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Aklimatisation vor Hochtour

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  • Aklimatisation vor Hochtour

    Hallo,

    mich würde einmal interessieren, ob es sinnvoll ist, sich vor einer Hochtour (über 5000 ) längere Zeit in einer Höhe von 3500-4500 aufzuhalten, wenn der Zeitpunkt der Gipfelbesteigung durch die Anreise 3-4 Tage unterbrochen wird. An diesen Tagen befindet man sich unter 1000Hm.

    Servus
    Zuletzt geändert von gaplodi; 05.01.2004, 06:21.

  • #2
    "Memory-Effekt"

    Obwohl sich zur Existenz des angesprochenen "Memory-Effekt" keine eindeutigen wissenschaftlichen Aussagen finden lassen, kann ich dir aus eigener Erfahrung nur sagen, dass es auf jeden Fall Sinn macht, selbst bei Unterbrechung einige Tage zuvor bereits einen Aufenthalt auf großer Höhe gemacht zu haben.
    Ich würd' auch nicht dazu raten, sofort auf die 4000m hochzufahren, sondern auch hier ca. 1000 - 1500 Meter weiter unten zumindest einen Tag und eine Nacht zu verbingen.

    Konnte bei mir feststellen, dass selbst nach einer Woche Zwischenaufenthalt auf Meereshöhe und anschließender Rückkehr auf über 4000m der Körper keine Anzeichen von Umstellungsproblemen machte. Aber da muss wohl jeder persönlich seine Erfahrungen mit sich selbst machen. Wie's über 5200m aussieht weiß ich aber selbst nicht.
    «Bergsteigen ist mehr als ein Sport. Es ist eine Leidenschaft.»
    Hermann Buhl


    Tourenalbum: http://kofi.priv.at/

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    • #3
      Servus gapoldi,

      es ist immer sinvoll, sich langsam an solche Höhen zu gewöhnen. Ich kann von den selben Erfahrungen wie stoffl berichten. Es bringt dir sogar nach einer Woche noch etwas. Und selbst wenn schon erste Rückbildungen seitens des Körpers festzustellen sind, profitierst du immer noch von der erhöhten Erythrocytenanzahl in deinem Blut!


      Gruß

      moritz
      Bergsteiger aus Leidenschaft.


      "Der Berg gehört Dir erst dann, wenn Du wieder unten bist, bis dahin gehörst du dem Berg!" Kurt Diemberger


      Sämtliche Technikanfragen bitte an >>> nessy <<<

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      • #4
        hab die gleichen erfahrungen gemacht - hab gelesen, dass so ein zwischenstopp ja sogar sehr positive effekte haben soll: zum einen bleibt die gewöhnung an die höhe erhalten, zum anderen gibt man dem körper die chance auf erholung. kann ich nur bestätigen und einen zwischenaufenthalt auf geringeren höhen sehr empfehlen (in meinem fall waren's max. 4 tage - bei längeren pausen kann ich nicht mitreden!). und nach der pause bist du nicht mehr zu bremsen ...

        lg
        Susanne


        Denn die Dinge sind nie so wie sie sind, sondern immer das, was man daraus macht.
        Jean Anouilh

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        • #5
          hab nicht viel erfahrung damit... eine kurze pause dazwischen hab ich als angenehm empfunden.

          aber am tollsten war, 1 woche nach 2wöchigem aufenthalt in der höhe in der südsteiermark einen rr-marathon zu fahren... so viel energie + luft hab ich im ganzen leben vorher nicht ghabt!
          lg
          bernhard
          ______________________________________________
          de gfundenen tipp- und rechtschreibfehler darfst dir ghalten, i brauchs nimma

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          • #6
            hochtour

            nachdem ich gerade aus chile zurueckkomme aus diesen hoehen:

            man nimmt ( faustregel) akklimatisation bis 3000 1-2 tage
            5000 m 4- 5 tage

            die hoehenanpassung wird nach etwa 3 wochen wieder abgebaut sein.

            wo willst du denn hin ?


            gruss

            daxy
            Daxy besucht mich auf www.wabnig.net

            asti, asti bandar ko bakaro!
            Langsam, langsam fang den Affen!
            Indisches Sprichwort

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            • #7
              Alpine Vorbereitung

              Servus Daxy!

              Was hälst du von einer Klimakammer? In Wien wird sowas für alpine Vorbereitungen angeboten:

              Die hypobare Therapie ( oder Klimakammertherapie) ist eine bei therapieresistenten Atemwegserkrankungen und starker Infektanfälligkeit äußerst wirksame physikalische Therapie, die keine Zugabe von Medikamenten erfordert.
              Vor allem die Forschungen der Luftfahrt- und Höhenmedizin ergaben frühzeitig, daß das Höhenklima günstige Auswirkungen auf das gesundheitliche Befinden hat.
              Zur Behandlung wird in modernen Klimakammern ein Unterdruck erzeugt, der dem Luftdruck und der Luftzusammensetzung einer Seehöhe von 3.200 Metern entspricht , ähnlich den Verhältnissen im Gebirge oder in einem modernen Passagierflugzeug.
              Verschiedenste simulierte Höhenlagen durch veränderte Druck- und Sauerstoffverhältnisse werden auch beim Höhentraining von Ausdauersportlern , in der Vorbereitung von Alpinisten , sowie bei gesundheitlichen Tests von Piloten angewendet.

              http://www.hypoxia.at/behandl.html



              Mein Sohnemann geht dort einmal im Jahr hin, aber wegen einer Allergie.

              Gruß
              Erich
              Auf den Bergen ist Freiheit. Der Hauch der Grüfte
              steigt nicht hinauf in die reinen Lüfte. F.v.S.

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              • #8
                KLIMAKAMMER in Wien

                Hallo Erich !

                Das hab` ich noch nicht gewußt, daß es eine KLIMAKAMMER gibt,
                in der man die Luft- bzw. Sauerstoffverhältnisse
                von z. B. 3200 Metern vorfindet.

                "ALSO ICH FIND DES SUPER !"

                Falls ich mal wieder was Höheres ( also über 6000 Meter ) vorhabe,
                werde ich dort unbedingt vorbei schauen bzw. mich vorakklimatisieren,
                obwohl ich eh oft genug das ganze Jahr über 3000 Meter hinaus komme !
                Aber das bringt sicher zusätzlich etwas.

                Ist wirklich eine tolle Sache !
                Danke für diesen wirklich guten Tipp !
                Diese Homepage-Adresse ist schon bei meinen "FAVORITEN" gespeichert !

                PS 1 : Ich kann nur alle gegebenen Antworten an Gaplodi unterschreiben !

                PS 2 : Wir habe ja schon einmal darüber im Forum reüssiert :
                ASTHMAKRANKE FÜHLEN SICH IN HÖHEREN LAGEN VIEL BESSER !
                Zuletzt geändert von Willy; 22.01.2004, 20:47.
                TOUREN PLANEN - TOUREN (ERFOLGREICH) DURCHFÜHREN - TOUREN DOKUMENTIEREN

                Das ist auch eine Art "Heilige Dreifaltigkeit" !

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                • #9
                  klima...

                  hallo alle,

                  klimakammer = akklimatisation bis 3200 m, aber nur, wenn man den ganzen tag darin verbingt, bzw mindesten 2 tage
                  wenn man nur stundenweise darin vebringt bringt es auch etwas, aber nur wenig

                  dass asthmaktnake sich in der hoehe wohler fuehlen ist allgemein bekannt, da in der hoehe die luift reiner und weniger allergene enthaelt

                  es gibt auch eine druckkammer, zb in Paris, in der sich Everestbergsteiger, glaublich 6 wochen aufgehalten haben, mit immer groesseren hoehen, die simuliert wurden, bis sie auf 8000 m angepasst waren, dann sind sie nach Namche gefahren/geflogen und unmittelbar auf den Everestgipfel gegangen:

                  In 36 Stunden ( oder so aehnlich) auf den Gipfel


                  es gibt auch eine maskenatmung mit vermindertem sauerstoffangebot, die man stundenweise zu sihc nimmt und auch helfen soll. habe aber noch keine studien darueber gelesen

                  gruss

                  daxy
                  Daxy besucht mich auf www.wabnig.net

                  asti, asti bandar ko bakaro!
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                  • #10
                    AUF NACH PARIS

                    UND DANN DIREKT AUF DEN EVEREST !

                    Da erspart man sich das lästige Hin- und Hergehen zu den Hochlagern !!!

                    Danke Daxy für diesen Super-Tipp !

                    Einziges Problem :
                    6 Wochen Paris kosten wesentlich mehr als 6 Wochen Nepal oder Tibet !
                    ( Aber man friert z. B. nicht so und das Bier ist wiederum billiger )
                    TOUREN PLANEN - TOUREN (ERFOLGREICH) DURCHFÜHREN - TOUREN DOKUMENTIEREN

                    Das ist auch eine Art "Heilige Dreifaltigkeit" !

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                    • #11
                      Original geschrieben von daxy
                      ...es gibt auch eine maskenatmung mit vermindertem sauerstoffangebot, die man stundenweise zu sihc nimmt und auch helfen soll. habe aber noch keine studien darueber gelesen...
                      Servus Daxy!

                      Hab was gefunden:

                      Interval Hypoxic Therapie ( IHT )

                      Bei dieser von der Universität Innsbruck klinisch erprobten Methode wird eine individuell festgelegte Sauerstoffkonzentration ( z.B. 12% statt 21 % Sauerstoff ) per Atemmaske über den Zeitraum von einigen Minuten geatmet . Nach einigen Minuten Pause wird dieser Vorgang wiederholt .
                      Eine Therapiesitzung umfasst ca. 5 - 6 Atemphasen von sauerstoffärmerer Luft und den dazugehörigen Pausen ( gesamt 40 - 50 Minuten ).
                      Eine Therapie umfasst mindestens 10 Sitzungen , wobei nach 3-5 Sitzungen bereits ein messbarer Erfolg eintritt.

                      Ökonomisierungsvorgänge in verschiedenen Organsystemen ( Herz-Kreislauf-Atmung) vermögen positive Auswirkungen auf den Gesamtorganismus zu vermitteln , was sich auch in den Effekten eines „Höhentrainings“ und einer „ Höhenkur “ ( Klimatherapie ) ausdrückt.

                      Ein Bergurlauber ( oder ein Patient in einer Klimakammer oder bei der Interval Hypoxic Therapie ) nützt die positiven Wirkungen des milden Sauerstoffmangels der Höhenlagen , ähnlich wie Hochleistungssportler ( oder Hobbysportler , die in der Höhe speziell für einen Marathon trainieren wollen ) dies schon seit Jahren machen.

                      Durch den Aufenthalt in dünnerer Luft , wie im Gebirge ( in der Klimakammer oder bei der individuell gestalteten Interval Hypoxic Therapie ) wird die Blutneubildung stark angekurbelt, womit sich die Qualität des Blutes und damit die Sauerstoffversorgung im Gewebe beziehungsweise in den Zellen verbessert. Im Körper werden Kräfte ökonomischer eingesetzt und neue mobilisiert.

                      Der Körper registriert nämlich , dass die Höhenluft etwas weniger Sauerstoff enthält und kurbelt seine Aktivitäten an , um das auszugleichen. Dann werden die Aktivitäten wieder gedrosselt.


                      Prof. Humpeler , Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Höhenmedizin :

                      „ Zuerst dreht er auf, um dann voll auf Leistung zu kommen. Dann aber , am Ende des Höhenaufenthaltes , läuft er ruhiger , mit niedriger Drehzahl und erbringt dabei die gleiche oder sogar bessere Leistung. Bergluft ist tatsächlich ein wahrer Jungbrunnen , ein Gesundheitsquell , ein Stimulans – kurzum : eigentlich das Beste , was man einem geschundenen , kurzatmigen Körper nur antun kann. Also doch einigen von uns.“

                      Wirkung :
                      - Hervorrufen dosierter Stressreaktionen und Anpassungen
                      - Erhöhung der Atemantwort auf Hypoxie (Hypoxic Ventilatory Response )
                      - Vermehrte Bildung von Erythropoetin (EPO)
                      - Erhöhung der Sauerstofftransportkapazität

                      Die Atmung vertieft sich , der Blutstrom wird stärker und die Organe werden mit mehr Sauerstoff versorgt. Durch den reduzierten Sauerstoffgehalt reagiert der Körper mit einer Vermehrung der roten Blutkörperchen , welche für den Transport des Sauerstoffs zuständig sind.
                      Die Anzahl der funktionsfähigen Kapillaren im Herzen, Gehirn , in der Lunge , den Muskeln , den Nieren und der Leber erhöhen sich um bis zu 70 %.

                      Bessere Durchblutung der Organe und Zellen ( Kapillarisierung)
                      Rekonditionierung des Immunsystems
                      Verbesserung der Atemleistung
                      Normalisierung des Blutdrucks
                      Senkung des Ruhepulses
                      Erhöhung der physischen und psychischen Belastbarkeit und der Stresstoleranz
                      Die Verletzungsanfälligkeit wird vermindert , bzw. allfällige Verletzungen heilen schneller aus
                      Vergrösserung der Spitzenleistungen in Sport und Beruf
                      Höhere Konzentrationsfähigkeit
                      Mentale Stärke

                      Hier ein paar Studien, vor allem die Russen beschäftigen sich mit der Interval Hypoxic Therapie ( IHT ):

                      http://www.hypoxia.at/atemweg3.html

                      Gruß
                      Erich
                      Auf den Bergen ist Freiheit. Der Hauch der Grüfte
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                      • #12
                        hallo,

                        vielen dank für eure beiträge.

                        beim aussortieren älterer zeitschriften fand ich in den heften 01 und 02/2003 von "trekker's world" einen interessanten beitrag von mag. thomas lämmle von der uni innsbruck zum thema höhenbergsteigen mit einem sehr guten und leicht verständlichen akklimationsprotokoll. www.trekkers-world.de

                        servus

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                        • #13
                          habe in High Altitude Medicine & Biology, Fall/03 eine studie von Katayam and coll. gefunden:
                          es wurden 12 ausdauerlaeufer getestet.
                          eine haelfte erhielt 3 x in der woche fuer je 90 minuten luft zum atmen, die einer simulierten hoehe von 4500 m ensprach. der test wurde 3 wochen lang durchgefuehrt.
                          danach zeigte die gruppe mit verminderter sauerstoffatmung eine leistungssteigerung im 3000 m lauf und im laufen bis zur erschoefung, gegenueber der gruppe mit normaler atemluft. das uebliche training wurde fortgesetzt.
                          nach 3 wochen, nach absetzen der hypoxieatmung, fand man jedoch keine unterschiede mehr zwischen den beiden gruppen..

                          gruss

                          daxy
                          Daxy besucht mich auf www.wabnig.net

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                          • #14
                            AW: Aklimatisation vor Hochtour

                            im ausdauersport, wenn die möglichkeit für ein höhentraining nicht gegeben ist, wird oft mit atemmasken mit geringerem sauerstoffgehalt trainiert. nur wenige situzngen welche nur stunden dauern bringen schon sehr große vortschritte. beim höhentraining erreicht man ja auch sehr schnell ein plateau. das heißt ein paar wochen machen sinn, länger aber nicht mehr. außerdem gibt es ja genügend möglichkeiten höhe zu simulieren, nicht zu letzt medikamentös. ein problem des höhentrainings ist, dass aufgrund der unmöglichkeit epo als verbotenes dopingmittel nachzuweisen einfach die erythrozyten anzahl als messkonstante genommen wird, ist diese zu hoch wird auf doping geschlossen. also darf man diese auch so nicht ins unermessliche steigern, wird aber auch kaum gelingen weil der wert ja schon sehr hoch angelegt ist...

                            Kommentar


                            • #15
                              AW: Aklimatisation vor Hochtour

                              wie kann man "Höhe"medikamentös simulieren?? wenn man sich die Preisliste von "Epo" ansieht (und geschweige den von Aranesp) verschlägt es einem ohnehin den Atem,auch hier im Tal. Und wie sieht es mit der Thrombosegefahr aus?Erst recht am Berg!
                              I nix daham bliem!

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