Stabiles Spätsommerwetter will sich einfach nicht einstellen, aber stabiles Herbstwetter auch nicht. Das ist aus mehreren Gründen ungünstig, u.a., weil es in den Hochlagen immer wieder Neuschnee gibt und dieser schattseitig und in steilen Rinnen nicht mehr vollständig wegtaut oder unangenehm vereist. Es ist aber auch für die Hüttenwirte ungünstig, weil ab Mitte/Ende September in den Hochlagen die meisten Hütten schließen (meist zeitgleich mit Almabtrieb, sofern vorhanden), und sich jetzt die Frage stellt, ob es zum Monatswechsel noch einmal nach einer längeren Wärmeperiode aussieht, bei der sich das oben bleiben lohnt. Ich kann diese Frage nicht beantworten. Ich versuche mich gerade zu erinnern, wann es die letzte längere stabile Hochdruckperiode gegeben hat. Gut, meist an meinen Arbeitstagen, aber selbst da nicht länger als 2 Tage in Folge. Im Archiv: vom 18-29. Jänner war eine längere Hochdruckphase, 11.-16. Februar, Ende März mal ein paar Tage, Ende Mai ein paar Tage. Mehr als 4 Tage stabil war es aber zuletzt Mitte Februar bzw. Anfang Jänner!
Heute, Montag, stehen wir weiterhin unter Einfluss eines großräumigen Troges über der Nordsee bis Frankreich, an dessen Vorderseite sich über den Alpen immer wieder Verwellungen an der Kaltfront bilden. Eine solche Welle zieht am Nachmittag von Salzburg-Lienz ostwärts übers Gebirge. In den Hochlagen vom Dachstein, Toten Gebirge, der Niederen Tauern sowie im Hochschwab fällt ein wenig Neuschnee. Weiter westwärts gehen nur einzelne Schauer nieder. Schnee fällt am Arlberg bis 2000m herab.
Am Dienstag zieht von der Früh weg die nächste Welle über Österreich. Die Haupttrogachse geht durch und schwächt sich dabei ab, weil von den Britischen Inseln ein ausgeprägteres Bodentief nachschiebt. Der meiste Niederschlag fällt vom Tiroler Hauptkamm bis Unterkärnten, am wenigsten entlang der Nördlichen Kalkalpen bis Schneeberg. Vorsicht - die Schneefallgrenze sinkt noch einmal deutlich ab, im Norden gegen 1700m, im Süden bei höherer Intensität ähnlich niedrig. Dazu weht im Nordalpenbereich und am Alpenostrand kräftiger Nordwestwind.
Am Mittwoch sorgt das angesprochene Bodentief für markante Warmluftzufuhr. In 1500m klettert die Temperatur von 5 auf 13 Grad. In 3000m Höhe legt der Mittelwind auf 90 bis 100km/h zu, und kommt in den Nordalpen aus West, im Bereich der Zentralalpen zeichnet sich seichter Südföhn ab (wärmerer Luft und Druckfall im Norden). Klassischer antizyklonaler Föhn, welcher bei dieser Windrichtung zu hohen Tageshöchstwerten führt. Speziell am Alpennordrand und in den großen Längstälern inneralpin (Inntal, Salzachtal, Ennstal) steht ein spätsommerlich warmer tag bevor. Einzelne Sommertage > 25°C würden mich dabei nicht wundern. Ein wenig trüben bzw. Höchstwerte dämpfen kann aber die ausgeprägte Warmfrontbewölkung mit hohen bis mittelhohen Schleierwolken.
Die zugehörige Kaltfront überquert erst am Donnerstagnachmittag von Nordwest nach Südost den Alpenraum. Davor noch einmal sehr warm, bis zu 15 Grad in 1500m ergeben 25°C am Alpenostrand und im Südosten, mit Frontdurchgang jedoch Temperatur- und Wettersturz auf 3-4°C in 1500m, und Rückgang der Schneefallgrenze von über 3000m auf unter 2000m. Ergiebige Mengen zeichnen sich derzeit nicht ab, weil von Westen her ein Zwischenhoch bodennah für Stabilisierung sorgt.
Trend für Freitag und das Wochenende:
Seit Tagen schon sieht es eher wechselhaft aus, weil sich von den Azoren bis Island eine kräftige Hochdruckbrücke etablieren wird, die den Atlantikeinfluss abschneidet. Das wäre ja nicht so schlecht, würde nicht das östlich flankierende Tief/Trog genau über Europa liegen und sich dort eingraben. Es wird sich also tendenziell über Frankreich, Benelux bis ins westliche Mittelmeer ein Trog halten und der Alpenraum wieder auf dessen Vorderseite liegen, mit jenen Wellen/Randtiefschweinereien, wie sie uns seit gestern heimsuchen.
Ich schiele dabei mit beiden Augen auf das Salzkammergut von Samstag, 07.00 bis Sonntag, 07.00, weil dann die 24-Std.-Wanderung in Bad Goisern stattfinden wird.
Im aktuellen GFS 06z-Lauf käme der Regen am Nachmittag bis Chiemgauer Alpen voran, Schnee am Arlberg bis 1000m herab. Am Abend kurzzeitig auch ostwärts übergreifende Niederschläge, nachtsüber aber wieder nachlassend. In diesem Szenario würde der Südföhn für ganz passable Bedingungen im östlichen Bergland sorgen.
Unsicherheiten:
Mit solchen Trogvorderseiten mit Wellenbildungen tun sich die Modelle erfahrungsgemäß schwer. Großräumig sind sich die Modelle derzeit aber bis Sonntag einig, d.h.,
Dienstag trüb und regnerisch
Mittwoch föhnig-spätsommerlich
Donnerstag 2. Tageshälfte markante Kaltfront
Freitag eher im Süden wolkenreich und nass
Sa/So Südstau, teils auf den Norden übergreifend ...
sind fix, nur die Details unklar, insbesondere - leider - der Samstag.... Vielleicht ein wenig vorsichtiger Optimismus, dass seit heute der Südföhn länger dagegen halten soll und sich die Regenfronten etwas hinausziehen oder abgeschwächt werden.
Gruß,Felix
Heute, Montag, stehen wir weiterhin unter Einfluss eines großräumigen Troges über der Nordsee bis Frankreich, an dessen Vorderseite sich über den Alpen immer wieder Verwellungen an der Kaltfront bilden. Eine solche Welle zieht am Nachmittag von Salzburg-Lienz ostwärts übers Gebirge. In den Hochlagen vom Dachstein, Toten Gebirge, der Niederen Tauern sowie im Hochschwab fällt ein wenig Neuschnee. Weiter westwärts gehen nur einzelne Schauer nieder. Schnee fällt am Arlberg bis 2000m herab.
Am Dienstag zieht von der Früh weg die nächste Welle über Österreich. Die Haupttrogachse geht durch und schwächt sich dabei ab, weil von den Britischen Inseln ein ausgeprägteres Bodentief nachschiebt. Der meiste Niederschlag fällt vom Tiroler Hauptkamm bis Unterkärnten, am wenigsten entlang der Nördlichen Kalkalpen bis Schneeberg. Vorsicht - die Schneefallgrenze sinkt noch einmal deutlich ab, im Norden gegen 1700m, im Süden bei höherer Intensität ähnlich niedrig. Dazu weht im Nordalpenbereich und am Alpenostrand kräftiger Nordwestwind.
Am Mittwoch sorgt das angesprochene Bodentief für markante Warmluftzufuhr. In 1500m klettert die Temperatur von 5 auf 13 Grad. In 3000m Höhe legt der Mittelwind auf 90 bis 100km/h zu, und kommt in den Nordalpen aus West, im Bereich der Zentralalpen zeichnet sich seichter Südföhn ab (wärmerer Luft und Druckfall im Norden). Klassischer antizyklonaler Föhn, welcher bei dieser Windrichtung zu hohen Tageshöchstwerten führt. Speziell am Alpennordrand und in den großen Längstälern inneralpin (Inntal, Salzachtal, Ennstal) steht ein spätsommerlich warmer tag bevor. Einzelne Sommertage > 25°C würden mich dabei nicht wundern. Ein wenig trüben bzw. Höchstwerte dämpfen kann aber die ausgeprägte Warmfrontbewölkung mit hohen bis mittelhohen Schleierwolken.
Die zugehörige Kaltfront überquert erst am Donnerstagnachmittag von Nordwest nach Südost den Alpenraum. Davor noch einmal sehr warm, bis zu 15 Grad in 1500m ergeben 25°C am Alpenostrand und im Südosten, mit Frontdurchgang jedoch Temperatur- und Wettersturz auf 3-4°C in 1500m, und Rückgang der Schneefallgrenze von über 3000m auf unter 2000m. Ergiebige Mengen zeichnen sich derzeit nicht ab, weil von Westen her ein Zwischenhoch bodennah für Stabilisierung sorgt.
Trend für Freitag und das Wochenende:
Seit Tagen schon sieht es eher wechselhaft aus, weil sich von den Azoren bis Island eine kräftige Hochdruckbrücke etablieren wird, die den Atlantikeinfluss abschneidet. Das wäre ja nicht so schlecht, würde nicht das östlich flankierende Tief/Trog genau über Europa liegen und sich dort eingraben. Es wird sich also tendenziell über Frankreich, Benelux bis ins westliche Mittelmeer ein Trog halten und der Alpenraum wieder auf dessen Vorderseite liegen, mit jenen Wellen/Randtiefschweinereien, wie sie uns seit gestern heimsuchen.
Ich schiele dabei mit beiden Augen auf das Salzkammergut von Samstag, 07.00 bis Sonntag, 07.00, weil dann die 24-Std.-Wanderung in Bad Goisern stattfinden wird.
Im aktuellen GFS 06z-Lauf käme der Regen am Nachmittag bis Chiemgauer Alpen voran, Schnee am Arlberg bis 1000m herab. Am Abend kurzzeitig auch ostwärts übergreifende Niederschläge, nachtsüber aber wieder nachlassend. In diesem Szenario würde der Südföhn für ganz passable Bedingungen im östlichen Bergland sorgen.
Unsicherheiten:
Mit solchen Trogvorderseiten mit Wellenbildungen tun sich die Modelle erfahrungsgemäß schwer. Großräumig sind sich die Modelle derzeit aber bis Sonntag einig, d.h.,
Dienstag trüb und regnerisch
Mittwoch föhnig-spätsommerlich
Donnerstag 2. Tageshälfte markante Kaltfront
Freitag eher im Süden wolkenreich und nass
Sa/So Südstau, teils auf den Norden übergreifend ...
sind fix, nur die Details unklar, insbesondere - leider - der Samstag.... Vielleicht ein wenig vorsichtiger Optimismus, dass seit heute der Südföhn länger dagegen halten soll und sich die Regenfronten etwas hinausziehen oder abgeschwächt werden.
Gruß,Felix
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