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Vorstellung - leichte Alpinstiefel - Kategorie C - tatsächlich kein Gimmick!

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  • Vorstellung - leichte Alpinstiefel - Kategorie C - tatsächlich kein Gimmick!

    Aufgrund meines sehr positiven Eindrucks von einem Vertreter dieser Gattung möchte ich hierauf mal extra hinweisen.

    Wer damit gerade nichts anfangen kann - leichte Alpinstiefel - hier die Einzelheiten:

    - steigeisenfest mit Kombibindung
    - knöchelhoch
    - extrem leicht gewichtig
    - trotzdem wasserdicht
    - mit Geröllschutz

    Meines Wissens tritt diese Schuhkategorie diese Hochtourensaison zum ersten Mal in der Breite in Erscheinung (zumindest habe ich diese Teile letztes Jahr nirgends wahrgenommen) und wird mindestens von 4 Herstellern angeboten:

    - Hanwag Badile Combi GTX
    - Salewa Rapace GTX
    - Scarpa Rebel Lite GTX
    - Boreal Zanskar Tech

    Im Folgenden spreche ich nun von meinem Eindruck des Hanwag Badile Combi GTX, die anderen habe ich bislang nicht selbst probiert. Vergleiche ziehe ich zu meinen Lowa Cevedale GTX und zum Hanwag Ferrata Combi GTX (Kombisteigeisen-Stiefel Kategorie C, die schon einige Jahre auf dem Markt sind):
    Steigeisenfestigkeit??? Mit einem Schuh, der beinahe so leicht wie ein Wanderschuh ist? Ja, es stimmt, die Sohle des Hanwag Badile ist wie die Sohle meiner zwei "Großen" bombenfest für die Eisen geeignet. Der Badile hat übrigens die exakt gleiche Sohle wie die Großen - nämlich die sehr bekannte Vibram Fels-Eis Kombi Sohle.
    Geröllschutz und Ledereinsatz: Auch hier macht der Hanwag keine Kompromisse, wie die Großen hat er rundum Geröllschutz und vorne Velourledereinsatz.
    Schuhaufbau: Hier ist der maßgebliche Unterschied; der kleine Hanwag ist etwas niedriger, umschließt aber immer noch die Knöchel. Vorne befinden sich Nylon-Schlaufen um auch hier nicht Gewicht "anzuhäufen". Die Materialdicke des Schuhs ist etwas geringer. Die grundsätzlich Binde-Funktionalität ist jedoch gleich, es gibt Tiefzugschlaufen sowie zwei Knöchel hohe Schlaufen wie bei klassischen Kategorie C Stiefeln auch.

    Nun meine Einschätzung zu den Anwendungsmöglichkeiten, Einschätzung deswegen weil die Hochtouren Saison ja erst in zwei Monaten beginnt:
    - Generell traue ich dem Hanwag Badile Combi GTX Berge bis etwas über 3.500 m zu. Eine Wildspitze sollte für ihn kein Problem sein
    - Auf dem Gletscher sollte er mit flachen und leichten Steigungen gut einsetzbar sein.
    - Ungeeignet sehe ich ihn auf jeden Fall für jede Art von längerem Steileis oder eben Eisklettern
    - Für 4000er halte ich die Schuhe für unggeeignet da in höheren Schnee- oder Firnfeldern wahrscheinlich zu leicht Schnee über die Knöchelkante reinkommen kann, zudem dürfte er für längere Temperaturen unter -2 oder -3 Grad zu kalt sein, selbst mit dicken Socken

    Fazit: Das Haupteinsatz Gebiet des Badile Combi GTX sehe ich in Bergen bis etwas über 3.500 m und für klassische oder auch wenig schwierige Hochtouren. Dafür dürfte er aber prädestiniert sein, weil das Gewicht wirklich Feder-leicht ist im Vergleich zu den "normalen" Kategorie C Stiefeln ist.

    Empfehlung: Im Internet bestellen und anziehen. Wenn nicht gefällt, wieder Retour. Ich jedoch bin sehr begeistert, ich hätte nicht gedacht, dass man mit sowenig Gewicht einen steigeisenfesten Hochtourenschuh machen kann.
    Zuletzt geändert von Engineer123; 13.04.2013, 15:05.

  • #2
    AW: Vorstellung - leichte Alpinstiefel - Kategorie C - tatsächlich kein Gimmick!

    Mein erster Einsatzbericht der Badile Combi GTX:


    Terrain: Schwarzwald Mittelgebirge um den Feldberg herum; sup-alpin; erdige Wanderwege mit kleinen und mittelgroßen Steinen

    Fazit: um es vorweg zu nehmen, der Badile Combi GTX hat im "Nicht-Gletscher"-Gebiet im Rahmen einer 4 stündigen Wanderung meine angestammten Scarpa Wanderstiefel alt aussehen lassen. Man kann sagen, dass ich meine bisherigen "gewöhnlichen" Wanderstiefel geistig aussortiert habe.

    Nun meine Erfahrungen zu diesem positivem Fazit:

    - Durch die steigeisenfeste Sohlenkonstruktion gibt der Badile Combi GTX natürlich nahezu keine Steinkontakte an den Fuß weiter, die Trittsicherheit ist wesentlich höher wie bei meinen Wanderstiefeln
    - der Rundum Geröllschutz macht den Badile generell unempfindlicher gegen jede Art von Steinen und Ästen
    - der letztendlich entscheidende Punkt wieso ich zukünftig die Wanderstiefel stehen lasse ist: der Badile Combi GTX hat nur ein paar Gramm mehr Gewicht.

    Der nächste Bericht wird erst in ein paar Monaten kommen. Dann plane ich für ein paar Hochtourentage sowohl den Badile Combi GTX wie den Lowa Cevedale GTX mitzunehmen. Um die klassischen Kategorie C Stiefel mit den neuen leichten Alpinstiefeln auf dem Gletscher zu vergleichen.
    Zuletzt geändert von Engineer123; 21.04.2013, 19:50.

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    • #3
      AW: Vorstellung - leichte Alpinstiefel - Kategorie C - tatsächlich kein Gimmick!

      Hallo,

      ich hab' den von dir angesprochenen Lowa Cevedale GTX und ihn ua bei folgenden Aktivitäten im Einsatz gehabt:

      - 1 Woche Venediger Höhenweg (von lange, technisch gemütliche Etappen bis zur Venedigerbesteigung mit Steigeisen)
      - 2 Tage Gletscherkurs am Dachstein
      - div. Klettersteige bis Kat. D
      - Besteigung des Ararat (5.137 m) mit bis zu -10°

      Vielleicht mag es (noch) leichtere Schuhe geben, aber der Schuh ist für mich so ausgewogen, dass er bei 8-10 h-Etappen genauso angenehm zu tragen ist wie am Gletscher.

      Ich hab' halt gern einen für Vieles, aber hier ist jeder anders

      LG

      Stefan

      Kommentar


      • #4
        AW: Vorstellung - leichte Alpinstiefel - Kategorie C - tatsächlich kein Gimmick!

        Ich denke, der La Sportiva Trango S Evo GTX (Frauenmodell) fällt mit gut 1 kg pro Paar auch in die Kategorie "leichte Alspinstiefel". Ich habe die Schuhe im Mai 2011 gekauft und ihn seither für alle Bergtouren verwendet. Meine Erfahrungen:
        - Der Schuh ist sehr leicht und bietet trotzdem genügend Stabilität und Halt auch in schwierigerem Gelände.
        - Die Sohle ist steif genug zur Verwendung mit Steigeisen, hat aber (für meinen Geschmack) noch ein ausgezeichnetes Abrollverhalten im normalen "Wandergelände".
        - Durch die Climbing Zone, die präzise Schnürung und die enge Passform lassen sich mit dem Schuh einfache Klettereien und Klettersteige sehr gut machen.
        - Nachteil: Aufgrund der dünnen Sohle kriegt man bei längerem Gletscherkontakt schnell mal kalten Füße (trotz dicker Socken). Als Hochtouren-Schuh ist er für mich ungeeignet, obwohl ich nicht überdurchschnittlich schnell an den Füßen friere. Kommen die Steigeisen aber nur hin und wieder und für kurze Zeit zum Einsatz, ist der Schuh perfekt.
        - Mittlerweile hat sich der Geröllschutz verabschiedet und Profil ist auch kaum mehr vorhanden. Aber wie bereits erwähnt: Ich hab die Schuhe ca. 2 Jahre für alle Bergtouren verwendet und sie nicht geschont (sprich: bin auch einige Schotterreisen damit abegfahren).

        Kommentar


        • #5
          AW: Vorstellung - leichte Alpinstiefel - Kategorie C - tatsächlich kein Gimmick!

          Zitat von forumsbenutzerin Beitrag anzeigen
          - Mittlerweile hat sich der Geröllschutz verabschiedet und Profil ist auch kaum mehr vorhanden. Aber wie bereits erwähnt: Ich hab die Schuhe ca. 2 Jahre für alle Bergtouren verwendet und sie nicht geschont (sprich: bin auch einige Schotterreisen damit abegfahren).
          Den Schuh kann man neu besohlen lassen - mir hat es um die 90 Euro gekostet.
          Fall der Oberschuh noch i.O. ist, würde es sich lohnen.
          Das habe ich über Bergfuchs in Graz vor wenigen Wochen machen lassen.
          Die Schuhe werden nach Tirol geschickt.
          Wer es da macht habe ich vergessen.
          And no-one showed us to the land
          And no-one knows the wheres or whys
          But something stirs and something tries
          And starts to climb towards the light.

          P.F. "Echoes"

          Kommentar


          • #6
            AW: Vorstellung - leichte Alpinstiefel - Kategorie C - tatsächlich kein Gimmick!

            Nachdem ich mir (unter anderem wegen dem Bericht von Engineer123) nun auch einen Hanwag Badile Combi GTX zugelegt hatte und ihn jetzt das erste Mal im Einsatz hatte hier kurz meine Erfahrungen:

            Der Schuh ist wirklich sehr leicht aber gleichzeitig ist der Schaft relativ steif. Dafür das dass Material nicht sehr dick ist, ist der Abknickschutz am Knöchel vergleichbar mit einem Kategorie B/C Stiefel.

            Die Sohle ist für einen Schuh mit so geringem Gewicht bemerkenswert steif. Ich bin mit ihm auf dem Gletscher eine kurze Strecke im 80 Grad geneigtem Eis in Frontalzackentechnik geklettert und hatte ausreichend Stabilität. Für längere Eisklettereien benötigt man dann aber natürlich einen wirklich festen Stiefel.

            Etwas nachteilig finde ich das die Einkerbungen für die Kipphebelbindung relativ weit unten angesetzt ist. Die Klemmwirkung ist hier zwar bei maximaler Ausfahrung der Einstellschraube noch ausreichend, wenn die Sohle etwas abgetreten ist, könnte es bei manchen Steigeisen hier vielleicht Probleme geben.

            Wirklich gut ist die Passform. Ich habe die Stiefel zuvor nur etwa 15 Km im flachen Gelände eingelaufen, hatte die Stiefel jetzt auf einer Tour drei Tage in Folge ganztägig an den Füßen und erstaunlicherweise keine(!) Blasen.

            Da die Stiefel leichter sind, isolieren Sie natürlich nicht so gut wie Schwere Stiefel der Kategorie C. Wenn man längere Zeit durch tiefen Schnee geht, werden die Füße ein klein wenig kalt. Gleichzeitig sind Sie aber auch im sulzigen Schnee sehr lange dicht und lassen keine Feuchtigkeit nach innen. Da der Stiefelschaft ein wenig niedriger ist, sind Gamaschen im Schnee absolut empfehlenswert.

            Auch positiv fand ich den Halt auf Fels bei Kletterpassagen. Hier sind die Kletterleisten wirklich Gold wert. Die Vibram Fels/Eis Kombinationssohle greift sich recht zuverlässig z.B. auch auf nassen Steinen fest.

            Fazit: Wer nur wandert oder nur Hochtouren geht kauft sich natürlich einen anderen Stiefel. Für meinen Einsatzzweck, also leichte Hochtouren auf Gletschern im Sommer, Klettern im Fels bis zum 3ten Grad und Klettersteige (und das alles mit nur einem Schuh) ist der Badile Combi GTX aber optimal.
            Zuletzt geändert von semifer; 17.06.2013, 12:39.

            Kommentar


            • #7
              Re: Vorstellung - leichte Alpinstiefel - Kategorie C - tatsächlich kein Gimmick!

              Ich möchte mal diesen thread wieder rausholen, da ich an dem scarpa rebel light gtx interesse habe.

              meine frage dazu ist ob jemand mit diesem schuh oder im allgemeinen mit dieser art leichter aplinschuhe schon erfahrungen im hochgebirge gemacht hat.

              passt dieser schuh noch für touren wie aufs wiesbachhorn, großvenediger oder glockner?

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              • #8
                AW: Vorstellung - leichte Alpinstiefel - Kategorie C - tatsächlich kein Gimmick!

                Da geh ich gleich zum Schuster, wenn auch eine rare Zunft, aber der bestellt die passende Sohle und sollte auch günstiger sein.

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                • #9
                  AW: Re: Vorstellung - leichte Alpinstiefel - Kategorie C - tatsächlich kein Gimmick!

                  Zitat von fhs14962 Beitrag anzeigen
                  Ich möchte mal diesen thread wieder rausholen, da ich an dem scarpa rebel light gtx interesse habe.

                  meine frage dazu ist ob jemand mit diesem schuh oder im allgemeinen mit dieser art leichter aplinschuhe schon erfahrungen im hochgebirge gemacht hat.

                  passt dieser schuh noch für touren wie aufs wiesbachhorn, großvenediger oder glockner?
                  Das wird wohl auf die Verhältnisse ankommen
                  Ist es so.... wird es kein Problem sein!


                  Hier allerdings...
                  mfbg
                  MR

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                  • #10
                    Re: Vorstellung - leichte Alpinstiefel - Kategorie C - tatsächlich kein Gimmick!

                    @ widdel48: danke für diese nicht weiterhelfende antwort, gewusst dass die freiheitstatue schuhgröße 1200 hat und der älteste gefundene schuh über 5000 jahre alt ist...?

                    Kommentar


                    • #11
                      AW: Vorstellung - leichte Alpinstiefel - Kategorie C - tatsächlich kein Gimmick!

                      Servus

                      @PNB:
                      Den Schuh kann man neu besohlen lassen - mir hat es um die 90 Euro gekostet.
                      Beim Schuster deines Vetrauens geht's auch deutlich billiger, weil das Porto für den Versand zu La Sportiva und zurück wegfällt.
                      Zahle 50 Euro für eine Neubesohlung. Außerdem wird gewissenhafter gearbeitet!
                      Allerdings ist die kurze Lebensdauer der weichen Vibramsohlen schon etwas ärgerlich, wenn diese maximal eine Saison halten...

                      @fhs...:
                      @ widdel48: danke für diese nicht weiterhelfende antwort
                      Ich denke dieses Posting bezog sich eher auf den Beitrag von PNB, wie auch meines. Darüber hinaus denke ich sehr wohl, dass es sich hierbei um eine Information
                      von allgemeinem Interesse handelt...

                      Philip
                      Zuletzt geändert von horridoh; 18.05.2014, 15:55.

                      Kommentar


                      • #12
                        AW: Re: Vorstellung - leichte Alpinstiefel - Kategorie C - tatsächlich kein Gimmick!

                        Zitat von fhs14962 Beitrag anzeigen
                        meine frage dazu ist ob jemand mit diesem schuh oder im allgemeinen mit dieser art leichter aplinschuhe schon erfahrungen im hochgebirge gemacht hat.

                        passt dieser schuh noch für touren wie aufs wiesbachhorn, großvenediger oder glockner?
                        Täte ich sofort damit machen. Siehe auch Posting #1.

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                        • #13
                          AW: Re: Vorstellung - leichte Alpinstiefel - Kategorie C - tatsächlich kein Gimmick!

                          Zitat von fhs14962 Beitrag anzeigen
                          Ich möchte mal diesen thread wieder rausholen, da ich an dem scarpa rebel light gtx interesse habe.

                          meine frage dazu ist ob jemand mit diesem schuh oder im allgemeinen mit dieser art leichter aplinschuhe schon erfahrungen im hochgebirge gemacht hat.

                          passt dieser schuh noch für touren wie aufs wiesbachhorn, großvenediger oder glockner?
                          m.E. Ja. Ich habe seit ca 2-3 Jahren den Sportiva Trango GTX und nutze ihn für Hochtouren. Auch mit Steigeisen kein Problem. Letztes Jahr habe ich damit die Marmolata NW gemacht. Am Cosmique Grat im Mont Blanc Gebiet fand ich ihn auch sehr angenehm. Der Schuh hat den Vorteil, dass ,man bei leichten Klettereien auch noch ein ganz gutes Gefühl hat. Meinen Nepal extrem ziehe ich, seit ich den Trango habe nur noch zum Eisklettern im Steileis an.
                          Man braucht halt mit den leichteren Bergschuhen Steigeisen, die vorne ein Körbchen haben. Hinten geht Kiphhebel.
                          Zuletzt geändert von funduro; 02.06.2014, 17:27.

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