Quelle: Die Welt vom 21.08.2014
http://www.welt.de/vermischtes/weltg...jaehrigem.html
Ärger am Mont Blanc: Wieder wollten Eltern mit ihrem kleinen Sohn den 4800 Meter hohen Berg besteigen. Erst kürzlich war ein US-Vater mit seinen zwei Kindern dort gestürzt. Nun schritt die Polizei ein.
Ein französischer Polizist hat eine österreichische Familie gerade noch von einer Besteigung des 4800 Meter hohen Mont Blanc mit ihrem fünfjährigen Sohn abgehalten.
Der Gendarm habe die Familie nur mittels großer Überzeugungskraft von ihrem Vorhaben abbringen können, hieß es in einer Mitteilung von Jean-Marc Peillex, Bürgermeister der am Fuße des höchsten Alpenberges gelegenen Gemeinde Saint-Gervais. Erst am Vortag hätten vier Bergführer vergeblich versucht, eine Gruppe russischer Amateure in schlechter körperlicher Verfassung vom Aufstieg abzuhalten.
Peillex engagiert sich gegen unverantwortliche Aufstiegsversuche, die er als "Disney Montblanc" bezeichnet. Zuletzt war ein US-Amerikaner mit seinen neun- und elfjährigen Kindern in eine dramatische Situation geraten. Die per Seil gesicherten Kinder stürzten an einer gefährlichen Stelle ab und konnten nur mithilfe anderer Bergsteiger gerettet werden.
Der Amerikaner Patrick Sweeney hatte versucht, zusammen mit seinen beiden Kindern den Couloir du Goûter auf 3700 Meter Höhe zu durchqueren, der von manchen auch "Todeskorridor" genannt wird. Auf einem Video, das der US-Sender ABC News ausstrahlte, war zu sehen, wie die Kinder von einer beginnenden Lawine mitgerissen wurden.
Die Wut der Bergretter
Der Vater, der sich selbst als "Adrenalin-Junkie" bezeichnet, war von der Kritik an seiner Aktion völlig überrascht: Er habe "den Weltrekord des jüngsten Bergsteigers brechen" wollen, indem er seinen neunjährigen Sohn P.J. auf den Gipfel brachte, rechtfertigte er sich danach. Der Bürgermeister Peillex hatte das Video kommentiert, dass er nun genug von "Spinnern" habe. "Ich will hier andere Saiten aufziehen", kündigt Peillex in seinem Dorf im Mont-Blanc-Massiv an.
Viele Wanderer unterschätzen das Risiko der Tour, mindestens 40 Menschen kommen jährlich am Mont Blanc ums Leben. Erst vor Kurzem musste die Bergwacht zwei Leichen bergen. Zwei belgische Bergsteiger waren am Rande eines Gletschers von Eisbrocken erschlagen worden. Die beiden Opfer seien auf der französischen Seite in rund 2500 Meter Höhe inmitten von Fels- und Eisblöcken gefunden worden, teilten die Rettungskräfte in Chamonix mit. Diese waren seit dem Unglück immer wieder mit Helikoptern die Unglücksstelle abgeflogen.
Was der Bürgermeister genau plant, ist nicht bekannt, aber vermutlich hohe Strafen für unüberlegte Wanderer. Peillex erinnerte unter anderem an den Fall eines polnischen Bergsteigers, der die Rettungskräfte gebeten hatte, ihn mit dem Hubschrauber wieder ins Tal zu bringen – aus reiner Bequemlichkeit. Solche Leute müsse man "beim Geldbeutel packen" – etwa indem sie für die Rettungseinsätze zahlen müssten.
http://www.welt.de/vermischtes/weltg...jaehrigem.html
Ärger am Mont Blanc: Wieder wollten Eltern mit ihrem kleinen Sohn den 4800 Meter hohen Berg besteigen. Erst kürzlich war ein US-Vater mit seinen zwei Kindern dort gestürzt. Nun schritt die Polizei ein.
Ein französischer Polizist hat eine österreichische Familie gerade noch von einer Besteigung des 4800 Meter hohen Mont Blanc mit ihrem fünfjährigen Sohn abgehalten.
Der Gendarm habe die Familie nur mittels großer Überzeugungskraft von ihrem Vorhaben abbringen können, hieß es in einer Mitteilung von Jean-Marc Peillex, Bürgermeister der am Fuße des höchsten Alpenberges gelegenen Gemeinde Saint-Gervais. Erst am Vortag hätten vier Bergführer vergeblich versucht, eine Gruppe russischer Amateure in schlechter körperlicher Verfassung vom Aufstieg abzuhalten.
Peillex engagiert sich gegen unverantwortliche Aufstiegsversuche, die er als "Disney Montblanc" bezeichnet. Zuletzt war ein US-Amerikaner mit seinen neun- und elfjährigen Kindern in eine dramatische Situation geraten. Die per Seil gesicherten Kinder stürzten an einer gefährlichen Stelle ab und konnten nur mithilfe anderer Bergsteiger gerettet werden.
Der Amerikaner Patrick Sweeney hatte versucht, zusammen mit seinen beiden Kindern den Couloir du Goûter auf 3700 Meter Höhe zu durchqueren, der von manchen auch "Todeskorridor" genannt wird. Auf einem Video, das der US-Sender ABC News ausstrahlte, war zu sehen, wie die Kinder von einer beginnenden Lawine mitgerissen wurden.
Die Wut der Bergretter
Der Vater, der sich selbst als "Adrenalin-Junkie" bezeichnet, war von der Kritik an seiner Aktion völlig überrascht: Er habe "den Weltrekord des jüngsten Bergsteigers brechen" wollen, indem er seinen neunjährigen Sohn P.J. auf den Gipfel brachte, rechtfertigte er sich danach. Der Bürgermeister Peillex hatte das Video kommentiert, dass er nun genug von "Spinnern" habe. "Ich will hier andere Saiten aufziehen", kündigt Peillex in seinem Dorf im Mont-Blanc-Massiv an.
Viele Wanderer unterschätzen das Risiko der Tour, mindestens 40 Menschen kommen jährlich am Mont Blanc ums Leben. Erst vor Kurzem musste die Bergwacht zwei Leichen bergen. Zwei belgische Bergsteiger waren am Rande eines Gletschers von Eisbrocken erschlagen worden. Die beiden Opfer seien auf der französischen Seite in rund 2500 Meter Höhe inmitten von Fels- und Eisblöcken gefunden worden, teilten die Rettungskräfte in Chamonix mit. Diese waren seit dem Unglück immer wieder mit Helikoptern die Unglücksstelle abgeflogen.
Was der Bürgermeister genau plant, ist nicht bekannt, aber vermutlich hohe Strafen für unüberlegte Wanderer. Peillex erinnerte unter anderem an den Fall eines polnischen Bergsteigers, der die Rettungskräfte gebeten hatte, ihn mit dem Hubschrauber wieder ins Tal zu bringen – aus reiner Bequemlichkeit. Solche Leute müsse man "beim Geldbeutel packen" – etwa indem sie für die Rettungseinsätze zahlen müssten.
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