Lawinenrisiko: Mann, erfahren, unbelehrbar
Bei Skitouren sind nicht die "jungen Wilden" am stärksten gefährdet. Vielmehr sind es ältere, oft sehr erfahrene Alpinisten, die allein und ohne Lawinennotfallausrüstung unterwegs sind. Diese Gruppe ist mit Appellen kaum zu erreichen.
Abgeschaltetes Gerät im Rucksack
Rein statistisch ist der typische Lawinentote männlich, älter als 35 Jahre, ein erfahrener Skitourengeher, allein unterwegs und er trägt auch kein Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS-Gerät) bei sich.
Dieses Phänomen bestätigte sich vor allem in Lawinenwinter 2009/2010. 40 Prozent der späteren Lawinentoten waren ohne LVS-Gerät am Berg unterwegs. Einige trugen es zwar bei sich, hatten es aber nicht eingeschaltet.
Viel Tourenerfahrung, aber kaum Lawinenwissen
Michael Larcher, Leiter der Bergsteigerschule im Österreichischen Alpenverein, sagt, dass gerade die vermeintliche Erfahrung es sei, die ältere Tourengeher zu einer Risikogruppe werden lasse. Wer viele Touren gehe, habe nicht unbedingt viel über Lawinen gelernt, sagt er.
Völlig unsinnig sei es, das LVS zwar im Rucksack mitzuführen, es aber gar nicht einzuschalten. Oder nur für den Fall dabei zu haben, dass es heikel werde. Das widerspreche den gängigen Sicherheitsverhaltensregeln.
Man könnte sagen, es handle sich um typische Expertenfallen. Sogar Bergrettungsmänner, die auf ihren vermeintlichen Standardtouren unterwegs waren, verunglückten im vergangenen Lawinenwinter tödlich - allein und ohne LVS-Gerät.
Motto: "Wenn ich allein gehe, muss ich mich um meine Bergung eh' nicht kümmern!"
Junge sind lernwillig, Alte oft unbelehrbar
Einen Zusammenhang zwischen Alleingängen am Berg und dem Fehlen jeglicher Lawinenausrüstung bei älteren Alpinisten sieht auch Karl Gabl, Leiter des Kuratoriums für Alpine Sicherheit. Nach dem Motto "Wenn ich allein unterwegs bin und verschüttet werde, kann mich auch niemand orten". Dabei werde nicht berücksichtigt, dass andere Tourengeher einen Lawinenunfall bemerken und eine Kameradenbergung rechtzeitig beginnen könnten.
Junge Leute seien lernwillig, Ältere dagegen oft unbelehrbar, sagt Karl Gabl.
Mit 39 Lawinentoten - 17 waren es in Tirol - war der vergangene Winter ein negativer Ausrutscher nach oben. Jahrelang lag die Zahl der Lawinenopfer in ganz Österreich bei 26.
Auch der heurige Winter hat nicht gut angefangen. Ein 55-jähriger Einheimischer starb am Sattelberg im Wipptal. Er war allein unterwegs, sein LVS Gerät trug er im Rucksack. Es war nicht eingeschaltet.
Quelle: orf.at - http://tirol.orf.at/stories/486508/
Bei Skitouren sind nicht die "jungen Wilden" am stärksten gefährdet. Vielmehr sind es ältere, oft sehr erfahrene Alpinisten, die allein und ohne Lawinennotfallausrüstung unterwegs sind. Diese Gruppe ist mit Appellen kaum zu erreichen.
Abgeschaltetes Gerät im Rucksack
Rein statistisch ist der typische Lawinentote männlich, älter als 35 Jahre, ein erfahrener Skitourengeher, allein unterwegs und er trägt auch kein Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS-Gerät) bei sich.
Dieses Phänomen bestätigte sich vor allem in Lawinenwinter 2009/2010. 40 Prozent der späteren Lawinentoten waren ohne LVS-Gerät am Berg unterwegs. Einige trugen es zwar bei sich, hatten es aber nicht eingeschaltet.
Viel Tourenerfahrung, aber kaum Lawinenwissen
Michael Larcher, Leiter der Bergsteigerschule im Österreichischen Alpenverein, sagt, dass gerade die vermeintliche Erfahrung es sei, die ältere Tourengeher zu einer Risikogruppe werden lasse. Wer viele Touren gehe, habe nicht unbedingt viel über Lawinen gelernt, sagt er.
Völlig unsinnig sei es, das LVS zwar im Rucksack mitzuführen, es aber gar nicht einzuschalten. Oder nur für den Fall dabei zu haben, dass es heikel werde. Das widerspreche den gängigen Sicherheitsverhaltensregeln.
Man könnte sagen, es handle sich um typische Expertenfallen. Sogar Bergrettungsmänner, die auf ihren vermeintlichen Standardtouren unterwegs waren, verunglückten im vergangenen Lawinenwinter tödlich - allein und ohne LVS-Gerät.
Motto: "Wenn ich allein gehe, muss ich mich um meine Bergung eh' nicht kümmern!"
Junge sind lernwillig, Alte oft unbelehrbar
Einen Zusammenhang zwischen Alleingängen am Berg und dem Fehlen jeglicher Lawinenausrüstung bei älteren Alpinisten sieht auch Karl Gabl, Leiter des Kuratoriums für Alpine Sicherheit. Nach dem Motto "Wenn ich allein unterwegs bin und verschüttet werde, kann mich auch niemand orten". Dabei werde nicht berücksichtigt, dass andere Tourengeher einen Lawinenunfall bemerken und eine Kameradenbergung rechtzeitig beginnen könnten.
Junge Leute seien lernwillig, Ältere dagegen oft unbelehrbar, sagt Karl Gabl.
Mit 39 Lawinentoten - 17 waren es in Tirol - war der vergangene Winter ein negativer Ausrutscher nach oben. Jahrelang lag die Zahl der Lawinenopfer in ganz Österreich bei 26.
Auch der heurige Winter hat nicht gut angefangen. Ein 55-jähriger Einheimischer starb am Sattelberg im Wipptal. Er war allein unterwegs, sein LVS Gerät trug er im Rucksack. Es war nicht eingeschaltet.
Quelle: orf.at - http://tirol.orf.at/stories/486508/
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