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Arbeitsschutz-Ausrüstung im Klettersteig verwenden?

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  • Arbeitsschutz-Ausrüstung im Klettersteig verwenden?

    Ein Bekannter von mir ist beruflich im Gerüstbau tätig. Er meint, man könne für (einfache) Klettersteige auch Arbeitsschutz-Ausrüstung verwenden, zumindest einiges Equipment müsste verwendbar sein. Z.B. solche Teile hier anstelle eines Klettersteigset hat er wohl bereits ausprobiert:
    https://www.ud-shop.de/elastisches-d...el-276320.html

    Wie seht ihr das?
    Zuletzt geändert von Ortler; 21.03.2021, 07:44.

  • #2
    Würde ich bedenkenlos verwenden. PSA wird nach EN geprüft und die ist meistens genauer als im Sportbereich.
    Liebe Grüße
    Willi

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    • #3
      Bin jahrelang mit soetwas geklettert. Leider bin ich nie heruntergefallen, damit ich es ausprobieren konnte. Aber fallen ist fallen ob auf dem Bau/Arbeit oder in der Freizeit am Klettersteig.

      LG
      der 31.12.

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      • #4
        Interessant, dann ist der Kollege wohl doch kein Hasardeur...

        Die Dinger von "Portwest" gibt es bei verschiedenen online-Händlern ab 36 Euro. Also etwa halb so teuer wie ein Klettersteigset. Nachteil könnte sein, dass die schwerer sind als die Gewichts-optimierten KS-Sets für den Bergsport??

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        • #5
          Hier ist die Norm, die erfüllt wird: https://www.satra.com/ppe/EN355.php
          Hier ist die Norm für Klettersteigsets: https://www.edelrid.de/de/knowledge-...rmen/en958.php

          (Das folgende ist meine Privatmeinung, kein Gutachten etc.)
          Aus meiner Sicht ist die Bergsportnorm wesentlich härter (5 m statt 4 m, 120 kg statt 100 kg). "Notfalls" oder zum Ausprobieren in leichten Klettersteigen würde ich (!) (und ich wiege mit Ausrüstung 70 kg) es als vertretbar ansehen mit dem Set aus dem Arbeitsschutz zu klettern, in allen anderen Fällen würde ich zum Klettersteigset aus dem Bergsportbereich greifen und bei einer Neuanschaffung nicht einmal darüber nachdenken so zu sparen. Die Klettersteige sind auf 5 m Fixpunktabstand genormt und dazu passen eben die Sets aus dem Bergsportbereich und ein Meter zusätzliche potentielle Sturzlänge ist richtig viel kinetische Energie

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          • #6
            Die Verbindungsmittel mit Bandfalldämpfer in dem Link aus dem ersten Beitrag sind nach EN 355, EN 354, EN 362 zertifiziert. Ein Klettersteigset aus dem Bergsport ist nach EN 958: 2017 zertifiziert. In beidem Fällen handelt es sich um PSA gegen Absturz.

            Hier eine kurze Übersicht über die Normen:

            EN 354 - Verbindungsmittel
            EN 355 - Falldämpfer
            EN 362 - Verbindungselemente
            EN 958:2017 - Fangstoßdämpfer für die Verwendung auf Klettersteigen

            Die EN 958 umfasst den Dämpfer, die Karabiner und die elastischen Verbindungsarme. Bei "beruflichen" Variante gibt es für jedes Element eine eigene Zertifizierung. Ein paar Unterschiede gibt es dadurch natürlich. So wird z.B. der Falldämpfer aus dem Bergsport mit 80kg zertifiziert und jener nach EN 355 mit 100kg. Der maximale Fangstoß ist der selbe, die maximale Länge nach Auslösung darf bei der EN355 allerdings deutlich länger sein.
            Im Prinzip würde ich sagen, dass die Teile sicher sind und ihren Zweck erfüllen werden. Wenn ich eine Tour führe, dann würde ich aber wahrscheinlich niemanden mit so einer Ausrüstung mitnehmen. Knallt er nämlich z.B. bei einem Sturz aufgrund der größeren Auslöselänge des Falldämpfers gegen einen Felsvorsprung, dann gibt's (unnötigen) Ärger - zumal eine Leihausrüstung für die Tour nicht die Welt kostet.

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            • #7
              Zitat von slunecka Beitrag anzeigen
              ...Leider bin ich nie heruntergefallen, damit ich es ausprobieren konnte....
              Ich bin eigentlich ganz froh, dass ich noch nie am Klettersteig heruntergefallen bin , denn auch wenn das Set funktioniert, man kann sich trotzdem weh tun.

              Mich würde noch interessieren, was dieses Gerüstbauteil wiegt. Der Preis klingt schon sehr interessant, die haben bestimmt weniger Marketingkosten. Aus meiner Sicht sehr ich für private Touren kein Sicherheitsrisiko, auch wenn die Normen nicht genau gleich sind. Zum Verleihen oder bei geführten Touren würde ich auch rechtliche Bedenken sehen.

              Viele Liebe Grüße von climby

              Meine Nachbarn hören Metal, ob sie wollen oder nicht

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              • #8
                Zitat von climby Beitrag anzeigen

                Mich würde noch interessieren, was dieses Gerüstbauteil wiegt. Der Preis klingt schon sehr interessant, die haben bestimmt weniger Marketingkosten.
                Das Gewicht würde mich auch interessieren. Habe unterschiedliche Angaben gesehen von 1,6 bzw. 1,8 kg. Es war aber unklar, ob dieses Gewicht auch die Verpackung mit umfasst...

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                • #9
                  Arbeitsschutzkleidung ist auch völlig anders kalkuliert als Sportartikel (auch bei identen Produkten), weil es im Arbeitsschutzhandel keine Saisonrabatte gibt, die in der Hauptsaison draufgeschlagen werden, um sie im Abverkauf nachzulassen - die Thermo-Unterwäsche vom Arbeitsschutzhandel kostet halt das ganze Jahr gleich viel. Teilweise gibt es auch rigorosen Gebiets-, Verkäufer- und sogar Spartenschutz: So darfst Du als - aus Sicht der Sportartikelhändler - produktfremder Händler gar nicht damit werben, dass irgendein Kleidungsstück für den Arbeitsplatz genau dasselbe ist wie im Sporthandel (Helly Hanssen beispielsweise ist in beiden Märkten stark).
                  --
                  http://vergissmi.net

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