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24.9.2012 Tödliches Unglück am Königsjodler - Schnee und Erschöpfung

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  • 24.9.2012 Tödliches Unglück am Königsjodler - Schnee und Erschöpfung

    Ein Pärchen aus Wien wurde kurz vor dem Ausstieg des Königsjodlers von einem Unwetter eingeholt.
    Obwohl der Hüttenwirt des Matrashauses gleich zu Hilfe eilte, starb die 37-jährige Frau; der Mann kam mit Unterkühlung davon.

    http://www.bergrettung-salzburg.at/N...t_news%5D=1543


    Tote am Hochkönig

    Aufgrund von Erschöpfung und Unterkühlung starb eine rumänische Staatsbürgerin am Hochkönig.


    Die 37-jährige Frau aus Wiener Neustadt war mit ihrem Begleiter, einem 38-jährigen Mann aus Niederösterreich am 24. September um 9 Uhr zum Hochkönig via Klettersteig „Königsjodler“ aufgebrochen.

    Gegen 18.00 Uhr, kurz vor dem Ausstieg aus dem Klettersteig, in einer Seehöhe von etwa 2.850 Metern, zog eine Schlechtwetterfront auf und es begann vorerst zu regnen und der Regen ging dann in Schneefall über. Zu diesem Zeitpunkt war die Frau bereits erschöpft und kämpfte mit Unterkühlung. Dadurch musste das Paar längere Pausen einlegen.

    Dichtes Schneetreiben
    Gegen 22:00 Uhr, es herrschte bereits dichtes Schneetreiben, gelang es dem Mann über Mobiltelefon den Hüttenwirt des Matrashauses von der Notlage zu verständigen. Der Hüttenwirt traf nach einer Wegstrecke von etwa 150 Metern und 80 Höhenmetern gemeinsam mit einem Alpinisten bei dem in Bergnot geratenen Paar ein. Die Frau war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr ansprechbar. Der Transport der Frau zur Hütte gestaltete sich aufgrund eines starken Schneesturmes als extrem schwierig.

    Frau starb 50 hm von Hütte entfernt
    Etwa 50 Höhenmeter vom Auffindungsort entfernt, musste der Transport der Frau aufgegeben werden.
    Der Hüttenwirt führte an der Frau noch Wiederbelebungsmaßnahmen durch, die aber keinen Erfolg brachten. Die Alpinistin verstarb gegen 23.00 Uhr. Der Mann wurde von Helfern zum Matrashaus gebracht und versorgt.

    Der Leichnam wurde durch zwei Alpinpolizisten und einem Angehörigen der Bergrettung geborgen. Der Abtransport der Verstorbenen ins Tal konnte auf Grund eines Föhnsturmes noch nicht durchgeführt werden.

    Der Mann wurde vom Rettungshubschrauber "Martin 1" in den frühen Morgenstunden in das Unfallkrankenhaus in Schwarzach geflogen.

    Bericht: Sepp Oppeneiger/Bergrettung Werfen bzw. AEG Polizei


    Die Schwierigkeit des Königsjodlers liegt weniger in extrem schwierigen Einzelstellen, als vielmehr in der Länge und der Höhe des Klettersteigs. Der Königsjodler ist keiner der neuen sportlichen Klettersteige, sondern er fordert durch das hochalpine Umfeld mehr den erfahrenen und ausdauernden Klettersteiggeher.
    Dazu kommen oft sehr schnell wechselnde und schlechte Wetterbedingungen am Hochkönig.
    Die Mobilfunk-Situation ist außerdem am Hochkönig sehr schwierig und Hilfe nicht immer per Handy möglich!!

    Der Königsjodler Klettersteig ist als sehr schwierig einzustufen (meistens Grad C, einige Stellen auch D) und ist für Anfanger NICHT zu empfehlen. Er überwindet rund 1700 Klettermetern.
    Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 25.09.2012, 22:09. Grund: link korrigiert, gesamten Pressetext eingefügt
    "Teufelshorn" heißt mein neuer Berchtesgaden-Krimi.

  • #2
    AW: 24.9.2012 Tödliches Unglück am Königsjodler - Schnee und Erschöpfung

    Unglaublich, so kurz vorm Ende.

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    • #3
      AW: 24.9.2012 Tödliches Unglück am Königsjodler - Schnee und Erschöpfung

      Hier noch ein Bericht aus dem Berchtesgadener Anzeiger mit O-Ton Hüttenwirt: http://www.berchtesgadener-anzeiger....hr.php?id=6362
      "Teufelshorn" heißt mein neuer Berchtesgaden-Krimi.

      Kommentar


      • #4
        AW: 24.9.2012 Tödliches Unglück am Königsjodler - Schnee und Erschöpfung

        Zitat von MarleneWatzmann Beitrag anzeigen
        Hier noch ein Bericht aus dem Berchtesgadener Anzeiger mit O-Ton Hüttenwirt: http://www.berchtesgadener-anzeiger....hr.php?id=6362
        http://www.berchtesgadener-anzeiger....rid,16287.html

        (Fehlermeldung beim Link im zitierten Posting)
        ALPINJUNKIE ON TOUR
        Wenn du dich auf den Weg machst, öffnet der Horizont seine Grenzen.


        Hohe Mauer/Windhagkogel - 20.10.18
        Arikogel - 21.10.17 & 08.10.2018

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        • #5
          AW: 24.9.2012 Tödliches Unglück am Königsjodler - Schnee und Erschöpfung

          Und noch was vom Wirt persönlich zum Unfall auf seiner Homepage:
          http://www.matrashaus.at/index.php?o...d=40&Itemid=84

          Auch lesenswert, die "Geschichten vom Wirt":
          http://www.matrashaus.at/index.php?o...log&Itemid=109

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          • #6
            AW: 24.9.2012 Tödliches Unglück am Königsjodler - Schnee und Erschöpfung

            Hm, ich hatte letztes Woe ein ähnliches Erlebnis, gottseidank ohne tödlichen Ausgang.
            Partner haben nicht auf mich gehört und den Umkehrpunkt ignoriert.
            Total platt ist schnell mal wer, insbesondere über 3000m, für einen Weg den man in der Früh in einer Stunde bewältigt hat braucht man dann 3 Stunden oder mehr,
            nicht auszudenken wenn das Wetter nicht gehalten hätt ... auch bei uns war der Hüttenwirt eine große Hilfe: hat in Nebel und Dunkelheit jede Viertelstunde nach uns Ausschau gehalten - danke!

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            • #7
              AW: 24.9.2012 Tödliches Unglück am Königsjodler - Schnee und Erschöpfung

              Diese Geschichte macht sehr betroffen...so kurz vorm Ziel...

              Der Hüttenwirt vom Matrashaus handelt wirklich vorbildlich, wenn er die Leute warnt; einem erfahrenen Hüttenwirt sollte man eigentlich in solchen Situationen vertrauen- auch wenn ich im Sommer eine etwas andere Erfahrung gemacht habe... So freundlich wir nämlich die Wirtsleut von der Dresdner Hütte fanden, so seltsam fand ich die Reaktion des Wirts, als wir unser Zimmer noch eine Nacht behalten wollten, weil wir uns bei ab mittags angekündigten möglichen heftigen Gewittern nicht trauten, die lange und hohe und im oberen Teil drahtseilversicherte Etappe zur Neuen Regensburger Hütte anzutreten. Es wirkte so als könne er nun gar nicht nachvollziehen, dass wir nicht gehen. Sooo schlecht wäre doch das Wetter gar nicht angesagt?! Abends nickte er uns nochmal zu und meinte "Na, wär doch gegangen". Da kommst dir erst mal irgendwie feig und deppat vor...Es war zwar im Bereich der Dresdner Hütte kein Gewitter entstanden, jedoch viele dunkle Wolken durchgezogen und im nördlichen Talausgang waren Schauer zu sehen. Ausserdem war ein Gruppenmitglied konditionell schon zwischen Innsbrucker und Bremer Hütte so überfordert, dass klar war, dass wir kein Tempo machen konnten auf der zweiten langen Etappe, was die Entscheidung abzubrechen nochmal bestärkte. Aber was wär gewesen, wenn wir ganz oben stehen, mittags, und wie angekündigt das mögliche heftige Gewitter daherkommt und in unser Drahtseil oder in uns selber oder in der Nähe der Blitz einschlägt oder wir in sonstige Bedrängnis gekommen wären wegen des Wetters.... wären wir dann die deppaten Piefkes gewesen, die halt nicht auf den Wetterbericht gehört haben? Ich fand`s irgendwie seltsam und trotz wenig beschaulichem Spaziergang durchs Skigebiet an dem Tag die richtige Entscheidung...
              Grüße vom L- Vieh

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              • #8
                AW: 24.9.2012 Tödliches Unglück am Königsjodler - Schnee und Erschöpfung

                Mir unverständlich, warum sie trotz der Wetteraussichten gestartet sind. Der Schlechtwetterdurchgang war lange angekündigt, auch in seiner Heftigkeit. Wobei es sich mit einem früheren Start und besserer Kondition wohl ausgegangen wäre.
                http://www.wetteran.de

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