Quelle: Kurier
Eigene Aufstiegswege und Gebühren, damit Wintersportler einander nicht in die Quere kommen.
Skitouren zu gehen hat sich in Österreich zum Trendsport entwickelt. Laut Schätzungen der Naturfreunde sind bereits eine halbe Million Österreicher regelmäßig mit Fellen an den Brettl’n pistenaufwärts unterwegs, um danach die Abfahrt zu genießen. Das führt zwangsläufig zu unliebsamen Begegnungen mit klassischen Skifahrern oder Snowboardern. Auch die Seilbahnwirtschaft hat nicht nur Freude mit jenen, die zwar die Pisten, nicht aber die (gebührenpflichtigen) Lifte nutzen. Deshalb werden Lösungen für das „friedliche Miteinander“ gesucht. Die Naturfreunde sprechen sich sogar für eine Gebühr aus.
„Ziel ist die Integration des Pistengehens in das lokale Wintersportkonzept“, sagt Peter Gebetsberger vom Sportmanagement der Naturfreunde. Schließlich profitieren Tourismus, Gastronomie, Sporthandel und Bergbahnen ja auch von den Tourengehern. Und: „Pistentouren gehen bedeutet vor allem Benutzung von Infrastruktur, von Parkplätzen oder Toiletten. Eine Benutzungsgebühr in vertretbarer Höhe würde Akzeptanz finden.“
In Kärnten wird dies schon seit 2005 auf der Gerlitzen bei Villach praktiziert. Geschäftsführer Hans Hopfgartner: „Wir hatten um die 200 Tourengeher täglich, weil wir direkt vor den Ballungszentren liegen. Teilweise sind sie mit ihren Hunden ohne Leine gekommen.“ Naturgemäß kam es zu Interessenskonflikten mit den bis zu 8000 Skifahrern an Spitzentagen. „Die Tourengeher sind auf der sieben Kilometer langen Abfahrt plötzlich hinter Geländekanten aufgetaucht oder haben im Gänsemarsch die Piste gequert.“
5 Euro
Also wurde ein „Pistentourengeherticket“ um 5 Euro pro Tag eingeführt. „Natürlich gab es anfangs heftige Proteste“, erinnert sich Hopfgartner. Mittlerweile haben sich die Gemüter beruhigt: „Wir haben einen etwa zehn Meter breiten Tourengeherstreifen bergwärts auf der linken Seite angelegt. So haben wir ein geordnetes Miteinander erreicht.“
Mittlerweile wird für Tourengeher auf der Gerlitzen eine Saisonkarte um 50 Euro angeboten.
In Tirol und Vorarlberg werden die Tourengeher laut Gebetsberger derzeit geduldet. Im Pillerseetal jedoch gibt es ein Projekt mit eigenen Aufstiegsspuren und einer eigenen Abfahrt, im Heutal (Salzburg) sind Abfahrten zu bestimmten Uhrzeiten für Tourengeher reserviert.
Gebetsberger: „Beide Gruppen von Sportlern sollten sich auf den Pisten bewegen können, ohne allzu große Einschränkungen in Kauf nehmen zu müssen.“
Weiterführende Links:
www.naturfreunde.at
www.gerlitzen.com
Eigene Aufstiegswege und Gebühren, damit Wintersportler einander nicht in die Quere kommen.
Skitouren zu gehen hat sich in Österreich zum Trendsport entwickelt. Laut Schätzungen der Naturfreunde sind bereits eine halbe Million Österreicher regelmäßig mit Fellen an den Brettl’n pistenaufwärts unterwegs, um danach die Abfahrt zu genießen. Das führt zwangsläufig zu unliebsamen Begegnungen mit klassischen Skifahrern oder Snowboardern. Auch die Seilbahnwirtschaft hat nicht nur Freude mit jenen, die zwar die Pisten, nicht aber die (gebührenpflichtigen) Lifte nutzen. Deshalb werden Lösungen für das „friedliche Miteinander“ gesucht. Die Naturfreunde sprechen sich sogar für eine Gebühr aus.
„Ziel ist die Integration des Pistengehens in das lokale Wintersportkonzept“, sagt Peter Gebetsberger vom Sportmanagement der Naturfreunde. Schließlich profitieren Tourismus, Gastronomie, Sporthandel und Bergbahnen ja auch von den Tourengehern. Und: „Pistentouren gehen bedeutet vor allem Benutzung von Infrastruktur, von Parkplätzen oder Toiletten. Eine Benutzungsgebühr in vertretbarer Höhe würde Akzeptanz finden.“
In Kärnten wird dies schon seit 2005 auf der Gerlitzen bei Villach praktiziert. Geschäftsführer Hans Hopfgartner: „Wir hatten um die 200 Tourengeher täglich, weil wir direkt vor den Ballungszentren liegen. Teilweise sind sie mit ihren Hunden ohne Leine gekommen.“ Naturgemäß kam es zu Interessenskonflikten mit den bis zu 8000 Skifahrern an Spitzentagen. „Die Tourengeher sind auf der sieben Kilometer langen Abfahrt plötzlich hinter Geländekanten aufgetaucht oder haben im Gänsemarsch die Piste gequert.“
5 Euro
Also wurde ein „Pistentourengeherticket“ um 5 Euro pro Tag eingeführt. „Natürlich gab es anfangs heftige Proteste“, erinnert sich Hopfgartner. Mittlerweile haben sich die Gemüter beruhigt: „Wir haben einen etwa zehn Meter breiten Tourengeherstreifen bergwärts auf der linken Seite angelegt. So haben wir ein geordnetes Miteinander erreicht.“
Mittlerweile wird für Tourengeher auf der Gerlitzen eine Saisonkarte um 50 Euro angeboten.
In Tirol und Vorarlberg werden die Tourengeher laut Gebetsberger derzeit geduldet. Im Pillerseetal jedoch gibt es ein Projekt mit eigenen Aufstiegsspuren und einer eigenen Abfahrt, im Heutal (Salzburg) sind Abfahrten zu bestimmten Uhrzeiten für Tourengeher reserviert.
Gebetsberger: „Beide Gruppen von Sportlern sollten sich auf den Pisten bewegen können, ohne allzu große Einschränkungen in Kauf nehmen zu müssen.“
Weiterführende Links:
www.naturfreunde.at
www.gerlitzen.com