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Welchen Biwacksack

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  • Welchen Biwacksack

    hi ihr,
    ich hätte gerne einen biwacksack und bräuchte euren rat (ist mein erster biwacksack).

    er soll für zwei personen geeignet sein und leicht, ich brauche ihn für notfälle aber auch ab und zu zum draußenschlafen im sommer.

    nun stellt sich die frage, ob es ein goretex-biwacksack sein soll oder nicht.

    ich habe mich auch recht gewundert, dass manche biwacksäcke (wie ortovox gemini) nicht lang genug sind, damit man ganz - also incl. kopf - liegenderweise platz hat.

    was muss ein biwacksack können damit auch nottransporte mit ihm machen kann? und worauf soll ich sonst noch achten?

    und welche marke könnt ihr mir empfehlen? bis jetzt bin ich auf ortovox gemini und salewa gestossen. exped und vaude sind mir auch untergekommen.

    was habt ihr denn für einen und welche erfahrungen habt ihr damit gemacht?

    herzlichen dank für eure antworten!
    lieben gruss
    marjo

  • #2
    AW: Welchen Biwacksack

    Hallo marjo,

    ich verwende seit gut 10 Jahren den Gemini-light und für mich persönlich ist er der absolut beste, den ich je hatte!

    Vorteile:

    1) Innenseite silber-beschichtet - reflektiert die Körperwärme
    2) eine Außenseite in Leuchtrot mit schwarzer großer Aufschrift "help" - damit kannst du den BS auch zum Markieren eines möglich Hubschrauber-Landeplatzes verwenden(natürlich landet der HS nicht auf dem BS!) Das habe ich bereits einige Male bei Bergrettungseinsätzen gebraucht!
    3) er hat div. Bandeln, womit du den BS auch zw. 2 Bäumen aufhängen kannst darunter/drinnen dich aufhalten kannst
    4) er hat eine angeschnittene Halskrause und eigent sich damit als Notponcho - habe ich auch schon mehrmals gebraucht!
    5) das Rippstopp-Nylongewebe ist extrem reißfest - ich verwende bei all meinen Zelttouren, vorallem in den chilenischen Anden, den BS als Zeltunterlage, das hat er bis jetzt problemlos ausgehalten ohne davon Löcher zu bekommen
    6) man kann ihn auch als "Dreieck" aufspannen, sozusagen über die Diagonale und darunter bei starken Regen schlafen ohne daß man naß wird.
    7) er ist der leichteste 2-Personen-BS den es am Markt gibt!

    Nachteile: habe ich noch keine gefunden, außer gute Qualität, die auch ihren berechtigeten Preis hat...

    Schlafen tue ich in diesem BS nur wenn es sehr windig ist - bei Regen würde ich mich eh nicht zum Schlafen in den BS reinlegen, da hat man einfach zuviel Kondeswasser(im Sommer) oder Rauhreif(im Winter)!
    Deshalb kaufe ich mir auch keine GTX-BS - der ist nur sauschwer und kostet soviel wie eine kl. McKinley-Zelt!
    Ich biwakiere sehr viel im Freien in Österreich in den Bergen und lege den BS am Boden auf, darauf die Therm-a-Rest-Matte und darauf meinen Carinthia ECC 400 Micro-Daunenschlafsack.
    Das geringe Gewicht ist deshalb wichtig, denn wenn der der BS schwer ist, überlegst du jedesmal vor einer Tour ob du ihn überhaupt mitnehmen sollst!
    Das ist ja dann nicht der Sinn und Zweck so eines BS!

    Ich hoffe ich habe alle deine Fragen beantwortet!
    LGr. Pablito

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    • #3
      AW: Welchen Biwacksack

      danke pablito,
      für dir komp.antwort... man merkt dass du nicht nur ein ausgezeichneter verkäufer bist..sonderen ein praktiker der viel erfahrung und viele (meist) brauchbare tipp parat hat.habe den gemini light 350 und kann nur bestätigen was du geschrieben hast.
      danke und schönen tag sepp

      Kommentar


      • #4
        AW: Welchen Biwacksack

        lieber pablito,
        ich bin beeindruckt - bei welchem eybl in wien arbeitest du denn? und kennt man dich unter "pablito, den chilenischen anden-wanderer"?

        danke für deine ausführliche antwort. was mir immer noch nicht ganz klar ist, ist die länge des gemini - er sollte 190 cm sein (laut betriebsangabe), ist aber de facto nur 180 cm und das ist mir zu kurz zum ganz drinnen verschwinden. oder findest du das nicht notwendig?

        und du meinst dass ein gore-biwacksack nur kondenswasser produziert und sonst nicht viel nützt? zumindest würde er bei regen dicht halten, oder?

        danke schon im vorhinein für eure erfahrungen - ich bin ja mehr oder weniger eine anfängerin in sachen ernsthaftes berggehen.

        lieben gruss
        marjo

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        • #5
          AW: Welchen Biwacksack

          Der Ortovox Gemini ist, wie die meisten Ortovox-Produkte, einfach zu teuer und ausserdem eher sehr klein geschnitten.
          Als Not-biwaksack einen Salewa oder Vaude- 2 Mann Biwaksack. Etwas grösser und wesentlich günstiger.
          Wenn du wirklich viel biwakieren willst, Salewa Powertex. Da hast wesentlich weniger Kondenswasser als mit einem reinen Perlonsack und ist auch leichter und günstiger als ein Gore-tex-Sack.

          Sepp - der auch seit Jahrzehnten einige Biwaksäcke verarbeitet hat.

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          • #6
            AW: Welchen Biwacksack

            Biwaksackfrage ist aus meiner Sicht nicht so ultimativ zu beantworten.

            Da hat manch einer so spezielle Eigenarten/Gewohnheiten. Da gibt es doch verschiedene Varianten.

            2-Personen-Biwaksäcke kommen bei uns eigentlich nicht zum Einsatz(ein "uralter" sehr leichter kleiner 2-Personen-Biwaksack von SaLeWa ist aber auf jeder Hochgebirgstour für den Ernstfall mit im Rucksack).

            Im wirklichen Gebrauch sind in meiner Bergfreunde-Runde eigentlich nur drei Biwaksäcke:

            Sir Joseph K2 ca. 860g schwer und ca. 130€ teuer, wird sowohl mit als auch ohne(was meistens der Fall ist) Schlafsack benutzt
            Sir Joseph K3 ist ca. 330g schwer und kostet ca. 110€; wird nur mit Schlafsack(mit 300g bis 700g Daunenfüllung) eingesetzt
            PHD Delta ist mit 130€ nicht gerade geschenkt, reichlich 400g schwer; wird nur mit Schlafsäcken(max. 700g guter Daune, eher weniger Füllgewicht, z. Bsp.:ca.300g) eingesetzt

            Alle drei Biwaksäcke sind schon reichlich im Gebrauch gewesen, sowohl im Alpenraum, als auch in verschiedenen dt. und böhm. Mittelgebirgen.

            Es gibt hier verschiedene Philosophien, für die einen ist der Biwaksack nur die letzte Notlösung, für andere ist es ein vollwertiger Zeltersatz(im extremen Fall dann auch noch Schlafsackersatz). Ich persönlich möchte da niemanden in eine Richtung drängen. Ich denke, daß es besser ist, wenn sich da jeder selber Gedanken macht, was er sich zumuten will.

            Noch einige allgemeine Anmerkungen: Persönlich halte ich diese "wärmereflektierenden" Innenbeschichtungen beim Gebrauch mit einem Schlafsack für unsinnig(die Wärmereflexion funktioniert nur beim Einsatz ohne Schlafsack einigermaßen; aus meiner Sicht erwarten da etliche Leute zuviel von diesen Beschichtungen), sicherlich gibt es irgendeine Situation wo man diese Beschichtungen wirklich braucht, aber wie schon gesagt, wenn der Schlafsack dabei ist, bleibt es (nahezu) wirkungslos(außer, daß es die Atmungsaktivität des Biwaksacks gegen Null drückt).

            Zu dem HELP-Aufdruck: Wer im Winter unterwegs ist, wird es womöglich schätzen, ansonsten halte ich das(nach Rücksprache mit befreundeten Bergrettern) für relativ unwichtig.

            Rajiv
            Ich wünscht' ich wär ein Elefant,
            dann wollt ich jubeln laut,
            mir ist es nicht ums Elfenbein,
            nur um die dicke Haut.

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            • #7
              AW: Welchen Biwacksack

              wenn ich weiss dass ich mit biwaksack draussen übernachten muss, habe ich
              einen gorebiwaksack von wäfo.(1 person)
              habe ich seit 5 jahren im dauereinsatz, thermarestmatte und mein glacier 1000 passen problemlos rein.
              www.schwanda.at

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              • #8
                AW: Welchen Biwacksack

                Ich denke auch, man muß ganz klar zwischen zwei Anwendungen unterscheiden.

                Einen Notfallbiwaksack sollte extrem leicht sein und hier denke ich, ist eine Wärmereflektierende Schicht nicht unnütz. Für einen geplanten Biwakeinsatz auf mehrtägigen Touren (lange Gräte, oder Wände) ist dieses System jedoch, aufgrund seiner nicht vorhandenen Atmungsaktivität, ungeeignet. Da man nicht genug Zeit hat den Schlafsack so zu trocknen wie es notwendig wäre.
                Hier greift man am besten zu einem atmungsaktiven Biwaksack als Kompromiss, meine Erfahrungen mit dem Salewa sind sehr gut. Wie Schöngeist schon anspricht ist es gut, wenn der Biwaksack so groß ist, dass sowohl Schlafsack als auch Isomatte hineinpassen.

                Ein neues Konzept der Firma Berhaus finde ich sehr interesant und werde es auch sobald wie möglich testen. Hier ist der Goretex Biwaksack ganz verschließbar (durch eine spezielle GTex Membrane wohl tatsächlich möglich) und im unteren Beinbereich mit Primaloft gefüttert. Hier müßte nur noch eine zusätzliche Daunenjacke mitgeführt werden und fertig ist die Schlafhöhle. Mal schauen was es taugt, macht mal einen sehr guten Eindruck.

                Lg Steffe.
                Für schwindelerregende Aufgaben: www.seil-biggel.de - wieder online im neuen Gesicht!

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