Montagnachmittag wurden am Stuhleck zwei Freerider und ein 21-jähriger Snowboarder von einem Schneebrett verschüttet. Ein 15-Jähriger grub seinen Kameraden mit bloßen Händen aus.
Kleinere Lawinen sind wir Freerider gewohnt. Damit rechnen wir. Aber diese große Lawine hat uns überrascht." Ruhig, als wäre nichts gewesen, erzählt Martin P., was Montagnachmittag im Skigebiet Stuhleck passiert war. Mit zwei Begleitern wurde er von einer Lawine mitgerissen und verschüttet. Minutenlang war der 21-jährige Niederösterreicher in den Schneemassen begraben, bevor er von seinem 15-jährigen Begleiter mit bloßen Händen ausgegraben wurde. "Das war eine Superleistung von Marcel", sagt er. "Glück gehabt, ich habe überlebt."
Martin P. und seine Freundin Jessica (19) sind begeisterte Freerider. Ihre Leidenschaft ist das Skifahren im freien, ungesicherten Gelände. Die Gefahr ist ihnen bewusst. Damit leben sie. Montag waren sie im Stuhleckgebiet unterwegs - und trafen dort zufällig ihren Freund Max (19), den sie voriges Jahr im Urlaub kennengelernt hatten. Er wiederum kannte den 15-jährigen Marcel (alle aus Niederösterreich). Gemeinsam wollten sie am Nachmittag die sogenannte Lyrarinne abfahren. Das Paar mit dem Snowboard, die beiden jungen Männer mit Skiern. Lawinenausrüstung hatten sie keine dabei.
"Diese Rinne gilt als absolut gefährlich, weil immer wieder Lawinen abgehen", weiß Bezirksinspektor Gerhard Rieglthalner von der Alpinpolizei Hochsteiermark. "Niemand würde bei diesen Verhältnissen dort hinunterfahren. Montag herrschte Lawinenwarnstufe eins und zwei."
Das konnte die Gruppe von ihrem Vorhaben dennoch nicht abhalten. "Meine Freundin hatte zwar Bedenken, aber der Weg durch die Rinne hätte direkt zu unserem Parkplatz geführt. Da sind wir losgefahren."
Die junge Frau stand noch oben, als sich eine Lawine löste und ihren Freund und seine Begleiter mehrere Hundert Meter in die Tiefe riss. "Marcel hat noch geschrien, wollte uns warnen. Da kamen immer mehr Schneemengen auf mich zu - und immer schneller. Irgendwann bin ich an zwei Bäumen hängen geblieben. Da war es nur noch finster. Überall war Schnee, auch in meinem Mund, in der Nase. Ich wollte schreien, es ging nicht. Ich bemerkte ein kleines Luftloch und dachte mir, irgendwer wird mich schon ausgraben."
Das tat Marcel, der nur bis zur Hüfte verschüttet war und sich - wie Max - selbst befreien konnte. Die Spitze des Snowboards, das Martin P. noch an den Beinen hatte, schaute aus dem Schnee. Daher wusste der 15-Jährige, wo er graben musste. Alle drei kamen mit Prellungen und dem Schrecken davon.
Quelle: Kleine Zeitung
Lyragraben1.jpg
Kleinere Lawinen sind wir Freerider gewohnt. Damit rechnen wir. Aber diese große Lawine hat uns überrascht." Ruhig, als wäre nichts gewesen, erzählt Martin P., was Montagnachmittag im Skigebiet Stuhleck passiert war. Mit zwei Begleitern wurde er von einer Lawine mitgerissen und verschüttet. Minutenlang war der 21-jährige Niederösterreicher in den Schneemassen begraben, bevor er von seinem 15-jährigen Begleiter mit bloßen Händen ausgegraben wurde. "Das war eine Superleistung von Marcel", sagt er. "Glück gehabt, ich habe überlebt."
Martin P. und seine Freundin Jessica (19) sind begeisterte Freerider. Ihre Leidenschaft ist das Skifahren im freien, ungesicherten Gelände. Die Gefahr ist ihnen bewusst. Damit leben sie. Montag waren sie im Stuhleckgebiet unterwegs - und trafen dort zufällig ihren Freund Max (19), den sie voriges Jahr im Urlaub kennengelernt hatten. Er wiederum kannte den 15-jährigen Marcel (alle aus Niederösterreich). Gemeinsam wollten sie am Nachmittag die sogenannte Lyrarinne abfahren. Das Paar mit dem Snowboard, die beiden jungen Männer mit Skiern. Lawinenausrüstung hatten sie keine dabei.
"Diese Rinne gilt als absolut gefährlich, weil immer wieder Lawinen abgehen", weiß Bezirksinspektor Gerhard Rieglthalner von der Alpinpolizei Hochsteiermark. "Niemand würde bei diesen Verhältnissen dort hinunterfahren. Montag herrschte Lawinenwarnstufe eins und zwei."
Das konnte die Gruppe von ihrem Vorhaben dennoch nicht abhalten. "Meine Freundin hatte zwar Bedenken, aber der Weg durch die Rinne hätte direkt zu unserem Parkplatz geführt. Da sind wir losgefahren."
Die junge Frau stand noch oben, als sich eine Lawine löste und ihren Freund und seine Begleiter mehrere Hundert Meter in die Tiefe riss. "Marcel hat noch geschrien, wollte uns warnen. Da kamen immer mehr Schneemengen auf mich zu - und immer schneller. Irgendwann bin ich an zwei Bäumen hängen geblieben. Da war es nur noch finster. Überall war Schnee, auch in meinem Mund, in der Nase. Ich wollte schreien, es ging nicht. Ich bemerkte ein kleines Luftloch und dachte mir, irgendwer wird mich schon ausgraben."
Das tat Marcel, der nur bis zur Hüfte verschüttet war und sich - wie Max - selbst befreien konnte. Die Spitze des Snowboards, das Martin P. noch an den Beinen hatte, schaute aus dem Schnee. Daher wusste der 15-Jährige, wo er graben musste. Alle drei kamen mit Prellungen und dem Schrecken davon.
Quelle: Kleine Zeitung
Lyragraben1.jpg
Kommentar