Tourismus-Literatur gefunden haben. Händler und Vereine wollen nun reagieren - zum Beispiel von Intersport Eybl bis zum Karten- und Buchhändler Freytag & Berndt.

                      "Wir waren uns der Situation nicht bewusst. Nach der Überprüfung erwägen wir, diese Unterwanderung zu unterbinden, indem wir die Publikationen aus dem Sortiment nehmen“, sagte Freytag & Berndt-Geschäftsführer Christian Halbwachs dem Wiener Bezirksblatt.
                      Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 28.09.2010, 19:25. Grund: link repariert, Text auch ins Posting eingefügt

                      Kommentar


                      • #26
                        AW: Routen mit Nazi-Namen sorgen für Aufsehen

                        Zitat von Kudi Beitrag anzeigen
                        Appell an Herausgeber von Kletter-Büchern
                        Der VAVÖ appelliert an Namensgeber derartiger Routenbezeichnungen, diese unverzüglich zu ändern. Der offizielle Appell des VAVÖ richtet sich im besonderen Maße auch an die Herausgeber und Verleger von Kletterführern, derartige Namen nicht zu publizieren; sollten diese von Erstbegehern vorgeschlagen werden.

                        Für Unruhe bei Beobachtern sorgt auch die Tatsache, dass braunstichige Routenbezeichnungen mittlerweile auch ihre Wege in seriöse Druckwerke und internationale Tourismus-Literatur gefunden haben. Händler und Vereine wollen nun reagieren - zum Beispiel von Intersport Eybl bis zum Karten- und Buchhändler Freytag & Berndt.

                        "Wir waren uns der Situation nicht bewusst. Nach der Überprüfung erwägen wir, diese Unterwanderung zu unterbinden, indem wir die Publikationen aus dem Sortiment nehmen“, sagte Freytag & Berndt-Geschäftsführer Christian Halbwachs dem Wiener Bezirksblatt.
                        schlussfolgerung 1: zb neuer gebietführer, der nicht der hand des mit bannstrahl versehenen entspringt: nö 1/3 leer oder namenlose route 1, 6+, th.b., 2008 oder wie???

                        schlussfolgerung 2: löschen der halben kletterdatenbank bei bergsteigen.at

                        schlussfolgerung 2: einstampfen der "führer" (wie passend!!!!) vom th.b. und auch der gebiets"führer" (mir liegt da ironischerweise ein anderer name auf der zunge, die ich mir weder verbrennen will, noch irgendeinen falschen denkansatz bezüglich meiner politischen gesinnung aufkeimen lassen will) von einem bekannten allander verleger?


                        das wird ja noch interessant werden. was glaubts, welchen wert dann diese raritäten am schwarzmarkt (aber net der der kletterer) haben wird?
                        mei bier is net deppat! (e. sackbauer)

                        bürstelt wird nur flüssiges

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                        • #27
                          AW: Routen mit Nazi-Namen sorgen für Aufsehen

                          Zitat von Kudi Beitrag anzeigen
                          Primäres Medium für Informationen über österreichische Zustände in diesem Zusammenhang war und ist das Web-Portal bergsteigen.at. In seinen Foren hatte sich schon vor Monaten eine Debatte unter Bergsportlern über diese - neonazistisch und germanentümelnd aus der Fascho-Rockmusik angehauchten - Kletterrouten in der Nähe von Wien entwickelt hatte. Inklusive Kritik an solchen Entwicklungen.
                          Ich find nix auf der genannten Website bis auf einen mageren Thread?

                          Kommentar


                          • #28
                            AW: Routen mit Nazi-Namen sorgen für Aufsehen

                            Hallo,

                            ein kleiner Exkurs zu Liebhabern leichterer Routen:

                            man sehe sich einmal die Biographie Hr. Eduard Pichls an (dokumentiert in Rainer Amstädters schon weiter oben zitierten Buch), Erstbegeher von so schönen Routen wie des Akademikersteigs auf der Rax oder des beliebtesten Weges durch die Planspitze N-Wand.

                            Die Routen selbst sind schön, auch der Heß-Pichl-Führer über das Gesäuse war ausgezeichnet, der Rest wird gerne verschwiegen.

                            Die Routennamen ware damals noch unverfänglich.

                            Liebe Grüße
                            Andreas

                            Kommentar


                            • #29
                              AW: Routen mit Nazi-Namen sorgen für Aufsehen

                              Schlussfolgerung 1: Neuer Führer aus einschlägigem Bergverlag. Umbenennen einzelner* Routen und Stellungname im Vorwort. Dafür könnten ja dann die sich sonst an dieser Stelle befindlichen Verunglimpfungen der "Konkurrenz" weg gelassen und bei so manchen Routen die wahren Erstbegeher (sofern bekannt) genannt werden - oder gleich ganz weglassen?

                              Schlussfolgerung 2: Das ist deren Problem. Die "Hiroshima-Phase" ja auch.

                              Schlussfolgerung 3: Sobald es ein neues, professionell gemachtes Angebot gibt sind die alten Führer ohnehin nicht mehr zu verkaufen.

                              * solangs keine Liste gibt würd ich meinen die Meisten sind ja eh ok,
                              es gibt ja sogar ein paar launische, mit dem Elfengedöhns fang ich ja persönlich nicht so viel an aber im Kindergarten kommts sicher toll an.
                              Zuletzt geändert von pingus; 28.09.2010, 20:56.

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                              • #30
                                AW: Routen mit Nazi-Namen sorgen für Aufsehen

                                Zitat von pingus Beitrag anzeigen
                                Ich find nix auf der genannten Website bis auf einen mageren Thread?
                                doch: falsch abgezeichnete topos.
                                mei bier is net deppat! (e. sackbauer)

                                bürstelt wird nur flüssiges

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