Airbag oder Lawinenball?
Mir wurde der Airbag einfach zu mühsam.
Obwohl ich viel Geld dafür ausgegeben habe stand er zuletzt nur mehr bei mir Zuhause herum. Bei einer Skitour habe ich am Gipfel den Airbag-Rucksack aufgehoben und dabei versehentlich die Auslösung aktiviert. Das Gelächter meiner Kollegen war weiter zu hören als mir lieb war. Das eigentliche Problem bestand jedoch darin, dass ich keine Reservepatrone dabei hatte. Nach mehreren fehlgeschlagenen Versuchen - eine Ersatzpatrone im Tal zu kaufen - mußte ich mich die restlichen 3 Tage zwar mehr Gewicht, jedoch ohne zusätzliche Sicherheit abfinden. Obwohl ich den größten Airbagrucksack habe (60l), ist darin immer noch zu wenig Platz für die Ausrüstung bei Mehrtagestouren und zum Variantenfahren ist er einfach wieder zu groß. Ein zweites mal hat mir mein Hund den Auslöser beim Raufspringen ausgelöst. Jetzt sollte ich wieder eine (nicht gerade billige) Patrone kaufen.
Ich suchte nach Alternativen: Ich wollte ja auch in Zukunft mehr Sicherheit, damit ich im Ernstfall nicht unbedingt auf die (mit dem VS-Gerät nicht übenden!) Kameraden angewiesen bin. Dabei stieß ich im Internet auf den Avalanche ball. Ich ließ mir ein Video zusenden. Dabei wurden auch Lawinenversuche gezeigt, welche mich dann auch überzeugten. Der Avalanche ball lag bei allen Versuchen im Lawinenhang talwärts vom Verschütteten und der Großteil der Seilverbindung war an der Oberfläche. Aufschlussreich waren dann die Statistiken über die Verschüttungstiefen der letzten 20 Jahre (durchschnittlich nur 70 cm) und die Überlebenschanche in einer Lawine -mit oder ohne Atemhöhle - 15 Minuten.
Anfangs habe ich geglaubt, mit dem Lawinenairbag ein sehr sicheres Teil gekauft zu haben und dass man mit dem System nicht verschüttet wird. Das war auch meine einzige Motivation das schwere Teil mitzuschleppen.
Wie Martin Kern/Birgit Ottmer vom Eid. Institut für Lawinenforschung/Davos schreiben „Die Werbung für den ABS ist da nicht ganz unschuldig ("obenbleiben" usw.) Auch bei uns im Alpenverein wird immer wieder der Airbag mit „oben bleiben heißt überleben“ beworben. Wenn man aber die Versuchs-Aufnahmen von ZDF und dem BR genau betrachtet, steht fest - an der Oberfläche waren nur Teile der Airbag-Ballone sichtbar - von einer Nichtverschüttung kann keine rede sein. Ohne Kameradenbergung geht da gar nichts, außer vielleicht - wenn die Lawine eine geringe Ablagerungstiefe hat. Aber das kann man sich selten aussuchen.
Zum Preis von 2 Airbag-Gaspatronen habe ich dann einen Avalanche ball erstanden, welcher – wie Martin Kern/Birgit Ottmer schreiben - auch eine sehr schnelle intuitive optische Ortung erlaubt, billiger, leichter und technisch nicht so aufwendig ist.
Alfred
Mir wurde der Airbag einfach zu mühsam.
Obwohl ich viel Geld dafür ausgegeben habe stand er zuletzt nur mehr bei mir Zuhause herum. Bei einer Skitour habe ich am Gipfel den Airbag-Rucksack aufgehoben und dabei versehentlich die Auslösung aktiviert. Das Gelächter meiner Kollegen war weiter zu hören als mir lieb war. Das eigentliche Problem bestand jedoch darin, dass ich keine Reservepatrone dabei hatte. Nach mehreren fehlgeschlagenen Versuchen - eine Ersatzpatrone im Tal zu kaufen - mußte ich mich die restlichen 3 Tage zwar mehr Gewicht, jedoch ohne zusätzliche Sicherheit abfinden. Obwohl ich den größten Airbagrucksack habe (60l), ist darin immer noch zu wenig Platz für die Ausrüstung bei Mehrtagestouren und zum Variantenfahren ist er einfach wieder zu groß. Ein zweites mal hat mir mein Hund den Auslöser beim Raufspringen ausgelöst. Jetzt sollte ich wieder eine (nicht gerade billige) Patrone kaufen.
Ich suchte nach Alternativen: Ich wollte ja auch in Zukunft mehr Sicherheit, damit ich im Ernstfall nicht unbedingt auf die (mit dem VS-Gerät nicht übenden!) Kameraden angewiesen bin. Dabei stieß ich im Internet auf den Avalanche ball. Ich ließ mir ein Video zusenden. Dabei wurden auch Lawinenversuche gezeigt, welche mich dann auch überzeugten. Der Avalanche ball lag bei allen Versuchen im Lawinenhang talwärts vom Verschütteten und der Großteil der Seilverbindung war an der Oberfläche. Aufschlussreich waren dann die Statistiken über die Verschüttungstiefen der letzten 20 Jahre (durchschnittlich nur 70 cm) und die Überlebenschanche in einer Lawine -mit oder ohne Atemhöhle - 15 Minuten.
Anfangs habe ich geglaubt, mit dem Lawinenairbag ein sehr sicheres Teil gekauft zu haben und dass man mit dem System nicht verschüttet wird. Das war auch meine einzige Motivation das schwere Teil mitzuschleppen.
Wie Martin Kern/Birgit Ottmer vom Eid. Institut für Lawinenforschung/Davos schreiben „Die Werbung für den ABS ist da nicht ganz unschuldig ("obenbleiben" usw.) Auch bei uns im Alpenverein wird immer wieder der Airbag mit „oben bleiben heißt überleben“ beworben. Wenn man aber die Versuchs-Aufnahmen von ZDF und dem BR genau betrachtet, steht fest - an der Oberfläche waren nur Teile der Airbag-Ballone sichtbar - von einer Nichtverschüttung kann keine rede sein. Ohne Kameradenbergung geht da gar nichts, außer vielleicht - wenn die Lawine eine geringe Ablagerungstiefe hat. Aber das kann man sich selten aussuchen.
Zum Preis von 2 Airbag-Gaspatronen habe ich dann einen Avalanche ball erstanden, welcher – wie Martin Kern/Birgit Ottmer schreiben - auch eine sehr schnelle intuitive optische Ortung erlaubt, billiger, leichter und technisch nicht so aufwendig ist.
Alfred
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