Die Reste von Tropensturm HELENE befinden sich derzeit in Gestalt einer zerfallenden Okklusionsfront über Skandinavien, ein kräftiger Wirbel über Irland steuert nochmal sehr warme Luftmassen nach Mitteleuropa. Gestern Abend und nachtsüber ist ein Kurzwellentrog über den Alpenraum gezogen (Trogachse eingezeichnet). Vorderseitig (östlich) sind teils kräftige Gewitter niedergegangen, rückseitig (westlich) klart es deutlich auf. Gewitter sind heute Nachmittag am ehesten an der Alpensüdseite zu erwarten, sonst passiert nicht mehr viel.
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Erwähnenswert noch das System über dem Tyrrhenischen Meer, daraus könnte morgen ein Tropensturm im Mittelmeer werden (ein sogenannter Medicane). Das Wasser ist rund 2 Grad wärmer als im Durchschnitt. In der Höhe ist kaum Wind, ein Luftmassenwechsel ist nicht in Sicht. Damit sind die Bedingungen nicht viel anders als im Atlantik oder Pafizifik. Tropenstürme im Mittelmeer oder Schwarzen Meer wurden in den letzten Jahrzehnten immer wieder sporadisch beobachtet.
Zurück zum Ostalpenraum ... jetzt wird's richtig spannend.
Donnerstag und Freitag werden noch einmal zwei späthochsommerliche und Tage mit sehr geringer Gewitterneigung. Hier spielt auch schon die Jahreszeit mit rein, es dauert länger, bis die Talatmosphäre durchheizt ist und die Temperatur erreicht wird, ab der Wolkenbildung stattfinden kann (= Wolkenthermik). Am Donnerstag ist es allgemein schwach windig bis in alle Höhen, am Freitag wird es von Vorarlberg bis Salzkammergut leicht föhnig, dabei ziehen von Westen im Tagesverlauf zum Teil dichte hohe und mittelhohe Wolken durch, die die Sonne längere Zeit abschirmen können.
Die erste Kaltfront Freitagabend bzw. Nacht auf Samstag geht von einem Sturmwirbel aus, der sich derzeit noch als offene Welle (kein abgeschlossener Tiefdruckkern) über dem Ostatlantik befindet. In den letzten Modellläufen wurde der Frontdurchgang zunehmend abgeschwächt und verzögert. Wahrscheinlich wird erst lebhafter Westwind aufkommen, am Alpenostrand stürmisch, und dann ein Regengebiet durchziehen, mit dem die Schneefallgrenze von über 4000m auf 2000m absinkt, von Salzburg ostwärts vorübergehend auch gegen 1500m, sollte der Niederschlag in den Staulagen etwas stärker sein.
Am Samstag rückt ein Zwischenhoch nach, sodass der Wind unterhalb 2000m schwächer wird. Die Jetachse verläuft aber genau über den Alpen, in den Hochlagen schwächt der Wind kaum ab, sondern weht stürmisch aus West. Nullgradgrenze am Nachmittag rund 2000 bis 2500m. Wie rasch die Front abzieht, ist noch unklar. Bei GFS schon vormittags, bei EZWMF erst nachmittags.
Danach scheint Ex-Hurrikan FLORENCE doch noch eine tragende Rolle für den Herbstbeginn bei uns zu spielen. Derzeit hat sich FLORENCE zwar aufgelöst, die tropisch feuchtwarme und energiereiche Luftmasse ist aber noch vorhanden und verlagert sich morgen vor die Ostküste der USA. Dort rechnet GFS erneut eine Tiefdruckentwicklung (der südliche schwarze Kreis), ob daraus ein gewöhnliches Tief wird oder die Florence-Luftmasse einen zweiten Florence entstehen lässt, ist ungewiss. Tendenziell sind die Höhenwinde zu kräftig. Für uns interessant wird das Gebilde im nördlichen Kreis, das ebenfalls noch die Florence-Anteile in der warmen Luftmasse enthält. Sie verlagern sich nach Osten über den Atlantik. Wie man dort zudem sieht, ist die Drängung der Isothermen sehr groß, es herrschen also große Temperaturunterschiede auf kurzer Distanz (= Frontalzone). Wenn die Bedingungen in der Höhe günstig sind (Annäherung eines Höhentrogs), kann daraus ein kräftiges Sturmtief werden.
florence-redevelopment.gif
Und das soll nach den gegenwärtigen Modellrechnungen am Sonntag/Montag der Fall sein:
2018092400_5.gif
Demnach verläuft der Sonntag nochmal trocken und warm mit stürmischem Südföhn, an einigen Wetterstationen im Nordalpenbereich könnten
Temperaturrekorde für Ende September gebrochen werden. In der Nacht auf Montag zieht die Kaltfront durch, eine kurze, knackige Schauer/Gewitterlinie,
die 1500m-Temperaturen stürzen von 20 auf 5 Grad. Mit Frontdurchgang frischt stürmischer Nordwestwind auf. Nach diesem Szenario würde es mit der Schauerlinie sowie danach im gesamten Donauraum, am Alpenostrand, in der Oststeiermark schwere Sturm- und Orkanböen geben. In freien Lagen der Voralpengipfel Böen über 150km/h.
Ob mit dem Sturmtief nachhaltig die Strömung auf Nord stellt oder wieder Hochdruckeinfluss nachfolgt, ist noch unsicher.
Gruß,Felix
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Erwähnenswert noch das System über dem Tyrrhenischen Meer, daraus könnte morgen ein Tropensturm im Mittelmeer werden (ein sogenannter Medicane). Das Wasser ist rund 2 Grad wärmer als im Durchschnitt. In der Höhe ist kaum Wind, ein Luftmassenwechsel ist nicht in Sicht. Damit sind die Bedingungen nicht viel anders als im Atlantik oder Pafizifik. Tropenstürme im Mittelmeer oder Schwarzen Meer wurden in den letzten Jahrzehnten immer wieder sporadisch beobachtet.
Zurück zum Ostalpenraum ... jetzt wird's richtig spannend.
Donnerstag und Freitag werden noch einmal zwei späthochsommerliche und Tage mit sehr geringer Gewitterneigung. Hier spielt auch schon die Jahreszeit mit rein, es dauert länger, bis die Talatmosphäre durchheizt ist und die Temperatur erreicht wird, ab der Wolkenbildung stattfinden kann (= Wolkenthermik). Am Donnerstag ist es allgemein schwach windig bis in alle Höhen, am Freitag wird es von Vorarlberg bis Salzkammergut leicht föhnig, dabei ziehen von Westen im Tagesverlauf zum Teil dichte hohe und mittelhohe Wolken durch, die die Sonne längere Zeit abschirmen können.
Die erste Kaltfront Freitagabend bzw. Nacht auf Samstag geht von einem Sturmwirbel aus, der sich derzeit noch als offene Welle (kein abgeschlossener Tiefdruckkern) über dem Ostatlantik befindet. In den letzten Modellläufen wurde der Frontdurchgang zunehmend abgeschwächt und verzögert. Wahrscheinlich wird erst lebhafter Westwind aufkommen, am Alpenostrand stürmisch, und dann ein Regengebiet durchziehen, mit dem die Schneefallgrenze von über 4000m auf 2000m absinkt, von Salzburg ostwärts vorübergehend auch gegen 1500m, sollte der Niederschlag in den Staulagen etwas stärker sein.
Am Samstag rückt ein Zwischenhoch nach, sodass der Wind unterhalb 2000m schwächer wird. Die Jetachse verläuft aber genau über den Alpen, in den Hochlagen schwächt der Wind kaum ab, sondern weht stürmisch aus West. Nullgradgrenze am Nachmittag rund 2000 bis 2500m. Wie rasch die Front abzieht, ist noch unklar. Bei GFS schon vormittags, bei EZWMF erst nachmittags.
Danach scheint Ex-Hurrikan FLORENCE doch noch eine tragende Rolle für den Herbstbeginn bei uns zu spielen. Derzeit hat sich FLORENCE zwar aufgelöst, die tropisch feuchtwarme und energiereiche Luftmasse ist aber noch vorhanden und verlagert sich morgen vor die Ostküste der USA. Dort rechnet GFS erneut eine Tiefdruckentwicklung (der südliche schwarze Kreis), ob daraus ein gewöhnliches Tief wird oder die Florence-Luftmasse einen zweiten Florence entstehen lässt, ist ungewiss. Tendenziell sind die Höhenwinde zu kräftig. Für uns interessant wird das Gebilde im nördlichen Kreis, das ebenfalls noch die Florence-Anteile in der warmen Luftmasse enthält. Sie verlagern sich nach Osten über den Atlantik. Wie man dort zudem sieht, ist die Drängung der Isothermen sehr groß, es herrschen also große Temperaturunterschiede auf kurzer Distanz (= Frontalzone). Wenn die Bedingungen in der Höhe günstig sind (Annäherung eines Höhentrogs), kann daraus ein kräftiges Sturmtief werden.
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Und das soll nach den gegenwärtigen Modellrechnungen am Sonntag/Montag der Fall sein:
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Demnach verläuft der Sonntag nochmal trocken und warm mit stürmischem Südföhn, an einigen Wetterstationen im Nordalpenbereich könnten
Temperaturrekorde für Ende September gebrochen werden. In der Nacht auf Montag zieht die Kaltfront durch, eine kurze, knackige Schauer/Gewitterlinie,
die 1500m-Temperaturen stürzen von 20 auf 5 Grad. Mit Frontdurchgang frischt stürmischer Nordwestwind auf. Nach diesem Szenario würde es mit der Schauerlinie sowie danach im gesamten Donauraum, am Alpenostrand, in der Oststeiermark schwere Sturm- und Orkanböen geben. In freien Lagen der Voralpengipfel Böen über 150km/h.
Ob mit dem Sturmtief nachhaltig die Strömung auf Nord stellt oder wieder Hochdruckeinfluss nachfolgt, ist noch unsicher.
Gruß,Felix
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