Beim Klettern am Peilstein am 22.7. gabs einen spektakulären 6 m-Sturz der aber relativ glimpflich endete, und daher nicht in der nächsten Auflage des Pit Schubert-Buches „Risiko in Fels und Eis“ Eingang finden wird. Bei anderem Ausgang vielleicht schon.
Ich stürzte am Gondarski-Riß (4+) im Cimone-Couloir ca. 2m über der zweiten bereits eingehängten Zwischensicherung (knapp vor der noch nicht eingehängten 3. Zwischensicherung) über ca. 6 m bis in den Standplatz. Der Sturz endete auf der sichernden Elisabeth und in weiterer Folge lt. danebenstehender Augenzeugin MichiH ca. 30 cm über dem Boden.
Für alle Beteiligten war es völlig überraschend, dass von der zweiten Zwischensicherung eine derart lange Sturzstrecke bis in den Standplatz möglich ist, und welche nie geahnten Kräfte dabei freiwerden.
Wie kam das?
Fehler des Vorsteigers (meine Fehler):
Risikoreiches Klettern
Selbstüberschätzung
Mangelhafte Gebietskenntnisse
Fehler der Sichernden:
HMS als Körpersicherung und nicht am Bohrhaken des Standplatzes, sondern nur Selbstsicherung durch zu lange Schlinge am Haken.
Elisabeth legte zwar eine Selbstsicherungsschlinge, hängte die HMS aber an die Anseilschlaufe Ihres Klettergurtes, statt an den Haken. Dies ist nicht weiter aufgefallen, da es bei vielen Kletterern gängige Praxis ist, so vorzugehen. Vor allem beim TopRope-Klettern (welches zuvor mit anderen Kletterpartnern durchgeführt wurde) wird das von den meisten so gemacht. In der Literatur und auch auf Kursen wird oft hervorgehoben, dass dadurch die Sicherung dynamischer verläuft. Im 4er Gelände ist aber eine dynamische Sicherung meist kontraproduktiv da sie nur zu unnötiger Sturzstreckenverlängerung, zu mehrmaligem Aufschlagen auf den Fels und damit Erhöhung des Verletzungsrisikos führt!
Im Gelände kann der Sichernde bei Körpersicherung nur schwer auf den Sturzzug, welcher direkt auf seinen Körper einwirkt ausgleichend reagieren. So auch hier, Elisabeth hielt zwar den Sturz, wurde aber aus dem Stand gegen die Wand und in meine Falllinie gerissen, obwohl ich samt Ausrüstung nur ca. 70-72 kg wiege. Dies führte zu einer Sturzstreckenverlängerung von ca. 2-3 m!.
Bemerkenswert ist, dass Elisabeth den Sturz gehalten hat, obwohl sie aus dem Stand gerissen wurde, ich auf sie drauffiel und sie ziemlich geschockt war. Sie hielt das Seil noch fest als sie bereits am Boden saß/lag. Danke.
Weitere Erkenntnisse:
Beim Stürzen schreit man nicht.
Man erlebt keine Zeitlupe.
Das Leben zieht nicht vorbei.
Aufschlagen schmerzt kein bisschen.
Ich dachte mir:
Ok, jetzt flieg ich. Es wird schon nichts passieren. 1. Aufschlag. Gleich kommt der Fangstoß. 2. Aufschlag. Wo bleibt der Fangstoß?. 3. Aufschlag auf Elisabeth. Und Fangstoß. Uff. Danke.
An Verletzungen kam es bei mir zu einer Beckenprellung (1. Aufschlag), Rippenprellung (2. Aufschlag), bei Elisabeth zu Prellungen? im Bereich Halswirbelsäule/Schultergürtel/Rücken (3. Aufschlag). Schock bei Elisabeth welche durch Michi gleich betreut wurde. Ich war anschließend nicht mehr in der Lage, die Expressen aus der Wand zu holen, dies wurde durch MichiH mittels Abseilen durchgeführt.
Fazit:
Risikoreiches Klettern im 4er-Gelände durch z.B. Übermotivation: Motto, das muss ich schaffen! kann böse enden, da ein Sturz immer mit Aufschlagen am Fels verbunden ist.
Selbstüberschätzung (ein Peilstein 4+ ist eben kein Hohe Wand 4+!) ist als Unfallursache hinlänglich bekannt wird aber selbst nicht gerne wahrgenommen.
Daher: Schwierigkeitsgrad beachten, langsam steigern.
Der Fels am Peilstein ist ganz anders als an der Hohen Wand, es wäre besser gewesen zuerst eine leichtere Route zum Eingewöhnen zu klettern.
Sicherheit ist oberstes Gebot, Check and Climb hat seinen Sinn,
Körpersicherung generell NICHT einsetzen, IMMER an einem Haken sichern! Sturzzugrichtung beachten und über die möglichen mechanischen Folgen eines Sturzes des Vorsteigers je nach Situation nachdenken.
Ich stürzte am Gondarski-Riß (4+) im Cimone-Couloir ca. 2m über der zweiten bereits eingehängten Zwischensicherung (knapp vor der noch nicht eingehängten 3. Zwischensicherung) über ca. 6 m bis in den Standplatz. Der Sturz endete auf der sichernden Elisabeth und in weiterer Folge lt. danebenstehender Augenzeugin MichiH ca. 30 cm über dem Boden.
Für alle Beteiligten war es völlig überraschend, dass von der zweiten Zwischensicherung eine derart lange Sturzstrecke bis in den Standplatz möglich ist, und welche nie geahnten Kräfte dabei freiwerden.
Wie kam das?
Fehler des Vorsteigers (meine Fehler):
Risikoreiches Klettern
Selbstüberschätzung
Mangelhafte Gebietskenntnisse
Fehler der Sichernden:
HMS als Körpersicherung und nicht am Bohrhaken des Standplatzes, sondern nur Selbstsicherung durch zu lange Schlinge am Haken.
Elisabeth legte zwar eine Selbstsicherungsschlinge, hängte die HMS aber an die Anseilschlaufe Ihres Klettergurtes, statt an den Haken. Dies ist nicht weiter aufgefallen, da es bei vielen Kletterern gängige Praxis ist, so vorzugehen. Vor allem beim TopRope-Klettern (welches zuvor mit anderen Kletterpartnern durchgeführt wurde) wird das von den meisten so gemacht. In der Literatur und auch auf Kursen wird oft hervorgehoben, dass dadurch die Sicherung dynamischer verläuft. Im 4er Gelände ist aber eine dynamische Sicherung meist kontraproduktiv da sie nur zu unnötiger Sturzstreckenverlängerung, zu mehrmaligem Aufschlagen auf den Fels und damit Erhöhung des Verletzungsrisikos führt!
Im Gelände kann der Sichernde bei Körpersicherung nur schwer auf den Sturzzug, welcher direkt auf seinen Körper einwirkt ausgleichend reagieren. So auch hier, Elisabeth hielt zwar den Sturz, wurde aber aus dem Stand gegen die Wand und in meine Falllinie gerissen, obwohl ich samt Ausrüstung nur ca. 70-72 kg wiege. Dies führte zu einer Sturzstreckenverlängerung von ca. 2-3 m!.
Bemerkenswert ist, dass Elisabeth den Sturz gehalten hat, obwohl sie aus dem Stand gerissen wurde, ich auf sie drauffiel und sie ziemlich geschockt war. Sie hielt das Seil noch fest als sie bereits am Boden saß/lag. Danke.
Weitere Erkenntnisse:
Beim Stürzen schreit man nicht.
Man erlebt keine Zeitlupe.
Das Leben zieht nicht vorbei.
Aufschlagen schmerzt kein bisschen.
Ich dachte mir:
Ok, jetzt flieg ich. Es wird schon nichts passieren. 1. Aufschlag. Gleich kommt der Fangstoß. 2. Aufschlag. Wo bleibt der Fangstoß?. 3. Aufschlag auf Elisabeth. Und Fangstoß. Uff. Danke.
An Verletzungen kam es bei mir zu einer Beckenprellung (1. Aufschlag), Rippenprellung (2. Aufschlag), bei Elisabeth zu Prellungen? im Bereich Halswirbelsäule/Schultergürtel/Rücken (3. Aufschlag). Schock bei Elisabeth welche durch Michi gleich betreut wurde. Ich war anschließend nicht mehr in der Lage, die Expressen aus der Wand zu holen, dies wurde durch MichiH mittels Abseilen durchgeführt.
Fazit:
Risikoreiches Klettern im 4er-Gelände durch z.B. Übermotivation: Motto, das muss ich schaffen! kann böse enden, da ein Sturz immer mit Aufschlagen am Fels verbunden ist.
Selbstüberschätzung (ein Peilstein 4+ ist eben kein Hohe Wand 4+!) ist als Unfallursache hinlänglich bekannt wird aber selbst nicht gerne wahrgenommen.
Daher: Schwierigkeitsgrad beachten, langsam steigern.
Der Fels am Peilstein ist ganz anders als an der Hohen Wand, es wäre besser gewesen zuerst eine leichtere Route zum Eingewöhnen zu klettern.
Sicherheit ist oberstes Gebot, Check and Climb hat seinen Sinn,
Körpersicherung generell NICHT einsetzen, IMMER an einem Haken sichern! Sturzzugrichtung beachten und über die möglichen mechanischen Folgen eines Sturzes des Vorsteigers je nach Situation nachdenken.
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