Link zum Bericht:
http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/art4,790241
Im Schneesturm am Feuerkogel verirrt: Bergwanderer gerettet
EBENSEE. Angst habe er keine gehabt, sagt Christian H. (44) aus Braunau. Ein mulmiges Gefühl aber schon: Eine ganze Nacht musste er am Feuerkogel im Schneesturm ausharren. Erst am Silvestermorgen wurde er gefunden.
Klettersteige sind seine Leidenschaft. 40.000 Höhenmeter bringt er jedes Jahr hinter sich. Und dann das: „Am Freitag bin ich gegen 16 Uhr von der Seilbahnstation zu einer Schneeschuhwanderung übers Plateau des Feuerkogels aufgebrochen, plötzlich brach ein Schneesturm los und ich hab’ total die Orientierung verloren.“
Im dichten Schneetreiben konnte man nicht einmal mehr die Hand vor Augen sehen. „Ich wollte umkehren, da wurde die Sicht wieder besser.“ Christian H. traf die falsche Entscheidung: Er ging weiter. Doch der Sturm kam zurück. „Ich hab’ die ganze Zeit am Horizont einen Lichtschimmer gesehen und gedacht, wo Licht, da Leben.“
Es war das Licht von den Salinen in Ebensee. Und führte den Angestellten und Familienvater erst recht ins Nirgendwo. Nach zwölf Stunden rutschte er aus, verlor seine Stirnlampe, verstauchte sich den Knöchel. „Ich konnte nicht mehr weiter, habe mir in einer windgeschützten Rinne zwischen zwei Felsen einen Standplatz gegraben und mich in meinen Biwak-Sack gehüllt.“ Per Handy setzte er einen Notruf ab, dann brach der Kontakt plötzlich ab. Die Ebenseer Bergrettung konnte den Vermissten nicht finden. Erst am Samstag Morgen funktionierte das Handy wieder.
Nun startete von Hörsching aus ein Polizeihubschrauber. Per Mobiltelefon dirigierte der Vermisste die Crew mit Flight Operator Martin Loitlesberger (38) zu der Stelle. „Ich habe mich am 70-Meter-Seil zu ihm abgeseilt, ihm den Behelfsgurt angelegt und ihn mitsamt seiner Ausrüstung hochgezogen“, sagt Loitlesberger. Nach 16 Minuten war H. in Sicherheit.
Dank an die Helfer
Die Rettung brachte ihn ins Krankenhaus Bad Ischl. Dort durfte er nach zwei Stunden wieder heim, mit einer Stützschiene für den lädierten Knöchel. Per E-Mail hat sich Christian H. mittlerweile bei Bergwacht und Hubschrauberbesatzung bedankt. Silvester verbrachte er schlafend, „aber um Mitternacht hab’ ich mir ein Weißbier gegönnt.“
Für die Kosten der Rettungsaktion kommt seine Unfallversicherung auf: „Zum Glück bin ich ja Mitglied beim Alpenverein.“
http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/art4,790241
Zitat von OÖNachrichten
Im Schneesturm am Feuerkogel verirrt: Bergwanderer gerettet
EBENSEE. Angst habe er keine gehabt, sagt Christian H. (44) aus Braunau. Ein mulmiges Gefühl aber schon: Eine ganze Nacht musste er am Feuerkogel im Schneesturm ausharren. Erst am Silvestermorgen wurde er gefunden.
Klettersteige sind seine Leidenschaft. 40.000 Höhenmeter bringt er jedes Jahr hinter sich. Und dann das: „Am Freitag bin ich gegen 16 Uhr von der Seilbahnstation zu einer Schneeschuhwanderung übers Plateau des Feuerkogels aufgebrochen, plötzlich brach ein Schneesturm los und ich hab’ total die Orientierung verloren.“
Im dichten Schneetreiben konnte man nicht einmal mehr die Hand vor Augen sehen. „Ich wollte umkehren, da wurde die Sicht wieder besser.“ Christian H. traf die falsche Entscheidung: Er ging weiter. Doch der Sturm kam zurück. „Ich hab’ die ganze Zeit am Horizont einen Lichtschimmer gesehen und gedacht, wo Licht, da Leben.“
Es war das Licht von den Salinen in Ebensee. Und führte den Angestellten und Familienvater erst recht ins Nirgendwo. Nach zwölf Stunden rutschte er aus, verlor seine Stirnlampe, verstauchte sich den Knöchel. „Ich konnte nicht mehr weiter, habe mir in einer windgeschützten Rinne zwischen zwei Felsen einen Standplatz gegraben und mich in meinen Biwak-Sack gehüllt.“ Per Handy setzte er einen Notruf ab, dann brach der Kontakt plötzlich ab. Die Ebenseer Bergrettung konnte den Vermissten nicht finden. Erst am Samstag Morgen funktionierte das Handy wieder.
Nun startete von Hörsching aus ein Polizeihubschrauber. Per Mobiltelefon dirigierte der Vermisste die Crew mit Flight Operator Martin Loitlesberger (38) zu der Stelle. „Ich habe mich am 70-Meter-Seil zu ihm abgeseilt, ihm den Behelfsgurt angelegt und ihn mitsamt seiner Ausrüstung hochgezogen“, sagt Loitlesberger. Nach 16 Minuten war H. in Sicherheit.
Dank an die Helfer
Die Rettung brachte ihn ins Krankenhaus Bad Ischl. Dort durfte er nach zwei Stunden wieder heim, mit einer Stützschiene für den lädierten Knöchel. Per E-Mail hat sich Christian H. mittlerweile bei Bergwacht und Hubschrauberbesatzung bedankt. Silvester verbrachte er schlafend, „aber um Mitternacht hab’ ich mir ein Weißbier gegönnt.“
Für die Kosten der Rettungsaktion kommt seine Unfallversicherung auf: „Zum Glück bin ich ja Mitglied beim Alpenverein.“
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