Ein paar Daten und Fakten zum außergewöhnlichen Winter 2017/2018.
In Nordspanien liegen derzeit rekordverdächtige 1,50m Schnee, etwa in der Sierra de Urbion.
Morgen werden erstmals in diesem Jahr die 20°C in Österreich geknackt, so spät wie seit Jahren nicht mehr.
Seit 22 Jahren waren Februar und März nicht mehr so kalt wie heuer. Der März war sogar gleich kalt wie der Jänner.
Zwei zu kalte Monate in Folge (Februar und März) gab es zuletzt 2010, zwei so deutlich negative Monate in Folge zuletzt 1996.
In Südtirol sind in Sterzing im März mit 80 l/qm rund drei Mal so viel Niederschlag gefallen wie üblich, im Wipptal ist es der höchste Wert seit 39 Jahren.
In Ladurns, Südtirol, liegen rund 220cm, innerhalb der letzten 30 Jahre ein seltener Wert.
In Schröcken, Vorarlberg, liegt seit 149 Tagen eine geschlossene Schneedecke.
Quelle aller Daten: Die Twitter-Accounts der Südtiroler Meteorologen Daniel Schrott und Dieter Peterlin.
Wetterlage:
Von Westen her baut sich ein Hochdruckgebiet auf und mit einem Tiefdrucksystem über dem Ostatlantik stellt sich bereits am Ostermontag eine südliche Strömung ein. die sich aber zunächst nur unterhalb 3000m bemerkbar macht. Darüber weht heute noch kräftiger West- bis Nordwestwind (Keilachse). Am Dienstag und Mittwoch nähert sich das wetterbestimmende Tief über Großbritannien weiter an, gleichzeitig bildet sich ein Kurzwellentrog über Südfrankreich. Damit verstärkt sich die Südanströmung und wird hochreichend. Die zum Brexittief gehörende Kaltfront legt sich am Mittwochabend an die Alpen. Präfrontal werden recht labile Luftmassen herangeführt. Über Italien bildet sich mit Kaltluftadvektion in den Golf von Genua ein Tief, welches am Donnerstag alpenweit noch einmal sinkende Schneefallgrenzen und verbreitete Niederschläge beschert. Damit ist aber vorerst das letzte Aufbäumen des langen Winters erreicht. Dahinter baut sich bereits am Donnerstag rasch ein kräftiger Boden- und Höhenkeil auf. Von Freitag bis Sonntag herrscht ruhiges, antizyklonal geprägtes Südföhnwetter, mit schwachem Wolkenstau im Süden und sonst sonnigen Bedingungen im Norden. Allzu intensiv sieht dieses Föhnereignis derzeit nicht aus.
Trend:
Am Montag Durchgang eines schwachen Höhentrogs, der sich über Österreich abschnürt und abschwächt, ab Dienstag Fortsetzung des milden, leicht föhnigen Frühlingswetters. Es wäre die erste längere Hochdruckphase seit Mitte Oktober 2017 (und davor seit Februar 2017).
Wettervorhersage im Detail bis Freitag:
Die Nacht auf Dienstag verläuft in den Tälern oft nebelig, sonst wolkenlos. In den Morgenstunden geht von Südbayern her eine schwache Druckwelle durch, mit der entlang des Alpennordrands örtlich kurzzeitig mäßiger Westwind auflebt. Dabei können auch ein paar Quellwolken durchziehen, die aber im Bereich der Alpen harmlos bleiben. Im Westen wird der Föhn schon nachts immer stärker und bricht örtlich im Rheintal, Brandnertal, am Reschenpass sowie im Wipptal durch. Im Oberinntal weht vorföhniger Westwind.
Am Dienstag werden in 1500m bereits verbreitet 4 bis 10°C erreicht, an der Alpensüdseite etwas kühler. Die Nullgradgrenze steigt auf 3000m. In Süd- und Osttirol stauen sich im Tagesverlauf dichte Wolken mit zeitweiligen Niederschlägen. Schnee fällt oberhalb von 1500-1700m. Der Südföhn wird im Tagesverlauf hochreichend und zum Teil kräftig. Föhn weht außerdem auch in Unterkärnten und in der Weststeiermark (= Jauk), hier durchaus mit Spitzen um 50-60km/h. Ganz so sonnig wird der Tag aber nicht verlaufen, es zieht doch so einiges an hoher und mittelhoher Bewölkung durch, die aber durchwegs harmlos bleibt. Sie gehört zur inaktiven Warmfront, die uns den Frühling bringt.
Am Mittwoch verstärkt sich der Südföhn nochmals, ebenso der Jauk und mit lebhaftem Südwind werden in den Tälern der Nordalpen sowie am Alpenostrand sowie im Südosten verbreitet die 20-Grad geknackt. Der Süden bleibt zugestaut, der meiste Regen fällt allerdings in Oberitalien und in der Schweiz. In Vorarlberg bricht der Föhn am Nachmittag mit übergreifenden Schauern zusammen. Diese breiten sich im Vorfeld bzw. an der Kaltfront linienförmig organisiert über Bayern ostwärts aus, zum Teil können durchaus kräftige Gewitter mit von der Partie sein. Die Front kommt allerdings kaum weiter als bis zum Alpennordrand voran, weil inneralpin der Föhn dagegen hält. Die vorlaufende Druckwelle mit kräftig auffrischendem Westwind erreicht allerdings am Abend schon den Alpenostrand. Damit verbunden tiefbasige Stratocumulusbewölkung und rasche Sichtbehinderungen entlang der Voralpen (bitte allfällige Hubschrauberbergungen vermeiden, vielen Dank).
In der ersten Nachthälfte auf Donnerstag greift der Niederschlag auch auf die Nordalpen über und erfasst zum Morgen hin die steirisch-niederösterreichischen Kalkalpen. In Süd- und Osttirol sowie in Kärnten zieht gewittriger Starkregen von italien heran. Im Tagesverlauf verlagern sich Regen, Schauer und Gewitter rasch auf die östlichen Teile der Alpen, während von Vorarlberg bis Oberösterreich am Nachmittag kaum noch Regen fällt. Der Wind dreht überall auf Nordwest und frischt im Osten und Südosten stürmisch auf. Die Schneefallgrenze liegt während des Niederschlagereignis meist zwischen 1100 und 1500m, je nach Intensität auch kurzzeitig darunter. Entsprechend muss zum Teil mit erheblichen Schneeverwehungen und Triebschneeansammlungen gerechnet werden.
Die Nacht auf Freitag verläuft dann überall trocken und zunehmend aufgelockert. Lebhafter Nordwestwind hält am Alpenostrand die Tiefstwerte hoch, sonst bleibt es verbreitet schwach windig und es wird in etlichen Tälern noch einmal frostig. Der Freitag beginnt inneralpin verbreitet nebelig. Nach Nebelauflösung steht ein durchwegs sonniger und milder Tag bevor, von der Rax zum Brenner +2 bis +8°C. Im Donauraum weht teils lebhafter Ostwind, in Westösterreich schwach föhniger Südwind, am Alpenhauptkamm Nordwestwind.
Modellunterschiede zwischen GFS 00z und EZWMF 00z sind vernachlässigbar.
Gruß,Felix
In Nordspanien liegen derzeit rekordverdächtige 1,50m Schnee, etwa in der Sierra de Urbion.
Morgen werden erstmals in diesem Jahr die 20°C in Österreich geknackt, so spät wie seit Jahren nicht mehr.
Seit 22 Jahren waren Februar und März nicht mehr so kalt wie heuer. Der März war sogar gleich kalt wie der Jänner.
Zwei zu kalte Monate in Folge (Februar und März) gab es zuletzt 2010, zwei so deutlich negative Monate in Folge zuletzt 1996.
In Südtirol sind in Sterzing im März mit 80 l/qm rund drei Mal so viel Niederschlag gefallen wie üblich, im Wipptal ist es der höchste Wert seit 39 Jahren.
In Ladurns, Südtirol, liegen rund 220cm, innerhalb der letzten 30 Jahre ein seltener Wert.
In Schröcken, Vorarlberg, liegt seit 149 Tagen eine geschlossene Schneedecke.
Quelle aller Daten: Die Twitter-Accounts der Südtiroler Meteorologen Daniel Schrott und Dieter Peterlin.
Wetterlage:
Von Westen her baut sich ein Hochdruckgebiet auf und mit einem Tiefdrucksystem über dem Ostatlantik stellt sich bereits am Ostermontag eine südliche Strömung ein. die sich aber zunächst nur unterhalb 3000m bemerkbar macht. Darüber weht heute noch kräftiger West- bis Nordwestwind (Keilachse). Am Dienstag und Mittwoch nähert sich das wetterbestimmende Tief über Großbritannien weiter an, gleichzeitig bildet sich ein Kurzwellentrog über Südfrankreich. Damit verstärkt sich die Südanströmung und wird hochreichend. Die zum Brexittief gehörende Kaltfront legt sich am Mittwochabend an die Alpen. Präfrontal werden recht labile Luftmassen herangeführt. Über Italien bildet sich mit Kaltluftadvektion in den Golf von Genua ein Tief, welches am Donnerstag alpenweit noch einmal sinkende Schneefallgrenzen und verbreitete Niederschläge beschert. Damit ist aber vorerst das letzte Aufbäumen des langen Winters erreicht. Dahinter baut sich bereits am Donnerstag rasch ein kräftiger Boden- und Höhenkeil auf. Von Freitag bis Sonntag herrscht ruhiges, antizyklonal geprägtes Südföhnwetter, mit schwachem Wolkenstau im Süden und sonst sonnigen Bedingungen im Norden. Allzu intensiv sieht dieses Föhnereignis derzeit nicht aus.
Trend:
Am Montag Durchgang eines schwachen Höhentrogs, der sich über Österreich abschnürt und abschwächt, ab Dienstag Fortsetzung des milden, leicht föhnigen Frühlingswetters. Es wäre die erste längere Hochdruckphase seit Mitte Oktober 2017 (und davor seit Februar 2017).
Wettervorhersage im Detail bis Freitag:
Die Nacht auf Dienstag verläuft in den Tälern oft nebelig, sonst wolkenlos. In den Morgenstunden geht von Südbayern her eine schwache Druckwelle durch, mit der entlang des Alpennordrands örtlich kurzzeitig mäßiger Westwind auflebt. Dabei können auch ein paar Quellwolken durchziehen, die aber im Bereich der Alpen harmlos bleiben. Im Westen wird der Föhn schon nachts immer stärker und bricht örtlich im Rheintal, Brandnertal, am Reschenpass sowie im Wipptal durch. Im Oberinntal weht vorföhniger Westwind.
Am Dienstag werden in 1500m bereits verbreitet 4 bis 10°C erreicht, an der Alpensüdseite etwas kühler. Die Nullgradgrenze steigt auf 3000m. In Süd- und Osttirol stauen sich im Tagesverlauf dichte Wolken mit zeitweiligen Niederschlägen. Schnee fällt oberhalb von 1500-1700m. Der Südföhn wird im Tagesverlauf hochreichend und zum Teil kräftig. Föhn weht außerdem auch in Unterkärnten und in der Weststeiermark (= Jauk), hier durchaus mit Spitzen um 50-60km/h. Ganz so sonnig wird der Tag aber nicht verlaufen, es zieht doch so einiges an hoher und mittelhoher Bewölkung durch, die aber durchwegs harmlos bleibt. Sie gehört zur inaktiven Warmfront, die uns den Frühling bringt.
Am Mittwoch verstärkt sich der Südföhn nochmals, ebenso der Jauk und mit lebhaftem Südwind werden in den Tälern der Nordalpen sowie am Alpenostrand sowie im Südosten verbreitet die 20-Grad geknackt. Der Süden bleibt zugestaut, der meiste Regen fällt allerdings in Oberitalien und in der Schweiz. In Vorarlberg bricht der Föhn am Nachmittag mit übergreifenden Schauern zusammen. Diese breiten sich im Vorfeld bzw. an der Kaltfront linienförmig organisiert über Bayern ostwärts aus, zum Teil können durchaus kräftige Gewitter mit von der Partie sein. Die Front kommt allerdings kaum weiter als bis zum Alpennordrand voran, weil inneralpin der Föhn dagegen hält. Die vorlaufende Druckwelle mit kräftig auffrischendem Westwind erreicht allerdings am Abend schon den Alpenostrand. Damit verbunden tiefbasige Stratocumulusbewölkung und rasche Sichtbehinderungen entlang der Voralpen (bitte allfällige Hubschrauberbergungen vermeiden, vielen Dank).
In der ersten Nachthälfte auf Donnerstag greift der Niederschlag auch auf die Nordalpen über und erfasst zum Morgen hin die steirisch-niederösterreichischen Kalkalpen. In Süd- und Osttirol sowie in Kärnten zieht gewittriger Starkregen von italien heran. Im Tagesverlauf verlagern sich Regen, Schauer und Gewitter rasch auf die östlichen Teile der Alpen, während von Vorarlberg bis Oberösterreich am Nachmittag kaum noch Regen fällt. Der Wind dreht überall auf Nordwest und frischt im Osten und Südosten stürmisch auf. Die Schneefallgrenze liegt während des Niederschlagereignis meist zwischen 1100 und 1500m, je nach Intensität auch kurzzeitig darunter. Entsprechend muss zum Teil mit erheblichen Schneeverwehungen und Triebschneeansammlungen gerechnet werden.
Die Nacht auf Freitag verläuft dann überall trocken und zunehmend aufgelockert. Lebhafter Nordwestwind hält am Alpenostrand die Tiefstwerte hoch, sonst bleibt es verbreitet schwach windig und es wird in etlichen Tälern noch einmal frostig. Der Freitag beginnt inneralpin verbreitet nebelig. Nach Nebelauflösung steht ein durchwegs sonniger und milder Tag bevor, von der Rax zum Brenner +2 bis +8°C. Im Donauraum weht teils lebhafter Ostwind, in Westösterreich schwach föhniger Südwind, am Alpenhauptkamm Nordwestwind.
Modellunterschiede zwischen GFS 00z und EZWMF 00z sind vernachlässigbar.
Gruß,Felix
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