Quelle: ORF
Freier Blick auf Wahrzeichen
Der Schweizer Winter- und Sommerskiort Saas-Fee will es seiner großen Konkurrenz Zermatt gleichtun und künftig seinen Urlaubern einen freien Blick auf das Matterhorn, den bekanntesten Schweizer Berg, anbieten. Das Problem: Ein Berg, der 4.027 Meter hohe Allalin, befindet sich dazwischen und versperrt die Aussicht auf das auch touristisch lukrative Wahrzeichen der Eidgenossenschaft.
Als Lösung soll nun ein „Fenster“, ein Tunnel durch den Allalin getrieben werden, um nicht nur den gutbestallten Touristen im Nobelskiort Zermatt, sondern auch den Saas-Feer Urlaubern einen freien Blick auf das Matterhorn zu bieten. Der Durchstich, der die beiden Täler verbinden soll, ist auf einer Höhe von 3.500 Metern geplant, wie die „Süddeutsche Zeitung“ („SZ“) schreibt.
Jahrzehntealter Traum
Die Ideen und Pläne dazu sind nicht neu, die ersten Entwürfe gehen auf das Jahr 1993 zurück. Der Tunnel zum Matterhorn-Blick soll rund zwei Kilometer lang sein. Er würde auch die beiden Skigebiete zusammenfassen. Das „Super-Skigebiet“ würde dann die rund 100 Kilometer langen Pisten von Saas-Fee mit den 350 Kilometer langen Pisten von Zermatt, Cervino und Valtournenche verbinden. Am Ende des Tunnels, auf 3.700 Meter, hätte man das Matterhorn immer im Auge, so die „SZ“.
Bereits Mitte der 1990er Jahre glaubte man im urigeren Saas-Fee an das Projekt und hatte bereits mit dem Slogan „Come over to Saas-Fee to see the Matterhorn“ in den USA Werbung für das Skigebiet gemacht, so der damalige Bürgermeister von Saas-Fee, Hubert Bumann. Zur Realisierung kam es allerdings nicht. Das Geld für die gewaltige Investition war nicht aufzustellen. Offenbar wollte sich die Gemeinde Zermatt nicht beteiligen, um nicht aus dem Nachbartal Konkurrenz für den Matterhorn-Blick zu bekommen.
„Den Berg gibt es nicht bei uns“
Erst Ende der Nullerjahre kam wieder Bewegung in das Projekt. Bernt Anthamatten, der Direktor eines Luxushotels, präsentierte eine neue Studie über die Verbindung zwischen Saas-Fee und Zermatt. Der Grund: Immer wieder hätten US-Touristen gefragt, wo denn das Matterhorn eigentlich sei. Mit seiner Erklärung „den Berg gibt es nicht bei uns, sondern nur in Zermatt“ sei er selbst nicht zufrieden gewesen, wie die „SZ“ schreibt.
Laut dem neuen Konzept sollen die Touristen durch den Tunnel per Gondel oder Aufzug zu einer Aussichtsplattform gelangen. Doch diskutiert werden soll nun auch eine oberirdische Lösung zum Matterhorn-Blick etwa per Seilbahn. Das Projekt werde konkreter, so der jetzige Bürgermeister von Saas-Fee, Felix Zurbriggen. Die Abstimmung, welches Projekt nun in Angriff genommen werden soll, findet offenbar nicht im Gemeinderat statt, sondern bei der Generalversammlung der Saas-Fee Bergbahnen AG, wo allerdings Anthamatten und Zurbriggen Mitglieder sind.
„Sie wollen, dass sie Zermatt sind“
Die geschätzten Kosten für das „Fenster“-Projekt sollen rund 100 Millionen Franken (rund 77 Mio. Euro) ausmachen - Teile davon will man wieder über Sponsoring hereinholen. Über die Namensrechte für die Plattform gibt es bereits gerüchteweise Gespräche mit einer bekannten Schweizer Uhrenmarke.
Bei den Kollegen von der Zermatt Bergbahn AG hat man über eine Beteiligung bereits abgewunken. Man sei „primär südorientiert“ zu den italienischen Skigebieten hin. Man werde sicherlich nichts für das Saas-Feer Projekt zahlen, hieß es in der „SZ“. „Über eine künstliche Verbindung wollen sie, dass sie Zermatt sind“, wird ein Hotelier in der Zeitung zitiert.
Dörflich vs. kosmopolitisch
„Wer teilt schon gerne seinen Trumpf“, schloss auch die „Neue Zürcher Zeitung“ („NZZ“) einen Artikel über die beiden Skiorte. Die „NZZ“ brachte auch den Unterschied der beiden Tourismusgemeinden auf den Punkt. Während Zermatt kosmopolitischer ist und auch auf die internationale „High Society“ setzt, habe Saas-Fee seinen dörflichen Charakter mit alten Walliser Häusern bewahrt. Das, und der fehlende Matterhorn-Blick machen sich allerdings in den Preisen bemerkbar, so die Conclusio der „NZZ“.
Freier Blick auf Wahrzeichen
Der Schweizer Winter- und Sommerskiort Saas-Fee will es seiner großen Konkurrenz Zermatt gleichtun und künftig seinen Urlaubern einen freien Blick auf das Matterhorn, den bekanntesten Schweizer Berg, anbieten. Das Problem: Ein Berg, der 4.027 Meter hohe Allalin, befindet sich dazwischen und versperrt die Aussicht auf das auch touristisch lukrative Wahrzeichen der Eidgenossenschaft.
Als Lösung soll nun ein „Fenster“, ein Tunnel durch den Allalin getrieben werden, um nicht nur den gutbestallten Touristen im Nobelskiort Zermatt, sondern auch den Saas-Feer Urlaubern einen freien Blick auf das Matterhorn zu bieten. Der Durchstich, der die beiden Täler verbinden soll, ist auf einer Höhe von 3.500 Metern geplant, wie die „Süddeutsche Zeitung“ („SZ“) schreibt.
Jahrzehntealter Traum
Die Ideen und Pläne dazu sind nicht neu, die ersten Entwürfe gehen auf das Jahr 1993 zurück. Der Tunnel zum Matterhorn-Blick soll rund zwei Kilometer lang sein. Er würde auch die beiden Skigebiete zusammenfassen. Das „Super-Skigebiet“ würde dann die rund 100 Kilometer langen Pisten von Saas-Fee mit den 350 Kilometer langen Pisten von Zermatt, Cervino und Valtournenche verbinden. Am Ende des Tunnels, auf 3.700 Meter, hätte man das Matterhorn immer im Auge, so die „SZ“.
Bereits Mitte der 1990er Jahre glaubte man im urigeren Saas-Fee an das Projekt und hatte bereits mit dem Slogan „Come over to Saas-Fee to see the Matterhorn“ in den USA Werbung für das Skigebiet gemacht, so der damalige Bürgermeister von Saas-Fee, Hubert Bumann. Zur Realisierung kam es allerdings nicht. Das Geld für die gewaltige Investition war nicht aufzustellen. Offenbar wollte sich die Gemeinde Zermatt nicht beteiligen, um nicht aus dem Nachbartal Konkurrenz für den Matterhorn-Blick zu bekommen.
„Den Berg gibt es nicht bei uns“
Erst Ende der Nullerjahre kam wieder Bewegung in das Projekt. Bernt Anthamatten, der Direktor eines Luxushotels, präsentierte eine neue Studie über die Verbindung zwischen Saas-Fee und Zermatt. Der Grund: Immer wieder hätten US-Touristen gefragt, wo denn das Matterhorn eigentlich sei. Mit seiner Erklärung „den Berg gibt es nicht bei uns, sondern nur in Zermatt“ sei er selbst nicht zufrieden gewesen, wie die „SZ“ schreibt.
Laut dem neuen Konzept sollen die Touristen durch den Tunnel per Gondel oder Aufzug zu einer Aussichtsplattform gelangen. Doch diskutiert werden soll nun auch eine oberirdische Lösung zum Matterhorn-Blick etwa per Seilbahn. Das Projekt werde konkreter, so der jetzige Bürgermeister von Saas-Fee, Felix Zurbriggen. Die Abstimmung, welches Projekt nun in Angriff genommen werden soll, findet offenbar nicht im Gemeinderat statt, sondern bei der Generalversammlung der Saas-Fee Bergbahnen AG, wo allerdings Anthamatten und Zurbriggen Mitglieder sind.
„Sie wollen, dass sie Zermatt sind“
Die geschätzten Kosten für das „Fenster“-Projekt sollen rund 100 Millionen Franken (rund 77 Mio. Euro) ausmachen - Teile davon will man wieder über Sponsoring hereinholen. Über die Namensrechte für die Plattform gibt es bereits gerüchteweise Gespräche mit einer bekannten Schweizer Uhrenmarke.
Bei den Kollegen von der Zermatt Bergbahn AG hat man über eine Beteiligung bereits abgewunken. Man sei „primär südorientiert“ zu den italienischen Skigebieten hin. Man werde sicherlich nichts für das Saas-Feer Projekt zahlen, hieß es in der „SZ“. „Über eine künstliche Verbindung wollen sie, dass sie Zermatt sind“, wird ein Hotelier in der Zeitung zitiert.
Dörflich vs. kosmopolitisch
„Wer teilt schon gerne seinen Trumpf“, schloss auch die „Neue Zürcher Zeitung“ („NZZ“) einen Artikel über die beiden Skiorte. Die „NZZ“ brachte auch den Unterschied der beiden Tourismusgemeinden auf den Punkt. Während Zermatt kosmopolitischer ist und auch auf die internationale „High Society“ setzt, habe Saas-Fee seinen dörflichen Charakter mit alten Walliser Häusern bewahrt. Das, und der fehlende Matterhorn-Blick machen sich allerdings in den Preisen bemerkbar, so die Conclusio der „NZZ“.
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