Schneisen sollen Skitourengeher lenken
Zu einem besonderen Mittel der Lenkung der Skitourengeher-Ströme hat man im Sellrain gegriffen. Um Skitourengeher von Wildeinstandsgebieten fernzuhalten, wurden auf beliebten Skibergen Schneisen für Tourengeher eröffnet. Die Betreiber sehen ihr Projekt als Pilotprojekt.
Das Sellraintal ist ein äußerst beliebtes Skitourengebiet. An schönen Winterwochenenden steigen hunderte Skitourengeher auf Gipfel wie den Zischgeles oder die Lampsenspitze. Aber auch früher wenig begangene Gipfel wie der Grießer Grieskogel oder die Lisener Villerspitze werden immer mehr von Skitourengehern frequentiert.
Tourengeher sollen den Schneisen folgen
Eine Folge dieser intensiven Nutzung waren zunehmende Konflikte mit anderen Interessen, etwa von Forst oder Jagd. So gerieten Skitourengeher auf ihren Abfahrten immer wieder in Wildeinstandsgebiete oder in die Nähe von Fütterungen. Das Wild traute sich nicht mehr zu den Fütterungen und es häuften sich Verbissschäden im Wald. Aber nicht nur mit dem Rotwild soll es Probleme gegeben haben. Gestört fühlten sich offensichtlich auch Gämsen, Birkhuhn und Auerhahn.
Beim Grießer Grieskogel, dem Roten Kogel und der Schöntalspitze hat man jetzt Schneisen für Skitourengeher geöffnet. Skitourengeher sollen diese Schneisen nutzen und damit von Wildeinstandsgebieten ferngehalten werden. Das Projekt „Skitourenlenkung Sellrain“ erschöpft sich aber nicht in der Schaffung von Waldschneisen. Wegweiser und Markierungen sollen Skitourengeher ebenfalls von sensiblen Gebieten fernhalten. Auch Wildfütterungen wurden verlegt.
Gelenkt werden sollen Skitourengeher an der Schöntalspitze, am Grießer Grieskogel, am Roten Kogel, im Bereich der Juifenalm und im Fotscher Tal im Bereich des Windeggs und der Almind-Alm. Initiiert wurde das Projekt vom Bürgermeister von St. Sigmund im Sellrain, Karl Kapferer. Er brachte Vertreter der Gemeinden, Jäger, Grundbesitzer, Touristiker und Alpenverein unter Leitung eines Moderators an einen Tisch. Ziel war, Lösungen für die bestehenden Konflikte zu finden.
Vorhandene Windwürfe wurden genutzt
Ein Grundzug des Projekts ist, zu lenken anstatt zu verbieten. Kleine Hinweispfeile sollen Skitourengeher animieren, den sie zugedachten Routen zu folgen. Birgit Kantner, die vom Alpenverein an diesem Projekt beteiligt war, legt Wert darauf, dass nicht Schneisen durch den Wald geschlagen worden seien, sondern schon verhandene Strukturen wie etwa Windwürfe genutzt wurden. Für eine Skitourenlenkung sei man aber nur dort, wo es notwendig sei - etwa aus wildökologischer Sicht - und nicht einfach aus Sicht der Jagd.
Land arbeitet an tirolweiten Regeln
Die Sellrainer sehen ihr Projekt als Pilotprojekt. Beim Land Tirol verfolgt man das Projekt aufmerksam. Derzeit feilt man im Land unter dem Titel „Bergwelt Tirol - gemeinsam erleben“ an Spielregeln, wie man auch in anderen Konfliktgebieten Skitourengeher lenken kann. Angedacht sind auch hier Schneisen für Skitourengeher, eigene Beschilderungen oder auch Apps.
Hermann Hammer, tirol.ORF.at
Links und Fotos siehe Quelle: http://tirol.orf.at/news/stories/2678566/
Zu einem besonderen Mittel der Lenkung der Skitourengeher-Ströme hat man im Sellrain gegriffen. Um Skitourengeher von Wildeinstandsgebieten fernzuhalten, wurden auf beliebten Skibergen Schneisen für Tourengeher eröffnet. Die Betreiber sehen ihr Projekt als Pilotprojekt.
Das Sellraintal ist ein äußerst beliebtes Skitourengebiet. An schönen Winterwochenenden steigen hunderte Skitourengeher auf Gipfel wie den Zischgeles oder die Lampsenspitze. Aber auch früher wenig begangene Gipfel wie der Grießer Grieskogel oder die Lisener Villerspitze werden immer mehr von Skitourengehern frequentiert.
Tourengeher sollen den Schneisen folgen
Eine Folge dieser intensiven Nutzung waren zunehmende Konflikte mit anderen Interessen, etwa von Forst oder Jagd. So gerieten Skitourengeher auf ihren Abfahrten immer wieder in Wildeinstandsgebiete oder in die Nähe von Fütterungen. Das Wild traute sich nicht mehr zu den Fütterungen und es häuften sich Verbissschäden im Wald. Aber nicht nur mit dem Rotwild soll es Probleme gegeben haben. Gestört fühlten sich offensichtlich auch Gämsen, Birkhuhn und Auerhahn.
Beim Grießer Grieskogel, dem Roten Kogel und der Schöntalspitze hat man jetzt Schneisen für Skitourengeher geöffnet. Skitourengeher sollen diese Schneisen nutzen und damit von Wildeinstandsgebieten ferngehalten werden. Das Projekt „Skitourenlenkung Sellrain“ erschöpft sich aber nicht in der Schaffung von Waldschneisen. Wegweiser und Markierungen sollen Skitourengeher ebenfalls von sensiblen Gebieten fernhalten. Auch Wildfütterungen wurden verlegt.
Gelenkt werden sollen Skitourengeher an der Schöntalspitze, am Grießer Grieskogel, am Roten Kogel, im Bereich der Juifenalm und im Fotscher Tal im Bereich des Windeggs und der Almind-Alm. Initiiert wurde das Projekt vom Bürgermeister von St. Sigmund im Sellrain, Karl Kapferer. Er brachte Vertreter der Gemeinden, Jäger, Grundbesitzer, Touristiker und Alpenverein unter Leitung eines Moderators an einen Tisch. Ziel war, Lösungen für die bestehenden Konflikte zu finden.
Vorhandene Windwürfe wurden genutzt
Ein Grundzug des Projekts ist, zu lenken anstatt zu verbieten. Kleine Hinweispfeile sollen Skitourengeher animieren, den sie zugedachten Routen zu folgen. Birgit Kantner, die vom Alpenverein an diesem Projekt beteiligt war, legt Wert darauf, dass nicht Schneisen durch den Wald geschlagen worden seien, sondern schon verhandene Strukturen wie etwa Windwürfe genutzt wurden. Für eine Skitourenlenkung sei man aber nur dort, wo es notwendig sei - etwa aus wildökologischer Sicht - und nicht einfach aus Sicht der Jagd.
Land arbeitet an tirolweiten Regeln
Die Sellrainer sehen ihr Projekt als Pilotprojekt. Beim Land Tirol verfolgt man das Projekt aufmerksam. Derzeit feilt man im Land unter dem Titel „Bergwelt Tirol - gemeinsam erleben“ an Spielregeln, wie man auch in anderen Konfliktgebieten Skitourengeher lenken kann. Angedacht sind auch hier Schneisen für Skitourengeher, eigene Beschilderungen oder auch Apps.
Hermann Hammer, tirol.ORF.at
Links und Fotos siehe Quelle: http://tirol.orf.at/news/stories/2678566/
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