176 Tote im Sommer in Österreichs Bergen
In Österreichs Bergen sind in der heurigen Sommersaison 176 Menschen ums Leben gekommen. Vor allem die Zahl der tödlichen Kletterunfälle hat dramatisch zugenommen - nicht zuletzt aufgrund massiver Fehleinschätzungen.
In Österreichs Bergen sind in der heurigen Sommersaison mehr Menschen ums Leben gekommen und mehr Alpinunfälle passiert als im vergangenen Jahr. Von 1. Mai bis 31. Oktober verunglückten in den Alpen 176 Personen tödlich. Im Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres verzeichnete man 167 Opfer. Der Alpintod sei nach wie vor eine "Männerdomäne", erklärte Karl Gabl vom Kuratorium für Alpine Sicherheit am Montag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck. 90 Prozent der tödlich Verunfallten seien männlich.
Immer mehr tödliche Kletterunfälle
60 Prozent der Verunglückten waren Österreicher, rund 25 Prozent Deutsche und der Rest verteile sich auf andere Staaten, führte Gabl weiters aus. Der größte Anteil der Unfälle mit Todesfolge ereignete sich beim Wandern oder Bergsteigen mit 86 Toten, gefolgt von den "atypischen Unfällen" wie Forst-, Arbeits- und Verkehrsunfällen oder Selbstmorden, Mountainbiking und Hochtouren. Beim Klettern kamen laut dem Kuratorium für Verkehrssicherheit heuer 21 Menschen ums Leben. "Das ist fast eine Verdoppelung im Vergleich zum Vorjahr", berichtete der Experte. Die Hälfte der tödlichen Unfälle von Wanderern und Bergsteigern ist auf Herz-Kreislaufversagen zurückzuführen, erklärte Gabl weiters.
Die meisten Bergtoten verzeichnete in diesem - wie auch im vergangenen - Jahr Tirol mit 63 Personen (2010: 60). In Salzburg stieg die Zahl signifikant von 27 auf 37. Rückgänge gab es etwa in Oberösterreich (13; 2010: 20), der Steiermark (18; 2010: 24) und Vorarlberg (12; 2010: 17). In diesen Bundesländern fanden auch weniger Wanderer und Bergsteiger den Tod, während die übrigen Bundesländern mehr Verunglückte verzeichneten.
Insgesamt ereigneten sich heuer in Österreichs Bergen 2.392 Alpinunfälle, das sind um zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Auch die Zahl der Wanderer- und Bergsteigerunfälle nahm von 1.129 auf 1.223 Personen zu. Besonders stark stiegen dabei die Bergunfälle in Tirol (2011: 594; 2010: 469) und Salzburg (2011: 141; 2010: 118), sehr stark sank sie in der Steiermark (2011: 80; 2010: 102). Die Zunahmen der Unfälle hänge sehr stark mit vermehrten "Schönwetterphasen" zusammen, erklärte Gabl.
"Wie ein Sack Mehl in der Wand"
Die Zahl der Kletterunfälle legte "deutlich" zu, erklärte der Meteorologe. Verzeichnete man im Jahr 2010 noch 179 Unfallopfer, waren es heuer laut Statistik bereits 254. "Es ist nicht verwunderlich, dass mehr Kletterunfälle passieren. Viele hängen wie ein Sack Mehl in der Wand und kommen weder rauf noch runter", meinte Peter Veider, der Geschäftsführer der Bergrettung Tirol. Die Leute würden sich überschätzen und so lange weitermachen, bis es nicht mehr gehe, fügte Landespolizeikommandant-Stellvertreter Norbert Zobl hinzu. "Sie denken sich: 'Kommt eh der Hubschrauber.' Das ist die falsche Einstellung!"
Quelle: APA
In Österreichs Bergen sind in der heurigen Sommersaison 176 Menschen ums Leben gekommen. Vor allem die Zahl der tödlichen Kletterunfälle hat dramatisch zugenommen - nicht zuletzt aufgrund massiver Fehleinschätzungen.
In Österreichs Bergen sind in der heurigen Sommersaison mehr Menschen ums Leben gekommen und mehr Alpinunfälle passiert als im vergangenen Jahr. Von 1. Mai bis 31. Oktober verunglückten in den Alpen 176 Personen tödlich. Im Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres verzeichnete man 167 Opfer. Der Alpintod sei nach wie vor eine "Männerdomäne", erklärte Karl Gabl vom Kuratorium für Alpine Sicherheit am Montag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck. 90 Prozent der tödlich Verunfallten seien männlich.
Immer mehr tödliche Kletterunfälle
60 Prozent der Verunglückten waren Österreicher, rund 25 Prozent Deutsche und der Rest verteile sich auf andere Staaten, führte Gabl weiters aus. Der größte Anteil der Unfälle mit Todesfolge ereignete sich beim Wandern oder Bergsteigen mit 86 Toten, gefolgt von den "atypischen Unfällen" wie Forst-, Arbeits- und Verkehrsunfällen oder Selbstmorden, Mountainbiking und Hochtouren. Beim Klettern kamen laut dem Kuratorium für Verkehrssicherheit heuer 21 Menschen ums Leben. "Das ist fast eine Verdoppelung im Vergleich zum Vorjahr", berichtete der Experte. Die Hälfte der tödlichen Unfälle von Wanderern und Bergsteigern ist auf Herz-Kreislaufversagen zurückzuführen, erklärte Gabl weiters.
Die meisten Bergtoten verzeichnete in diesem - wie auch im vergangenen - Jahr Tirol mit 63 Personen (2010: 60). In Salzburg stieg die Zahl signifikant von 27 auf 37. Rückgänge gab es etwa in Oberösterreich (13; 2010: 20), der Steiermark (18; 2010: 24) und Vorarlberg (12; 2010: 17). In diesen Bundesländern fanden auch weniger Wanderer und Bergsteiger den Tod, während die übrigen Bundesländern mehr Verunglückte verzeichneten.
Insgesamt ereigneten sich heuer in Österreichs Bergen 2.392 Alpinunfälle, das sind um zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Auch die Zahl der Wanderer- und Bergsteigerunfälle nahm von 1.129 auf 1.223 Personen zu. Besonders stark stiegen dabei die Bergunfälle in Tirol (2011: 594; 2010: 469) und Salzburg (2011: 141; 2010: 118), sehr stark sank sie in der Steiermark (2011: 80; 2010: 102). Die Zunahmen der Unfälle hänge sehr stark mit vermehrten "Schönwetterphasen" zusammen, erklärte Gabl.
"Wie ein Sack Mehl in der Wand"
Die Zahl der Kletterunfälle legte "deutlich" zu, erklärte der Meteorologe. Verzeichnete man im Jahr 2010 noch 179 Unfallopfer, waren es heuer laut Statistik bereits 254. "Es ist nicht verwunderlich, dass mehr Kletterunfälle passieren. Viele hängen wie ein Sack Mehl in der Wand und kommen weder rauf noch runter", meinte Peter Veider, der Geschäftsführer der Bergrettung Tirol. Die Leute würden sich überschätzen und so lange weitermachen, bis es nicht mehr gehe, fügte Landespolizeikommandant-Stellvertreter Norbert Zobl hinzu. "Sie denken sich: 'Kommt eh der Hubschrauber.' Das ist die falsche Einstellung!"
Quelle: APA