AW: Schnee, Lawinen & Panik: Brief an das Bergland
Ich würde gern den Zeitungsartikel, der hier solchen Unmut errregt hat, in Auszügen einstellen und würde mich freuen, wenn ihn möglichst viele genau durchlesen.
Für Michael Manhart von den Skiliften Lech hat zumindest die Risikobereitschaft der Skifahrer, im freien Gelände ihre Spuren zu ziehen, in den letzten Jahren deutlich zugenommen … Erstklassige Informationen über die Lawinengefahr gebe es mehr als genug, manche der Wintersportler würden sich aber leider ignorant zeigen.
Einen Grund für diese Entwicklung sieht Manhart einerseits darin, dass es heutzutage sehr viel mehr gute Skifahrer gebe als früher. …Dem Trend entgegenzuwirken sei schwierig. Im Grunde genommen könne man nur an die Vernunft der Wintersportler appellieren.
Nachlassen würde der Expansionsdrang der Skifahrer in die freie Natur aber erst, wenn es ein paar Tote gegeben habe. "Dann ebbt das ab, und nach einer gewissen Zeit steigert sich die Risikobereitschaft wieder", so Manhart, mit dem Nachsatz: "Der Mensch ist nicht lernfähig."
Ich würde mir generell wünschen, dass die Leute mehr Zeit in die Planung ihrer Tour investieren", sagte auch Gebhard Barbisch, Landesleiter der Bergrettung Vorarlberg. Man müsse jedoch mit Vorverurteilungen vorsichtig sein. Einen Hang richtig zu beurteilen, sei relativ schwierig. …Die gemeinsam mit der Initiative Sichere Gemeinden angebotenen Kurse für Variantenfahrer und Tourengeher seien stets gut besucht. "Wer weiß, was in einer Lawine mit einem passiert, wird nicht mehr verantwortungslos handeln", war der Bergretter überzeugt.
Der Alltag ist sicherer geworden - sei es im Straßenverkehr oder im Arbeitsleben - und das Erleben von riskanten Situationen verlagert sich in die Freizeit, so der Klagenfurter Sportpsychologe Thomas Brandauer am Montag im Gespräch mit der Austria Presse Agentur.
"Die Ausrüstung ist also nur bedingt hilfreich." Wer sich in Lawinengefahr begibt, tendiert nach den Erfahrungen des Psychologen eher nicht dazu, sich den schlimmsten Fall vorzustellen. "Die Menschen gehen nicht davon aus, dass etwas passiert. Sie wollen die Situation positiv bewältigen", sagte Brandauer unter Berufung auf Interviews mit Überlebenden.
Meiner Meinung nach wird hier sehr ausgewogen argumentiert.
Nicht nachzuvollziehen ist für mich die Schlussfolgerung Michael Manharts, der zuerst meint "manche der Wintersportler würden sich aber leider ignorant zeigen", um dann zu verallgemeinern: "Der Mensch ist nicht lernfähig."
Völlig unverständlich ist mir der reißerische Titel, der dann offensichtlich manche Kommentatoren (18 genau) zum Nachplappern veranlasste (bei 8 Gegenstimmen).
Zitat von reno
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Für Michael Manhart von den Skiliften Lech hat zumindest die Risikobereitschaft der Skifahrer, im freien Gelände ihre Spuren zu ziehen, in den letzten Jahren deutlich zugenommen … Erstklassige Informationen über die Lawinengefahr gebe es mehr als genug, manche der Wintersportler würden sich aber leider ignorant zeigen.
Einen Grund für diese Entwicklung sieht Manhart einerseits darin, dass es heutzutage sehr viel mehr gute Skifahrer gebe als früher. …Dem Trend entgegenzuwirken sei schwierig. Im Grunde genommen könne man nur an die Vernunft der Wintersportler appellieren.
Nachlassen würde der Expansionsdrang der Skifahrer in die freie Natur aber erst, wenn es ein paar Tote gegeben habe. "Dann ebbt das ab, und nach einer gewissen Zeit steigert sich die Risikobereitschaft wieder", so Manhart, mit dem Nachsatz: "Der Mensch ist nicht lernfähig."
Ich würde mir generell wünschen, dass die Leute mehr Zeit in die Planung ihrer Tour investieren", sagte auch Gebhard Barbisch, Landesleiter der Bergrettung Vorarlberg. Man müsse jedoch mit Vorverurteilungen vorsichtig sein. Einen Hang richtig zu beurteilen, sei relativ schwierig. …Die gemeinsam mit der Initiative Sichere Gemeinden angebotenen Kurse für Variantenfahrer und Tourengeher seien stets gut besucht. "Wer weiß, was in einer Lawine mit einem passiert, wird nicht mehr verantwortungslos handeln", war der Bergretter überzeugt.
Der Alltag ist sicherer geworden - sei es im Straßenverkehr oder im Arbeitsleben - und das Erleben von riskanten Situationen verlagert sich in die Freizeit, so der Klagenfurter Sportpsychologe Thomas Brandauer am Montag im Gespräch mit der Austria Presse Agentur.
"Die Ausrüstung ist also nur bedingt hilfreich." Wer sich in Lawinengefahr begibt, tendiert nach den Erfahrungen des Psychologen eher nicht dazu, sich den schlimmsten Fall vorzustellen. "Die Menschen gehen nicht davon aus, dass etwas passiert. Sie wollen die Situation positiv bewältigen", sagte Brandauer unter Berufung auf Interviews mit Überlebenden.
Meiner Meinung nach wird hier sehr ausgewogen argumentiert.
Nicht nachzuvollziehen ist für mich die Schlussfolgerung Michael Manharts, der zuerst meint "manche der Wintersportler würden sich aber leider ignorant zeigen", um dann zu verallgemeinern: "Der Mensch ist nicht lernfähig."
Völlig unverständlich ist mir der reißerische Titel, der dann offensichtlich manche Kommentatoren (18 genau) zum Nachplappern veranlasste (bei 8 Gegenstimmen).
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