AW: Fangriemen!?
Lieber Gamsi!
Aufgrund dieser tatsächlich auftretenden häufigen Beispiele werde ich versuchen, ausnahmsweise mal ernsthaft und hochwissenschaftlich an dieses Thema heranzugehen, was mir sonst bei solchen Diskussionen niemals gelingt.
Daher vorab:
Es hindert einen niemand daran, sogar beim Bergsteigen nicht, sein Hirn einzuschalten!
Mit dieser Erkenntnis im Hintergrund lösen wir das Problem "Fangriemen und Gletscher" auf statistische, und das Problem "Fangriemen und Tiefschnee" auf psychosoziale Weise.
Punkt 1) Gletscher, Lösung mit statistisch/wissenschaftlichen Methoden:
a) Wenn man vom Defreggerhaus auf den Venediger geht, braucht man keine Fangriemen, da man mit größter Wahrscheinlichkeit seilfrei geht.
Nach einem etwaigen Spaltensturz wird man entweder vom Heli in einem grauen Sack ausgeflogen, oder von einem deutschen Ehepaar nach 5000 Jahren gefunden.
In beiden Fällen ist eine Schisuche des Exponenten unwahrscheinlich und kann daher statistisch vernachlässigt werden.
b) Wenn man durchs "Buuch" auf den Bernina geht, hindert einen niemand daran, in einer finsteren Ecke des Rucksackes ein Paar Fangriemen zu verstecken und diese bei Bedarf zu montieren.
Besonders Gewiefte werden sogar überlegen, ob bei der Neigung der Gletscherflanke die Gefahr des Spaltensturzes oder die Lawinengefahr höher zu bewerten ist, und nach diesem Kriterium die Fangriemen anlegen oder auch nicht.
Aus Punkt b) aber eine allgemeine Fangriemenempfehlung für 99,9% aller anderen Schitouren auszusprechen, halte ich für statistisch unzulässig.
Natürlich ist es denkbar, daß man bei der anstrengenden Besteigung des Hainfelder Kirchenberges in einen frisch verschneiten Krater eines frisch gefallenen Meteors fällt, aber die Wahrscheinlichkeit für ein solches Ereignis bewegt sich knapp außerhalb der von den üblichen Gremien in Erwägung gezogenen Limits.
Punkt 2) Der Tiefschneeschiverlust, Lösung mit psychosozial/wissenschaftlichen Methoden:
Zuerst müssen wir dem interessierten Laien erklären, was das ist, der Tiefschneeschiverlust.
Nun, der Tiefschneeschiverlust ist der schlimmste Verlust, der einen Tiefschneeschifahrer treffen kann.
Er trifft ihn härter als der Verlust seiner Geliebten, seiner Rolex oder sogar seines Geschlechtsorgans (in umgekehrter Reihenfolge), denn einen verlustig gegangenen Schi muß man suchen.
Das ist eine anstrengende und emotional äußerst anspruchsvolle Tätigkeit ("... asso a Scheissdreck, Hurerei verdammte, ölendiche, i werd zum ...").
Erschwerend kommt hinzu, daß praktisch in JEDEM Tiefschneeschihang knapp unter der Schneeoberfläche waagrecht verlaufende Erlengebüschzweige wachsen, die nur darauf lauern, dem armen Opfer seine Schi zu entwenden und in mindestens 10 Meter Entfernung unter einer hohlen Wurzel zu verstecken.
ABER DANN ist unser Delinquent plötzlich schweißüberströmt aufgewacht, und hat erleichtert seine Stöckli Stormrider umarmt, die mit 4 Paar Fangriemen neben ihm ans Bett gefesselt sind.
Du siehst also, lieber Gamsi, mit etwas gutem Willen sind beide Beispiele auf wissenschaftliche Art und Weise relativ einfach zu lösen (ich hab jetzt vom Siebert Walter abgeschrieben).
LG, bp
PS: Daher glaub i, daß wir beide erkenntnistheoretisch in Bezug auf Fangriemenbenutzung gar net so weit auseinander liegen.
Zitat von Gamsi
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Aufgrund dieser tatsächlich auftretenden häufigen Beispiele werde ich versuchen, ausnahmsweise mal ernsthaft und hochwissenschaftlich an dieses Thema heranzugehen, was mir sonst bei solchen Diskussionen niemals gelingt.
Daher vorab:
Es hindert einen niemand daran, sogar beim Bergsteigen nicht, sein Hirn einzuschalten!
Mit dieser Erkenntnis im Hintergrund lösen wir das Problem "Fangriemen und Gletscher" auf statistische, und das Problem "Fangriemen und Tiefschnee" auf psychosoziale Weise.
Punkt 1) Gletscher, Lösung mit statistisch/wissenschaftlichen Methoden:
a) Wenn man vom Defreggerhaus auf den Venediger geht, braucht man keine Fangriemen, da man mit größter Wahrscheinlichkeit seilfrei geht.
Nach einem etwaigen Spaltensturz wird man entweder vom Heli in einem grauen Sack ausgeflogen, oder von einem deutschen Ehepaar nach 5000 Jahren gefunden.
In beiden Fällen ist eine Schisuche des Exponenten unwahrscheinlich und kann daher statistisch vernachlässigt werden.
b) Wenn man durchs "Buuch" auf den Bernina geht, hindert einen niemand daran, in einer finsteren Ecke des Rucksackes ein Paar Fangriemen zu verstecken und diese bei Bedarf zu montieren.
Besonders Gewiefte werden sogar überlegen, ob bei der Neigung der Gletscherflanke die Gefahr des Spaltensturzes oder die Lawinengefahr höher zu bewerten ist, und nach diesem Kriterium die Fangriemen anlegen oder auch nicht.
Aus Punkt b) aber eine allgemeine Fangriemenempfehlung für 99,9% aller anderen Schitouren auszusprechen, halte ich für statistisch unzulässig.
Natürlich ist es denkbar, daß man bei der anstrengenden Besteigung des Hainfelder Kirchenberges in einen frisch verschneiten Krater eines frisch gefallenen Meteors fällt, aber die Wahrscheinlichkeit für ein solches Ereignis bewegt sich knapp außerhalb der von den üblichen Gremien in Erwägung gezogenen Limits.
Punkt 2) Der Tiefschneeschiverlust, Lösung mit psychosozial/wissenschaftlichen Methoden:
Zuerst müssen wir dem interessierten Laien erklären, was das ist, der Tiefschneeschiverlust.
Nun, der Tiefschneeschiverlust ist der schlimmste Verlust, der einen Tiefschneeschifahrer treffen kann.
Er trifft ihn härter als der Verlust seiner Geliebten, seiner Rolex oder sogar seines Geschlechtsorgans (in umgekehrter Reihenfolge), denn einen verlustig gegangenen Schi muß man suchen.
Das ist eine anstrengende und emotional äußerst anspruchsvolle Tätigkeit ("... asso a Scheissdreck, Hurerei verdammte, ölendiche, i werd zum ...").
Erschwerend kommt hinzu, daß praktisch in JEDEM Tiefschneeschihang knapp unter der Schneeoberfläche waagrecht verlaufende Erlengebüschzweige wachsen, die nur darauf lauern, dem armen Opfer seine Schi zu entwenden und in mindestens 10 Meter Entfernung unter einer hohlen Wurzel zu verstecken.
ABER DANN ist unser Delinquent plötzlich schweißüberströmt aufgewacht, und hat erleichtert seine Stöckli Stormrider umarmt, die mit 4 Paar Fangriemen neben ihm ans Bett gefesselt sind.
Du siehst also, lieber Gamsi, mit etwas gutem Willen sind beide Beispiele auf wissenschaftliche Art und Weise relativ einfach zu lösen (ich hab jetzt vom Siebert Walter abgeschrieben).
LG, bp
PS: Daher glaub i, daß wir beide erkenntnistheoretisch in Bezug auf Fangriemenbenutzung gar net so weit auseinander liegen.
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