Pasterze erneut stark geschmolzen
Die Pasterze auf dem Großglockner, Österreichs größter Gletscher, ist erneut stark geschmolzen. In nur einem Jahr verlor sie im unteren Bereich rund sechs Meter an Eisdicke. Das liegt nah an den Rekordwerten im Jahr 2017 und 2015.
Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) vermisst die Gletscher der Hohen Tauern auf dem Großglockner und auf dem Sonnblick regelmäßig. Das trockene und extrem warme Sommerhalbjahr habe dem Eis der Alpen stark zugesetzt, hieß es am Donnerstag von der ZAMG.
„Nur der viele Schnee im vergangenen Winter hat hier eine neue Rekordschmelze verhindert“, sagte ZAMG-Gletscherforscher Anton Neureiter. „Die Gletscher gingen mit rund 25 Prozent mehr Schnee aus dem Winter als in einem durchschnittlichen Jahr. Dadurch dauerte es länger, bis die Schneedecke geschmolzen war und die Sonne das Gletschereis erreichte.“
Bei den Gletschern der Sonnblickgruppe verlor das Goldbergkees heuer durchschnittlich 1,9 Meter Eisdicke, das Kleinfleißkees 1,5 Meter. Damit liegt das heurige Jahr nur knapp hinter den bisherigen größten Schmelzraten in den Jahren 2017, 2015, 2012, 2011 und 2003.
Gletscherzunge zerfällt
Stark schmolz heuer auch Österreichs größter Gletscher, die Pasterze. Sie verlor in ihrem unteren Bereich, unterhalb des Hufeisenbruchs, 6,2 Meter Eisdicke. Die markante Gletscherzunge der Pasterze zerfiel auch heuer immer mehr, wie an den zahlreichen Gletscherspalten und -brüche deutlich zu erkennen ist.
„Der untere Bereich der Pasterze reicht bis rund 2.100 Meter Seehöhe. Hier ist es mittlerweile so warm, dass der Gletscher im schuttfreien Bereich jedes Jahr rund zehn Meter an Eisdicke verliert“, so Gletscherforscher Neureiter. „Hält der Trend an, dann sehen Besucher der Großglockner-Hochalpenstraße in zehn Jahren den schuttfreien Gletscherteil bereits über einen Kilometer weiter hinten im Tal.“
Kleinere Gletscher reagieren schneller auf Temperatur und Niederschlag, bei Goldbergkees und Kleinfleißkees wurde der Schmelzvorgang durch den Winter verlangsamt. Für die Gletscherzunge der Pasterze gebe es aber wenig Hoffnung, sagte Neureiter: „Für die Zunge der Pasterze schaut es schlecht aus. Die Eisdicke beträgt 200 Meter, wenn jedes Jahr sechs Meter davon schmelzen, kann man sich ausrechnen, wann sie verschwunden ist.“ In den höheren Bereichen sollte das Eis teilweise auch die nächsten 80 Jahre überdauern.
In Nordalpen und Westen noch stärkeres Schmelzen
Im Vergleich zu anderen Gletschern in Österreich, vor allem in den Nordalpen und im Westen, sind die Verluste in den Hohen Tauern aber laut ZAMG noch geringer. Der Grund waren die größeren Winterschneemengen am Alpenhauptkamm.
Der Klimawandel zeigte sich dieses Jahr bei der Pasterze auch durch ein Naturphänomen: Im Gletschersee der Pasterze tauchte ein rund zehn Meter hoher Eisberg auf. Es handelt sich um Toteis - ein Zeugnis des Klimawandels.
29.11.2018
Quelle: https://kaernten.orf.at/news/stories/2950339/
Die Pasterze auf dem Großglockner, Österreichs größter Gletscher, ist erneut stark geschmolzen. In nur einem Jahr verlor sie im unteren Bereich rund sechs Meter an Eisdicke. Das liegt nah an den Rekordwerten im Jahr 2017 und 2015.
Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) vermisst die Gletscher der Hohen Tauern auf dem Großglockner und auf dem Sonnblick regelmäßig. Das trockene und extrem warme Sommerhalbjahr habe dem Eis der Alpen stark zugesetzt, hieß es am Donnerstag von der ZAMG.
„Nur der viele Schnee im vergangenen Winter hat hier eine neue Rekordschmelze verhindert“, sagte ZAMG-Gletscherforscher Anton Neureiter. „Die Gletscher gingen mit rund 25 Prozent mehr Schnee aus dem Winter als in einem durchschnittlichen Jahr. Dadurch dauerte es länger, bis die Schneedecke geschmolzen war und die Sonne das Gletschereis erreichte.“
Bei den Gletschern der Sonnblickgruppe verlor das Goldbergkees heuer durchschnittlich 1,9 Meter Eisdicke, das Kleinfleißkees 1,5 Meter. Damit liegt das heurige Jahr nur knapp hinter den bisherigen größten Schmelzraten in den Jahren 2017, 2015, 2012, 2011 und 2003.
Gletscherzunge zerfällt
Stark schmolz heuer auch Österreichs größter Gletscher, die Pasterze. Sie verlor in ihrem unteren Bereich, unterhalb des Hufeisenbruchs, 6,2 Meter Eisdicke. Die markante Gletscherzunge der Pasterze zerfiel auch heuer immer mehr, wie an den zahlreichen Gletscherspalten und -brüche deutlich zu erkennen ist.
„Der untere Bereich der Pasterze reicht bis rund 2.100 Meter Seehöhe. Hier ist es mittlerweile so warm, dass der Gletscher im schuttfreien Bereich jedes Jahr rund zehn Meter an Eisdicke verliert“, so Gletscherforscher Neureiter. „Hält der Trend an, dann sehen Besucher der Großglockner-Hochalpenstraße in zehn Jahren den schuttfreien Gletscherteil bereits über einen Kilometer weiter hinten im Tal.“
Kleinere Gletscher reagieren schneller auf Temperatur und Niederschlag, bei Goldbergkees und Kleinfleißkees wurde der Schmelzvorgang durch den Winter verlangsamt. Für die Gletscherzunge der Pasterze gebe es aber wenig Hoffnung, sagte Neureiter: „Für die Zunge der Pasterze schaut es schlecht aus. Die Eisdicke beträgt 200 Meter, wenn jedes Jahr sechs Meter davon schmelzen, kann man sich ausrechnen, wann sie verschwunden ist.“ In den höheren Bereichen sollte das Eis teilweise auch die nächsten 80 Jahre überdauern.
In Nordalpen und Westen noch stärkeres Schmelzen
Im Vergleich zu anderen Gletschern in Österreich, vor allem in den Nordalpen und im Westen, sind die Verluste in den Hohen Tauern aber laut ZAMG noch geringer. Der Grund waren die größeren Winterschneemengen am Alpenhauptkamm.
Der Klimawandel zeigte sich dieses Jahr bei der Pasterze auch durch ein Naturphänomen: Im Gletschersee der Pasterze tauchte ein rund zehn Meter hoher Eisberg auf. Es handelt sich um Toteis - ein Zeugnis des Klimawandels.
29.11.2018
Quelle: https://kaernten.orf.at/news/stories/2950339/