Am Kasberg werden die Regeln für Tourengeher strenger
Die Madlries-Abfahrt ist für Tourengeher ab sofort gesperrt, in der nächsten Saison wird eine Pistenbenutzungsgebühr verlangt.
Der Interessenkonflikt zwischen Tourengehern und den Kasberg-Bahnen hat sich in den vergangenen Wochen zugespitzt und wurde zum Teil lautstark auf der Piste ausgetragen, wo Fahrer von Pistengeräten und Wintersportler einander in die Haare gerieten.
Dienstag fand deshalb ein Krisengespräch zwischen Vertretern aller Seiten statt. Am Tisch saßen unter anderem der Welser Tourengeher Andreas Hüthmayr, Kasberg-Bergbahnen-Geschäftsführer Gerhard Ramsebner, Hochberghaus-Wirt Hermann Hüthmayr sowie Almtal-Tourismus-Geschäftsführer Stefan Schimpl.
Pistengeher müssen zahlen
Die Runde vereinbarte klarere Regeln am Kasberg, um Konflikte künftig zu vermeiden. Aus Sicht der Pistengeher am Kasberg sind die Maßnahmen restriktiv: Nächtliche Abfahrten sind (so wie früher schon einmal) nur noch an Donnerstagen und bei Vollmond erlaubt. Außerdem ist die Madlries-Abfahrt für Pistengeher ab sofort gesperrt. Die attraktivsten Parkplätze nahe der Talstation sind für Tourengeher künftig tabu, und ab kommender Saison werden sie für die Benutzung der Pisten eine kleine Gebühr bezahlen müssen.
Aus Sicht von Geschäftsführer Gerhard Ramsebner war die Verschärfung der Regeln notwendig. „Der Kasberg ist groß genug, dass für alle Platz ist“, sagt er. „Wenn es aber keine Regeln gibt, behindern uns die Tourengeher im Betrieb. Vor allem die Madlries-Abfahrt ist eine neuralgische Stelle. Zwei Tourengeher fuhren heuer schon in gespannte Drahtseile von Pistengeräten.“ Außerdem leide die Qualität von Pisten, wenn sie von Tourengehern nach der abendlichen Präparierung befahren werden. Es komme auch vor, dass Pistengeher Skilifte benützen. „Es gibt schon schwere Ignoranten“, so Ramsebner.
Hermann Hüthmayr profitiert als Hochberghaus-Wirt von den Tourengehern. Aber die strengeren Maßnahmen begrüßt er trotzdem. „Wenn verschiedene Interessen aufeinanderstoßen, braucht es Spielregeln“, sagt er. „Es sind zwar nur ganz wenige Tourengeher, die wirklich rücksichtslos sind“, sagt der Wirt. „Aber wir können nicht warten, bis wirklich einmal etwas Schlimmes passiert.“
„Wir können damit leben“
Vertreter der Tourengeher zeigen ebenfalls Verständnis. „Die Situation hat sich zugespitzt, jeder musste wissen, dass es so nicht ewig weitergehen kann“, sagt Andreas Hüthmayr. Der Welser kann mit der gefundenen Lösung nun leben. „Aber es ist schon bitter, dass wir die Madlries-Abfahrt nicht mehr benutzen dürfen“, sagt er. „Diese Piste ist auch bei schlechter Schneelage noch gut begeh- und befahrbar – ganz anders als die Familienabfahrt.“
Dass die Tourengeher künftig zur Kasse gebeten werden, sei das geringste Problem. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich irgendjemand darüber aufregen wird. Das Erlebnis am Berg ist auf jeden Fall ein paar Euro wert. Auch die neue Parkplatzlösung halte ich für angemessen.“
Die neuen Regeln
• Für Tourengeher wird es künftig einen genau definierten Aufstieg geben. Er verläuft über die alte Familienabfahrt und wird ausgeschildert. Die Madlries-Abfahrt ist für den Aufstieg künftig gesperrt.
• Ab 17 Uhr sind die Pisten für die Abfahrt gesperrt. Tourengeher können aber an jedem Donnerstag bis 22 Uhr auf der alten Familienabfahrt ins Tal fahren. Ebenso bei Vollmond (jeweils an drei Tagen).
• Ab der kommenden Saison wird von Pistengehern eine Gebühr im einstelligen Eurobereich verlangt.
• Tourengeher dürfen ihre Autos künftig nur noch auf dem Parkplatz Nummer zwei abstellen.
Quelle : OÖN v. 07.03.2013
Die Madlries-Abfahrt ist für Tourengeher ab sofort gesperrt, in der nächsten Saison wird eine Pistenbenutzungsgebühr verlangt.
Der Interessenkonflikt zwischen Tourengehern und den Kasberg-Bahnen hat sich in den vergangenen Wochen zugespitzt und wurde zum Teil lautstark auf der Piste ausgetragen, wo Fahrer von Pistengeräten und Wintersportler einander in die Haare gerieten.
Dienstag fand deshalb ein Krisengespräch zwischen Vertretern aller Seiten statt. Am Tisch saßen unter anderem der Welser Tourengeher Andreas Hüthmayr, Kasberg-Bergbahnen-Geschäftsführer Gerhard Ramsebner, Hochberghaus-Wirt Hermann Hüthmayr sowie Almtal-Tourismus-Geschäftsführer Stefan Schimpl.
Pistengeher müssen zahlen
Die Runde vereinbarte klarere Regeln am Kasberg, um Konflikte künftig zu vermeiden. Aus Sicht der Pistengeher am Kasberg sind die Maßnahmen restriktiv: Nächtliche Abfahrten sind (so wie früher schon einmal) nur noch an Donnerstagen und bei Vollmond erlaubt. Außerdem ist die Madlries-Abfahrt für Pistengeher ab sofort gesperrt. Die attraktivsten Parkplätze nahe der Talstation sind für Tourengeher künftig tabu, und ab kommender Saison werden sie für die Benutzung der Pisten eine kleine Gebühr bezahlen müssen.
Aus Sicht von Geschäftsführer Gerhard Ramsebner war die Verschärfung der Regeln notwendig. „Der Kasberg ist groß genug, dass für alle Platz ist“, sagt er. „Wenn es aber keine Regeln gibt, behindern uns die Tourengeher im Betrieb. Vor allem die Madlries-Abfahrt ist eine neuralgische Stelle. Zwei Tourengeher fuhren heuer schon in gespannte Drahtseile von Pistengeräten.“ Außerdem leide die Qualität von Pisten, wenn sie von Tourengehern nach der abendlichen Präparierung befahren werden. Es komme auch vor, dass Pistengeher Skilifte benützen. „Es gibt schon schwere Ignoranten“, so Ramsebner.
Hermann Hüthmayr profitiert als Hochberghaus-Wirt von den Tourengehern. Aber die strengeren Maßnahmen begrüßt er trotzdem. „Wenn verschiedene Interessen aufeinanderstoßen, braucht es Spielregeln“, sagt er. „Es sind zwar nur ganz wenige Tourengeher, die wirklich rücksichtslos sind“, sagt der Wirt. „Aber wir können nicht warten, bis wirklich einmal etwas Schlimmes passiert.“
„Wir können damit leben“
Vertreter der Tourengeher zeigen ebenfalls Verständnis. „Die Situation hat sich zugespitzt, jeder musste wissen, dass es so nicht ewig weitergehen kann“, sagt Andreas Hüthmayr. Der Welser kann mit der gefundenen Lösung nun leben. „Aber es ist schon bitter, dass wir die Madlries-Abfahrt nicht mehr benutzen dürfen“, sagt er. „Diese Piste ist auch bei schlechter Schneelage noch gut begeh- und befahrbar – ganz anders als die Familienabfahrt.“
Dass die Tourengeher künftig zur Kasse gebeten werden, sei das geringste Problem. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich irgendjemand darüber aufregen wird. Das Erlebnis am Berg ist auf jeden Fall ein paar Euro wert. Auch die neue Parkplatzlösung halte ich für angemessen.“
Die neuen Regeln
• Für Tourengeher wird es künftig einen genau definierten Aufstieg geben. Er verläuft über die alte Familienabfahrt und wird ausgeschildert. Die Madlries-Abfahrt ist für den Aufstieg künftig gesperrt.
• Ab 17 Uhr sind die Pisten für die Abfahrt gesperrt. Tourengeher können aber an jedem Donnerstag bis 22 Uhr auf der alten Familienabfahrt ins Tal fahren. Ebenso bei Vollmond (jeweils an drei Tagen).
• Ab der kommenden Saison wird von Pistengehern eine Gebühr im einstelligen Eurobereich verlangt.
• Tourengeher dürfen ihre Autos künftig nur noch auf dem Parkplatz Nummer zwei abstellen.
Quelle : OÖN v. 07.03.2013
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