Bergfex Walter setzte sich die Krone auf
Walter Spitzenstätter ist nicht nur leidenschaftlicher Bergsteiger. Der Innsbrucker hat auch ein Faible für viele Zahlen und originelle Ideen. Vor Kurzem stand er etwa auf dem letzten der 489 Grenzberge Nordtirols.
Von Irene Rapp
Innsbruck – In einschlägigen Kreisen ist Walter Spitzenstätter bekannt. In einschlägigen alpinistischen Kreisen versteht sich. Denn die Berge bestimmen das Leben des Innsbruckers seit Jahrzehnten. Seit seiner ersten Bergtour im Alter von 15 Jahren schreibt er auch alle Touren mit den erstiegenen Gipfeln auf – und das sind inzwischen rund 7000.
Womit wir schon beim Thema sind: Denn Spitzenstätter, der heuer seinen 75. Geburtstag feiert, ist auch ein Freund der Zahlen. Und er könnte jedem Chronisten Konkurrenz machen, so akribisch und detailliert geht er an Themen heran. „Der Spitz, der weiß Bescheid“, heißt es daher immer bei alpinistischen Fragen. „Vor Jahren trat man etwa an mich heran, weil niemand wusste, wie viele Gipfel es eigentlich in Nordtirol gibt“, erzählt der ehemalige Optikermeister.
Für Spitzenstätter kein Problem: Er telefonierte viel, studierte Kartenmaterial, und weil es keine allgemeine Definition gab, was einen Gipfel eigentlich ausmacht, legte er eine für sich fest. „Ein Gipfel muss auf allen Seiten mindestens zehn Meter abfallen, also als höchster Punkt erkennbar sein, er muss vermessen sein und einen Namen haben.“
Nach einigen Jahren Arbeit kam er schließlich zu einem Ergebnis: In Nordtirol gibt es demnach 3485 Gipfel. Doch weil das noch nicht genug war, tüftelte er weiter: Welche Bergnamen kommen häufig vor? Wie viele Berge haben die einzelnen Gebirgsketten Tirols? Nicht zu vergessen: Wie viele Berge stehen an den Grenzen Nordtirols? Spitzenstätter machte viele Tabellen und Listen und kam schließlich zu zwei interessanten Ergebnissen. Erstens: Insgesamt bilden 489 Gipfel die Grenze Nordtirols. Und zweitens: Auf weit über der Hälfte war er schon gestanden – womit eine neue Idee geboren war.
Im August hat Spitzenstätter nun sein Projekt abgeschlossen: Der Nördliche Schwarzkopf (3079 m) in den Zillertaler Alpen war der letzte der 489 Grenzgipfel, den der Innsbrucker bestiegen hat. „Über den Westgrat ging es hinauf, über den Nordgrat hinab. Vor einiger Zeit hat es dort einen großen Felsausbruch gegeben. Seitdem ist der Nordgrat nicht mehr begangen worden“, erzählt er. Auch einen Namen für sein Projekt hat Spitzenstätter gefunden. „Die Krone der Heimat“ nennt er die fast 500 Grenzgipfel. Und nicht zuletzt deren Besteigung hat ihn vieles gelehrt: niemals aufzugeben etwa, sowie ein Ziel zu haben. „Ein Ziel zu haben, das macht doch ein Leben erst wertvoll. Und dafür bietet sich Bergsteigen in jedem Alter wunderbar an. Jeder, der auf Berge geht, weiß aber auch, welch tiefe Empfindungen man dabei verspürt.“
Wer es Spitzenstätter nachmachen will, sollte jedoch Ausdauer an den Tag legen und bergerfahren sein: Denn fast 20 Prozent der Gipfel müssen über wegloses Gelände bestiegen werden, viele konnte Spitzenstätter im Winter im Rahmen einer Skitour erreichen. Insgesamt waren 300.000 Höhenmeter zu bewältigen – „wenn man nicht jeden Gipfel einzeln ansteuert, sondern möglichst die nahe beisammenliegenden Gipfel im Zuge einer Überschreitung besteigt.“
Spitzenstätters nächstes Ziel steht übrigens bereits fest: „Ich werde Berge besteigen, auf denen ich noch nicht gestanden bin.“ Womit wir wieder am Anfang der Geschichte sind: 3485 Gipfel gibt es in Nordtirol – „rund 800 fehlen noch“, erzählt er von seinen Touren. Doch all diese 3485 Berge ebenfalls ersteigen zu können, hält der Innsbrucker für nicht realisierbar und auch nicht für sinnvoll. „Da müsste immer das Wetter mitspielen. Und man ist ja nicht jeden Tag gleich gut drauf.“ Nur soviel steht fest: Irgendein neues Zahlenspiel bzw. Projekt wird dem Spitz für seine zukünftigen alpinen Unternehmungen sicher einfallen.
Walter Spitzenstätter ist nicht nur leidenschaftlicher Bergsteiger. Der Innsbrucker hat auch ein Faible für viele Zahlen und originelle Ideen. Vor Kurzem stand er etwa auf dem letzten der 489 Grenzberge Nordtirols.
Von Irene Rapp
Innsbruck – In einschlägigen Kreisen ist Walter Spitzenstätter bekannt. In einschlägigen alpinistischen Kreisen versteht sich. Denn die Berge bestimmen das Leben des Innsbruckers seit Jahrzehnten. Seit seiner ersten Bergtour im Alter von 15 Jahren schreibt er auch alle Touren mit den erstiegenen Gipfeln auf – und das sind inzwischen rund 7000.
Womit wir schon beim Thema sind: Denn Spitzenstätter, der heuer seinen 75. Geburtstag feiert, ist auch ein Freund der Zahlen. Und er könnte jedem Chronisten Konkurrenz machen, so akribisch und detailliert geht er an Themen heran. „Der Spitz, der weiß Bescheid“, heißt es daher immer bei alpinistischen Fragen. „Vor Jahren trat man etwa an mich heran, weil niemand wusste, wie viele Gipfel es eigentlich in Nordtirol gibt“, erzählt der ehemalige Optikermeister.
Für Spitzenstätter kein Problem: Er telefonierte viel, studierte Kartenmaterial, und weil es keine allgemeine Definition gab, was einen Gipfel eigentlich ausmacht, legte er eine für sich fest. „Ein Gipfel muss auf allen Seiten mindestens zehn Meter abfallen, also als höchster Punkt erkennbar sein, er muss vermessen sein und einen Namen haben.“
Nach einigen Jahren Arbeit kam er schließlich zu einem Ergebnis: In Nordtirol gibt es demnach 3485 Gipfel. Doch weil das noch nicht genug war, tüftelte er weiter: Welche Bergnamen kommen häufig vor? Wie viele Berge haben die einzelnen Gebirgsketten Tirols? Nicht zu vergessen: Wie viele Berge stehen an den Grenzen Nordtirols? Spitzenstätter machte viele Tabellen und Listen und kam schließlich zu zwei interessanten Ergebnissen. Erstens: Insgesamt bilden 489 Gipfel die Grenze Nordtirols. Und zweitens: Auf weit über der Hälfte war er schon gestanden – womit eine neue Idee geboren war.
Im August hat Spitzenstätter nun sein Projekt abgeschlossen: Der Nördliche Schwarzkopf (3079 m) in den Zillertaler Alpen war der letzte der 489 Grenzgipfel, den der Innsbrucker bestiegen hat. „Über den Westgrat ging es hinauf, über den Nordgrat hinab. Vor einiger Zeit hat es dort einen großen Felsausbruch gegeben. Seitdem ist der Nordgrat nicht mehr begangen worden“, erzählt er. Auch einen Namen für sein Projekt hat Spitzenstätter gefunden. „Die Krone der Heimat“ nennt er die fast 500 Grenzgipfel. Und nicht zuletzt deren Besteigung hat ihn vieles gelehrt: niemals aufzugeben etwa, sowie ein Ziel zu haben. „Ein Ziel zu haben, das macht doch ein Leben erst wertvoll. Und dafür bietet sich Bergsteigen in jedem Alter wunderbar an. Jeder, der auf Berge geht, weiß aber auch, welch tiefe Empfindungen man dabei verspürt.“
Wer es Spitzenstätter nachmachen will, sollte jedoch Ausdauer an den Tag legen und bergerfahren sein: Denn fast 20 Prozent der Gipfel müssen über wegloses Gelände bestiegen werden, viele konnte Spitzenstätter im Winter im Rahmen einer Skitour erreichen. Insgesamt waren 300.000 Höhenmeter zu bewältigen – „wenn man nicht jeden Gipfel einzeln ansteuert, sondern möglichst die nahe beisammenliegenden Gipfel im Zuge einer Überschreitung besteigt.“
Spitzenstätters nächstes Ziel steht übrigens bereits fest: „Ich werde Berge besteigen, auf denen ich noch nicht gestanden bin.“ Womit wir wieder am Anfang der Geschichte sind: 3485 Gipfel gibt es in Nordtirol – „rund 800 fehlen noch“, erzählt er von seinen Touren. Doch all diese 3485 Berge ebenfalls ersteigen zu können, hält der Innsbrucker für nicht realisierbar und auch nicht für sinnvoll. „Da müsste immer das Wetter mitspielen. Und man ist ja nicht jeden Tag gleich gut drauf.“ Nur soviel steht fest: Irgendein neues Zahlenspiel bzw. Projekt wird dem Spitz für seine zukünftigen alpinen Unternehmungen sicher einfallen.
Kommentar