Flut: Zerstörungen auch auf Almen
Die Folgen des Hochwassers beschäftigen weiter die Einsatzkräfte im Oberpinzgau. Von Almen haben Hubschrauberteams am Freitag eingeschlossene Touristen und Einheimische ausgeflogen. Es gibt dort schwere Schäden und totes Vieh. An der Salzach werden die Zerstörungen bereits aufgeräumt.
Die Hubschrauberflüge in Hochtäler der Tauern im Süden des Salzachtales und in die Pinzgauer Grasberge nördlich davon haben schwere Schäden in den Almregionen deutlich gemacht. Das Hochwasser hat auch weiter oben für zahlreiche Vermurungen gesorgt.
Einige Kühe wurden getötet, viele Wege und Forststraßen sind zerstört und durch Geröll und abgerissene Bäume blockiert. Menschen wurden nicht verletzt, doch in manchen Fällen scheinen Einheimische und Touristen auf Almen den Fluten nur knapp entgangen zu sein. Viele Schäden in der Hochregion zwischen Almen, Wald- und Gletschergrenze dürften erst nach und nach zum Vorschein kommen.
Laut Landesfeuerwehrkommando gab es in der Nacht auf Freitag im ganzen Land keine zusätzlichen Hochwassereinsätze mehr, die Pegelstände gingen schon Donnerstagabend im ganzen Bundesland zurück. Die Schäden vor allem im Oberpinzgau sind freilich enorm - hauptbetroffen ist das Gebiet von Bramberg bis Krimml. Hier stand auch Freitagvormittag noch großflächig das Wasser im Salzachtal.
Bald Ersatzbrücke für Bramberg
Am Montag beginnt eine Kompanie des Pionierbataillons 2 aus der Schwarzenbergkaserne mit der Errichtung einer Ersatzbrücke in Bramberg. Damit soll der Übergang über die Salzach in das Habachtal wieder ermöglicht werden.
Im Obersulzbachtal, im Untersulzbachtal, im Habachtal, in Neukirchen-Rosental, im Wildgerlostal und im Krimmler Achental riss das Hochwasser Wege teilweise auf 150 bis 200 Metern Länge weg. Auch Brücken wurden beschädigt. Im Obersulzbachtal wurde Weidevieh von Muren erfasst und getötet. Die Kadaver wurden von den Wassermassen teilweise ins Salzachtal geschwemmt.
Auch Gebirgsjäger im Hilfseinsatz:
Auch 61 Soldaten der Jägerkompanie Saalfelden (Pinzgau) stehen weiter im Assistenzeinsatz in Mittersill. Zuerst unterstützten sie die Feuerwehr beim Füllen von Sandsäcken, beim Verdichten der Dämme, bei der Überwachung der Dämme und sind nun auch bei den Aufräumarbeiten weiter aktiv. Einsatzleiter Major Wilfried Tassenbacher ist mit dem Einsatz seiner Soldaten sehr zufrieden: „Grundwehrdiener und Kader sind mit hoher Motivation beim Helfen und die Zusammenarbeit mit den zivilen Einsatzkräften funktioniert ausgezeichnet.“
In Neukirchen wurden auch einige Gebäude geflutet - so verlor der Kunstschmied Siegfried Karl seine Werkstatt: „Sämtliche Maschinen sind kaputt. Nur zwei Schweißer konnten wird retten.“
Dutzende Eingeschlossene
Im Obersulzbachtal wurden Donnerstagnachmittag auch 28 eingeschlossene Personen per Hubschrauber ausgeflogen. Sie wurden in einem Hotel in Neukirchen am Großvenediger untergebracht.
Freitagvormittag waren durch die Folgen des Hochwassers aber noch 40 bis 50 Menschen in der Region von der Außenwelt abgeschnitten: „Zum Teil sind es Touristen, die mit ihren Autos in das Tal gefahren sind, jetzt aber vor unpassierbaren Straßenstellen stehen“, schilderte Bernhard Gratz von der Bezirkshauptmannschaft Zell am See. „Es ist aber niemand gefährdet, sie hatten Möglichkeit, sicher zu übernachten.“
Pinzgauer Lokalbahn stark beschädigt
Die Pinzgauer Lokalbahn wurde durch die Flut stark beschädigt. An einigen Stellen brach der Bahndamm. Der Ober- und Unterbau der Strecke wurde weggespült. Derzeit fahren die Züge nur auf den 15 Kilometern zwischen Zell am See und Niedernsill: „Wir rechnen damit, dass wir die Strecke bis Mittersill in einigen Woche wiederherstellen können“, sagte Walter Stramitzer von der Pinzgauer Lokalbahn Freitagmittag.
Der 25-Kilometer-Streckenabschnitt von Mittersill bis Krimml wurde von den Wassermassen deutlich stärker beschädigt. Hier wird es noch „einige Monate“ dauern, bis wieder Züge fahren können, sagte Stramitzer. Ein Schienenersatzverkehr mit Bussen wurde eingerichtet - allerdings können dort keine Fahrräder mitgenommen werden.
Neuerlich Regen angesagt: Pumpen auf Hochtouren
Parallel wird im Oberpinzgau auf Hochtouren gepumpt. Denn schon für Freitagnachmittag ist Regen prognostiziert, am Sonntag soll es wieder Gewitter in der Region geben. Deshalb schickte das Landesfeuerwehrkommando zwei Hochleistungspumpen, schilderte Landesfeuerwehrkommandant Leo Winter: „Die Retentionsbecken sind bummvoll. Im Hinblick auf den Wetterbericht wollen wir dieses Becken so rasch wie möglich teilentleeren, weil der natürliche Abfluss recht lange dauert.“
Dämme in Mittersill hielten
Bei Mittersill hielten am Donnerstag die nach der Flut 2005 neu gebauten und verstärkten Salzach-Dämme. Der Pegelstand war Freitag um 6.00 Uhr bei 3,40 Metern - rund zwei Meter niedriger als noch am Abend. Bewohner und Einsatzkräfte atmeten auf. Die Sandsäcke und der mobile Hochwasserschutz wurden entfernt: „Wir sind tatsächlich mit einem blauen Auge davongekommen“, sagte Gratz. „Die Dämme haben gehalten. Es hat keine weiteren Überschwemmungen gegeben.“
Zum Aufräumen waren am Freitag hunderte Helfer im Einsatz. Die Feuerwehren waren mit rund 150 Mann in sieben Gemeinden unterwegs. Auch das Bundesheer schickte rund 60 Mann aus dem Gebirgskampfzentrum Saalfelden. Zudem müssen die Dämme im gesamten Oberpinzgau auf Risse kontrolliert werden.
Quelle http://salzburg.orf.at/news/stories/2660834/
(Bilder und Video siehe link)
Die Folgen des Hochwassers beschäftigen weiter die Einsatzkräfte im Oberpinzgau. Von Almen haben Hubschrauberteams am Freitag eingeschlossene Touristen und Einheimische ausgeflogen. Es gibt dort schwere Schäden und totes Vieh. An der Salzach werden die Zerstörungen bereits aufgeräumt.
Die Hubschrauberflüge in Hochtäler der Tauern im Süden des Salzachtales und in die Pinzgauer Grasberge nördlich davon haben schwere Schäden in den Almregionen deutlich gemacht. Das Hochwasser hat auch weiter oben für zahlreiche Vermurungen gesorgt.
Einige Kühe wurden getötet, viele Wege und Forststraßen sind zerstört und durch Geröll und abgerissene Bäume blockiert. Menschen wurden nicht verletzt, doch in manchen Fällen scheinen Einheimische und Touristen auf Almen den Fluten nur knapp entgangen zu sein. Viele Schäden in der Hochregion zwischen Almen, Wald- und Gletschergrenze dürften erst nach und nach zum Vorschein kommen.
Laut Landesfeuerwehrkommando gab es in der Nacht auf Freitag im ganzen Land keine zusätzlichen Hochwassereinsätze mehr, die Pegelstände gingen schon Donnerstagabend im ganzen Bundesland zurück. Die Schäden vor allem im Oberpinzgau sind freilich enorm - hauptbetroffen ist das Gebiet von Bramberg bis Krimml. Hier stand auch Freitagvormittag noch großflächig das Wasser im Salzachtal.
Bald Ersatzbrücke für Bramberg
Am Montag beginnt eine Kompanie des Pionierbataillons 2 aus der Schwarzenbergkaserne mit der Errichtung einer Ersatzbrücke in Bramberg. Damit soll der Übergang über die Salzach in das Habachtal wieder ermöglicht werden.
Im Obersulzbachtal, im Untersulzbachtal, im Habachtal, in Neukirchen-Rosental, im Wildgerlostal und im Krimmler Achental riss das Hochwasser Wege teilweise auf 150 bis 200 Metern Länge weg. Auch Brücken wurden beschädigt. Im Obersulzbachtal wurde Weidevieh von Muren erfasst und getötet. Die Kadaver wurden von den Wassermassen teilweise ins Salzachtal geschwemmt.
Auch Gebirgsjäger im Hilfseinsatz:
Auch 61 Soldaten der Jägerkompanie Saalfelden (Pinzgau) stehen weiter im Assistenzeinsatz in Mittersill. Zuerst unterstützten sie die Feuerwehr beim Füllen von Sandsäcken, beim Verdichten der Dämme, bei der Überwachung der Dämme und sind nun auch bei den Aufräumarbeiten weiter aktiv. Einsatzleiter Major Wilfried Tassenbacher ist mit dem Einsatz seiner Soldaten sehr zufrieden: „Grundwehrdiener und Kader sind mit hoher Motivation beim Helfen und die Zusammenarbeit mit den zivilen Einsatzkräften funktioniert ausgezeichnet.“
In Neukirchen wurden auch einige Gebäude geflutet - so verlor der Kunstschmied Siegfried Karl seine Werkstatt: „Sämtliche Maschinen sind kaputt. Nur zwei Schweißer konnten wird retten.“
Dutzende Eingeschlossene
Im Obersulzbachtal wurden Donnerstagnachmittag auch 28 eingeschlossene Personen per Hubschrauber ausgeflogen. Sie wurden in einem Hotel in Neukirchen am Großvenediger untergebracht.
Freitagvormittag waren durch die Folgen des Hochwassers aber noch 40 bis 50 Menschen in der Region von der Außenwelt abgeschnitten: „Zum Teil sind es Touristen, die mit ihren Autos in das Tal gefahren sind, jetzt aber vor unpassierbaren Straßenstellen stehen“, schilderte Bernhard Gratz von der Bezirkshauptmannschaft Zell am See. „Es ist aber niemand gefährdet, sie hatten Möglichkeit, sicher zu übernachten.“
Pinzgauer Lokalbahn stark beschädigt
Die Pinzgauer Lokalbahn wurde durch die Flut stark beschädigt. An einigen Stellen brach der Bahndamm. Der Ober- und Unterbau der Strecke wurde weggespült. Derzeit fahren die Züge nur auf den 15 Kilometern zwischen Zell am See und Niedernsill: „Wir rechnen damit, dass wir die Strecke bis Mittersill in einigen Woche wiederherstellen können“, sagte Walter Stramitzer von der Pinzgauer Lokalbahn Freitagmittag.
Der 25-Kilometer-Streckenabschnitt von Mittersill bis Krimml wurde von den Wassermassen deutlich stärker beschädigt. Hier wird es noch „einige Monate“ dauern, bis wieder Züge fahren können, sagte Stramitzer. Ein Schienenersatzverkehr mit Bussen wurde eingerichtet - allerdings können dort keine Fahrräder mitgenommen werden.
Neuerlich Regen angesagt: Pumpen auf Hochtouren
Parallel wird im Oberpinzgau auf Hochtouren gepumpt. Denn schon für Freitagnachmittag ist Regen prognostiziert, am Sonntag soll es wieder Gewitter in der Region geben. Deshalb schickte das Landesfeuerwehrkommando zwei Hochleistungspumpen, schilderte Landesfeuerwehrkommandant Leo Winter: „Die Retentionsbecken sind bummvoll. Im Hinblick auf den Wetterbericht wollen wir dieses Becken so rasch wie möglich teilentleeren, weil der natürliche Abfluss recht lange dauert.“
Dämme in Mittersill hielten
Bei Mittersill hielten am Donnerstag die nach der Flut 2005 neu gebauten und verstärkten Salzach-Dämme. Der Pegelstand war Freitag um 6.00 Uhr bei 3,40 Metern - rund zwei Meter niedriger als noch am Abend. Bewohner und Einsatzkräfte atmeten auf. Die Sandsäcke und der mobile Hochwasserschutz wurden entfernt: „Wir sind tatsächlich mit einem blauen Auge davongekommen“, sagte Gratz. „Die Dämme haben gehalten. Es hat keine weiteren Überschwemmungen gegeben.“
Zum Aufräumen waren am Freitag hunderte Helfer im Einsatz. Die Feuerwehren waren mit rund 150 Mann in sieben Gemeinden unterwegs. Auch das Bundesheer schickte rund 60 Mann aus dem Gebirgskampfzentrum Saalfelden. Zudem müssen die Dämme im gesamten Oberpinzgau auf Risse kontrolliert werden.
Quelle http://salzburg.orf.at/news/stories/2660834/
(Bilder und Video siehe link)