Naturfreunde erneuern ihre Schutzhütte auf dem Traunstein
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GMUNDEN. Das Traunsteinhaus der Naturfreunde ist eine der prominentesten Schutzhütten Oberösterreichs, und seine wechselvolle Geschichte spiegelt die Historie Österreichs im 20. Jahrhundert wider. Doch das alte Steinhaus ist arg sanierungsbedürftig.
Wäre es ein Gastronomiebetrieb im Tal, hätte man das Gebäude längst durch ein neues ersetzt. Die hygienischen Bedingungen sind schlecht. Wenn Nächtigungsgäste zur Toilette wollen, müssen sie durch die Gaststube in den Keller. Umgekehrt zieht Rauch aus der viel zu kleinen Küche in die Schlafräume hinauf.
„Steinmauer bleibt erhalten“
Seit rund sieben Jahren planen die Naturfreunde Gmunden deshalb einen Umbau – und gehen nun erstmals mit Details an die Öffentlichkeit. Für rund eine Million Euro wird das Naturfreundehaus erneuert. „Die alte Steinmauer und Teile des Hauses bleiben stehen und werden den Kern des neuen Gebäudes bilden“, sagt Kurt Kramesberger, der vor kurzem neu eingesetzte Obmann der Ortsgruppe.
Entworfen wurde das neue Gebäude vom Steyrer Architekturbüro Schmid + Leitner, und das Team zeichnete eine Berghütte in modernem, zeitgenössischem Baustil. Weil sich der Grundriss des Gebäudes vergrößert, wird es für Gäste künftig mehr Platz geben. Derzeit existieren ein Dreibettzimmer, ein Schlaflager für 30 Personen und ein Notlager für sechs weitere Bergsteiger. Künftig wird es laut Kramesberger ebenfalls 39 Betten geben, aber mit ungleich mehr Komfort. Eine zweite Zisterne sichert die Trinkwasserversorgung besser ab, und am Dach soll eine große Photovoltaikanlage die Stromversorgung sichern.
Einen Großteil der Kosten übernimmt die Bundes- und Landesorganisation der Naturfreunde. Auf diese Art werden auch die Verkaufserlöse des Naturfreundehauses am Gmundnerberg rückgeführt. Die Naturfreunde Gmunden selbst bringen rund 100.000 Euro Eigenleistung in Form von Arbeitszeiten ein. Wobei die Solidarität über die Grenzen des Vereins und von Gmunden hinausgeht. „Von überall haben uns Bergsteiger und Freunde des Traunsteins bereits Unterstützung angeboten, was uns extrem freut“, sagt Kramesberger. „Die Arbeit auf 1600 Meter ist ja nicht einfach, alleine für den Auf- und Abstieg gehen ja schon Stunden drauf.“
Im Unterschied zu früher müssen zumindest die Bauteile nicht am Rücken auf den Berg geschleppt werden. Hubschrauber werden unter anderem den Beton für das Fundament und die Holzriegelwände auf den Berg fliegen.
Die Bauarbeiten beginnen im Februar 2013 und werden bis Mai 2014 dauern. Der Hüttenbetrieb bleibt in dieser Zeit aufrecht, wird aber stark eingeschränkt sein.
Ein Haus mit langer Tradition:
Das Traunsteinhaus wurde 1926/27 von den Naturfreunden errichtet, deren Gmundner Sektion 1915 gegründet worden war. 1934 verleibten sich die austrofaschistischen „Bergfreunde“ die Hütte ein, 1938 das Deutsche Jugendherbergswerk. Nach dem Krieg ging das Traunsteinhaus wieder an die Naturfreunde zurück. 1981 wurde die 1580 Meter hoch gelegene Hütte mit einem Funktelefon ausgestattet, 1997 mit einer Kläranlage.
Quelle : OÖN v.10.03.2013
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GMUNDEN. Das Traunsteinhaus der Naturfreunde ist eine der prominentesten Schutzhütten Oberösterreichs, und seine wechselvolle Geschichte spiegelt die Historie Österreichs im 20. Jahrhundert wider. Doch das alte Steinhaus ist arg sanierungsbedürftig.
Wäre es ein Gastronomiebetrieb im Tal, hätte man das Gebäude längst durch ein neues ersetzt. Die hygienischen Bedingungen sind schlecht. Wenn Nächtigungsgäste zur Toilette wollen, müssen sie durch die Gaststube in den Keller. Umgekehrt zieht Rauch aus der viel zu kleinen Küche in die Schlafräume hinauf.
„Steinmauer bleibt erhalten“
Seit rund sieben Jahren planen die Naturfreunde Gmunden deshalb einen Umbau – und gehen nun erstmals mit Details an die Öffentlichkeit. Für rund eine Million Euro wird das Naturfreundehaus erneuert. „Die alte Steinmauer und Teile des Hauses bleiben stehen und werden den Kern des neuen Gebäudes bilden“, sagt Kurt Kramesberger, der vor kurzem neu eingesetzte Obmann der Ortsgruppe.
Entworfen wurde das neue Gebäude vom Steyrer Architekturbüro Schmid + Leitner, und das Team zeichnete eine Berghütte in modernem, zeitgenössischem Baustil. Weil sich der Grundriss des Gebäudes vergrößert, wird es für Gäste künftig mehr Platz geben. Derzeit existieren ein Dreibettzimmer, ein Schlaflager für 30 Personen und ein Notlager für sechs weitere Bergsteiger. Künftig wird es laut Kramesberger ebenfalls 39 Betten geben, aber mit ungleich mehr Komfort. Eine zweite Zisterne sichert die Trinkwasserversorgung besser ab, und am Dach soll eine große Photovoltaikanlage die Stromversorgung sichern.
Einen Großteil der Kosten übernimmt die Bundes- und Landesorganisation der Naturfreunde. Auf diese Art werden auch die Verkaufserlöse des Naturfreundehauses am Gmundnerberg rückgeführt. Die Naturfreunde Gmunden selbst bringen rund 100.000 Euro Eigenleistung in Form von Arbeitszeiten ein. Wobei die Solidarität über die Grenzen des Vereins und von Gmunden hinausgeht. „Von überall haben uns Bergsteiger und Freunde des Traunsteins bereits Unterstützung angeboten, was uns extrem freut“, sagt Kramesberger. „Die Arbeit auf 1600 Meter ist ja nicht einfach, alleine für den Auf- und Abstieg gehen ja schon Stunden drauf.“
Im Unterschied zu früher müssen zumindest die Bauteile nicht am Rücken auf den Berg geschleppt werden. Hubschrauber werden unter anderem den Beton für das Fundament und die Holzriegelwände auf den Berg fliegen.
Die Bauarbeiten beginnen im Februar 2013 und werden bis Mai 2014 dauern. Der Hüttenbetrieb bleibt in dieser Zeit aufrecht, wird aber stark eingeschränkt sein.
Ein Haus mit langer Tradition:
Das Traunsteinhaus wurde 1926/27 von den Naturfreunden errichtet, deren Gmundner Sektion 1915 gegründet worden war. 1934 verleibten sich die austrofaschistischen „Bergfreunde“ die Hütte ein, 1938 das Deutsche Jugendherbergswerk. Nach dem Krieg ging das Traunsteinhaus wieder an die Naturfreunde zurück. 1981 wurde die 1580 Meter hoch gelegene Hütte mit einem Funktelefon ausgestattet, 1997 mit einer Kläranlage.
Quelle : OÖN v.10.03.2013
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