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Regelwerk für die Benutzung des Forums Gipfeltreffen

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Schnee am Brenner

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  • Schnee am Brenner

    Erinnert sich noch jemand an den 20. Juli 1981? Ich leider nicht, da war ich noch etwas zu jung.
    Jedenfalls habe ich gerade die Tagesschau von diesem Tag auf BRalpha angeschaut. Und was muß ich sehen? Massiver Wintereinbruch in den Alpen, Pässe schneebedeckt, teilweiser Almabtrieb und Lawinengefahr in höheren Lagen. Da könnte man vor Neid, und das meine ich Ernst!
    Im Netz habe ich in einer Diplomarbeit gerade noch gefunden, daß am 19.7.81 die Schneefallgrenze in Tirol vorübergehend auf 800m gesunken war.
    Nie passt der Spruch von der guten alten Zeit besser als hier. Da war es kein Wunder, daß die Gletscher in diesen Jahren ein letztes Mal vorgestoßen sind.
    Jedenfalls ist das aufgrund der Jahreszeit ein anderes Kaliber als der kurze Wintereinbruch Ende Mai diesen Jahres. Ehrlicherweise muß man dazu sagen, daß die Starkniederschläge um den 19.7.81 herum wirklich außergewöhnlich waren.
    Heutzutage haben wir das regional begrenzt ja immer noch (August 02,05), nur leider ohne die entsprechende Abkühlung.
    Aber wie ein alter Yugoslawe mal sagte: Lebbe geht weiter....

  • #2
    AW: Schnee am Brenner

    Nix für ungut, aber mir sind 35° im Juli schon deutlich lieber als Schnee.
    Ich hoffe das Wetter hält noch mindestens fünf Wochen so an.

    Kommentar


    • #3
      AW: Schnee am Brenner

      Zitat von bergsucht
      Nix für ungut, aber mir sind 35° im Juli schon deutlich lieber als Schnee.
      Ich hoffe das Wetter hält noch mindestens fünf Wochen so an.
      Nu ja..... in einer Dachgeschoßwohnung ohne Klimaanlage denkst gleich anders.... 35 Grad sind echt nicht nötig!

      Schlafzimmertemperatur in der Nacht: ca. 28 Grad. Im Moment im Wohnzimmer: 31 Grad.... Pfuhhhh! Und beim Heimkommen hatte es 39 Grad!

      Lg
      eva
      Wir wollen uns weigern, das zu sagen, was wir nicht denken.
      Alexander Issajewitsch Solschenizyn

      Kommentar


      • #4
        AW: Schnee am Brenner

        Gerade habe ich nachgeschaut: Ich war im Juli 1981 auf Urlaub im Westen Deutschlands (Mosel- und Rheinland). Nach meiner - reichlich dunklen - Erinnerung war da längere Zeit sehr durchwachsenes, wenig hochsommerliches Wetter. Von einem extremen Kaltlufteinbruch wüsste ich nichts mehr - aber vielleicht war er in Deutschland auch nicht so heftig!

        Eine Erinnerung dafür, die gut zum Thema passt. Bei mehreren Familienurlauben in Osttirol (nahe Huben) zwischen 1974 und 1980 haben wir etliche der ca. 2600-2800 Meter hoch gelegenen Hütten im Raum Matrei und Kals besucht (Sudetendeutsche, Bonn-Matreier-Hütte, Stüdlhütte...). Ich weiß nicht mehr, ob es einer der Hüttenwirte oder unsere gastgebenden Bauern so gesagt haben, jedenfalls galt die Regel: Bei Hütten in dieser Höhe gibt's auch im Sommer im Schnitt etwa alle drei bis vier Tage Neuschnee. Wenn z.B. von Mitte Juni bis Ende September offen ist, dann heißt das ungefähr 30-mal Schneeschaufeln rund um die Hütte.
        Ich bin mir sicher, davon war nicht nur im Hitzesommer 2003 und bislang im Juli 2006 keine Rede, sondern in den letzten zehn Jahren generell nicht mehr. Da wird natürlich sofort klar, warum damals Dauerschneefelder und kleine Gletscher in etwa dieser Höhe überleben konnten und es seit Jahren nicht mehr können und dahinsterben.

        Und ganz generell:
        Dass (sehr) heiße, sonnige Tage nach wie vor so selbstverständlich als "Schönwetter" angekündigt - und weithin auch erlebt - werden, ist schon ein gutes Stück erstaunlich. Es stimmt natürlich in vieler Hinsicht: vom Landschaftseindruck bis hin zu Freizeitmöglichkeiten im Gebirge wie an Seen. Aber es gibt die andere Seite ebenso unzweifelhaft: z.B. größere Belastungen für den menschlichen Organismus, erhöhte Ozonwerte, die Gefahr von Waldbränden und einen beängstigenden Rückgang der Alpengletscher. Zumindest die nachdenkliche Frage, wie sehr auch die Menschen mit ihrem Lebensstil zu dieser Tendenz beitragen, legt sich eigentlich nahe. Aber das wäre, zugegeben, nochmals ein ganz anderes Thema.

        Lg, Wolfgang
        Zuletzt geändert von ; 20.07.2006, 23:52.

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        • #5
          AW: Schnee am Brenner

          Zitat von bergsucht
          Nix für ungut, aber mir sind 35° im Juli schon deutlich lieber als Schnee.
          Ich hoffe das Wetter hält noch mindestens fünf Wochen so an.
          Also das verstehe ich überhaupt nicht:
          Du bist doch kein Liegestuhlpupser, sondern in deiner Freizeit eher klassischer Bergsteiger. Und da macht es dir nichts aus, wenn aus dem Walliser Weisshorn ein Schwarzhorn wird, die Jungfrau sich in eine Trümmerfrau verwandelt und die Wysse Frau vor deiner Haustür zur Kahlen Frau wird? Hauptsache es hat 35° ??
          Ich will ja auch keinen Regen und Schneefall den ganzen Sommer lang, schließlich möchte ich bei Sonnenschein ein paar Berge besteigen. Aber solche Wintereinbrüche in regelmäßigen Abständen würden unsere Gletscher nunmal am Leben erhalten. Und in den Warmluftperioden dazwischen angenehme 23-26° (im Flachland), das wär ein Traum.
          Bei den momentanen Temperaturen kann ich jedenfalls nicht mehr freiwillig vor die Haustüre treten, geschweige denn Auf Bergtour gehen.
          Von den großen Gefahren und Schwierigkeiten, die solch katastrophale Temperaturen im Gebirge mit sich bringen brauchen wir ja nicht zu reden.

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          • #6
            AW: Schnee am Brenner

            Zitat von Wolfgang A
            Dass (sehr) heiße, sonnige Tage nach wie vor so selbstverständlich als "Schönwetter" angekündigt - und weithin auch erlebt - werden, ist schon ein gutes Stück erstaunlich.
            Lg, Wolfgang
            Das ist mir besonders beim Alpenwetterbericht aus Innsbruck aufgefallen:
            Da ist bei solchen Verhältnissen häufig von prächtigem Bergwetter die Rede.
            Das kann wirklich nur jemand schreiben, der vom Bergsteigen überhaupt keine Ahnung hat.

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            • #7
              AW: Schnee am Brenner

              Zitat von Wolfgang A
              Zumindest die nachdenkliche Frage, wie sehr auch die Menschen mit ihrem Lebensstil zu dieser Tendenz beitragen, legt sich eigentlich nahe. Aber das wäre, zugegeben, nochmals ein ganz anderes Thema.
              Auch wenn der Mensch sicher auch einen Einfluß auf das Klima nimmt, ist diese m.E. relativ klein. Diese Klimaschwankungen hat es schon immer gegeben.
              Ein Beispiel dazu von mir. Im Jahr 1999 oder 2000, ich weiß es jetzt nicht mehr genau, war ich Ende Juni/Anfang Juli eine Woche in Lienz. In dieser Woche hatte es auch mehrmals bis auf 1500m heruntergeschneit. Als wir bei der Sajathütte den Klettersteig auf die Rote Saile gingen, kamen wir in den dichtesten Schneesturm, den man sich nur denken kann. Es war damals so ein richtiges Aprilwetter mit blauem Himmel und Schneefall abwechselnd.
              Also, es ist noch gar nicht so lange her, das wir auch im Sommer so eine Kälteperiode hatten. Daher auch meine Skepsis, das der Mensch alleine Schuld an dieser Klimaerwärmung hat.

              lg, spirit

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              • #8
                AW: Schnee am Brenner

                Freilich, ich habe aus den 90er-Jahren zwei massive Kaltlufteinbrüche knapp vor Ende der großen Sommerferien für Wien in Erinnerung (also in den letzten August- bzw. ersten Septembertagen):
                einmal in den Schladminger Tauern mit Neuschnee bis auf ca. 1600m, und das zweite Mal auf der Wurzeralm im Toten Gebirge mit einem kompletten Tag Schneeregen (und grauslichem Wind) auf knapp 1400m Höhe.
                Trotzdem bin ich mir sicher, dass es so lange Phasen mit durchgehenden Plusgraden auch über 3000m heute viel häufiger gibt als noch vor 20 bis 30 Jahren. Einige heiße, hochsommerliche Tage gab es damals natürlich genau so - aber doch nicht immer wieder wochenlang ohne wirkliche Unterbrechung.
                Und genau diesen Unterschied spüren die Gletscher, und man sieht es ihnen auch sofort an.

                Lg, Wolfgang

                P.S. an spirit:
                Natürlich liegt die Ursache dafür nicht nur im Verhalten der Menschen, da sind wir derselben Meinung. Ich würde gern als meine "Ich-Aussage" stehen lassen, dass ich über den Anteil der Menschen daran nachdenke (und es wahrscheinlich sogar zu wenig tue).

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                • #9
                  AW: Schnee am Brenner

                  Zitat von spiritoffreedom
                  Auch wenn der Mensch sicher auch einen Einfluß auf das Klima nimmt, ist diese m.E. relativ klein. Diese Klimaschwankungen hat es schon immer gegeben.

                  lg, spirit
                  Stimmt es hat sie schon immer gegeben, aber eine derart rasche Erwärmung wie die letzten hundert Jahre hat es die letzten 15'000 Jahre nicht mehr gegeben.
                  Selbst die Schwankungen zwischen der letzten Eiszeit und ca. 1500 sind kleiner als die zwischen 1900 und 2000. Der Einfluss des Menschen auf das Klima ist nicht klein sondern sehr gross. Alle die das nicht wahrhaben wollen, verschliessen schlicht und einfach die Augen vor den Tatsachen.
                  Eine solche Erwärmung schliesst natürlich vereinzelt sehr kalte Winter und auch vereinzelt kältere Sommer nicht aus. Allerdings ist es schon auffallend, das nach 2003 jetzt bereits wieder ein derart heisser Sommer folgt...
                  Gruss
                  DonDomi

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                  • #10
                    AW: Schnee am Brenner

                    Zitat von spiritoffreedom
                    Auch wenn der Mensch sicher auch einen Einfluß auf das Klima nimmt, ist diese m.E. relativ klein. Diese Klimaschwankungen hat es schon immer gegeben.
                    Aber egal ob der Mensch nun einen großen oder kleinen Anteil an der derzeitigen Klimaänderung hat: Die Schwankungen gehen seit 150 Jahren deutlich in eine Richtung. Deshalb finde ich es müßig zu sagen, dass es das vor 20 Jahren auch schon mal gegeben hat. Weil die Temperaturen sprechen einfach eine klare Sprache: Es wird wärmer, und das extrem schnell. Egal ob der Mensch daran beteiligt ist oder nicht.
                    lg deconstruct

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                    • #11
                      AW: Schnee am Brenner

                      Zitat von westalpenfreak
                      Erinnert sich noch jemand an den 20. Juli 1981? Ich leider nicht, da war ich noch etwas zu jung.
                      Ich erinnere mich an Anfang August 2005.
                      Bergtour auf den Schußgrubenkogel
                      Gruß, Joachim
                      Angehängte Dateien

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                      • #12
                        AW: Schnee am Brenner

                        Zitat von DonDomi
                        Eine solche Erwärmung schliesst natürlich vereinzelt sehr kalte Winter ... nicht aus.
                        Nicht nur das: Gerade die Erwärmung hat u.U. auch die kalten und relativ niederschlagsarmen Winter mit vereinzelten, sehr kurzen und die sonstigen Temperaturen um bis zu 30 Grad übersteigenden Wärmeeinbrüchen der letzten 3 Jahre zur Folge.
                        Am 26.2. fiel auf der Schwäbischen Alb fast ein Meter Schnee, es blieb konstant -5 bis -15 Grad kalt.
                        Dann kam Sylvester/Neujahr mit bis zu +15 Grad (in Inversionslage)
                        2 Tage später gefror die Matschbrühe zu einem Eispanzer, der dann auch 2 Wochen blieb. Danach fiel wenig Schnee, der bis Mitte März unverändert blieb, die zwei Mal 1-2 Tage mit Kletterwetter taten dem keinen Schaden. Dann erst begann das Frühjahr seinen ersten (erfolglosen) Versuch.
                        Am 26.03. verließ ich das erste Mal das Haus in kurzen Hosen und mit ärmellosen Oberteil. Zwei Wochen später schneite es erneut.
                        Die Modellbauer der Klimaforschung sid noch am Rechnen. Die Vermutung liegt nahe, dass die Erwärmung des Meeres eine Häufung von Ostwetterlagen im Winter bewirkt, die Grenze zwischen Küsten- und kontinentalen Klima, die in Mitteleuropa normalerweise etwa über den 15. Längengrad läuft, verschiebt sich immer öfter nach Westen. Aber da wissen wir in 1-2 Jahren mehr.
                        Beste Grüße, Lamл[tm]
                        Touren && Kurse
                        Lamπ[tm] auf Tour bis 0stern 2011
                        Hi-Lite Sardinien
                        Disc Laimer

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                        • #13
                          AW: Schnee am Brenner

                          Zitat von westalpenfreak
                          Also das verstehe ich überhaupt nicht:
                          Du bist doch kein Liegestuhlpupser, sondern in deiner Freizeit eher klassischer Bergsteiger. Und da macht es dir nichts aus, wenn aus dem Walliser Weisshorn ein Schwarzhorn wird, die Jungfrau sich in eine Trümmerfrau verwandelt und die Wysse Frau vor deiner Haustür zur Kahlen Frau wird? Hauptsache es hat 35° ??
                          Ich will ja auch keinen Regen und Schneefall den ganzen Sommer lang, schließlich möchte ich bei Sonnenschein ein paar Berge besteigen. Aber solche Wintereinbrüche in regelmäßigen Abständen würden unsere Gletscher nunmal am Leben erhalten. Und in den Warmluftperioden dazwischen angenehme 23-26° (im Flachland), das wär ein Traum.
                          Bei den momentanen Temperaturen kann ich jedenfalls nicht mehr freiwillig vor die Haustüre treten, geschweige denn Auf Bergtour gehen.
                          Von den großen Gefahren und Schwierigkeiten, die solch katastrophale Temperaturen im Gebirge mit sich bringen brauchen wir ja nicht zu reden.
                          Schon richtig, aber vermutlich wird genau das in den nächsten Jahrzenten passieren.
                          Es sei dem durch die globale Klimaerwärmung wird der Golfstrom abgewürgt.
                          Dann dürften die Gletscher wieder bis nach Karlsruhe reichen. Da hau ich aber ab aus Mitteleuropa.
                          Ich kann das Wetter nun mal nicht beeinflussen. Deshalb freu ich mich über 35°. Die Natur wollte es so, dass ich bei über 30° richtig zur Höchstform auflaufe. Ich war auch schon im Juli bei 50° in Dubai (grässlicher Ort) am Strand joggen. Ist halt einfach mein Wetter.

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                          • #14
                            AW: Schnee am Brenner

                            Hallo,

                            ENde Juli 2001 war ich in den Stubaiern unterwegs (Zuckerhütl,WilderPfaff,Schauffelspitze,Schußgrube nkogel)
                            Anreise am Freitag bei Regen, 200Hm über Sölden Schneefall, und an der Hildesheimer Hütte schon 20cm Neuschnee.
                            Daraus wurden über nacht 40cm. Da wir die einzigen Bergsteiger auf der hütte waren (alle hatten wegen schlechtem Wetter abgesagt) durften wir am Samstag die Spur zur Schauffelspitze legen.
                            Das Wetter wurde spitze, und die Hütte war dann Samstags knackevoll.

                            Besonders lustig fanden wir den Holländer der im Touristenbüro fragte ob das Timmelsjoch befahrbar sei.
                            Mit der Antwart "Ja aber nunr mit Winterausrüstung" konnte er nichts anfangen. Die gute Frau sagte: dort oben hats geschneit, und es schneit die ganze Nacht weiter.

                            Antwort: Im Juli ? Verarschen kann ich mich selber

                            LG Brucki

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                            • #15
                              AW: Schnee am Brenner

                              Zitat von bergsucht
                              Die Natur wollte es so, dass ich bei über 30° richtig zur Höchstform auflaufe. Ich war auch schon im Juli bei 50° in Dubai (grässlicher Ort) am Strand joggen. Ist halt einfach mein Wetter.
                              Beneidenswert.
                              Aber damit bist du wohl ein physiologisches Kuriosum.

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