Vor einer Woche stand ja die Befürchtung eines markanten Kaltluftvorstoßs, ausgelöst durch Ex-Hurrikan MARIA's Umwandlung in ein Italientief im Raum. Weil sich ein guter Meteorologe immer ein Schlupfloch lässt, sei es durch schwammige Formulierungen oder der Betonung von Alternativszenarien, habe ich die extremen Unsicherheiten dieser Entwicklung betont.
Teile von Hurrikan LEE, der ungewöhnlich weit nördlich noch ein Major Hurricane der Kategorie 3 war, sind in dem Sturmtief aufgegangen, das aktuell nordwestlich von Irland liegt. Ex-Hurrikan MARIA befindet sich noch als tropische Welle weiter westlich. Vor fünf Tagen schrieb ich noch ...
Gegenwärtig sind sich die führenden Globalmodelle einig, dass die große MARIA den kleinen LEE am Sonntag, spätestens Montag einholt und einverleibt.
Ja und nein: Heute ist Sonntag, aber es ist umgekehrt: Der kleine LEE wird die ehemals große MARIA einverleiben. Und daran sieht man schon, wie schwierig selbst mit den best aufgelöstesten Modellen die Hurrikan-Prognose immer noch ist.
Die heutige Front ist dagegen standesgemäß eingetroffen. Vorlaufend gab es gestern abend sogar Gewitter, sie sind dann aber vor Innsbruck eingegangen.
Mit 5 Grad in 2000m hat es nicht sonderlich kräftig abgekühlt. Am Sonnblick ist die Temperatur im Vergleich zu gestern mit einem knappen Plusgrad sogar weitgehend konstant geblieben.
Wie geht's nun weiter? Die Ursache für die rasche Abschwächung der Okklusionsfront ist das nachfolgende Sturmtief, das einen mächtigen Warmluftberg vor sich herschiebt. Fronten leben von Temperaturgegensätzen und die nachfolgende Warmfront schwächt die kalte Seite der Okklusion ab.
Morgen, Montag, schiebt sich die Warmfront lehrbuchhaft über den Nordwesten Österreichs. Erst hohe Wolken, dann mittelhohe Wolken, zuletzt tiefe Bewölkung. Messbarer Niederschlag fällt bis zum späten Abend nur in Vorarlberg und im Außerfern sowie nördlich der Alpen bis Innviertel und Mühlviertel. Inneralpin hält föhniger Südwest- bis Westwind dagegen. Durchwegs sonnig dagegen theoretisch im Süden und Osten. Praktisch wird es morgen in allen Tälern und Beckenlagen erst einmal zähen Nebel- und Hochnebel geben, der sich vielfach bis Mittag halten kann und mancherorts den ganzen Tag. Auf den Bergen, jedenfalls dort, wo die Schleiereulen nicht zu dicht sind, wird es ein Traumtag mit 8 bis 10 Grad in 1500m.
Der wetterwirksame Teil der Warmfront streift dann die Alpennordseite in der Nacht auf Dienstag mit ein wenig Regen, der inneralpin durch Leeeffekte nicht sehr ergiebig ausfallen wird. Stürmischer Westwind weht auf den Gipfeln im Hochgebirge.
Am Dienstag überquert die verwellende Kaltfront den Alpenraum von Nordwest nach Südost. Somit wird der Regen zunehmend schauerartig durchsetzt. Nicht zu vernachlässigen ist hierbei der Umstand, dass die präfrontale Luftmasse immer noch Reste von Ex-Hurrikan MARIA enthält. Sie könnte damit ein wenig labiler sein als sonst und ich würde einzelne eingelagerte Gewitter nicht ausschließen. Die Schneefallgrenze sinkt von über 3000m auf 1800 bis 2200m ab, der meiste Niederschlag fällt aber noch in der Warmluft.
Mit dem nachrückenden Azorenkeil/Bodenhoch klingt der Niederschlag im Nordstau spätestens bis Mitternacht ab. In windgeschützten Lagen kann es bei längerem Aufklaren Bodenfrost geben, sonst bilden sich meist flache Nebelfelder. Der Mittwoch verläuft unter zunehmenden Hochdruckeinfluss verbreitet ruhig mit 6 Grad auf der Rax und 12 Grad am Brenner.
Auch am Donnerstag dominiert bis zum Abend noch trockenes und oft sonniges Wetter, jedenfalls dort, wo sich keine zähen Nebelfelder halten können. Dann wird es sogar noch einmal recht warm mit über 20 Grad. Im Vorfeld der nächsten Kaltfront eines kräftigen Tiefdruckgebiets über Skandinavien weht im Hochgebirge stürmischer Westwind.
Ab dann beginnen die größeren Vorhersageunsicherheiten.
Bei GFS überquert die Kaltfront nur abgeschwächt die Alpen. Zwar wird es mit einer Schneefallgrenze von 1500m am Freitag deutlich kälter, aber es gibt nur wenig Neuschnee. Im Süden dominiert Nordföhn.
Bei EZWMF fällt die Kaltfront deutlich aktiver aus, es schneit erstmals bis 1000m herab und das nicht zu knapp. Auch hier wäre der Süden natürlich nordföhnbegünstigt.
Gruß,Felix
Teile von Hurrikan LEE, der ungewöhnlich weit nördlich noch ein Major Hurricane der Kategorie 3 war, sind in dem Sturmtief aufgegangen, das aktuell nordwestlich von Irland liegt. Ex-Hurrikan MARIA befindet sich noch als tropische Welle weiter westlich. Vor fünf Tagen schrieb ich noch ...
Gegenwärtig sind sich die führenden Globalmodelle einig, dass die große MARIA den kleinen LEE am Sonntag, spätestens Montag einholt und einverleibt.
Ja und nein: Heute ist Sonntag, aber es ist umgekehrt: Der kleine LEE wird die ehemals große MARIA einverleiben. Und daran sieht man schon, wie schwierig selbst mit den best aufgelöstesten Modellen die Hurrikan-Prognose immer noch ist.
Die heutige Front ist dagegen standesgemäß eingetroffen. Vorlaufend gab es gestern abend sogar Gewitter, sie sind dann aber vor Innsbruck eingegangen.
Mit 5 Grad in 2000m hat es nicht sonderlich kräftig abgekühlt. Am Sonnblick ist die Temperatur im Vergleich zu gestern mit einem knappen Plusgrad sogar weitgehend konstant geblieben.
Wie geht's nun weiter? Die Ursache für die rasche Abschwächung der Okklusionsfront ist das nachfolgende Sturmtief, das einen mächtigen Warmluftberg vor sich herschiebt. Fronten leben von Temperaturgegensätzen und die nachfolgende Warmfront schwächt die kalte Seite der Okklusion ab.
Morgen, Montag, schiebt sich die Warmfront lehrbuchhaft über den Nordwesten Österreichs. Erst hohe Wolken, dann mittelhohe Wolken, zuletzt tiefe Bewölkung. Messbarer Niederschlag fällt bis zum späten Abend nur in Vorarlberg und im Außerfern sowie nördlich der Alpen bis Innviertel und Mühlviertel. Inneralpin hält föhniger Südwest- bis Westwind dagegen. Durchwegs sonnig dagegen theoretisch im Süden und Osten. Praktisch wird es morgen in allen Tälern und Beckenlagen erst einmal zähen Nebel- und Hochnebel geben, der sich vielfach bis Mittag halten kann und mancherorts den ganzen Tag. Auf den Bergen, jedenfalls dort, wo die Schleiereulen nicht zu dicht sind, wird es ein Traumtag mit 8 bis 10 Grad in 1500m.
Der wetterwirksame Teil der Warmfront streift dann die Alpennordseite in der Nacht auf Dienstag mit ein wenig Regen, der inneralpin durch Leeeffekte nicht sehr ergiebig ausfallen wird. Stürmischer Westwind weht auf den Gipfeln im Hochgebirge.
Am Dienstag überquert die verwellende Kaltfront den Alpenraum von Nordwest nach Südost. Somit wird der Regen zunehmend schauerartig durchsetzt. Nicht zu vernachlässigen ist hierbei der Umstand, dass die präfrontale Luftmasse immer noch Reste von Ex-Hurrikan MARIA enthält. Sie könnte damit ein wenig labiler sein als sonst und ich würde einzelne eingelagerte Gewitter nicht ausschließen. Die Schneefallgrenze sinkt von über 3000m auf 1800 bis 2200m ab, der meiste Niederschlag fällt aber noch in der Warmluft.
Mit dem nachrückenden Azorenkeil/Bodenhoch klingt der Niederschlag im Nordstau spätestens bis Mitternacht ab. In windgeschützten Lagen kann es bei längerem Aufklaren Bodenfrost geben, sonst bilden sich meist flache Nebelfelder. Der Mittwoch verläuft unter zunehmenden Hochdruckeinfluss verbreitet ruhig mit 6 Grad auf der Rax und 12 Grad am Brenner.
Auch am Donnerstag dominiert bis zum Abend noch trockenes und oft sonniges Wetter, jedenfalls dort, wo sich keine zähen Nebelfelder halten können. Dann wird es sogar noch einmal recht warm mit über 20 Grad. Im Vorfeld der nächsten Kaltfront eines kräftigen Tiefdruckgebiets über Skandinavien weht im Hochgebirge stürmischer Westwind.
Ab dann beginnen die größeren Vorhersageunsicherheiten.
Bei GFS überquert die Kaltfront nur abgeschwächt die Alpen. Zwar wird es mit einer Schneefallgrenze von 1500m am Freitag deutlich kälter, aber es gibt nur wenig Neuschnee. Im Süden dominiert Nordföhn.
Bei EZWMF fällt die Kaltfront deutlich aktiver aus, es schneit erstmals bis 1000m herab und das nicht zu knapp. Auch hier wäre der Süden natürlich nordföhnbegünstigt.
Gruß,Felix
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