Bergsport Schwanda, der Prototyp unter Wiens Bergsport- Fachgeschäften.
Eine wahre Legende dieser Schwanda! Mein ersten Kletterhammer, der hat eher ausgesehen wie ein umgeschmiedetes Maurerfäustl, war „vom Schwanda“. Signiert vom oidn „Schwanda Hans“. Dieses Autogramm hab ich sogar mit Klarlack überzogen und wir waren damals total von den Socken, als Charly Lukan sagte, der Schwanda kommt heute auch auf die Rax, er wird mit uns was kräun.
Dann sind zwei riesige Bergschuhe dahergekommen, mit an zaundürren Zwerg drin, nur die Pappalatur war auch so groß wie die Schuh. Und mit der hat er dann über alles was es nur so gibt, gekeppelt. So is der allerdings alle 6er die es so gegeben hat locker gegangen: Sonderklasse!
Wir haben jahrelang unsere Bergausrüstung dort gekauft: Hunderte Kilo Schlosserei, meine erste Fiffi mit Alusprossen, meine ersten Eisschrauben- die haben ausgeschaut wie Stoppelzieher. Meine ersten Bergschuh waren vom Mörz, aber die zweiten bis zwanzigsten (oder so), vom Schwanda.
Sogar mein erstes Perlonseil, das ist dann gleich in der Palla drangekommen, alle Reepschnüre, Eispickel und Eishammer.
Später haben natürlich auch meine Söhne „beim Schwanda“ ihr Klumpat eingekauft. Bis dann einmal der Eine erzählte, die obere Manschette von den Salomon die er sich voriges Jahr gekauft hat, ist nach einem Jahr schon total rissig. Er war damit „beim Schwanda“:
„Sie haben die Schuhe falsch gelagert“
„Wieso falsch, die waren in dem Kasten in dem schon immer alle meine Schuhe stehen, die Laufschuh, die Schuh von den Kindern, die Highheels von meiner Frau und alle halten’s aus. Nur für die Bergschuh ist das nicht gut genug?“
Dem Arroganten Verkäufer war’s eigentlich wurscht. Dann war mir „der Schwanda“ auch wurscht. Inzwischen hatte ja in Vösendorf ein Mega- Sportgeschäft, mit (anfänglich) einer Mega Bergsportabteilung und mit (anfänglich) einem Mega- Verkaufsteam eröffnet. Plötzlich ist mir eingefallen die Parkplatzsuche „Beim Schwanda“ ist eh blöd und so weit von mir entfernt und überhaupt.
Dort in Vösendorf, hab ich dann auch unseren Oscar @Schöngeist kennen und schätzen gelernt und wie der dann zum Schwanda gewechselt ist, hab ich mich halt auch wieder dort als Kunde hineingetraut. Die haben ein gutes Verkaufsteam und ich hab fest eingekauft. Z.B. voriges Jahr eine warme Überhose fürs Skifahren in Canada, der Verkäufer hat mich super beraten und er war mir auch gleich super- sympathisch….
Jetzt muss ich zwischendurch die Geschichte von meinen Scarpa triolet erzählen. Ein gewaltiger Schuh, kann alles, beste Passform, gute Haltbarkeit, nix zum meckern. Ich hab damit einige richtige Berge bestiegen, zuletzt vorigen
Oktober den Kili. Der Schuh hat gepasst, nix gedrückt, nix gezwickt, bis wir wieder unten im Hotel waren. Dort hab ich den Schuh in den Seesack gesteckt und bin heimgeflogen. Der Schuh kam in den Kasten wo alle meine Schuh…..aber das haben wir weiter oben schon gehabt.
Ein paar Wochen später schlupf ich in den Schuh- uups, hab ich da die Socken drin vergessen?
Ich greif rein, nix drin. Na gut, noch einmal probieren: Au! Ich komm echt nicht rein: Hat mir vielleicht einer was total verbotenes unter die Einlagsohle gelegt und ich kann es jetzt teuer verkaufen? Unter der Sohle is auch nix! Das gibt’s doch nicht, ist mein Fuß geschwollen? Ich reiß meinen „Ein Goldfisch fällt ins Wasser- Schuhschrank“ auf und probier sämtliche Schuhe: alle passen. Also noch einmal die Triolet: Au au: die Ferse is noch im Freien und die Zehen stoßen schon vorne an. Das darf nicht wahr sein, der Schuh ist kleiner geworden. Ich glaubs ja selber nicht, so ein robustes Trum, aber wer weiß?
Natürlich frag ich erst im Sportgeschäft, die Antwort war natürlich die typische Verkäuferantwort, die diese gleich mit der Muttermilch eingepflanzt bekommen:
„Naa sowas hab i noo nie gsehn, sowas hamma no nie ghabt.“
OK. Bei uns in der Gegend gibt es einen Schuster, der ist auch Logopäde, dem hab ich die Geschichte ganz kleinlaut erzählt: „Ja des kennen wir schon lang, ich red auch mit den Schuhfirmen darüber. Der dicke Gummischutz um den Schuh kann sich zusammenziehen, man kann fast nix dagegen tun.
Vorige Woche war meine Frau bei Sport Willy in Ramsau, ein echtes Schlaraffenland für Bergsportler und hat auch dort das Problem erzählt: „Ja das wissen wir, auf einer Schulung hab ich auch mit einem Mitarbeiter vom Bergfuchs in Wien darüber diskutiert.“
Ich bin ja immer der Meinung die Firmen sollen wissen was ihre Produckte so im wirklichen Leben anstellen und hab mich mit den Schuhen zu Schwanda getraut. Dort war grad der Verkäufer der mich schon wegen meiner Überhose so gut beraten hat und mir sympathisch war, mit dem kann ich sicher das Problem bereden.
Mehr hab ich nicht gebraucht sowas von arrogant und unkooperativ hab ich selten erlebt. Erst natürlich der Muttermilchspruch: sowas hat es noch nie gegeben. Und ich darf die Schuh doch nicht im Auto auf der Hutablage liegen lassen. Mein Auto hat gar keine Hutablage, ich hab ja auch keine Hüte. Anscheinend hat der gedacht ich will jetzt neue Schuh von ihm. Ich weiß schon, das so ein kleines Licht von Verkäufer jetzt nicht ins Regal greifen kann und mir neue Schuh geben. Ich wollte einfach nur mein Feedback an die Hersteller weitergeben. Dann hat er halt den Schuh gnadenhalber zum Enschicken übernommen. So wie ich den einschätze schmeißt er meine Schuh hinter die Pudl und nach zwei Monaten ruft er mich dann an:“ Die Firma hat den Schuh untersucht, es ist alles Bestens und jetzt sin 40€ Porto zu zahlen.“
Das war aber noch nicht alles.
Zugleich hab ich auch meinen warmen Expeditionsschuh mitgehabt, weil die Vibramsohle vorne schon total abgetreten ist. Ich wollte eigentlich nur eine zweite Meinung (außer meiner bescheidenen), von einem fachkundigen Fachmann: Kann ich noch eine Tour gehen oder soll ich gleich neu besohlen.
Das gleiche Theater wieder: „Die Sohle ist so weich, weil einer der so warme Schuh kauft geht ja damit nur im Schnee.“
Keine Ahnung, aber bis zum Schnee ham‘s mir auch noch nie den Teppich ausgerollt damit die Schuhe geschont werden. Aber das wollt ich eh alles nicht wissen, trotzdem war ich sofort niedergemetzelt. Der braucht mir die Neubesohlung doch eh nicht zahlen, die lass ich lieber beim Mörz machen.
Anscheinend muss man jetzt, bevor man in das Geschäft geht anrufen und fragen, ob eh „die Guten“ da sind. Oder ich geh die nächsten 50 Jahre zum Reini in die Mariahilferstraße.
Eigentlich wollt ich das alles ja gar nicht schreiben. Aber bei der heutigen Wanderung hab ich diese Pracht erlebt:
© Ecki 2011_Schneealm 015 25.9.2011.jpg.
© Ecki 2011_Schneealm 020 25.9.2011.jpg.
© Ecki 2011_Schneealm 037 25.9.2011.jpg.
Und da hab ich mir gedacht: Wenn Gott mich so liebt, daß er mir sowas zeigt, brauch ich mich von dem Pudlhupfer auch nicht zum Trottel machen lassen.
LGE
Eine wahre Legende dieser Schwanda! Mein ersten Kletterhammer, der hat eher ausgesehen wie ein umgeschmiedetes Maurerfäustl, war „vom Schwanda“. Signiert vom oidn „Schwanda Hans“. Dieses Autogramm hab ich sogar mit Klarlack überzogen und wir waren damals total von den Socken, als Charly Lukan sagte, der Schwanda kommt heute auch auf die Rax, er wird mit uns was kräun.
Dann sind zwei riesige Bergschuhe dahergekommen, mit an zaundürren Zwerg drin, nur die Pappalatur war auch so groß wie die Schuh. Und mit der hat er dann über alles was es nur so gibt, gekeppelt. So is der allerdings alle 6er die es so gegeben hat locker gegangen: Sonderklasse!
Wir haben jahrelang unsere Bergausrüstung dort gekauft: Hunderte Kilo Schlosserei, meine erste Fiffi mit Alusprossen, meine ersten Eisschrauben- die haben ausgeschaut wie Stoppelzieher. Meine ersten Bergschuh waren vom Mörz, aber die zweiten bis zwanzigsten (oder so), vom Schwanda.
Sogar mein erstes Perlonseil, das ist dann gleich in der Palla drangekommen, alle Reepschnüre, Eispickel und Eishammer.
Später haben natürlich auch meine Söhne „beim Schwanda“ ihr Klumpat eingekauft. Bis dann einmal der Eine erzählte, die obere Manschette von den Salomon die er sich voriges Jahr gekauft hat, ist nach einem Jahr schon total rissig. Er war damit „beim Schwanda“:
„Sie haben die Schuhe falsch gelagert“
„Wieso falsch, die waren in dem Kasten in dem schon immer alle meine Schuhe stehen, die Laufschuh, die Schuh von den Kindern, die Highheels von meiner Frau und alle halten’s aus. Nur für die Bergschuh ist das nicht gut genug?“
Dem Arroganten Verkäufer war’s eigentlich wurscht. Dann war mir „der Schwanda“ auch wurscht. Inzwischen hatte ja in Vösendorf ein Mega- Sportgeschäft, mit (anfänglich) einer Mega Bergsportabteilung und mit (anfänglich) einem Mega- Verkaufsteam eröffnet. Plötzlich ist mir eingefallen die Parkplatzsuche „Beim Schwanda“ ist eh blöd und so weit von mir entfernt und überhaupt.
Dort in Vösendorf, hab ich dann auch unseren Oscar @Schöngeist kennen und schätzen gelernt und wie der dann zum Schwanda gewechselt ist, hab ich mich halt auch wieder dort als Kunde hineingetraut. Die haben ein gutes Verkaufsteam und ich hab fest eingekauft. Z.B. voriges Jahr eine warme Überhose fürs Skifahren in Canada, der Verkäufer hat mich super beraten und er war mir auch gleich super- sympathisch….
Jetzt muss ich zwischendurch die Geschichte von meinen Scarpa triolet erzählen. Ein gewaltiger Schuh, kann alles, beste Passform, gute Haltbarkeit, nix zum meckern. Ich hab damit einige richtige Berge bestiegen, zuletzt vorigen
Oktober den Kili. Der Schuh hat gepasst, nix gedrückt, nix gezwickt, bis wir wieder unten im Hotel waren. Dort hab ich den Schuh in den Seesack gesteckt und bin heimgeflogen. Der Schuh kam in den Kasten wo alle meine Schuh…..aber das haben wir weiter oben schon gehabt.
Ein paar Wochen später schlupf ich in den Schuh- uups, hab ich da die Socken drin vergessen?
Ich greif rein, nix drin. Na gut, noch einmal probieren: Au! Ich komm echt nicht rein: Hat mir vielleicht einer was total verbotenes unter die Einlagsohle gelegt und ich kann es jetzt teuer verkaufen? Unter der Sohle is auch nix! Das gibt’s doch nicht, ist mein Fuß geschwollen? Ich reiß meinen „Ein Goldfisch fällt ins Wasser- Schuhschrank“ auf und probier sämtliche Schuhe: alle passen. Also noch einmal die Triolet: Au au: die Ferse is noch im Freien und die Zehen stoßen schon vorne an. Das darf nicht wahr sein, der Schuh ist kleiner geworden. Ich glaubs ja selber nicht, so ein robustes Trum, aber wer weiß?
Natürlich frag ich erst im Sportgeschäft, die Antwort war natürlich die typische Verkäuferantwort, die diese gleich mit der Muttermilch eingepflanzt bekommen:
„Naa sowas hab i noo nie gsehn, sowas hamma no nie ghabt.“
OK. Bei uns in der Gegend gibt es einen Schuster, der ist auch Logopäde, dem hab ich die Geschichte ganz kleinlaut erzählt: „Ja des kennen wir schon lang, ich red auch mit den Schuhfirmen darüber. Der dicke Gummischutz um den Schuh kann sich zusammenziehen, man kann fast nix dagegen tun.
Vorige Woche war meine Frau bei Sport Willy in Ramsau, ein echtes Schlaraffenland für Bergsportler und hat auch dort das Problem erzählt: „Ja das wissen wir, auf einer Schulung hab ich auch mit einem Mitarbeiter vom Bergfuchs in Wien darüber diskutiert.“
Ich bin ja immer der Meinung die Firmen sollen wissen was ihre Produckte so im wirklichen Leben anstellen und hab mich mit den Schuhen zu Schwanda getraut. Dort war grad der Verkäufer der mich schon wegen meiner Überhose so gut beraten hat und mir sympathisch war, mit dem kann ich sicher das Problem bereden.
Mehr hab ich nicht gebraucht sowas von arrogant und unkooperativ hab ich selten erlebt. Erst natürlich der Muttermilchspruch: sowas hat es noch nie gegeben. Und ich darf die Schuh doch nicht im Auto auf der Hutablage liegen lassen. Mein Auto hat gar keine Hutablage, ich hab ja auch keine Hüte. Anscheinend hat der gedacht ich will jetzt neue Schuh von ihm. Ich weiß schon, das so ein kleines Licht von Verkäufer jetzt nicht ins Regal greifen kann und mir neue Schuh geben. Ich wollte einfach nur mein Feedback an die Hersteller weitergeben. Dann hat er halt den Schuh gnadenhalber zum Enschicken übernommen. So wie ich den einschätze schmeißt er meine Schuh hinter die Pudl und nach zwei Monaten ruft er mich dann an:“ Die Firma hat den Schuh untersucht, es ist alles Bestens und jetzt sin 40€ Porto zu zahlen.“
Das war aber noch nicht alles.
Zugleich hab ich auch meinen warmen Expeditionsschuh mitgehabt, weil die Vibramsohle vorne schon total abgetreten ist. Ich wollte eigentlich nur eine zweite Meinung (außer meiner bescheidenen), von einem fachkundigen Fachmann: Kann ich noch eine Tour gehen oder soll ich gleich neu besohlen.
Das gleiche Theater wieder: „Die Sohle ist so weich, weil einer der so warme Schuh kauft geht ja damit nur im Schnee.“
Keine Ahnung, aber bis zum Schnee ham‘s mir auch noch nie den Teppich ausgerollt damit die Schuhe geschont werden. Aber das wollt ich eh alles nicht wissen, trotzdem war ich sofort niedergemetzelt. Der braucht mir die Neubesohlung doch eh nicht zahlen, die lass ich lieber beim Mörz machen.
Anscheinend muss man jetzt, bevor man in das Geschäft geht anrufen und fragen, ob eh „die Guten“ da sind. Oder ich geh die nächsten 50 Jahre zum Reini in die Mariahilferstraße.
Eigentlich wollt ich das alles ja gar nicht schreiben. Aber bei der heutigen Wanderung hab ich diese Pracht erlebt:
© Ecki 2011_Schneealm 015 25.9.2011.jpg.
© Ecki 2011_Schneealm 020 25.9.2011.jpg.
© Ecki 2011_Schneealm 037 25.9.2011.jpg.
Und da hab ich mir gedacht: Wenn Gott mich so liebt, daß er mir sowas zeigt, brauch ich mich von dem Pudlhupfer auch nicht zum Trottel machen lassen.
LGE
Kommentar