Puchberg am Schneeberg, 25. Juni 2012 - Die Österreichische Alpinpolizei hat im Jahr 2011 bundesweit fast 8.300 alpine Unfälle behördlich registriert und die Fakten dazu ermittelt. Das ist der höchste Wert seit Beginn der statistischen Erfassung vor 20 Jahren. Diese Zahlen wurden nun bei einem "Alpingipfel“ in Puchberg der Öffentlichkeit und den Medien präsentiert - gemeinsam mit Kuratorium für alpine Sicherheit und dem Bergrettungsdienst.
Bei der Präsentation wurden auch Einsatzkräfte geehrt und die neue Fachzeitschrift "analyse:berg" vorgestellt. Die Alpinpolizei informierte in Puchberg zusätzlich über richtiges Verhalten im Gebirge.
Im Beobachtungszeitraum vom 1. November 2010 bis 31. Oktober 2011 ereigneten sich im alpinen Gelände Österreichs insgesamt 8.287 Unfälle, die polizeilich bekannt wurden und somit in der Statistik aufscheinen - ein Rekordwert im Vergleich der letzten 20 Jahre.
Vergleicht man die laufende Saison 2011/2012 mit den Zahlen des Vorjahres, ist bis zum heutigen Tage erstmals ein deutlicher Rückgang der Unfallzahlen zu bemerken. Die Hauptursache dafür ist das geringere Unfallaufkommen im Winter 2011/2012 im organisierten Schiraum.
Starke Abhängigkeit von Wetter & Verhältnissen
Die Unfallzahlen der angelaufenen Sommersaison 2012 decken sich ungefähr mit denen des Vorjahres, eine Prognose ist aber so gut wie nicht möglich. Im Laufe der Jahre konnte beobachtet werden, dass die Unfallzahlen sehr stark vom Wetter und den Verhältnissen in den Haupturlaubszeiten abhängen.
„Die Menschen zieht es verstärkt in die Berge, daher ist das Engagement der Einsatzkräfte von Bergrettungsdienst und Alpinpolizei besonders wichtig,“ sagte der Generaldirektor für die Öffentliche Sicherheit, Dr. Herbert Anderl. „Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist auch das gemeinsame Miteinander zwischen den Einsatzkräften der verschiedenen Organisationen. Denn Sicherheit kann man nur gewährleisten, wenn man zusammenhilft und gemeinsam an einem Strang zieht“, sagte Anderl. Der Generaldirektor hob die gute Zusammenarbeit zwischen dem Innenministerium, dem Österreichischen Bergrettungsdienst oder dem Kuratorium für alpine Sicherheit hervor.
Die Alpine Unfallstatistik wird auf Grundlage der Ergebnisse der Alpinpolizei erstellt, die sozusagen als Nebenprodukt zu den Erhebungen für die Justiz- und Verwaltungsbehörden die anonymisierte Datenbank befüllt. In einem täglichen Datentransfer werden die Daten dem Kuratorium für alpine Sicherheit zur Verfügung gestellt, die dadurch auf Europas größte Datenbank zum alpinen Unfallgeschehen zugreifen kann.
„Diese Datenbank ist sehr wichtig für uns, denn das Innenministerium ist Koordinator des staatlichen Krisen- und Katastrophenschutz-Managements und mit Hilfe dieser Unfalldaten und -berichte können wir letztendlich die Methoden und Techniken im Katastrophenschutz verbessern“, sagte Anderl.
Ehrung von Alpinpolizisten und Bergrettern
Alpinretter des Bergrettungsdienstes Heiligenblut, Bergretter aus Kals sowie Alpinpolizisten aus Spittal an der Drau retteten unter Einsatz ihres Lebens drei Alpinisten, die am 20. Mai 2012 auf ihrer Tour zum Großglockner in der Pallavicini-Eisrinne in Bergnot geraten waren. Einer der drei Alpinisten wurde durch einen Steinschlag im Brust- und Beckenbereich getroffen und schwer verletzt.
Trotz ungenauer Positionsangabe und schlechten Wetters konnten die Retter die Alpinisten aus ihrer Notlage befreien und ihnen das Leben zu retten. Sie wurden vom Hubschrauber des Bundesministeriums für Inneres auf eine Höhe von etwa 3.300 Metern gebracht und seilten sich in die Pallavicini-Rinne ab, um zu den verunglückten Alpinisten zu gelangen.
„Durch Ihr rasches Eingreifen gelang es Ihnen, zwei Bergsteiger unverletzt aus der Pallavicini-Rinne in Sicherheit zu bringen. Auch der schwer Verletzte konnte schließlich nach der Erstversorgung erfolgreich aus der Eisrinne geborgen werden“, sagte der stellvertretende Präsident des Österreichischen Bergrettungsdienstes, Mag. Robert Weiß, bei der Ehrung der Alpinpolizisten und Bergretter.
„Diese Rettungsaktion hat einmal mehr gezeigt, wie gut die Zusammenarbeit zwischen Bergrettung und Alpinpolizei funktioniert. Dieses gemeinsame Miteinander ist vor allem bei Rettungsaktionen enorm wichtig, denn hier kann man nur erfolgreich sein, wenn alle zusammen an einem Strang ziehen,“ sagte der Generaldirektor für die Öffentliche Sicherheit Dr. Herbert Anderl, der die Ehrung im Namen von Bundesministerin Mag. Johanna Mikl-Leitner (***) vornahm.
„analyse:berg“ - neue Fachzeitschrift
Dr. Karl Gabl, Vorsitzender des Kuratoriums für alpine Sicherheit, präsentierte die Fachzeitschrift „analyse:berg“, ein zwei Mal jährlich erscheinendes Fachmagazin für alpine Unfallanalyse, Unfallforschung und Unfallverhütung.
„Die Herausgeber wollen mit dem neuen Magazin dokumentieren, informieren, sensibilisieren“, sagte Gabl. Partner sind die Alpinpolizei, der Österreichische Bergrettungsdienst und die Fachzeitschrift berg&steigen. Dem Redaktionsteam gehört auch Oberst Hans Ebner an, Leiter des Alpindienstes im Innenministerium. Gemeinsam mit Mag. Hanno Bilek vom Kuratorium für alpine Sicherheit (auch ehrenamtlicher Bergretter) und Gerald Lehner (Referent für Öffentlichkeitsarbeit im Bergrettungsdienst, Redakteur beim ORF Salzburg) bearbeitet Ebner die zwei Mal jährlich erscheinenden Ausgaben von "analyse:berg".
Der Chef der Alpinpolizei organisiert Unfallbeschreibungen, anonymisierte Einsatzberichte und wirkt an der Auswahl der Unfälle mit, die jeweils analysiert werden. Polizeilichen Ermittlungen nach Alpinunfällen sind die Grundlage der Unfallstatistik aus Österreichs Bergen. Die Arbeit der Alpinpolizei ist ein wesentlicher Beitrag zur Ursachenforschung und Unfallverhütung.
Richtiges Verhalten im Gebirge
Jährlich nimmt die Polizei mehr als 400 Anzeigen zu einer abgängigen Person im alpinen Gelände entgegen. In vielen Fällen kommt es im Anschluss zu groß angelegten Suchaktionen mit Rettungsorganisationen wie der Österreichischen Bergrettung und anderen Freiwilligenorganisationen. „Die polizeilichen Ermittlungen und Suchaktionen könnten teilweise vermieden oder zumindest erleichtert werden, wenn man einige Verhaltensregeln beachtet“, sagte Oberst Hans Ebner, Leiter des Alpindienstes im Innenministerium.
Wichtig sei es, Angehörigen oder Quartiergebern auf Hütten das Ziel der Tour bekannt zu geben oder ein mögliches Ausweichziel, und wann man beabsichtigt zurückzukehren. Auf jeder Tour sollte man ein Handy mitnehmen. Wer jemand im alpinen Gelände vermisst, sollte Einsatzkräfte frühzeitig vor Einbruch der Dunkelheit alarmieren. In Österreich ist der Bergrettungsnotruf 140. Damit erreichen Sie die zuständige Rettungsleitstelle. Mit dem EURO-Notruf 112 erreichen Sie die jeweilige Bezirkspolizeileitstelle.
Unterzeichnung der Förderverträge
„Gute Zusammenarbeit ist aber keine Einbahnstraße und darum freut es mich, dass wir sowohl den Bergrettungsdienst als auch das Kuratorium für Alpine Sicherheit immer wieder finanziell unterstützen“, sagte Anderl. „Mit den beiden Förderungsverträgen, die wir heute unterzeichnen, halten wir diese Förderbeträge schriftlich fest.“
„Diese Verträge sind eine wichtige Grundlage dafür, um das gemeinsame Miteinander zwischen dem Innenministerium und dem österreichischen Bergrettungsdienst sowie dem Kuratorium für Alpine Sicherheit noch weiter zu verstärken“, sagte Gruppenleiter Mag. Johann Bezdeka, Leiter der Gruppe II/B (Fremdenpolizei-, Zivil- und Katastrophenschutz) im Innenministerium, bei der Unterzeichnung der Förderverträge.
Quelle: Bergrettung
Bei der Präsentation wurden auch Einsatzkräfte geehrt und die neue Fachzeitschrift "analyse:berg" vorgestellt. Die Alpinpolizei informierte in Puchberg zusätzlich über richtiges Verhalten im Gebirge.
Im Beobachtungszeitraum vom 1. November 2010 bis 31. Oktober 2011 ereigneten sich im alpinen Gelände Österreichs insgesamt 8.287 Unfälle, die polizeilich bekannt wurden und somit in der Statistik aufscheinen - ein Rekordwert im Vergleich der letzten 20 Jahre.
Vergleicht man die laufende Saison 2011/2012 mit den Zahlen des Vorjahres, ist bis zum heutigen Tage erstmals ein deutlicher Rückgang der Unfallzahlen zu bemerken. Die Hauptursache dafür ist das geringere Unfallaufkommen im Winter 2011/2012 im organisierten Schiraum.
Starke Abhängigkeit von Wetter & Verhältnissen
Die Unfallzahlen der angelaufenen Sommersaison 2012 decken sich ungefähr mit denen des Vorjahres, eine Prognose ist aber so gut wie nicht möglich. Im Laufe der Jahre konnte beobachtet werden, dass die Unfallzahlen sehr stark vom Wetter und den Verhältnissen in den Haupturlaubszeiten abhängen.
„Die Menschen zieht es verstärkt in die Berge, daher ist das Engagement der Einsatzkräfte von Bergrettungsdienst und Alpinpolizei besonders wichtig,“ sagte der Generaldirektor für die Öffentliche Sicherheit, Dr. Herbert Anderl. „Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist auch das gemeinsame Miteinander zwischen den Einsatzkräften der verschiedenen Organisationen. Denn Sicherheit kann man nur gewährleisten, wenn man zusammenhilft und gemeinsam an einem Strang zieht“, sagte Anderl. Der Generaldirektor hob die gute Zusammenarbeit zwischen dem Innenministerium, dem Österreichischen Bergrettungsdienst oder dem Kuratorium für alpine Sicherheit hervor.
Die Alpine Unfallstatistik wird auf Grundlage der Ergebnisse der Alpinpolizei erstellt, die sozusagen als Nebenprodukt zu den Erhebungen für die Justiz- und Verwaltungsbehörden die anonymisierte Datenbank befüllt. In einem täglichen Datentransfer werden die Daten dem Kuratorium für alpine Sicherheit zur Verfügung gestellt, die dadurch auf Europas größte Datenbank zum alpinen Unfallgeschehen zugreifen kann.
„Diese Datenbank ist sehr wichtig für uns, denn das Innenministerium ist Koordinator des staatlichen Krisen- und Katastrophenschutz-Managements und mit Hilfe dieser Unfalldaten und -berichte können wir letztendlich die Methoden und Techniken im Katastrophenschutz verbessern“, sagte Anderl.
Ehrung von Alpinpolizisten und Bergrettern
Alpinretter des Bergrettungsdienstes Heiligenblut, Bergretter aus Kals sowie Alpinpolizisten aus Spittal an der Drau retteten unter Einsatz ihres Lebens drei Alpinisten, die am 20. Mai 2012 auf ihrer Tour zum Großglockner in der Pallavicini-Eisrinne in Bergnot geraten waren. Einer der drei Alpinisten wurde durch einen Steinschlag im Brust- und Beckenbereich getroffen und schwer verletzt.
Trotz ungenauer Positionsangabe und schlechten Wetters konnten die Retter die Alpinisten aus ihrer Notlage befreien und ihnen das Leben zu retten. Sie wurden vom Hubschrauber des Bundesministeriums für Inneres auf eine Höhe von etwa 3.300 Metern gebracht und seilten sich in die Pallavicini-Rinne ab, um zu den verunglückten Alpinisten zu gelangen.
„Durch Ihr rasches Eingreifen gelang es Ihnen, zwei Bergsteiger unverletzt aus der Pallavicini-Rinne in Sicherheit zu bringen. Auch der schwer Verletzte konnte schließlich nach der Erstversorgung erfolgreich aus der Eisrinne geborgen werden“, sagte der stellvertretende Präsident des Österreichischen Bergrettungsdienstes, Mag. Robert Weiß, bei der Ehrung der Alpinpolizisten und Bergretter.
„Diese Rettungsaktion hat einmal mehr gezeigt, wie gut die Zusammenarbeit zwischen Bergrettung und Alpinpolizei funktioniert. Dieses gemeinsame Miteinander ist vor allem bei Rettungsaktionen enorm wichtig, denn hier kann man nur erfolgreich sein, wenn alle zusammen an einem Strang ziehen,“ sagte der Generaldirektor für die Öffentliche Sicherheit Dr. Herbert Anderl, der die Ehrung im Namen von Bundesministerin Mag. Johanna Mikl-Leitner (***) vornahm.
„analyse:berg“ - neue Fachzeitschrift
Dr. Karl Gabl, Vorsitzender des Kuratoriums für alpine Sicherheit, präsentierte die Fachzeitschrift „analyse:berg“, ein zwei Mal jährlich erscheinendes Fachmagazin für alpine Unfallanalyse, Unfallforschung und Unfallverhütung.
„Die Herausgeber wollen mit dem neuen Magazin dokumentieren, informieren, sensibilisieren“, sagte Gabl. Partner sind die Alpinpolizei, der Österreichische Bergrettungsdienst und die Fachzeitschrift berg&steigen. Dem Redaktionsteam gehört auch Oberst Hans Ebner an, Leiter des Alpindienstes im Innenministerium. Gemeinsam mit Mag. Hanno Bilek vom Kuratorium für alpine Sicherheit (auch ehrenamtlicher Bergretter) und Gerald Lehner (Referent für Öffentlichkeitsarbeit im Bergrettungsdienst, Redakteur beim ORF Salzburg) bearbeitet Ebner die zwei Mal jährlich erscheinenden Ausgaben von "analyse:berg".
Der Chef der Alpinpolizei organisiert Unfallbeschreibungen, anonymisierte Einsatzberichte und wirkt an der Auswahl der Unfälle mit, die jeweils analysiert werden. Polizeilichen Ermittlungen nach Alpinunfällen sind die Grundlage der Unfallstatistik aus Österreichs Bergen. Die Arbeit der Alpinpolizei ist ein wesentlicher Beitrag zur Ursachenforschung und Unfallverhütung.
Richtiges Verhalten im Gebirge
Jährlich nimmt die Polizei mehr als 400 Anzeigen zu einer abgängigen Person im alpinen Gelände entgegen. In vielen Fällen kommt es im Anschluss zu groß angelegten Suchaktionen mit Rettungsorganisationen wie der Österreichischen Bergrettung und anderen Freiwilligenorganisationen. „Die polizeilichen Ermittlungen und Suchaktionen könnten teilweise vermieden oder zumindest erleichtert werden, wenn man einige Verhaltensregeln beachtet“, sagte Oberst Hans Ebner, Leiter des Alpindienstes im Innenministerium.
Wichtig sei es, Angehörigen oder Quartiergebern auf Hütten das Ziel der Tour bekannt zu geben oder ein mögliches Ausweichziel, und wann man beabsichtigt zurückzukehren. Auf jeder Tour sollte man ein Handy mitnehmen. Wer jemand im alpinen Gelände vermisst, sollte Einsatzkräfte frühzeitig vor Einbruch der Dunkelheit alarmieren. In Österreich ist der Bergrettungsnotruf 140. Damit erreichen Sie die zuständige Rettungsleitstelle. Mit dem EURO-Notruf 112 erreichen Sie die jeweilige Bezirkspolizeileitstelle.
Unterzeichnung der Förderverträge
„Gute Zusammenarbeit ist aber keine Einbahnstraße und darum freut es mich, dass wir sowohl den Bergrettungsdienst als auch das Kuratorium für Alpine Sicherheit immer wieder finanziell unterstützen“, sagte Anderl. „Mit den beiden Förderungsverträgen, die wir heute unterzeichnen, halten wir diese Förderbeträge schriftlich fest.“
„Diese Verträge sind eine wichtige Grundlage dafür, um das gemeinsame Miteinander zwischen dem Innenministerium und dem österreichischen Bergrettungsdienst sowie dem Kuratorium für Alpine Sicherheit noch weiter zu verstärken“, sagte Gruppenleiter Mag. Johann Bezdeka, Leiter der Gruppe II/B (Fremdenpolizei-, Zivil- und Katastrophenschutz) im Innenministerium, bei der Unterzeichnung der Förderverträge.
Quelle: Bergrettung