Schitourismus bringt Rückgang bei Gamswild
Der wachsende Schitourismus und daraus resultierende Probleme für Wald und Wild waren Thema des Bezirksjägertages in Trofaiach.
Bei der jüngsten Jägerschaftswahl sprach Bezirksjägermeister Jörg Rückert wieder ein gravierendes Problem im Jagdbezirk an: "Der Schitourismus nimmt so überhand, dass er in dem Ausmaß nicht mehr toleriert werden kann. Es geht hier um die Eisenerzer Ramsau, das Gebiet um den Polster, den Trofaiacher Gößgraben, die Lange und die Kurze Teichen und die am schwersten betroffene Liesing südlich von Wald am Schoberpass." Diese Regionen würden regelrecht von Schitourengehern aus Wien, Ungarn, Slowenien, Graz oder Klagenfurt überschwemmt. "Dadurch werden Kulturflächen gefährdet und geschädigt. Außerdem werden Rückzugsgebiete des Gamswildes und der Raufußhühner befahren, sodass der Energiehaushalt des Wildes gestört wird und die Bestände zahlenmäßig zurückgehen", so Rückert.
Weder gesetzliche Regelung noch Aufklärung hätten in den letzten Jahren Abhilfe geschaffen, deshalb müssten andere Regelungen wie die Errichtung von Schrankenanlagen, Wegesperren oder die Ausweisung weiterer Schutzgebiete mit terminisiertem Betretungsverbot herangezogen werden. "Interessanterweise ist in Vorarlberg die Ausweisung von Schutzgebieten für Gamswild möglich, während in der Steiermark die Politik nicht imstande ist, entsprechenden Naturschutz zu betreiben", kritisierte Rückert.
Als weiteres Thema kamen Veränderungen zur Sprache, die die Jägerschaft künftig betreffen werden. Hauptfaktor: die zu erwartende Klimaerwärmung. Aller Voraussicht nach werde dadurch die Zunahme von Intensivkulturen und Mischwäldern in Tallagen, die Verlagerung der Fichtenwälder in Bergregionen und eine Anhebung der Waldgrenze bewirkt. Zudem verlagere sich der Niederschlag ins Winterhalbjahr. "Das wird Auswirkungen auf unsere Wildtiere und ihre Verteilung haben und schon in zwanzig Jahren werden wir spürbar betroffen sein."
Abschusserfüllung
Mit der Abschusserfüllung sei man heuer nicht ganz zufrieden. "Die Ergebnisse von 66,8 Prozent beim Gamswild, das sind 245 von 2560 Stück, geben eindeutig die Belastung durch Erholungstourismus und den damit verbundenen Rückgang der Bestände wieder. 96,3 Prozent beim Rehwild weisen darauf hin, dass sich unsere Rehwildbestände weiter nach unten bewegen. Der Planabschuss muss herabgesetzt werden", so Rückert. Zahlenmäßig unterschätzt werde hingegen der Gesamtrotwildbestand, die Abschusserfüllung mit 104,3 Prozent sei in Ordnung, jedoch müsse der Planabschuss regionsweise etwas angehoben werden. Auer- und Birkwild sei zurückhaltend bejagt worden, von den 813 Stück Murmeltieren seien 43 entnommen worden. Ein nicht zu unterschätzendes Problem stelle das zunehmende Schwarzwild dar. "Es kam in vermehrtem Ausmaß zu schweren Flurschäden. Ein Abschuss von 129 Stück deutet auf einen Bestand von über 300 Stück hin. Einen Anstieg in dieser Größenordnung können wir uns nicht leisten."
Quelle:http://www.kleinezeitung.at/steierma...gamswild.story
lg Walter
Der wachsende Schitourismus und daraus resultierende Probleme für Wald und Wild waren Thema des Bezirksjägertages in Trofaiach.
Bei der jüngsten Jägerschaftswahl sprach Bezirksjägermeister Jörg Rückert wieder ein gravierendes Problem im Jagdbezirk an: "Der Schitourismus nimmt so überhand, dass er in dem Ausmaß nicht mehr toleriert werden kann. Es geht hier um die Eisenerzer Ramsau, das Gebiet um den Polster, den Trofaiacher Gößgraben, die Lange und die Kurze Teichen und die am schwersten betroffene Liesing südlich von Wald am Schoberpass." Diese Regionen würden regelrecht von Schitourengehern aus Wien, Ungarn, Slowenien, Graz oder Klagenfurt überschwemmt. "Dadurch werden Kulturflächen gefährdet und geschädigt. Außerdem werden Rückzugsgebiete des Gamswildes und der Raufußhühner befahren, sodass der Energiehaushalt des Wildes gestört wird und die Bestände zahlenmäßig zurückgehen", so Rückert.
Weder gesetzliche Regelung noch Aufklärung hätten in den letzten Jahren Abhilfe geschaffen, deshalb müssten andere Regelungen wie die Errichtung von Schrankenanlagen, Wegesperren oder die Ausweisung weiterer Schutzgebiete mit terminisiertem Betretungsverbot herangezogen werden. "Interessanterweise ist in Vorarlberg die Ausweisung von Schutzgebieten für Gamswild möglich, während in der Steiermark die Politik nicht imstande ist, entsprechenden Naturschutz zu betreiben", kritisierte Rückert.
Als weiteres Thema kamen Veränderungen zur Sprache, die die Jägerschaft künftig betreffen werden. Hauptfaktor: die zu erwartende Klimaerwärmung. Aller Voraussicht nach werde dadurch die Zunahme von Intensivkulturen und Mischwäldern in Tallagen, die Verlagerung der Fichtenwälder in Bergregionen und eine Anhebung der Waldgrenze bewirkt. Zudem verlagere sich der Niederschlag ins Winterhalbjahr. "Das wird Auswirkungen auf unsere Wildtiere und ihre Verteilung haben und schon in zwanzig Jahren werden wir spürbar betroffen sein."
Abschusserfüllung
Mit der Abschusserfüllung sei man heuer nicht ganz zufrieden. "Die Ergebnisse von 66,8 Prozent beim Gamswild, das sind 245 von 2560 Stück, geben eindeutig die Belastung durch Erholungstourismus und den damit verbundenen Rückgang der Bestände wieder. 96,3 Prozent beim Rehwild weisen darauf hin, dass sich unsere Rehwildbestände weiter nach unten bewegen. Der Planabschuss muss herabgesetzt werden", so Rückert. Zahlenmäßig unterschätzt werde hingegen der Gesamtrotwildbestand, die Abschusserfüllung mit 104,3 Prozent sei in Ordnung, jedoch müsse der Planabschuss regionsweise etwas angehoben werden. Auer- und Birkwild sei zurückhaltend bejagt worden, von den 813 Stück Murmeltieren seien 43 entnommen worden. Ein nicht zu unterschätzendes Problem stelle das zunehmende Schwarzwild dar. "Es kam in vermehrtem Ausmaß zu schweren Flurschäden. Ein Abschuss von 129 Stück deutet auf einen Bestand von über 300 Stück hin. Einen Anstieg in dieser Größenordnung können wir uns nicht leisten."
Quelle:http://www.kleinezeitung.at/steierma...gamswild.story
lg Walter
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