Notstand ausgerufen
Quelle: orf.at
Nach dem schweren Erdbeben in Nepal ist die Dimension der Tragödie noch immer nicht absehbar - die Behörden rechnen aber mittlerweile bereits mit mehr als 1.000 Todesopfern. Auch die Nachbarstaaten Indien und Bangladesch berichteten von Toten durch das Beben der Stärke 7,9 in geringer Tiefe, das auch noch in Neu-Delhi zu spüren war.
In Kathmandu stürzten Gebäude ein, darunter ein Turm aus dem 19. Jahrhundert, von dem ein zehn Meter hoher Stumpf übrig blieb. Nach Angaben der nepalesischen Polizei gibt es nach dem Erdbeben am Samstag mindestens 1.130 Tote. Allein aus dem die Hauptstadt Kathmandu umgebenden Tal wurden 634 Todesopfer gemeldet, aus Kathmandu selbst etwa 300 weitere, sagte ein Polizeisprecher. Todesopfer wurden aber aus allen Landesteilen mit Ausnahme des äußersten Westen gemeldet. Die Zahl der Opfer könnte mit Voranschreiten der Bergungsarbeiten weiter steigen.
Für die betroffenen Gebieten wurde laut Innenministerium der Notstand ausgerufen. Kathmandu habe außerdem die internationale Gemeinschaft um humanitäre Hilfe gebeten, sagte Innenministeriumssprecher Laxmi Dhakal. Die Sicherheitskräfte seien mobilisiert worden, um bei den Rettungsarbeiten zu helfen und die Bedürftigen zu unterstützen. Die Kommunikation mit den entlegeneren Regionen des gebirgigen Landes war so schwierig, dass Informationen über die Lage nach dem Erdbeben erst allmählich in Kathmandu eintrafen.
Aufgerissene Straßen in Kathmandu
Am schwersten betroffen waren die 975.000 Einwohner zählende nepalesische Hauptstadt Kathmandu und die 250.000-Einwohner-Stadt Pokhara. Das Zentrum des Bebens lag laut dem Deutschen Geoforschungszentrum (GFZ) lediglich rund 80 Kilometer von Kathmandu entfernt, in etwa 18 Kilometern Tiefe. Überall in der Stadt stürmten die Menschen auf die Straßen. Vor allem alte Gebäude, Gemäuer und historische Tempel stürzten ein. Der Verkehr kam zum Erliegen, weil die Straßen aufrissen.
„Wir fürchten, dass noch viele Menschen unter alten Häusern und Gebäuden begraben sind“, sagte Innenministeriumssprecher Dhakal. Die Rettungsarbeiten in Kathmandu wurden zudem durch den Zusammenbruch der Kommunikationsleitungen behindert. Bewohner bildeten Menschenketten, um für die Hilfsfahrzeuge die Trümmer von den Straßen zu räumen.
Todesopfer sind [laut] Behördenangaben auch auf dem Mount Everest zu beklagen.
Berichten zufolge lösten sich wegen des Erdbebens mehrere Lawinen. Nach Angaben der „Times of India“ kamen auch auf indischer Seite über 30 Menschen ums Leben. In Tibet starben BBC-Angaben zufolge sechs Personen. Auch in Bangladesch kam eine Frau ums Leben. 25 Textilarbeiterinnen wurden nach offiziellen Angaben außerdem verletzt, als sie aus ihrer Fabrik in Savar vor den Toren der Hauptstadt Dhaka flüchteten.
Flughafen teilweise wieder geöffnet
Der kulturell wichtige Durbar-Platz im Zentrum Kathmandus - ein UNESCO-Weltkulturerbe - sei nicht mehr wiederzuerkennen, sagte der Autor Kashish Das Shrestha. Auch der neunstöckige Dharahara-Turm, der schon einmal durch ein Erdbeben beschädigt wurde, sei in sich zusammengestürzt. „Wir haben uns schon so lange vor dem großen Beben gefürchtet“, sagte Liz Satow, Nepal-Büroleiterin der Hilfsorganisation World Vision. Nun sei es eingetreten.
Nepals einziger internationaler Flughafen, der wegen der Nachbeben zwischenzeitlich geschlossen war, wurde am Nachmittag teilweise wieder geöffnet. Indiens Luftwaffe schicke ein Flugzeug mit Nahrungsmitteln, Wasser, Rettungsausrüstung, Spürhunden, Ärzten und Krankenpflegern, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi.
Auch erste Hilfsorganisationen sagten bereits Unterstützung zu, darunter auch das Österreichische Rote Kreuz. „In den ersten Stunden geht es vor allem ums Lebenretten. Menschen müssen aus den Trümmern geborgen und verarztet werden“, sagte die Katastrophenhelferin Andrea Reisinger vor ihrer Abreise Richtung Kathmandu: „Danach ist es wichtig, die Betroffenen mit Wasser und Nahrung zu versorgen und Obdachlosen Unterkünfte zu geben.“
Spendenhinweis
Das Rote Kreuz bittet um Spenden für die Bebenopfer und dem Kennwort „Erdbeben Nepal“ (IBAN: AT57 2011 1400 1440 0144) oder online.
Spendenaufruf Nepalhilfe Beilngries
Rund 250 Österreicher in Nepal
Zu Beginn der Hauptsaison befinden sich dem britischen „Guardian“ zufolge derzeit auch rund 300.000 ausländische Touristen im Land. Schätzungen des Außenministeriums zufolge befinden sich darunter auch 250 Österreicher. Diese Zahl beruhe auf Erfahrungswerten, sagte Außenministeriumssprecher Martin Weiss zur APA. Im Ministerium seien bereits zahlreiche Anrufe von Angehörigen von Nepal-Reisenden eingegangen. Daraus resultierte laut Weiss eine Liste von bisher zwölf nicht erreichbaren Personen.
Bis Samstagabend meldeten sich besorgte Angehörige von insgesamt 32 Österreichern, die sich derzeit in der Region aufhalten, beim Außenministerium. Zu mehreren der Betroffenen konnte in der Zwischenzeit jedoch Kontakt hergestellt werden. Verletzte waren nicht darunter. Bei etwa zwölf Personen auf war die Situation demnach noch unklar. Es sei aber bei der aktuellen Lage in der Region nicht ungewöhnlich, dass es Verbindungsprobleme gebe, betonte Weiss.
Weiters:
The Times Of India
Nepal earthquake triggers Everest avalanche, climbers at risk
CNN
CNN
n-tv
Quelle: orf.at
Nach dem schweren Erdbeben in Nepal ist die Dimension der Tragödie noch immer nicht absehbar - die Behörden rechnen aber mittlerweile bereits mit mehr als 1.000 Todesopfern. Auch die Nachbarstaaten Indien und Bangladesch berichteten von Toten durch das Beben der Stärke 7,9 in geringer Tiefe, das auch noch in Neu-Delhi zu spüren war.
In Kathmandu stürzten Gebäude ein, darunter ein Turm aus dem 19. Jahrhundert, von dem ein zehn Meter hoher Stumpf übrig blieb. Nach Angaben der nepalesischen Polizei gibt es nach dem Erdbeben am Samstag mindestens 1.130 Tote. Allein aus dem die Hauptstadt Kathmandu umgebenden Tal wurden 634 Todesopfer gemeldet, aus Kathmandu selbst etwa 300 weitere, sagte ein Polizeisprecher. Todesopfer wurden aber aus allen Landesteilen mit Ausnahme des äußersten Westen gemeldet. Die Zahl der Opfer könnte mit Voranschreiten der Bergungsarbeiten weiter steigen.
Für die betroffenen Gebieten wurde laut Innenministerium der Notstand ausgerufen. Kathmandu habe außerdem die internationale Gemeinschaft um humanitäre Hilfe gebeten, sagte Innenministeriumssprecher Laxmi Dhakal. Die Sicherheitskräfte seien mobilisiert worden, um bei den Rettungsarbeiten zu helfen und die Bedürftigen zu unterstützen. Die Kommunikation mit den entlegeneren Regionen des gebirgigen Landes war so schwierig, dass Informationen über die Lage nach dem Erdbeben erst allmählich in Kathmandu eintrafen.
Aufgerissene Straßen in Kathmandu
Am schwersten betroffen waren die 975.000 Einwohner zählende nepalesische Hauptstadt Kathmandu und die 250.000-Einwohner-Stadt Pokhara. Das Zentrum des Bebens lag laut dem Deutschen Geoforschungszentrum (GFZ) lediglich rund 80 Kilometer von Kathmandu entfernt, in etwa 18 Kilometern Tiefe. Überall in der Stadt stürmten die Menschen auf die Straßen. Vor allem alte Gebäude, Gemäuer und historische Tempel stürzten ein. Der Verkehr kam zum Erliegen, weil die Straßen aufrissen.
„Wir fürchten, dass noch viele Menschen unter alten Häusern und Gebäuden begraben sind“, sagte Innenministeriumssprecher Dhakal. Die Rettungsarbeiten in Kathmandu wurden zudem durch den Zusammenbruch der Kommunikationsleitungen behindert. Bewohner bildeten Menschenketten, um für die Hilfsfahrzeuge die Trümmer von den Straßen zu räumen.
Todesopfer sind [laut] Behördenangaben auch auf dem Mount Everest zu beklagen.
Berichten zufolge lösten sich wegen des Erdbebens mehrere Lawinen. Nach Angaben der „Times of India“ kamen auch auf indischer Seite über 30 Menschen ums Leben. In Tibet starben BBC-Angaben zufolge sechs Personen. Auch in Bangladesch kam eine Frau ums Leben. 25 Textilarbeiterinnen wurden nach offiziellen Angaben außerdem verletzt, als sie aus ihrer Fabrik in Savar vor den Toren der Hauptstadt Dhaka flüchteten.
Flughafen teilweise wieder geöffnet
Der kulturell wichtige Durbar-Platz im Zentrum Kathmandus - ein UNESCO-Weltkulturerbe - sei nicht mehr wiederzuerkennen, sagte der Autor Kashish Das Shrestha. Auch der neunstöckige Dharahara-Turm, der schon einmal durch ein Erdbeben beschädigt wurde, sei in sich zusammengestürzt. „Wir haben uns schon so lange vor dem großen Beben gefürchtet“, sagte Liz Satow, Nepal-Büroleiterin der Hilfsorganisation World Vision. Nun sei es eingetreten.
Nepals einziger internationaler Flughafen, der wegen der Nachbeben zwischenzeitlich geschlossen war, wurde am Nachmittag teilweise wieder geöffnet. Indiens Luftwaffe schicke ein Flugzeug mit Nahrungsmitteln, Wasser, Rettungsausrüstung, Spürhunden, Ärzten und Krankenpflegern, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi.
Auch erste Hilfsorganisationen sagten bereits Unterstützung zu, darunter auch das Österreichische Rote Kreuz. „In den ersten Stunden geht es vor allem ums Lebenretten. Menschen müssen aus den Trümmern geborgen und verarztet werden“, sagte die Katastrophenhelferin Andrea Reisinger vor ihrer Abreise Richtung Kathmandu: „Danach ist es wichtig, die Betroffenen mit Wasser und Nahrung zu versorgen und Obdachlosen Unterkünfte zu geben.“
Spendenhinweis
Das Rote Kreuz bittet um Spenden für die Bebenopfer und dem Kennwort „Erdbeben Nepal“ (IBAN: AT57 2011 1400 1440 0144) oder online.
Spendenaufruf Nepalhilfe Beilngries
Rund 250 Österreicher in Nepal
Zu Beginn der Hauptsaison befinden sich dem britischen „Guardian“ zufolge derzeit auch rund 300.000 ausländische Touristen im Land. Schätzungen des Außenministeriums zufolge befinden sich darunter auch 250 Österreicher. Diese Zahl beruhe auf Erfahrungswerten, sagte Außenministeriumssprecher Martin Weiss zur APA. Im Ministerium seien bereits zahlreiche Anrufe von Angehörigen von Nepal-Reisenden eingegangen. Daraus resultierte laut Weiss eine Liste von bisher zwölf nicht erreichbaren Personen.
Bis Samstagabend meldeten sich besorgte Angehörige von insgesamt 32 Österreichern, die sich derzeit in der Region aufhalten, beim Außenministerium. Zu mehreren der Betroffenen konnte in der Zwischenzeit jedoch Kontakt hergestellt werden. Verletzte waren nicht darunter. Bei etwa zwölf Personen auf war die Situation demnach noch unklar. Es sei aber bei der aktuellen Lage in der Region nicht ungewöhnlich, dass es Verbindungsprobleme gebe, betonte Weiss.
Weiters:
The Times Of India
Nepal earthquake triggers Everest avalanche, climbers at risk
CNN
CNN
n-tv
Kommentar