.
weil ich gefragt wurde..hier ein kurzer bericht zu
bulldogs, terriers, peckers, fiffis,
skyhooks und co..
.
was ist das überhaupt? :
.
das sind gebogene schnabelartige haken..
die aussehen wie kleine eisgeräte, die kommen
einerseits aus dem bigwall-klettern (peckers) und
andererseits natürlich wieder mal von den englishen
tradclimbern, die verwenden die dinger hauptsächlich
im winter (jaaaa..trad im winter) das nennt sich dann oft
auch "schottisch klettern", weil die masochisten da oben
ganz besonders drauf stehen..
.
also..
der größte ist der "bulldog"..
http://dmmclimbing.com/products/new-bulldog/
der ist praktisch eine eisgerät zum umhängen und
genauso wird er eigentlich auch verwendet. er hat
an der unterseite zähne und keine klinge, und man
drischt ihn entweder in eis, harten firn oder aber
besonders in geforene erde!! dort hälte er eigentlich
am besten und macht damit beim winterbergsteigen
jedes gefrorene grasbüschel zur guten
zwischensicherung.. das ding ist schon schwer..
aber im winter wirklich der hit
https://www.flickr.com/photos/herber...57650046728948
.
TotenGraben_240115_14.jpg
.
..
nächste kleinere sind die "terrier"
http://dmmclimbing.com/products/terrier/
das sind eigentlich nur kleinere bulldogs, haben ein
bischen andere geometrie und sind für gefrorenen erde
fast etwas zu kurz, dafür gehen sie schon in risse rein..
rissgröße 1er bis mikro, nur halten sie besser, weil
man sie auch festklopfen kann..
.
wichtig bei den beiden ist, dass beim legen der unter
part aufsitzt, und so der winkel des hooks stimmt. man
kann diesen effekt sogar mit der schlinge verstärken, indem
man diese zuziehend über den oberen teil legt..
http://dmmclimbing.com/instructions/IceGear.pdf
.
nächste verkleinerung sind "peckers"..
http://eu.blackdiamondequipment.com/...60000ALL1.html
die beginnen bei terrier-größe und werden dann kleiner..
ganz wichtig ist aber, dass sie eine klinge haben..
also wirklich in haarrisse reingehen, bei denen normale
schlaghaken zu dick sind.. ausserdem sind sie aus weichem
eisen und das ist GANZ wichtig.. aber dazu unten mehr..
sie müssen definitiv eingeschlagen werden und sind
dann normalhaken um einiges überlegen, halten aber
natürlich nur nach unten.. also aufpassen beim standbau
sichern passiv, aber der tradler sichert ja sowieso nur
aktiv seinen vorsteiger..
.
nächstes wären "fiffis" und "skyhooks"
714JGQR6sHL__SL1500_.jpg
http://www.needlesports.com/Catalogu...mbing/Skyhooks
das sind hakerl, die man an leisten hängen kann..
http://blackdiamondequipment.com/en/...50000ALL1.html
kommt aus dem technischen klettern , da steht normalerweise
ein vorsteiger angstschwitzend und möglichst ruhig drin, die liegen
also nur auf und sind fürs reinfallen eigentlich nicht gedacht..
man kann sie auch nicht eindreschen, weil sie aus elastischem
stahl sind. sollte wirklich gar nix anderes gehen, werden sie schon
als zwischi verwendet, dann werden sie mit plastilin oder kaugummi
fixiert.. eher was fürs englische sport-tradeln und nix fürs alpine..
.
zum eisen..
das problem bei modernen schlaghaken ist der viel zu hochwertige
stahl. eisen wird ja durch das ausbrennen von kohlenstoff zu stahl
(z.bsp LD verfahren).. dadurch wird er rostfreier, elastischer, aber
auch härter.. selbst die silberenen "kalk-haken" sind heutzutage
aus stahl und nicht mehr aus eisen.. dadurch kann sich der haken
nicht mehr der rissgeometrie anpassen und die ist in den seltensten
fällen völlig gerade oder geometrisch. Weiters sind moderne Haken
nur selten bzw nur vorne angespitzt, weil sie maschninell aus
einem flachstahl gestanzt werden. eine durchgehende spitze oder
"klinge" lässt sich so nicht herstellen.
..
witzigerweise sind die peckers aber anders, weil sie offenbar warm
gesenkt-geschmiedetet werden. sie sind verformbar und passen sich
dem haarriss an. und das hält dann bombenfest. später kann man
die gurke dann locker wieder gerade klopfen.
.
ich bin zwischenzeitlich wieder dazu übergegangen mir selber
wieder "felshaken" zu schmieden, nachdem ich lange in
alten bergbüchern herumrecherchiert hab.
.Vertical_5.jpg
HAKEN_BGSTGweb.jpg
.
dazu verwende ich "schmiedeeisen" also roheisen mit sehr hohen kohlenstoffanteil.
das gibts heutzutage nur mehr als "roheisendraht" bei der voest
und wird nur mehr von kunstschmieden oder plattnern (schwert
und rüstungschmieden) gekauft. das ist das biligste und
ursprünglichste eisen dass man bekommen kann.
Felsnagel_1web.jpg
rohes schmiedeeisen ist hoch plastisch, sehr weich und glühend
gut formbar. meine "felsnägel" werden damit komplett sehr spitz
zulaufend geschmiedet und in verschiedenen längen und stärken
ausgeformt. gehärtet werden nur die ersten 5mm der spitze, der
rest soll sich verformen können. teils schlage ich mit dem punzeisen
oder dem abschroter auch noch "rippen" seitlich ein. das erhöht die
reibung im riss, allerdings kriegt man sie auch dann kaum mehr raus.
das ist allerdings egal, weil sie so leicht und billig (im material) sind
dass ich felsnägel eigentlich immer zurücklasse. auch ein bischen
als persönliche note im fels .hehe..
.
die nägel bekommen kein loch, weil dass das gewicht ums doppelte
erhöhen würde und die sicherung eigentlich schwächt. sie werden
mit glove hitch oder sackstich abgebunden. auch da sind die rippen
gut, damit der nicht verrutschen kann. die längen können bis zu 15cm
reichen und wenn so einer verbogen im riss steckt geht der nie wieder
raus..
.
ich hab mir auch schon eigene "bulldogs" mit klinge
aus weichem eisen geschmiedet, allerdings noch nicht ausprobiert.
.
fazit :
bulldog=wintertauglich, terrier=okay, fiffis=jenseitig
and the winner is : die grossen peckers !!!
weil ich gefragt wurde..hier ein kurzer bericht zu
bulldogs, terriers, peckers, fiffis,
skyhooks und co..
.
was ist das überhaupt? :
.
das sind gebogene schnabelartige haken..
die aussehen wie kleine eisgeräte, die kommen
einerseits aus dem bigwall-klettern (peckers) und
andererseits natürlich wieder mal von den englishen
tradclimbern, die verwenden die dinger hauptsächlich
im winter (jaaaa..trad im winter) das nennt sich dann oft
auch "schottisch klettern", weil die masochisten da oben
ganz besonders drauf stehen..
.
also..
der größte ist der "bulldog"..
http://dmmclimbing.com/products/new-bulldog/
der ist praktisch eine eisgerät zum umhängen und
genauso wird er eigentlich auch verwendet. er hat
an der unterseite zähne und keine klinge, und man
drischt ihn entweder in eis, harten firn oder aber
besonders in geforene erde!! dort hälte er eigentlich
am besten und macht damit beim winterbergsteigen
jedes gefrorene grasbüschel zur guten
zwischensicherung.. das ding ist schon schwer..
aber im winter wirklich der hit
https://www.flickr.com/photos/herber...57650046728948
.
TotenGraben_240115_14.jpg
.
..
nächste kleinere sind die "terrier"
http://dmmclimbing.com/products/terrier/
das sind eigentlich nur kleinere bulldogs, haben ein
bischen andere geometrie und sind für gefrorenen erde
fast etwas zu kurz, dafür gehen sie schon in risse rein..
rissgröße 1er bis mikro, nur halten sie besser, weil
man sie auch festklopfen kann..
.
wichtig bei den beiden ist, dass beim legen der unter
part aufsitzt, und so der winkel des hooks stimmt. man
kann diesen effekt sogar mit der schlinge verstärken, indem
man diese zuziehend über den oberen teil legt..
http://dmmclimbing.com/instructions/IceGear.pdf
.
nächste verkleinerung sind "peckers"..
http://eu.blackdiamondequipment.com/...60000ALL1.html
die beginnen bei terrier-größe und werden dann kleiner..
ganz wichtig ist aber, dass sie eine klinge haben..
also wirklich in haarrisse reingehen, bei denen normale
schlaghaken zu dick sind.. ausserdem sind sie aus weichem
eisen und das ist GANZ wichtig.. aber dazu unten mehr..
sie müssen definitiv eingeschlagen werden und sind
dann normalhaken um einiges überlegen, halten aber
natürlich nur nach unten.. also aufpassen beim standbau
sichern passiv, aber der tradler sichert ja sowieso nur
aktiv seinen vorsteiger..
.
nächstes wären "fiffis" und "skyhooks"
714JGQR6sHL__SL1500_.jpg
http://www.needlesports.com/Catalogu...mbing/Skyhooks
das sind hakerl, die man an leisten hängen kann..
http://blackdiamondequipment.com/en/...50000ALL1.html
kommt aus dem technischen klettern , da steht normalerweise
ein vorsteiger angstschwitzend und möglichst ruhig drin, die liegen
also nur auf und sind fürs reinfallen eigentlich nicht gedacht..
man kann sie auch nicht eindreschen, weil sie aus elastischem
stahl sind. sollte wirklich gar nix anderes gehen, werden sie schon
als zwischi verwendet, dann werden sie mit plastilin oder kaugummi
fixiert.. eher was fürs englische sport-tradeln und nix fürs alpine..
.
zum eisen..
das problem bei modernen schlaghaken ist der viel zu hochwertige
stahl. eisen wird ja durch das ausbrennen von kohlenstoff zu stahl
(z.bsp LD verfahren).. dadurch wird er rostfreier, elastischer, aber
auch härter.. selbst die silberenen "kalk-haken" sind heutzutage
aus stahl und nicht mehr aus eisen.. dadurch kann sich der haken
nicht mehr der rissgeometrie anpassen und die ist in den seltensten
fällen völlig gerade oder geometrisch. Weiters sind moderne Haken
nur selten bzw nur vorne angespitzt, weil sie maschninell aus
einem flachstahl gestanzt werden. eine durchgehende spitze oder
"klinge" lässt sich so nicht herstellen.
..
witzigerweise sind die peckers aber anders, weil sie offenbar warm
gesenkt-geschmiedetet werden. sie sind verformbar und passen sich
dem haarriss an. und das hält dann bombenfest. später kann man
die gurke dann locker wieder gerade klopfen.
.
ich bin zwischenzeitlich wieder dazu übergegangen mir selber
wieder "felshaken" zu schmieden, nachdem ich lange in
alten bergbüchern herumrecherchiert hab.
.Vertical_5.jpg
HAKEN_BGSTGweb.jpg
.
dazu verwende ich "schmiedeeisen" also roheisen mit sehr hohen kohlenstoffanteil.
das gibts heutzutage nur mehr als "roheisendraht" bei der voest
und wird nur mehr von kunstschmieden oder plattnern (schwert
und rüstungschmieden) gekauft. das ist das biligste und
ursprünglichste eisen dass man bekommen kann.
Felsnagel_1web.jpg
rohes schmiedeeisen ist hoch plastisch, sehr weich und glühend
gut formbar. meine "felsnägel" werden damit komplett sehr spitz
zulaufend geschmiedet und in verschiedenen längen und stärken
ausgeformt. gehärtet werden nur die ersten 5mm der spitze, der
rest soll sich verformen können. teils schlage ich mit dem punzeisen
oder dem abschroter auch noch "rippen" seitlich ein. das erhöht die
reibung im riss, allerdings kriegt man sie auch dann kaum mehr raus.
das ist allerdings egal, weil sie so leicht und billig (im material) sind
dass ich felsnägel eigentlich immer zurücklasse. auch ein bischen
als persönliche note im fels .hehe..
.
die nägel bekommen kein loch, weil dass das gewicht ums doppelte
erhöhen würde und die sicherung eigentlich schwächt. sie werden
mit glove hitch oder sackstich abgebunden. auch da sind die rippen
gut, damit der nicht verrutschen kann. die längen können bis zu 15cm
reichen und wenn so einer verbogen im riss steckt geht der nie wieder
raus..
.
ich hab mir auch schon eigene "bulldogs" mit klinge
aus weichem eisen geschmiedet, allerdings noch nicht ausprobiert.
.
fazit :
bulldog=wintertauglich, terrier=okay, fiffis=jenseitig
and the winner is : die grossen peckers !!!
Kommentar