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Regelwerk für die Benutzung des Forums Gipfeltreffen

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anseilen oder nicht?

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  • anseilen oder nicht?

    ich habe bergsteigen durch learning-by-doing gelernt und habe noch nie irgendeinen kurs besucht. ich war früher sehr viel mit einem partner unterwegs, der meine meinung in vielen punkten stark geprägt hat. heute weiß ich, dass er in einigen dingen unrecht hatte. in einer sache bin ich mir jedoch unsicher und hätte gerne eure meinung dazu gehört:

    es geht um anseilen bei skihochtouren in gletschergebieten. mein partner hat die meinung vertreten, dass das anseilen beim skitourengehen gar nix bringt, da man mit skiern an den beinen (insbesondere beim abfahren) den anderen im fall des falles sowieso nicht halten kann, sondern mit in die spalte gezogen wird. und dann liegen beide drin, wovon keiner was hat. wenn man sich nicht anseilt (aber jeder sehr wohl gurt, bandschlingen und prusikschnür'ln mit hat), hat der andere zumindest die chance, seinen kameraden zu bergen, indem er das seil zu ihm runterlässt.

    was meint ihr dazu?
    Susanne


    Denn die Dinge sind nie so wie sie sind, sondern immer das, was man daraus macht.
    Jean Anouilh

  • #2
    ANGESEILT MIT SCHIERN

    In zwei gefährlichen Situationen sind wir so aufgestiegen,
    drei Mal angeseilt abgefahren ( für den zweiten natürlich sehr hart )
    z. B. bei der Finailspitze bei Nebel in Richtung Westen -
    da gibt`s ja einfamilienhausgroße Spalten.

    Beim Aufstieg zum Torwächter unter der Großvenediger-Nordwand ging ich - beim Aufstieg - mit meinem Sohn angeseilt. Er brach - mit den Schiern - in eine Randspalte ein. Ich konnte ihn problemlos halten.

    Wahrscheinlich kennen schon alle den "LETZTEN SCHREI" :
    In`s Seil Knoten ( bzw. Schlingen ) zu knüpfen, sodaß der in eine Spalte Stürzende bei diesen "Seil-Verdickungen" an der Spaltenkante hängenbleibt, sodaß der "Sichernde" nicht die (ganze) Last zu halten hat.
    Im besten Fall hängt der in die Spalte Gestürzte an diesem Knoten
    und der Partner hat relativ "freie Hand", um helfen zu können.

    Meine Meinung : Wenn`s wirklich spaltengefährlich ist :
    ANSEILEN !
    ( aber wie gesagt - in "100 Jahren" erst ganz selten gemacht )
    Zuletzt geändert von Willy; 22.01.2004, 23:25.
    TOUREN PLANEN - TOUREN (ERFOLGREICH) DURCHFÜHREN - TOUREN DOKUMENTIEREN

    Das ist auch eine Art "Heilige Dreifaltigkeit" !

    Kommentar


    • #3
      die bremswirkung der knoten sollte man wirklich nicht unterschätzen. die schneiden sich so in den schnee/firn rein, dass schon manchem dadurch ein sturz durch nachreissen erspart blieb. (einige beispiele in sicherheit und risiko in fels und eis I)


      mfg
      Wer höher klettert, sieht weiter,
      wer weiter sieht, träumt länger

      Kommentar


      • #4
        Re: anseilen oder nicht?

        Original geschrieben von sumi
        ..aber jeder sehr wohl gurt, bandschlingen und prusikschnür'ln mit hat), hat der andere zumindest die chance, seinen kameraden zu bergen, indem er das seil zu ihm runterlässt.
        Das bedingt allerdings, dass jeder der beiden ein Seil im Rucksack hat, oder ?

        Ich nehme an, dass du in deinem Bsp nur von ZWEI Tourengehern ausgehst.

        Beim AV werden z.B. Ski-Hochtouren immer mit einer Mindestteilnehmerzahl 3 durchgeführt - vor allem auch aus Sicherheitsgründen - Seilschaft ....Spaltensturz....Bergung...
        Mein Lieblingssong - [B]Lied 16 [/B]...

        Kommentar


        • #5
          Re: Re: anseilen oder nicht?

          Original geschrieben von mitleser
          Das bedingt allerdings, dass jeder der beiden ein Seil im Rucksack hat, oder ?

          Ich nehme an, dass du in deinem Bsp nur von ZWEI Tourengehern ausgehst.

          Beim AV werden z.B. Ski-Hochtouren immer mit einer Mindestteilnehmerzahl 3 durchgeführt - vor allem auch aus Sicherheitsgründen - Seilschaft ....Spaltensturz....Bergung...
          oder zumindest der, der hinten fährt ...

          und: gehe tatsächlich von zwei skitouren-gehern aus ...
          Susanne


          Denn die Dinge sind nie so wie sie sind, sondern immer das, was man daraus macht.
          Jean Anouilh

          Kommentar


          • #6
            Hallo Sumi

            es soll aber auch schon vorgekommen sein, dass die Schneebrücke den ersten noch getragen hat,
            aber der zweite ...

            Rumpel di pumpel
            und furt wor der kumpel ...
            Mein Lieblingssong - [B]Lied 16 [/B]...

            Kommentar


            • #7
              Original geschrieben von mitleser
              Hallo Sumi

              es soll aber auch schon vorgekommen sein, dass die Schneebrücke den ersten noch getragen hat,
              aber der zweite ...

              Rumpel di pumpel
              und furt wor der kumpel ...

              Alleine aus diesem Grund sollte, wenn man sich schon nicht anseilt, jeder ein Seil dabei haben. Wobei das schon vorraussetzt, das der Gestürzte noch bei Bewusstsein ist und sich selbst helfen kann.

              Aber lieber anseilen und den Hang runterrutschen, als stilvoll im Tiefschnee carven und in der Spalte landen....
              Bergsteiger aus Leidenschaft.


              "Der Berg gehört Dir erst dann, wenn Du wieder unten bist, bis dahin gehörst du dem Berg!" Kurt Diemberger


              Sämtliche Technikanfragen bitte an >>> nessy <<<

              Kommentar


              • #8
                ich glaube, man kann dazu keine generelle antwort geben. es kommt auf sehr viele faktoren an, nur ein paar davon sind: wie spaltenreich ist der gletscher, wieviel schnee liegt auf dem gletscher, kenne ich den gletscher (ev. aper vom sommer), ....
                wenn eine große spaltensturzgefahr besteht, womöglich noch keine spur, spaltenreiche zone, schneearmer winter (ist ja immer häufiger), usw. dann auf jeden fall angeseilt abfahren, bzw. rutschen (womöglich mit den fellen noch auf den schi), bremsknoten im seil, min. 12m abstand, seil nicht durchhängen lassen, jeder restseil im rucksack, usw.
                das macht natürlich keinen spass und hat mit schifahren nichts zu tun, aber sicherheit steht an erster stelle.
                als maßnahme gegen einen spaltensturz kann man sich nur anseilen!
                lg,
                Zuletzt geändert von Barbara; 22.01.2004, 22:22.
                Barbara

                Kommentar


                • #9
                  dem kann man nix mehr hinzufügen, außer vielleicht:

                  Die erfahrenen Sportler, die alten,
                  Vermeiden am Ortler die Spalten
                  Mein Lieblingssong - [B]Lied 16 [/B]...

                  Kommentar


                  • #10
                    barbara hats eh schon erschöpfend beantwortet.
                    ich würd als faustregel sagen:
                    dort, wo ich am seil raufgeh, fahr ich auch am seil runter - wobei das halt schon immer sehr von den verhältnissen abhängt & eh immer nur vor ort entschieden werden kann.
                    letztes jahr haben wir das 2x praktiziert, und es ist erstaunlich gut gegangen - es war halt mehr runterrutschen als fahren (zumindest ich fand's nicht unangenehm, ich bin aber auch ganz vorn gefahren ).
                    das foto ist vonm letzten mai: 30 meter sicht, 20cm neuschnee & viele große spalten.

                    eins noch zum knoten (wobei wir ja eh alle wissen, daß man nicht zu zweit am seil geht): ein dicker fetter knödel ist besser als ein paar kleine knoten.
                    Zuletzt geändert von daHannes; 29.10.2006, 14:43.
                    oba frogz mi ned wia

                    Kommentar


                    • #11
                      Original geschrieben von daHannes
                      ich würd als faustregel sagen:
                      dort, wo ich am seil raufgeh, fahr ich auch am seil runter
                      Wobei das verschnürte Abfahren eine eigene Wissenschaft ist. Wenn da nicht gleichmäßig und beinahe synchron gefahren wird, kann passieren, was mir einmal passiert ist: dass man nämlich den letzten Mann - so er zu Sturz kommt - über mehrere Minuten mitschleift, ohne es in der Abfahrts-Gaudi mitzubekommen.
                      Dessen Kraftausdrücke am Ende der "Abfahrt" gebe ich hier lieber nicht kund ...

                      Thomas
                      Ich liebe die Berge. Ich will sie nicht erobern. Ich komme als Pilger zu ihnen. Tenzing Norgay

                      www.BergNews.com - Neues aus den Bergen ...

                      Kommentar


                      • #12
                        Willst Du Deinen Berg-Partner verlieren oder zumindest ( total ) vergrämen,

                        dann fahre mit ihm einmal angeseilt ab !

                        - daHannes ist vielleicht eine Ausnahme-Erscheinung
                        - aber bei dem Wetter, was Ihr da gehabt habt,
                        - wird die Abfahrgeschwindigkeit ja im Bereich "2. Gang" gewesen sein
                        Zuletzt geändert von Willy; 24.01.2004, 16:19.
                        TOUREN PLANEN - TOUREN (ERFOLGREICH) DURCHFÜHREN - TOUREN DOKUMENTIEREN

                        Das ist auch eine Art "Heilige Dreifaltigkeit" !

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                        • #13
                          das abfahren war nicht mal im 2. gang, sondern den verhältnissen entsprechend: sehr sehr langsame pflugbogen, exakt entlang der aufstiegsspur (dort wo die spur zu sehen war).

                          willy: diese ganzen sprüche "da sind die besten freundschaften zerbrochen" , und daß sich die leute nach einer abfahrt am seil gehaßt haben, hab ich auch gehört. alles blödsinn - außer es fahren arrogante ehrgeizler vorne am seil.

                          weil: wann fahr ich am seil? wenns die verhältnisse erfordern. wenn ich lebend runterkommen will.
                          wir haben ein gemeinsames ziel: SICHER nach unten kommen. alle ziehen am selben strang.
                          und gerade dann, wenn du vorn fährst, mußt du - eh auch im eigenen interesse! - spur und tempo so wählen, daß niemand stürzt, bzw. so, daß du sofort stehen bleiben kannst, wenn hinter dir wer schreit. und bei jedem bogerl ein schneller blick zurück, obs oben eh paßt.

                          thomas - mit verlaub: wenn der letzte mann über mehrere minuten mitgeschliffen wird, ohne daß es der erste merkt, dann war da wohl eine ziemlich asoziale bagasch unterwegs - um es mal spontan & provokant auszudrücken.
                          außer natürlich, es hat sich um einen test gehandelt, so auf die art: testen wir mal, wie das "am seil fahren" geht.
                          ich schreib natürlich nur von meinen persönlichen erlebnissen im letzten mai - zwei tage hintereinander nicht optimale verhältnisse: 20 - 30 meter sicht, schneetreiben, neuschnee, viele spalten, zum teil über 30 grad hangneigung. da gibts keine abfahrts-gaudi, da schauen alle, daß sie zurück zur hütte kommen.

                          nix für ungut - aber das oberste ziel sollte ja doch sein, daß ALLE gesund wieder runterkommen : "der berg ist erst im wirtshaus aus" hab ich mal gelernt


                          soooo - das klingt jetzt hoffentlich nicht zu scharf oder zu verbittert . ich bin vorher auch noch nie am seil gefahren, aber diese beiden abfahrten waren problemlos. schigenuß darfst du natürlich keinen erwarten!
                          entweder ich fahr am seil, oder ich hab eine abfahrtsgaudi. beides geht nicht.

                          gruß,
                          hannes

                          (ein foto schick ich noch mit: das war kurz nach dem abseilen. die tour war übrigens von der britanniahütte aufs rimpfischhorn. bis zum schidepot haben wirs geschafft.)
                          Angehängte Dateien
                          oba frogz mi ned wia

                          Kommentar


                          • #14
                            Der &quot;Hintermann&quot; am Seil

                            sollte eigentlich der bessere Fahrer sein als der "Vordermann".
                            Aber in der Praxis fährt meist der Erfahrenere ("Bessere") vorne.

                            Du hast recht, Hannes :
                            Man zerkracht sich eigentlich mit niemanden, mit dem man am Seil abfährt :
                            Denn sicher hinunter zu kommen ist am wichtigsten !
                            ( Diesen Spruch : "die beste Freundschaft zerbricht" - habe ich halt auch wo gelesen - wird aber schon manchmal stimmen )

                            Aber einmal bewunderte ich meinen Partner wirklich, als er - nachfahrend - immer wieder über´s Seil gestürzt ist und nur mäßig geflucht hat.
                            Da bin ich halt vermutlich auch blöd vorne (weg)gefahren.
                            ( Was aber bei schlechter Sicht z. B. nicht leicht ist )
                            Zuletzt geändert von Willy; 24.01.2004, 16:18.
                            TOUREN PLANEN - TOUREN (ERFOLGREICH) DURCHFÜHREN - TOUREN DOKUMENTIEREN

                            Das ist auch eine Art "Heilige Dreifaltigkeit" !

                            Kommentar


                            • #15
                              anseilen

                              also, wenn es wirklich gefaehrlich ist - anseilen.

                              geht gar nicht so schlecht -- allerdings natuerlich langsam. aber die strecken, die man bewaeltigen muss, sind meist auch nicht sehr lange.

                              bin erst einmal am seil abgefahren - wildspitze


                              gruss

                              daxy
                              Daxy besucht mich auf www.wabnig.net

                              asti, asti bandar ko bakaro!
                              Langsam, langsam fang den Affen!
                              Indisches Sprichwort

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