Bergsteiger, Hüttenwirt und „ein echter Freund“
Am Mittwoch feierte der Extrembergsteiger und ehemalige Hüttenwirt Horst Fankhauser seinen 70. Geburtstag. Müde ist er noch lange nicht.
Von Katharina Zierl
Innsbruck – „Er klettert wie ein junger Teufel“, sagt Peter Habeler. Und meint damit seinen langjährigen Bergfreund und Weggefährten Horst Fankhauser. Am Mittwoch feierte Fankhauser auf der Franz-Senn-Hütte im Stubaital seinen 70. Geburtstag. Neben Habeler war auch Reinhold Messner mit dabei. Gefeiert wurde lang, geredet wurde viel. Über gemeinsam erlebte Abenteuer. 1972 etwa bezwangen einige der besten Bergsteiger Tirols die Manaslu-Südwand (8163 m). Mit dabei auch Fankhauser, Messner und Co. Nicht alle Tiroler kehrten zurück: Andi Schlick und Franz Jäger blieben für immer im Himalaja-Eis. „Das war das tiefgreifendste Erlebnis am Berg“, versichert Fankhauser. Die Lust aufs Bergsteigen hat er trotzdem nie verloren. Im Gegenteil.
Freunde des 70-Jährigen beschreiben ihn als extrem zuverlässig, entschlossen und ehrgeizig. „Wir haben vereinbart, gemeinsam bestimmte Touren, die wir bereits in unserer Jugend gegangen sind, zu wiederholen“, erzählt Habeler, selbst 71. „Das habe ich mir wirklich für mein Geburtstagsjahr vorgenommen. Vielleicht wird nicht alles machbar sein, aber die eine oder andere Tour geht ganz sicher“, schmunzelt Fankhauser, der neben seinen Bergsteigerqualitäten auch jahrelang als Hüttenwirt für Furore sorgte.
Der gebürtige Zillertaler zog zu seiner Frau Klara ins Stubaital, wo er die Franz-Senn-Hütte übernahm. Erst vor ein paar Jahren übergab er das Ruder an einen seiner Söhne. „Der Horst ist immer noch sehr präsent. Er hilft, wo es nur geht. Aber er genießt auch seine neue Freizeit“, sagt Rudi Mair, Leiter des Tiroler Lawinenwarndienstes, der Fankhauser bereits seit 40 Jahren kennt. „Er ist nicht nur beim Bergsteigen eine Koryphäe, sondern gibt seine Alpinkompetenz immer mit großem Engagement weiter“, betont Mair. Es dauere zwar eine gewisse Zeit, bis man sein Vertrauen gewinne, „aber dann kann man sich zu 100 Prozent auf den Horst verlassen. Er ist ein echter Freund“, betont Tirols „Lawinen-Papst“.
Wäre der Lebensweg von Fankhauser anders verlaufen, „dann wäre er einer der ganz Großen beim Bergsteigen geworden“, ist sich Habeler sicher. „Aber der Horst ist ein familiärer Typ und gründete eine Familie, bei der er blieb“, erzählt der Extrembergsteiger. „Wir anderen“, fügt er schmunzelnd hinzu, „waren immer die Wilden und sind nirgendwo geblieben.“
Nach wie vor sehr aktiv zu sein, ist Fankhauser wichtig: „Der Mensch braucht Herausforderungen. Ohne Ziele würde bald die Faulheit zuschlagen“, lacht der 70-Jährige. Das größte Glück sei, gesund zu sein und zu bleiben. „Wenn das der Fall ist, dann geht sich am Berg wohl noch einiges aus“, erzählt der Bergfreund. Mit der Zeit, sind sich Habeler und Fankhauser einig, „gewinnt die Freundschaft im Leben immer mehr an Bedeutung“. Auch wenn sich im Laufe der Jahre bestimmte Wegen trennen würden, „es kristallisieren sich dann doch wieder die glasklar heraus, die echte Freunde sind“, sagt Fankhauser. In seinem Wunsch für die Zukunft hat Oberflächlichkeit ebenfalls keinen Platz: „Ich hoffe, dass meine Freunde und ich uns noch lange gegenseitig haben. Und, dass meine Enkel gesund weiterwachsen.“
(Tiroler Tageszeitung vom 18.07.2014)
Quelle: http://www.tt.com/panorama/8655348-9...ter-freund.csp
Am Mittwoch feierte der Extrembergsteiger und ehemalige Hüttenwirt Horst Fankhauser seinen 70. Geburtstag. Müde ist er noch lange nicht.
Von Katharina Zierl
Innsbruck – „Er klettert wie ein junger Teufel“, sagt Peter Habeler. Und meint damit seinen langjährigen Bergfreund und Weggefährten Horst Fankhauser. Am Mittwoch feierte Fankhauser auf der Franz-Senn-Hütte im Stubaital seinen 70. Geburtstag. Neben Habeler war auch Reinhold Messner mit dabei. Gefeiert wurde lang, geredet wurde viel. Über gemeinsam erlebte Abenteuer. 1972 etwa bezwangen einige der besten Bergsteiger Tirols die Manaslu-Südwand (8163 m). Mit dabei auch Fankhauser, Messner und Co. Nicht alle Tiroler kehrten zurück: Andi Schlick und Franz Jäger blieben für immer im Himalaja-Eis. „Das war das tiefgreifendste Erlebnis am Berg“, versichert Fankhauser. Die Lust aufs Bergsteigen hat er trotzdem nie verloren. Im Gegenteil.
Freunde des 70-Jährigen beschreiben ihn als extrem zuverlässig, entschlossen und ehrgeizig. „Wir haben vereinbart, gemeinsam bestimmte Touren, die wir bereits in unserer Jugend gegangen sind, zu wiederholen“, erzählt Habeler, selbst 71. „Das habe ich mir wirklich für mein Geburtstagsjahr vorgenommen. Vielleicht wird nicht alles machbar sein, aber die eine oder andere Tour geht ganz sicher“, schmunzelt Fankhauser, der neben seinen Bergsteigerqualitäten auch jahrelang als Hüttenwirt für Furore sorgte.
Der gebürtige Zillertaler zog zu seiner Frau Klara ins Stubaital, wo er die Franz-Senn-Hütte übernahm. Erst vor ein paar Jahren übergab er das Ruder an einen seiner Söhne. „Der Horst ist immer noch sehr präsent. Er hilft, wo es nur geht. Aber er genießt auch seine neue Freizeit“, sagt Rudi Mair, Leiter des Tiroler Lawinenwarndienstes, der Fankhauser bereits seit 40 Jahren kennt. „Er ist nicht nur beim Bergsteigen eine Koryphäe, sondern gibt seine Alpinkompetenz immer mit großem Engagement weiter“, betont Mair. Es dauere zwar eine gewisse Zeit, bis man sein Vertrauen gewinne, „aber dann kann man sich zu 100 Prozent auf den Horst verlassen. Er ist ein echter Freund“, betont Tirols „Lawinen-Papst“.
Wäre der Lebensweg von Fankhauser anders verlaufen, „dann wäre er einer der ganz Großen beim Bergsteigen geworden“, ist sich Habeler sicher. „Aber der Horst ist ein familiärer Typ und gründete eine Familie, bei der er blieb“, erzählt der Extrembergsteiger. „Wir anderen“, fügt er schmunzelnd hinzu, „waren immer die Wilden und sind nirgendwo geblieben.“
Nach wie vor sehr aktiv zu sein, ist Fankhauser wichtig: „Der Mensch braucht Herausforderungen. Ohne Ziele würde bald die Faulheit zuschlagen“, lacht der 70-Jährige. Das größte Glück sei, gesund zu sein und zu bleiben. „Wenn das der Fall ist, dann geht sich am Berg wohl noch einiges aus“, erzählt der Bergfreund. Mit der Zeit, sind sich Habeler und Fankhauser einig, „gewinnt die Freundschaft im Leben immer mehr an Bedeutung“. Auch wenn sich im Laufe der Jahre bestimmte Wegen trennen würden, „es kristallisieren sich dann doch wieder die glasklar heraus, die echte Freunde sind“, sagt Fankhauser. In seinem Wunsch für die Zukunft hat Oberflächlichkeit ebenfalls keinen Platz: „Ich hoffe, dass meine Freunde und ich uns noch lange gegenseitig haben. Und, dass meine Enkel gesund weiterwachsen.“
(Tiroler Tageszeitung vom 18.07.2014)
Quelle: http://www.tt.com/panorama/8655348-9...ter-freund.csp